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Dieses Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereits als UbenaHurgabe zugcsiclll, wahrend c« die Post Abonnenten am Morgen m einer Vesawiausgabc erhallen. 54. Jahrgang. 42. VezugSgebühr rierteljülirl. für Dres den bet täglich zwei maliger Zutraaung «an «onn« und Montagen nur einmal) 2 KO Mk., durch auswärtige Kom- miisionäre 3.öl) Mk. Bei einmaliger Zu stellung durch die Post UM.lohne Bestellgeld). Die den Leiern von Dresden u. Umgebung am Tage vorher zn- gestellten -llnnd<1no- gaben erhalten die ans- wattigen Bezieher mit der Morgen - AnSgabo zusammen zugeslellt. Nachdruck nu> mu drut^ licher Quellenangabe i,.D»e-d. Nachr."« zu lässig. — Unverlangte Manuskripte wcrven nicht aujvewcchrL. Sonnabend, 12. Februar 1W>. Tclegraiimi-Adressc: Nachrrchkrn Trcsden. Druck und Verlag von Licpsch I: Rciäiardt in Dresden. BauplacscbästsstcUe: Maricnsteahc 5K 10. Fernsprecher: 11 » 20»« . :re.0i AiiieistkU-ra, ii il rn -..g^nd, cinspaltig'e t^runL.tl - i.a. li Ltlden» 2ö . Üamilirtt. 'iau no «ui' Dresden ,'1> P- ltlesckiä'tk- ?l»^'»gen ei s der Prwalseue 30 Pi.; die ziven^nlu > Zeile a. ^ei tseire Os«« — 7sN Nummern »u.:i Eonn u ^eierrngen die einspaltige zerle 30Pt .ans P.n .-.' seit« 40 Ps., >Zauiit"' Nachrichten a. Di eieen dieO'nutldzei.'ell.öPs Auswärtige Tluttrage zahlung. — e. legdlntt kostet lO , iraun»L^LLr»84 --7-,-- -7-_ Oredllen-^., VicionLstrake 5—7. —^ Künstlerische WohnunxseinricktunLen in mocsernen uuck 8tilformen von 2500 .Vlark LN. kclle formen, echtes diaterial. o Orokes, kortlLuienck erxän-üe; kazer in orientalischen unct deutschen leppicben. o Kunstwerke, LntiquiiSten, Kleinxerät, keramische unck textile krreuxnisse, keleuchtunzskörper, :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: üaräinen, 8tickereien, 8toffe. o Vorschläge uncl VoransclilLLe kostenlos. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: erlrSo <Lofev. In einem hiesigen Gasllivf der Lcevorstadt Hot sich heute vormittag ein blutiges Liebesdrama abge- spielt. Im. Iüterbogcr Nt a, s e n d i e b st a b l s p r o z e ß wurde heute das Urteil gefüllt. Aus Westdeutschland tressen uiuuiterbrvcheu -H o ch w a s s c r m e l d » n g e u ein. Das bekannte Heilbad L e v i c v - V c t r i o l o in Süd- lirol ist gänzlich abgebrannt. M u l e >i H a s i ü ist über die neue marokkanische An leihe sehr ungchaUcil und hat ernste Drohungen gege n Frantre > ch ausgestvsten. Die Rebellen i » i c a r a g n a habe» Matagala eingenommen. Neueste vrahtmelüungen vom 1l Februar Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tcl.I Ter Reichstag icvte die Be ratung des Militüretats beim Kapitel „Bekleidung und Ausrüstung der Truppen" fort. Debattiert wurde zunächst über die Organisation des Mitikärbekleidunasweiens und über die Kosten des früheren und jetzigen Snstems. Es wurde dabei gesagt, daß die Ersetzung der Militärhand- wrrkcr durch Zivilhandtverkcr große Eutläuichnngen hin sichtlich der Kostenfrngc gebracht Halle. Preußischer Vaudtag. Berlin, iPriv. Tel.i Das A b g e o rdnetcn - b a u s fehle heute die erste Lesnug der Wahlrechtsvorlage fort. Das Hans war wieder gut, die Tribünen voll be setzt. Im übrigen war aber die Stimmung, im Gegeüiatz zu gestern ruhig. Erster Redner war Äbg. -Herold sZenti.t. Er erklärte, was das Rcichslagsivahlreckit ge- währe, werde aus die Toner den Einzelsiaatcn nicht vor- enthalten werden können. Ans diesem Gesichlspuntte her aus könne die jetzige Borlage den Beifall des Zentrums nicht finden. Das Reichsiagsivahl recht habe sich durchaus