Volltext Seite (XML)
Dienstag, den 2v. Juni 1937 92. Jahrgang WlgeöM firAisißoMverda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische D ' mackvnosa d« 4 BsschA-mrda^^ ist das zur Veröffentlichung der amtlichen bekannt» —' Bauden u. der BüraerMtster en rseftsbestimmttBlattu.enthällfema zu Bischofswerda u. and. Behörden. Akukirch im- Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt. Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. —Dmck und Verlag von Friedrich Dkq, In Bischofswerda —Postscheck-Konto Amr Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 precher Am» Llschoftwerda Ne. 444 und 44». von vettlebsftvrungen oder Unterbrechung der etnrlchtungen durch höher, Gewalt hat der ve- Anspruch auf Lieferung oder Rachlteferung der ng oder «wf Rückzahlung de« Bezu gepresst». chäis helbmönat stell« wöchentlich «nzelgenprelsr Di« 46 mm breit« einspaltig« Milltmeterzeil« 8 Rps. Im Textteil die 00 mm breit« Millimeterzeil« 25 Rpsi Nachlaß nach den gesetzstch vorgeschrlebenen EStzen. Für da« Erscheine» von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. ihnen Frieden, mit, jedermann wünsche, aber niemals auf seine Ko- lonialforderung vernichten werde. KrirgMillister des Friedens Lebhafte Begrüßung de» Generalfeldmarschalls von Blomberg durch die ungarifche Presse Budapest, 28 Juni, ReichSkriegSminister Generalfelb- marschall von Blomberg stattete am Montagnachmittag de« ungarischen Honvedminiper General Röder einen offiziellen Besuch ab. In den Abendstunden veranstaltete der Außen«! Minister von Kanha zu Ehre« des deutschen Gastes ein offi zielles Staatseffen, an dem die Mitglieder der Regierung, die Generalität und die Spitzen der Behörden teilnahmen. Die Abendpresse bMÜßt den deutschen Reichskriegs minister mit herzlichen Worten. Sie hebt die innere Ver bundenheit der deutschen und der ungarischen Wehrmacht hervor. Sämtliche Blätter veröffentlichen Bilder des Reichskriegsministers und schildern eingehend den offiziellen Empfang auf dem Flugplatz. DaS Regierungsblatt „Estt Ujsag" schreibt, das Eintreffen Les deutschen KriegsministerS sei ein Feiertag für alle ungarischen Männer. DaS tiefste und stärkste Baud zwischen dem deutschen und dem ungari schen Volk sei der deutsche und ungarische Soldat. Das Blatt nennt den Generalfeldmarfchall von Blomberg den .Kriegsminister des FriÄenS". Im Namen der Frontkame radschaft, der Freundschaft und des Friedens hegrüße die ungarische Nation den deutschen Gast. In Verehrung und. Liebe empfange Ungarn den Besuch dieses Mannes, der echtes deutsches Soldatentum verkörpere. Der dem Außenministerium nahestehende „Pester Lloyd" schreibt, der Besuch des Generalfelbmarschalls v. Blomberg bringe die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem mächtigen Deutschen Reich und Ungarn zum Ausdruck. Der Generalfeldmarschall von Blomberg sei der Vertreter deS deutschen Heeres, das die Fesseln von Versailles abstreifte, die Freiheit urtd die Unabhängigkeit sowie die Machtstellung des deutschen Volkes wiederherstellte. Dieser Aufstieg der deutschen Macht sei einer der wichtigsten Faktoren der neue- sten europäischen Geschichte und Ungarn hoffe, daß der er- stärkende politische Einfluß Deutschlands in den europäi schen Angelegenheiten auch dem befreundeten Ungarn zu gute kommen werde. äi« nicht wir, sondern sie aufrichteten und mit denen verhin dert wird, daß diese Kaufkraft wirksam werden kann. Wenn Herr Dr. Schacht verlangte, daß man den internationalen Zahlungsverkehr wieder funktionsfähig macht, die interna tionalen Währunasfragen. bereinigt und mit der Politik willkürlich