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Amts- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung «^^S.s^44 für Gbenfto», Larkfeld, hundrhüdel, ymÄLSSKL Li Eügkoluu Neoheide, Sberstützengrün, Schönheide, - SchönhÄderhammer, Sofa, UnterMtzengrün, wildenthal usw. Tel.-K»».: AnUsblait. los D«rant«ortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. i - - - — ——— «L. A«h*«a»g. — Mittwoch, d» 12. Mai Fernsprecher Nr. NO. ISIS Di« Lieuftfteüe« de» Etadtrat» bleiben wegen vorzunehmender Reinigung eschi und Sonnabend, dm 1S. Mai 1915 Da« Etaudesamt nimmt A»«eldn»gen von Geburt«, und SterbefLllen v»r- «tttaa» vo« 8-9 Uhr entgegen Da« Schaxamt ist «benfall» an beiden Lagen vormittag» vo« 8-9 Uhr geöffnet. Die Aamilienuuterstütz««- wird deswegen an die Namen mit den Anfangsbuch staben am 17. Mai und an die Namen mü den Anfang«buchstaben R—L am 18. Mai ansgezahtt. Ttadtrat Eibenstock, den 10. Mai 1915. Kriegsunterstützung betr. Die Auszahlung der Unterstützung für die 1. Hälfte Mat erfolgt an die Namen mit den Anfang«buchstab»n M am 17. Mai und an die Namen mit den Ai,fang«buchstabrn R-L am 18. «at. Der St ad trat. Königsgeburtstagsspende betr. Am 14. «ab 18. Mai findet im Königreich Sachs«» eine Hau-ttfteusammluug zum Besten der Verwundeten und Hilfsbedürftigen de» Deutschen Heere» statt, über welche Seine Majestät König Friedrich August allergnävigst da» Protektorat übernommen hat. Da» Ergebnis der Sammlung soll am Geburtstag Seiner Majestät veröffentlicht werden. In der hiesigen Gemeinde wird die Sammlung durch freiwillige Helferinnen, di« an den genannten Tagen bei der geehrten Einwohnerschaft vorsprechen werden, erfolgen. Di« Spenden find in Sammellisten einjutragen. Die geehrte Einwohnerschaft wird gebeten, die Sammlung nach Kräften unterstützen zu wollen, damit auch diese» LiebeSwerk den Dank der Heimat gegen unsere tapferen Krieger und die oit bewiesene Opferfreudigkeit der Gemeinde auf» neue erkennen läßt Sch önheide, am 1V. Mat ISIK. Der Gemeindevorstand. Winzer. MW UM uWt Mich. Französisch-englischer Angriff bei Lille. Um ihrem Verbündeten im Osten Luft zu schaffen, haben Engländer und Franzosen nunmehr bei Lille einen Vorstoß gegen die deutschen Li nien unternommen, der jedoch, trotzdem er init star ken neuen Kräften unternommen wurde, fast auf allen Stellen bald zurückgewiesen wurde, wobei 500 Eng länder in Gefangenschaft gerieten. Gleichzeitig kommt vomsüdöstlichen Kriegs schauplatz die Meldung, daß sich die Zahl der Ge fangenen auf 80 000 erhöht hat und die Ver folgung noch immer vorwärts geht: (Amtlich.) G roße's Hauptquartier, 10. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Küste machten wir in den Dünen Fortschritte in Richtung Nieuport, nahmen mehrere feindliche Gräben und Maschinengewehre. Ein Gegenstoß der Feinde während der letzten Nacht gelangte bis an Lom bar tz y d e heran, wurde dann aber vollständig zurück geworfen. Auch in Flandern wurde wieder nach vorwärts Gelände gewonnen. Bei Verloren hoek machten wir 162 Engländer zu Gefangenen. Süd westlich Lille setzte der als Antwort auf unseren Erfolg in Galizien erwartete große französis ch-e nglische Angriff ein. Er richtete sich gegen unsere Stellungen nördlich Fleurbaix — östlich Richebourg — öst lich Vermelles, in Ablain, Carency, Neu ville und St. Lanrcnt bei Arras. Der Feind, Franzosen sowie weiße und farbige Engländer, führte mindestens 4 neue Armeekorps in den Kampf neben den in jener Linie schon längere Zeit verwendeten Kräften. Trotzdem sind die wiederholten Angriffe fast überall mit sehr starken Verlusten für den Gegner a b - gewiesen worden. Im Besonderen war