bewährt. Der Reichstag siehe in seinen Leistungen hinter keinem Parlament, auch nicht hinter dem Abaevrdueten- hanie zurück. Nullt dadurc». sagteer, das, wir die Sozialdemo kratie lünstlich vom Parlament srrnhalten, sondern durch die Bekämpfung der sozioldcmokrntischen Gesinnung im Volke wolle» mir dem Umsturz entgcgennrbeitcn, und zwar hauptsächlich durch Förderung eines gläubigen Ebristen- tums, die allerdings nur möglich ist bei Aushebung jeder Beschränkung der christlichen Licbestätlglcit. lZvstim- wiing im Zentrum. Aba! links.) Werden die liniere» BolkSschichten gehoben, so werden sie auch nicht mehr Männer hierher schicten, die hier Szenen wie gestern ans- sührcn. tSehr gut! im Zentrum.) Unter uns siüen hier sechs wirkliche Arbeiter, die auch von der ersten und zweiten Klage gewäblt wurden. Wo das Zentrum herrscht, da halten alle Volksschichten zusammen. Ein Borzug der Borlagc ist, das, sie keine Reueintesluug der Wahlkreise bringt. sGclächtcr links.) Bedauerlich ist dagegen, das, sie nicht die geheime Wahl bringt. Man denke an Kattvivitz. seine Freunde würden versuchen, den Entwnrs zu ver bessern, damit wenigstens die schlimmsten -Härten des gegen ÜIIIM unä Msrenscbak«. V* Königl. Schauspielhaus. Ans Befehl des Königs fand gestern im Königl. Schau,pickhanse eine Ausführung von Goethes „Faust", 1. Teil, statt, sc. Majestät wohnte, in der Königl. Loge der Vorstellung vom Beginn bis zum Schlüsse bei. Das -Hans war ausgezeichnet besucht. Kolorit erhält die Wiedergabe der Dichtung weniger durch Eniemblekiinst als durch Einzcllcistungen, dem innigen, dramatisch mit starker Kraft gesteigerten Gretchen des Frl. T r c ß n i tz. dem scharf umrittenen Mephisto des Herrn Mcbncrt. Herr Wendr bringt als Faust die Lnrik der Ausgabe mit schöner und zarter Empfindung heraus: seine Deklamation ist allerdings manchmal zu breit und getragen. Die stimme d, > bösen Geistes sprach Frl. Ulrich im großen Tragödicnstil. Einige kleine Nen- besrtznngcn, die Rolle des Banernburschen durch den stimm- krästigen, lebendigen -Herr» Paul', das knappe, scharfe Lieschen des Frl. Klein, erwiesen sich als günstig für die betreffende» szenen. Der Wunsch »ach einer weniger spielerischen 'Fenischen Reubelebnng blieb bestehen. i» Rcsidenzibeater. Als Ladu .Kitt» Lummcrset in der melodiösen Operette RelsonS „Mist Dudelsack" lernte das Publikum eine neue sangcrin: Fra» Albcrtine M ü l l c r - L o p i n s t n kennen, sie ist nichr so englisch elegant, wie beispielsweise Frl. s'.mon, sic bringt aber dvch sehr bemerkenswerte Qualitäten für das Fach einer ersten Opcrettensängerin mit. Ihr ganzes Wesen hat die überaus pikante Mischung non Zurückhaltung und An lockung, eine Koketterie, deren Retz inan während ein paar Abendstunden gern ans sich wirken lässt. Die Stimme ist ein gesunder Mezzosopran mit eine- gewissen lcidenschast- lichcn Färbung, die Höhe aber forciert die Sängerin und hat dadurch bereits ein nicht unerhebliches Tremolo er reicht. Der Fehler in ihrer Singcknnst liehe sich bei dem an sich ergiebigen Material sicherlich verbessern. Da sie über eine lebendige und graziöse Darstellung und eine pikante Erscheinung verfügt, käme sic bei einer Neu- wariigen Wahlrechts beseitigt würden. — Minister u o n Moltkc tritt dem konservativen Redner gegenüber sür Beseitigung der indirekten Wahl ein. Die Einrichtung der indiretlci! Wahl entstammt einer Zeit ohne Eisenbahnen, ohne Telegraphen, ohne Zeitungen und ohne Bereiue. -Heute ist die Oberslüche des össentlichcn Lebens erweitert worden. Die indirekte Wahl habe kaum noch eine poli tische