verfälschter Währungen aufhört, dann wies er auf einige dieser zu beseitigenden Barrieren hin. Und der Vorsitzende der Internationalen Handelskammer, der Hol länder Dr. Fentener, van Vlisfinaen, nannte noch eine an dere Voraussetzung: di« Notwendigkeit politischer Bershän- digung, ohne di« kein Wirtschaftsfriede und keine weltwirt schaftliche Gesundung möglich ist. Möge die Welt die Mahnungen der Internationalen Handelskammer hören. Die GSrMg-Uede stark unterstrichen Mailand, 29. Juni. (Elg. Funkmeldg.) Die Ansprachen, die Ministerpräsident Generaloberst Göring und Reichswirt schaftsminister Dr. Schacht auf dem Kongreß der internatio- nalen Handelskammer in Berlin gehalten haben, finden in der norditalienischen Presse ein lebhaftes Echo. In Schlag zeilen werden hie Erklärungen GöringS hervorgehoben, wonach Deutschland nicht aufhören werde, seine Kolonial forderungen vorzubringen, solange diese gerechten und drin genden Forderungen unberücksichtigt seien. Aus den Aus- sührungen der beiden Minister geht — wie die Blätter all gemein hervorheben— jedenfalls der Friedenswille Deutsch lands klar hervor. GrSsttts Kntereste in Gngland London, 29. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Die englischen' Morgenvlätter berichten recht ausführlich über die Eröff nung des Kongresses der Internationalen Handelskammer in Berlin. In den Berichten wird die Rede des Minister präsidenten Generaloberst Göring hervorgehoben. Seine Aeüßerungen über die Rohstoff-Frage und das Kolonialpro- vlem Werden dabei besonders betont. — „Daily Telegraph" überschreibt-seine Meldung: „General Göring, wiederholt die Kolonialforderung". Das Blatt weist auch darauf hin, daß er den Wunsch Deutschlands nach Frieden erneut zum Ausdruck gebracht habe. — „Morningpost" bringt die Ueber- schrift: „Deutschlands dringende Forderung nach Kolonien". — Die „News Chronicle" berichtet, Göring habe den Ge schäftsleuten aus aller Welt gesagt, daß Deutschland den tag an den Senat wettergeleitet wird. Di« Vorlage enthält einen einzigen Artikel, der der Regierung „erweiterte Voll machten* «s zum S1. August d. I. gibt, um auf dem Weg« daß das Ausland sehr lebhaftes Interesse am deutschen Bu na zeigt. Wer kann wissen, ob dieser Stoff, der zunächst ein mal den deutschen Mangel an Rohkautschuk ausgleichen soll, nicht eines Tages auch Exportartikel werden wird? will Weltwirtschaft. Aber es will eine , die in sich aesund ist, und di« erste voraus sind gesunde Nationalwirtschaften. Was tun wir alles, um ein Höchstmaß an innerer : Gesundheit zu erreichen. Solche Gesundheit ftlich Kaufkraft. Die anderen sollten froh sein, deutsche Volk wieder kaufkräftig machen. An «S, jene Barrieren aus dem Weg zu räumen, Frankreich vor wichtigen Entscheidungen Börsen vom Dienstag ab geschlossen —Zahlungsmoratorium, finanzielleVoll- machten, Gteuererhohungen, äußerstenfalls Frankenabwertung — Wirb sich bas Kabinett Chautemps durchsetze«? Varls, 29. Juni. (Eig. Funkm.) Die Regierung Chau- von Erlassen, die im Ministervat ausgearbeitet werden, di« «... — - Regierungs- Gesundung der finanziellen Lage sicherzustellen. Diese er- ie von groß- weiterten Vollmachten werden sich in erster Linie auf Mitt«! erstrecken, um den Franken zu verteidigen, Mittel, di« es er lauben, die Abkommen mit der Dank von Frmrkrekch dahin abzuändern, daß die Vorschüsse an den Staat erhöht werden können, und schließlich auch Steuermaßnahmen, um den Haushaltfehlbetrag zu decken. Obgleich über oi« Pläne der Regierung im einzelnen amtliche Erklärungen noch nicht vorliegen, betont man in aut unterrichteten politischen