das bei den englischen Angriffsversuchen der Fall, etwa 500 Gefan gene wurden gemacht. Nur in der Gegend zwischen Ca rency und Neuville gelang es dem Gegner, sich in un serer vordersten Linie festzusetzen. Der Gegenangriff ist im Gange. Nördlich von Steinabrück im Fecht tale warfen wir den Feind, der sich unmittelbar vor un serer Stellung im dichten Nebel eingenistet hatte, durch Angriff zurück und zerstörten seine Gräben. — Eins unserer Luftschiffe belegte heute früh den befestigten Ort S outhend an der Themsemündung mit einigen Bomben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Südöstlicher Kriegs schauplatz. Trotz aller Versuche des Feindes, durch eilig mit der Bahn oder zu Fuß herangeführte neue Kräfte unsere Verfolgung aufzuhalten, warfen die verbündeten Truppen des Gene ralobersten von Mackensen auch gestern den Gegner von Stellung zu Stellung zurück und nahmen ihm über 12 000 Gefangene nebst vielem Material ab. Die Zahl der von dieser Heeresgruppe seit dem 2. Mai gemachten Gefangenen stieg damit auf über 80000. Unsere Vor truppen näherten sich dem Stobnica-Abschnitt und erreichten die Brzezanka sowie den unteren Wislok. Die Verfolgung geht vorwärts. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Kaiser Wilhelm hat seinen Dank für die hervorragenden Erfolge des Generalobersten von Mackensen durch nachfolgende hohe Auszeichnung zum Ausdruck gebracht: Berlin, 10. Mai. Se. Maj. der Kaiser sandte au Generaloberst von Mackensen solgendes Tele gramm: Unter Euer Exzellenz erprobter Führung haben die Ihnen unterstellten verbündeten Armsen die russische Front zwischen Karpaten und Weichsel mit mächtigen Schlägen durchbrochen, den zähen Gegner in vieltägigen, fortgesetzten Kämpfen von Stellung zu Stellung zurückgejagt, ihm unübersehbare Sieges- beüte abgenommen und schließlich im Verein mit an deren Teilen des deutschen und österreichisch-ungarischen Heeres die weit ausgedehnte feindlick-e Karpatenstel lung zum Wanken gebracht. Führung und unver gleichliche Tapferkeit der Truppen wetteiferten, einen Sieg zu erringen, der sich würdig den stolzesten Waf fentaten dieses Krieges anreiht. Dafür gebührt Ihnen Mein und des Vaterlandes Dank. Als Ausdruck Mei ner besonderen Anerkennung für das von allen Be teiligten Geleistete verleihe Ich Ihnen den Stern der Großkomture und das Großkomtur- krcuz des königlichen Hausordens von Hvhenzollern mit Schwertern. (gez.) Wilhelm. Der Kaiser ist übrigens bereits aus dem südöstlichen Kriegsschauplatz eingetrofsen und hat dort einem Ge fecht beigewohnt. Berlin, 10. Mai. «Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser ist auf dem südöstlichen Kriegsschau plätze eingetroffen und wohnte am 8. Mai dem Ge fecht der 1. Gardedivision bei. Von feiten unserer österreichisch-ungarischen Verbündeten werden die Gesamtverluste der Russen bei der Durchbruchsschlacht in Westgalizien sowie während der Verfolgung auf 150000 Mann geschätzt: Wien, 10. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 10. Mai 1915 mittags: Die unter schweren Verlusten aus Westgali- zien und den Karpaten zurückgeschlagene rus sische 3. Armee ist, dem Druck aus beiden Rich tungen nachgebend, mit der Hauptkraft i in R a u m e von Sanok und Lisko z us a m m e n g e p r e ß t. Gegen diese Masse dringen die Verbündeten Ar meen weiter erfolgreich vor und haben von Westen den Uebergang über die Wislok erkämpft, von Sü den die Linie Dwernik- Baligrod-Bukowsto er reicht. Am nördlichen Flügel der westgali,zischen Front erstürmten gestern oberöstcrreichische, Salz burger und Tiroler Truppen mehrere Orte östlich und nordöstlich Debiza. Die Zahl der in