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Voigtländiseker Anzeiger. ^o. 45. flauen, Sonnabends den 8. Novbr. 1834. Drei warnende Fälle. (Zur Chronik Vogtland« ) Ms vor einiger Zeit im Wirthshause zu Herlasgrün zwei Männer, um ihre Stärke zu zeigen, mit einander rangen, stürzten beide zur Erde, wobei dem, der nach unten zu lie gen kam, das Brustbein dermaßen zerbrochen wurde, daß er bald nachher starb. (Narren spiel will Raum haben.) — Kürzlich gerieth ein Mann aus Zeulenroda, welcher einem Fuhrmrinne vorgespannt hatte, auf dem Rück wege des Nachts hinter Mittelhihe in einen Te)ch, in welchem er und das Pferd tief einsankcn und am Morgen todt gefunden wurden. (Wer des Nachts zu reiten oder zr5 fahren genöthiget ist, überlasse die Wahl des Weges den Pferden, welche jede gefahrvolle Stelle sicherer erkennen.) — Bald darauf fand man in derselben Gegend in einem Teiche ein etwa 2ojahr. Mädchen, das sich vermuth- lich freiwillig hineingcstürzt hatte. Sie ge hörte zu denDrlllingstöchtern InPausa, welche einst so viel Aufsehen und Antheil er weckten. (Aber vielleicht war eben dieWohl- thätigkeit, die sic auf ihren Herumzügen lange noch genossen, der Grund, welcher' für diese ein so trauriges Ende hcrbeiführte.) Schluß des landtags. Er erfolgte am 30- Ler. und nachdem die Mitglieder der Ständeversammlung sich in die Frauenkirche, wo der OHP. v v. Am mon über Hos. io, 12. die Abschiedspredigt („Prüfende Uebcrsi'cht der allmahligen Um gestaltung »nsers öffentl. Lebens, als noth- wendig, gesetzlich, sittlich und voll Hoff nungen.") gehalten, begehen hatten, ver- sammleten sie sich daraufim kön. Schlosse, und stellten sich, die derl. K. rechts und die der 2.K. links des ThronrS, auf. Bald erschienen S. M. der König, der Prinz Mitregent und die Pr. Maximilian und Johann, worauf der König sprach: „Daß Ich Sie, m. HH., nach Endigung Ihrer großen müh samen Arbeiten, heute wieder um mich ver sammlet sehe, gereicht mir zur lebhaften Gc- nugthuung; durch Ihre treue Mitwirkung sind meincWünsche für des Landes Wohlfahrt in Erfüllung gegangen, und ich freue mich. Ihnen dafür öffentlich meinen herzlichen Dank sagen zu können. Das Weitere wird Ihnen mein Minister mittheilen." Hierauf sprach der H. StMin. v. Lindenau: „Am Schlüsse dieses langen denkwürdigen Land tages blicken S. kön. Maj. und des Pr. Mit- reg. K.H. mit Dank und Freude, mit Zufrie denheit und Wohlgefallen auf dessen Hergang und Ergebnisse zurück; denn war es eine Zeit voll Mühe, Arbeit und Anstrengung, mußte jede Kraft, jedes Talent ungewöhnlich in An spruch genommen werden, so wird aber auch für alle, die zum Erfolg beitrugen, bas An denken dieses LT. eine ehrenvolle Auszeich nung für die Dauer des ganzen Lebens seyn u. s.w., und wovon nur noch folg. Stelle hier stehe: „Der treu fleißig arbeitende, ergrün dende Sinn dieses LT. hat nichts unberührt gelassen, und ihm wird für alle Zeiten daS große Verdienst gebühren, die Verfassung ins Leben geführt, Vieles vollendet, noch mehr begonnen, und zu allem Guten und Bessern den Grund gelegt zu haben." Nachher ver las der geh, Ref. v. Weissenbach den LT.