Kreisen, daß ebenfalls eine Er höhung sowohl der direkten al» auch der indirekten Steuern beabsichtigt ist. Diese Erhöhung soll wesentlich über di« vom Kabinett Blum vorgesehene Grenze hinausgchen. Auf der anderen Seite soll jede neue Belastung des Haushaltes ver mieden werden. Auch die Rentenversorgung für alte Ar beiter, «in« Hauptforderung der Kommunisten, die das Ka binett Blum Mr die allernächst« Zukunft versprochen hatte, sei letzt zurückgestellt worden. Die Regierung stehe grund sätzlich einer neuen Frankenabwertung ablehnend gegen über. Man erklärt jedoch in politischen Kreisen, daß man auch zu dieser äußersten Maßnahme greifen würde, wenn di« Frankenspekulatkon nicht aufhöre und wann dl« zunächst ins Auge gefaßten Methoden keine wesentliche Erleichterung brächten. Paris" will in diesem Zusammenhang Mitteilen rönnen, es bekehr die Absicht, die tm Währungs abkommen vom 1. Oktober festgelegten Grenzen herabzu setzen. Nach unbestätigten Gerüchten wolle man zum Watz'- rungsgeietz Poinoarös zurückkchren, d. h-, den Fromken im vergleich zum Pfund auf 12S Franken und im vergleich -um Dollar auf LS Franken stabilisieren. Die schr eingreifenden Maßnahmen der neuen Regie rung stoßen schon jetzt auf nicht zu unterschätzende Schvie- Meiden. DezeichnerDerweis« machen sich die ersten «Mer- stände in den Rechen der Volksfrontparteien selbst geltend. d«m VelwiMast Paüonalsoriällsfische Mrtschatt»ooNNk vor der Inter- natstmalen Handelskammer Di« Wirtschaftler aus der ganzen Welt sind zu Gast« bei dem Lande, dem-sie so gerne vorwerfen, es schalte sich bewußt MS det" Weltwirtschaft aus. Man ist draußen nicht müde geworden, Deutschland zu empfohlen, es möge doch die Durchführung de» Bierjahresplanes aufgeben und dafür im freien Austausch mit anderen LSiüsrn die Befriedigung dop Bedürfnisse suchen, di« es jetzt durch di« gewaltige Kraft- gNstrongung des Bterjahresplans decken wolle. : In der Eröffnungssitzung des Internationalen Han delskammer-Kongresses ist sowohl von Ministerpräsident Generaloberst Göring wie von Reichswirtschastsministor Dr. Schacht «ine Richtigstellung dieser Jrrmoimungen und «ine Antwort auf di« guten Ratschläge der anderen erfolgt. ÄM Übrigen hqt Ks auch bereits am Tage vorher der Führer in Würzburg unternommen, mit «in paar gmy klaren Sät zen zu sagen, worum es geht: „Der Pijorjahresplan soll Deutschland nur davor bewahren, vonMem Dritten nach Belieben erpreßt werden zu können. Wir wollen mit ihm gewisse Grundlagen unserer Nationalwirtschaft sicherstellen, und keine Macht der Welt oder gar die Reden fremder " n«r können uns auch nur ebnen Zentimeter da- ponab bringen.^ '' " ade ist, daß wir uns«» wichtigsten ckkrt- flrundlaaen selbst sichern, -«rau wie wir , , . richt aus kollektive Sicherungsphantasien verlassen. Dieser wirtschaftlichen Sicherung dient di« natio nalsozialistische Wirtschaftspolitik in all ihren Taten. Wenn im Innern der Wirtschastsfriede bergestellt, die Kampforga nisationen der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände beseitigt u. an Stell« des Klaffenkampfes Volksgemeinschaft gesetzt wurde, wenn so das soziale Problem an der Wurzel gepackt worden ist, so sind damit die ersten Voraussetzungen mr die Wiederaufrichtung der wirtschaftlichen Kraft und di« Sicherung der wirtschaftlichen Lebensgrundlagen geschaffen . Das Zweite war, daß der Arbeitskraft des Volkes Auf gaben gestellt und daß dadurch Worte geschaffen wurden. Auch hier formulierte der Führer in Wurzbura ganz ein deutig die neue, draußen in der Welt noch nicht recht ver standen« Auffassung. Nicht darauf kommt es an, was «ine Nation an Geld druckt und ausgibt, sondern darauf, was an Werten der Arbeit hinter diesem Gelds steht. Und des halb ist die Steigerung der Produktion das erste, was not wendig ist, wenn man di« wirtschaftliche Gesundung will. Schließlich der Vieriahresplan. Was will er anderes als di« Tatsache ausgleichrn, daß die Natur uns gewisse bisher im wirtschaftlichen Produktionsprozeß als unentbehr lich angesehene Rohstoffe versagte? Deutschland greift auf die Rohstoffe zurück, an denen es keinen Mangel hat, und entwickelt aus ihnen durch die Kraft des Geistes und der schaffenden Hand jene Werkstoffe, di« zur Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse notwendig sind. Generaloberst Göring zeigt« das an einigen Beispielen auf. Mit der Voll endung dieses Vierjahresplanes wird auch der wirtschaftliche Aufbau Deutschlands abgerundet sein. Und nun sagen die anderen: Ihr wollt euch also doch abschliehen. Van könnte ihnen zunächst erwidern: Was geht da» euch an, nachdem ihr uns von allen Rohstoffquel len abgedrängt und durch politische und wirtschaftliche Hemmniss« di« frei« Betätigung auf dem Weltmärkte so sehr erschwert habt? Aber der Einwand der arideren fit ia falsch. Deutschland denkt gar nicht daran, sich vom Welt markt zurackzuziehen. Die eifrige handelspolitisch« Tätigkeit, »ie «s gerade in letzter Zeit entfaltete, ist der beste Gegen beweis. Und diese handelspolitische Tätigkeit war erfolgreich, denn von 19S4 bis ISS« stieg der deutsche Anteil, an der Veltausfuhr von 9,1 auf 9,4 Proz. Wer aber ausführen will, muß auch einführen. Das haben wir nämlich besser begriffen al» die anderen. Außerdem, auch die neuen deut schen Werkstoff« fangen jchon an, in den Bereich der Welt wirtschaft -inelnzuwachsen. Kürzlich erst wurde bekannt, daß das Ausland sehr lebhaftes Interesse am deutschen Bu na zeigt. Wer kann wissen, ob dieser Stoff, der zunächst ein mal den derttschen Mangel an Rohkautschuk auogleschen soll, 'De Welt» sttzun- an uns temvs hat noch in der Nacht vor Abgabe einer R erklarung «ine Reihe von Beschlüssen gefaßt, die ter DraMeite sind. Nachdem tm Kabinettsrat beschlossen worden war, das seinerzeit von der Regierung Blum eingebrachte und vom Senat abgelehnte Ermächtigungsgesetz in erweiterter und wesentlich verschärfter Form wveder aufzunehmen, hat di« Regierung, um einer Frankenspekulation während der Aus sprache über dieses Gesetz vorzubeugen, beschlossen, die Wert- paoier- und Effektenbörsen vom heutigen Dienstag ab bis auf weiteres zu'schlieben. 2n diesem Erlaß wird darauf hinaewlesen, daß die Wie dereröffnung derVörsen zu gegebener Zeit vom Kinanimlni. ster angeordnet «erde. Die Zahlung der vom Dienstag ab tn Gold oder Devisen fälligen Handelsschulden kann auf Forderung des Schuldner» hin eingestellt «erd«,. Der Zeitpunkt, an dem die Iahkum gefordert «erden kann, wird ebeafall« vom Ainarnminkster -ekaunkgegeben. wech sel und Tratten können «ährend de» Aahlungsmoratorivms nicht zu Protest gehen. Der Zinsfuß wird Mr die Demer d« Zahlungseiasttuung der gleiche fein «le der viskontfah der Dank von Frankreich. Li« Regierung hat ferner -«schloffen, das Ermächtl- gungsgesetz über die finanziellen Vollmachten bereit» am Dienstag in der Kammer einzubvingen und di« Dringlich- keitsberatung zu fordern. Es ist bskwstchtigt, sämtlich« An fragen über die allgemeine Politik der Regierung bis nach der Verabschiedung de» Gesetze» zu vertagen. Unter diesen Umständen dürfte sich der Finanzausschuß der Kammer so fort nach Verlesung der Regierungserklärung mit der Ge setzesvorlage beschäftigen, die -mm in einer Nachdsttzung tm s