West-Galizien geinachten Ge fangenen ist auf 80000 gestiegen. Hinzukom men noch über 20000 Gefangene, die bei der Ver folgung in den Karpaten eingebracht wurden. Die russische 3. Armee, die aus den fünf Korps 9, 10, 12 und 24 und 3. kaukasischen, sowie mehreren Reser vedivisionen zusammengesetzt war, hat somit einen Verlust von allein 100000 Mann an Gefangenen. Rechnet man hinzu die Zahl der Toten und Ver mundeten, so kann der Gesamtverlust mit min destens 150000 Mann angenommen werden. Bon der auch jetzt noch nicht zu übersehenden Menge an Kriegsmaterial sind bisher 60 Geschütze und 200 Maschinengewehre gezählt. Die Kämpf? in S ü d o st-G a li z i e u dauern noch fort. Durch einen Gegenangriff wurde auf den Höhen nordöstlich O t t y n i a eine starke Truppe des Feindes zurückgeworfen. Der Stellvertreter des Chefs des Geuer alstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnaut. Folgender Privatbericht bestätigt uns die Einkei lung der russischen Karpatenarmee: Wien, 9. Mai. Die Kriegsberichterstatter der Blätter betonen die bisherigen großen Erfolge der Verbündeten in Westgalizien. Die Erfolge der Verbündeten in Westgalizien bedeuteten nur das erst- Stadium der Kämpfe. Die Armee Mackensen er reichte bei Rymanow einen der wichtigsten Knoten punkte Galiziens. Die Armee Boroevitsch befindet sich bereits unterhalb der Nordhänge der Ostbeskiden. Nunmehr haben aber auch die Truppen der 8. russischen Armee, welche zwischen Uschoker- und Lupkowerpaß den Ver bündeten gegeuüberstanden, den Rückzug begonnen. Die 2. österreichisch-ungarische Armee, welche diese Ausgabe zu erfüllen hatte, hat ihre Front durch die bisherigen Aktionen verengert, wodurch auch von die ser Armee ein Kräfteüberschuß frei wird. Ueber englische Verluste bei Ypern er fahren wir: London, 9. Mai. Fm Unterhause gab nach einer Havas-Meldung der „Neuen Zürcher Zertung" der Unterstaatssekretär des Krieges bekannt, daß die Verluste der kanadischen Division in Frankreich und Flandern sich bis zum 6. Mai ans 230 Offizier? und 6024 Soldaten an Toten und Ver wundeten belaufen. Ferner erfahren die „Basler- Nachrichten", daß die letzten englischen Verlustlisten die Vernichtung des gesamten Offizierkorps des Garde - Regiments von Warwickshiere und des Londoner 2. Regiments der schweren Artillerie bei Ypern er geben. Zur Lee haben unsere „Vettern" ebenfalls wieder gelitten: London, 10. Mai. Das Reutersche Bureau meidet aus Grimsby: Der Fischdampfer „Helle nie" stieß am Sonnabend in der Nordsee auf eine Mine und flog in die Lust. Von der Besatzung wurden zwei Mann getötet, der Rest in Grimsby ge landet. Amsterdam, 10. Mai. Das Vorposten fahr zeug, Fischdampfer „Scottifh Queen" wurde, „Daily Telegraph" zufolge, in der Nordsee auf der Höhe von Aberdeen durch ein deutsches Unter seeboot versenkt. Die Mannschaft wurde in Aber dcen gelandet. Von der „Lusitania" Angelegenheit seien nächste hende beiden Meldungen verzeichnet: Berlin, 10. Mai. Dic Mitteilung des Wolffschrn Bureaus, daß sich an Bord der „Lusitania" 5400 Kisten Munition befanden und der weitaus größte Teil der Ladung Konterbande war, wird vom „Lo- kalanzciger" durch ein Kopenhagener Telegramm er gänzt, in dem es heißt: An Bord der „Lusitania" wur den bei der Torpedierung mehrere Explosionen gehört, was daraus schließen läßt, daß die in den Schiffsraum cindringenden Torpedos die Munition zur Explosion brachten. - Aus zuverlässiger Quelle ist dem „Lokal anzciger" bekannt gegeben worden, daß die „Lusitania" Anfang Februar an Kriegsmaterial insbesondere Un tcrseebootSteile nach England transportierte, am 26. Februar 7440 Kiste» Munition, 225 Kisten Armeeans-