Bedeutung. Sic ist aus,erden, äusterlich eine höchst umständliche Modalität des Walilversahrens gcworden. lleber den Punkt, wo die Mnrnniening einsctzen soll, lässt Nch selbstverständlich streiten. Bon verschiedene» seiten sind die Merkmale sür das Ansrücken in eine höhere Wählerklasse aiigesvchten morde»- Man übersieht dabei, das, die wichtigste Eirniidlage nach wie vor die stencr- leistung bleibt. — Eine sebr wirkungsvolle Rede hielt daraus der ireilonservaiive Abgeordnete Freiherr v. Zed litz. Die Bvrlage, führte er ans. lässt den Nachweis der Notwendigkeit einer Wahlresvrm v.rmissen. Durch unsere Zeit geht ein starker demokratischer Zug. Leider ist diese Bewegung zum Teil antimonarchik.1i und vcrnnglimpst Preuscns Machtstellung. Ich bin stolz daraus, ein Preus,e , u sel»! «Lebhafter Beifall rechts.» Preus,e»s Einrich tungen haben keinen Bergleich zu scheuen. Tcshalb eben fordere ich aber auch die Beseitig»»,' ösientlichcr Mif, -f ände. Unser Wahlrecht soll die starke Vertretung der Konservativen begünstigen, aber dl.' Ursache der starten Vertretung der Rechten im p>en fuschen Volkshanse Znrns: VolkShaits? tIawohl, Vvlkshansl, . . . liegt in der Erstarkung koiiservcitiner Gesinnt;ng, die nicht zuletzt der klugen -Haltung der heutigen Fübrer der Konser vativen zuziischreiben ist. Die Rcscrmbedürstigkeit des jetzigen Wahlrechts erkennen wir au. Aber deshalb braucht nicht an dessen Stelle das Reichstag,-Wahlrecht zn treten. Auch das Zentrum wird noch ein,,'..! einsehen, das; das Reichstagswahlrccht seine großen Schattenseiten hat, dah vielleicht die Stunde kommt, wo man sagt: Reich, oder' Rcist'stagswahlrechi! iLebhaster Be.'iall rechts.) Beim Neichstagswahlrecht wird die Entscheidung den minder reifen Matte» in die -Hand gelegt. Das ist wider die Ber- nunst. iLebhaster Beifall rechts.) Bedeutsam ist die Ersetzung der indirekten Wabl durch die direkte. Aber cs stehen ihr auch erbebliche Bedenken gegenüber. Die indirekte Wahl bot wenig Gelegen heit zur Verhetzung beim Waiilokt. Die Drirtelung der Urwahlbezirke wird vit mir der Sozialdemokratie zu gute kommen. tSehr richtig! rechts.) Die Privilegierung der Bildung ist dcshglb vernünftig, weil Bildung »nd Be sitz nicht mehr wie srülicr meistens vereint sind. Unannehm bar ist sür uns die Bevorzugung der Militäranmärter. weil dadurch der Gcmerbcmftielstand benachteiligt wird. Gewerbetreibende »nd Bauern mit 1MU Mark Einkommen sollte» ebeniails ansrücken können. sAbg. Liebknecht: Und die Arbeiter?) Die werde» durch das RcichstagSwahlrecht übermäßig begünstigt. tZilttimmung rechts.) Die geheime Stimmabgabe ist.heute der Sozialdemokratie weniger vor- leilhoft als die össcntliche. Wie dein auch sei, etwas Posi tives wird aus der Vorlage kaum lierauskommen ans der Grundlage der össentftchcn Wahl. tLebbastcr Bcisall rechts, Unruhe links.) Selbst wenn wir die geheime Wahl beschließen, das -Herrenhaus würde doch nicht mitgehen. Die Sache wird mit der öffentlichen Stimmabgabe gemackt, oder sic wird nicht gemacht. sAbg. Kvpsch: Nie!) Mit der wirtschaftlichen Abhängigkeit ist cs wirklich nicht so arg. wenn man bedenkt, das, die Bergarbeiter öffentlich die Kan didaten ihrer Arbeitgeber niedcrgestimmt haben. Eine Minderheit meiner Partei ist kür die geheime Wahl, gher die Mehrheit sieht es als Ehrenpflicht an, daß dem gewerb licben Mittelstände in den Städten das Wahlrecht durch bcsetziing des Faches sicherlich in Frage. Bei dem wechseln den Repertoire des Residcnztheaters wurde es sich aber wohl empfehlen, die Sängerin nvch als Rosalinde, Sasfi oder in einer anderen größeren Partie ihres Repertoires auf treten zn laßen. Dem Publikum -- das Haus war säst ausvcrkaiist — gefiel sie in den beiden großen Nummern ihrer Partie, dem Terzett und dem großen Duett des ..wetten Aktes, sehr gut. Tie Bornellung selbst machte in der Prcmierenbesctznng aufs neue einen frischen, günstige» Eindruck. Kg. ^ Die zweite Prtifungsaufsührung des Söuigl. Kon servatoriums bot in erster Linie zwei schon reckt weit vor geschrittenen Klavierschülertnnen der Herren Prof. Rcuß und Vetter Gelegenheit, ihre Kräfte an io anspruchsvollen Werken wie den beiden Konzerten in Es-Dur von Liszt und C-Moll von Laint-Saöns zu messen, die in gleicher Weise neben einer sicheren technischen Grundlage ein großes Maß von Energie und musikalischem Vertiefen vor- aussctzen. Fräulein Lorenz zeigte dabct ein recht bübsches Vortragstalcnt, wenn auch in der Richtung des Trotzig- Ueberlcgenen, wie cs aus dem einst zum Kamvsrus ge wordenen ersten Thema des Liszt-Konzertes svricht. noch mancherlei zu lösen blieb. Auch Fräulein Ellenberg hat viel gelernt und ist bereits mit einem ganz respektable» pianistischcn Können ausgerüstet. Als weitere Instrn- mentalsolistcn stellten sich mit Lätzen aus einem Eello- konzeri non Hand» s-Herr Krattna) und einem Klartnctten- konzcrt von Weder «Herr Richter) zwei Schüler der .Herren Hofkonzcrtmcistcr Wille und Kammervirtuos Gabler vor und erspielten sich mit Recht die Anerkennung des sehr beifallsfreudigen Publikums. Herr Zappe «Klasse Mann) bat offenbar mit einem von Haus aus ziemlich spröden Material zu kämpfen, so daß trotz sichtlicher Schulung sein Gesang noch eine ganze Reihe naturalistischer Momente aufwetst. die den Ton nicht fest sitzen lassen und es nament lich In der Höhe dem Sänger schwer machen, nack der Seite des Wohlklangs hin den Anforderungen in weiterem Maße gerecht zu werden, die gerade die weiche Melodik einer Weberschcn Arte stellt. Fräulein Erhard sKlasse Fräulein die össcntliche Wahl nicht verkürzt werde. Wir brauchen ein Wahlrecht, das die Eigenart des preußischen Staate lebens sichert- «Lebhafter Beifall rechts, Zischen link., daraus erneuter Beifall rechts.) Die Iütcrboger Masiendiebstählc. B erli n. Fn dem I ü t e r b oger Di e b st a I> l s prozcs, gegen mehrere Wach«meiste, und Sergeanten der Vespnniningsabteilnng der Garde Artillerie-Scbies,schule verurteilte das Gericht der ). Garaedirüswi, den Wa>«„- melster K a r ß a e d t wegen Veinilse znm Diebsta«,!, den Vizeivachtmeislcr Müller, den jetzigen Schutzmann, früheren Sergeanten M e n c r »nd den Sergeanten Wahl wegen Diebstahls zn ic l Fahre Monate» Gefängnis »nd den Sergeanten Pruschte wegen Diebstahls zu ! Jahre :t Monaten Gesüngnis. Allen diesen Angeklagten wurde» je :l Monate aus die Nnleriuchuugshaft angercch net. Vizewachtmcistcr Rautenberg wurde sreigeivrochcu. Schlepper Haii,el wurde wegen Beihilfe znm Dicl'stghl zu ll Wochen Mittelarrest verurteil». Diese Strafe wurde durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet. Mulcr» Hasid und die neue marokkanische Anleihe »Bergt, rcigesgeichichlc.) Fez. Sultan Mule» Hasid iß nach Einsichtnahme in das non El Molri abgeschlossene Abkommen in gro ßcn Zorn geraten. Er habe Drohungen gegen F r a n krci ch ausgcsioßcn und den Befehl erteilt, die von den französischen Instrukteuren auogebildeten Truppen teile ausznhebeu und den Sekretär Silahein Taus», der dem sranzöiftchen Major Mangin zur Verfügung gestellt worden mar, zu verhaften. Der französische Konsul hat gegen dieses Porgeben Einspruch erhoben, sei aber vom Sultan gar teiner Antwort gewürdigt worden. Tic srau zösischcn Instrutieure haben sofort ihren Dienst eingestellt. Man erivarlcr ihre Abberiifting und noch ernstere Z mischensälle, falls Mule» Hafid sein Verhalte» nick» ändern sollte. R v n». Infolge der Untcrschleifc lm Fl v r e n tincr Ere dito Italiano wurden der bekannte Sportsmaun Galletti, ein Beamter der Gcnossenschaftsbant und ein entlassener Beamicr des Instituts verhaftet. Das K a s s c n m a n l o soll ) n0tz btz«) Liie betragen. «Bergt. Vermischtes.) Managua. Die Revolutionäre staben gestern Me. iagala eingenvmmc n. vettlicke; un«i Zäcbrüclm. Dresden. 1 l Febru.w. —* Le. Majestät der König nahm heute vormittag die Vorträge der Herren Staatsminister und des Kabinetts sekretärs entgegen. Abends 6 Uhr findet bei dem Könige eine größere Tafel staii, zn der Einladungen ergangen sind au: Staatsministcr General der Ins. Freiherr» von Hausen, General der In». Vitzihnm v. Eckstädt, Obersaftoß Hauptmann. Wirkt. Geh. Rat v. Earloivitz Hartitzsch, Stad: kommandantcn tz-encralleutnant v. SLüdlitz. Oberl,os Prediger O. Ackermann, die «Gel». Räte Lotichius und Tr. Böhme, Scnatsvrnsideiiten Brühl, Kammerherrii Lalirer n. Sabr-Ehrcnberg, die Geh. Finanzräte Dr. Rüden Elterick. Dr. Ottv und Dr. Dähne, die Geh. Regiernngs räte Stadler und Dr. Innck, Oberst Freiherrn Lenckart von Weißdvrs. ferner an nachstehende Mitglieder der Stände ncr»a:nml>iiig: Geh. .Kommerzienrat Erbcrt, Oberbürge, lßasteuer) hat cs in dieser Beziehung leichter. Endlich bot der Abend noch einem Komposftivnsschüler Dracsekes Ge legenhcit, mit einer Ouvertüre zu Goethes Tattv vor das Publikum zu treten. Viel Eigenes spricht aus dieser Arbeit des Herrn -Hcntschel zwar nvch nickt, und es wacht den Ein druck, als müsse manches dem Komponisten anders vor geschwebt baben, als es tatsächlich klingt, aber cs waie unangebracht, in jeder Ersilingsichöpsung nach Genieblitzcn zu suchen, und die süße Melodicnscligkeit der Ouvertme steht der Jugend immer noch bester an, als ein aus Stelze» einherschreitendes hohles Pathos. Tie Leitung des Orchesters lag in den Händen des Herrn Striegler, de, sich gelegentlich von einem schon recht direltionsgewandlen Schüler. Herrn Rupf, ablösen ließ. —c>. j-* Liederabend Tilia Hill. Im Palmeugartemaat- stellte sich gestern eine Sängerin vor, deren bedeutende ge sangliche und vortraglichc Vorzüge ihr zweifellos eine Zu kunsi im Kvnzertleben sichern. Tilia Hill, die ihre Suidieu bxi Lecgcrs Vceckens und Frl. v. Oldenbarncvelt bego» neu und bei Raimund Zur Mühlen und Frl. Kaschvssta vollendet hat, ist im Besitze eines warm klingenden, e> gicbigcn Mezzosoprans mit stattlichem Umsang. Die An- bildnng ist iin ganzen sehr gut: namentlich, wenn die Sängerin Zeit hat, einen Ton leise und ruliig anziiietze» und cniszuspftincn, kommen die Vorzüge ibrer Naimgabeu bestens zur Geltung. Dagegen klingt der Ton im Forte etwas unfrei, forciert und gequält und in der Folge dann etwas unruhig. Hingegen verdienen die Rciuheft der Fn tonakion und der Ausgleich der Lagen wiederum alle An crkennung. Die Aussprache dürfte noch etwas au Lchärie gewinnen. Der Vortrag von Frl. Hill fesselt durch leim künstlerische Vertiefung. Erfolgreich ist die Künstlerin b, strebt, den Slimmungsgehalt ilner Gesangsstücke vis cuu den letzten Rest brraiisziiholen und so den nicht alltäg lichen stimmlichen Vorzügen auch norlragliche beiz» gesellen. In der Zusaminenstclliing des Programms b, wies sie ebenfalls Eigenart. Vier Gedichte Richard Wag nerö standen am Anfang. EornclinS' entzückende, keii'che Brautliedcr folgten. Das „Lied des Harscnmädchciis" vpgi