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Kabemuer AMiger ZeitllU für Wm'nM, Seisersdoks) klein- n. ErvPlsn Erscheint Dienstag, D„erstag u. Sonnabend. Abonneni^preis eln- chließlich zwei illustrierteichlseittgen Beilagen sowie eines tustrierten Witzblattes r,so Jnseraie kostm die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auS- . wkrtige Inserenten 1d Pf. Reklamen ' 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Nummer 2. Ker«,prechrr: «ml «euben 2120 Sonnabend, den 3. Januar 1914 K-r» p -her: «Mt Leube« SL20 27, Jahrgang. Lorenz haben in zuvorkommender Weise einen ^eil des hinter Felde der internationalen Politik an Macht und Ansehen un- Einlegerguthaben 7503000 M. Einlegergutzaden 7503000M >ru§ Nav uns fern Rabenau, den 2. Januar 1914. in die Luft gesprengt worden; 47 Soldaten sollen tot sein. Residenz-Theater. — Als ginge eine richtig gehende Operette gar nicht ohne irgend einen moralischen Knacks irgend eines der Hauptageure, dachten die meisten der Librettoschreiber. Und welch widerwärtiger Nachgeschmack war oft davon die Folge! Nicht so bei der freudig begrüßten Neu heit des Residenz-Theaters „Wie einst im Mai". Die Herren Bernauer und Schanzer haben da einen äußerst originellen, noch mehr aber fruchtbaren Gedanken gehabt. Zu zeigen, wie Geschlechter im Lauf der Jahrzehnte anfsteigen, andere sinken nnd daß darin sich so etwas wie ein Gottesurteil ausspricht. Ich möchte wohl sehen, was ein Größerer aus dem dichteri schen Vorwurf machen würde, wie er der Zeiten Eigenstes, ihr Sehnen, ihr Geistesschaffen ausspräche, wie er ihnen das Spiegelbild ihrer Fehler zeigte. In der Reihenfolge der Bilder von 30 zu 30 Jahren aber die Erkenntnis uns versinnlichte, daß Gesetz und Rechte sich nicht wie eine ewige Krankheit fortpflanzen, sondern vernünftigeren Anschauungen Platz machen, daß im Reiche der Technik sich Ungeheures anbahnte, nie Erhörtes, seit Menschen diese Erde bewohnen. Vor alle dem eine kleine Ahnung, wie es ihnen der Nahmen der Posse zuläßt, gaben die Verfasser; im Zuschauer nicht allein Lachen, sondern auch Rührung und eigene geistige Weiterarbeit aus- lösend. 1838 müssen der Schlossergeselle Fritz Jüterbog und seine Spielgefährtin, das Töchterchen des Obersten v. Henkes- hoven ihre Liebe aus dem Herzen reißen, weil sie einen eben bürtigen Gemahl heiraten muß, 1858 hat dieser ihr Ver mögen fast durchgebracht, während Fritz, reich durch Arbeit, - den Grundbesitz des Obersten in Schöneberg b. Berlin kauft, : um durch großindnstrielle Anlagen im aufblühenden Deutsch- , land Kommerzienrat, ja Freiherr zu werden, als der er 1888 erscheint. In seinem 4000 köpfigen Personal ist Buchhalterin - die Tochter der verarmten Jugendgeliebten; sie heiratet und - gründet einen Modesalon, in dem —1912 — sich der Sohn I des einstmaligen Schlossergesellen nebst seinem eigenen ein- - stellt. Dieser Enkel, verliebt in das Medaillenbild seines Groß vaters, findet in der Tochter der Modistin, der Enkelin der Anschlag ans den Militärposten handelt. — Das Wachkommando des sächsischen Infanterie- Regiments Nr. 105 in Zabern wird durch ein Wach kommando des Infanterie-Regiments Nr. 126 ersetzt. — Den wesens gestellt werden. — Militäroberpfarrer a. D. Schoipe in Kipsdorf wurde vom Landeskonsistorium für das erledigte Pfarramt in Bischofswerda in Vorschlag gebracht. — Nach der Zählung im November waren in den Ge- werkuhaften in Großberlin rund 25 000 Arbeitslose zu ver zeichnen. Die Zahl ist im Dezember ans 30 000 gestiegen. Vor dem Arbeitsnachweis in der Gvrmannskraße kam es in den letzten Tagen zu unliebsamen Auftritten. Besonders war der Andrang aus der H o l z i n d u st r i e außerordentlich stark. Letzter Tage meldeten sich allein über 1320 neue Holzarbeiter. Die Zahl der arbeitslosen Tischler ist auf über Grundstücke noch die hiesige Stadtgemeinde irgesdnelche Haf tung übernehmen, daß vielmehr alle, welche dies; Grundstücke zum Rodeln PP. benützen, dies auf eigene Gefa-r ,nd Ver antwortung tun. — Außerdem werden die Hausbesitzer ge beten, ihre Gärten zum Rodeln soweit dies angängig ist, den Kindern znr Verfügung stellen zu wollen. Rabenau, den 2. Januar 1914. Der B ü rg e r m e i st e r. lagen, sowie die am letzten und vorletzten Monats lage erfolgten Rückzahlungen werden für den betreffer- den Monat voll verzinst. —. Verspätungen und andere Verkehrsstörungen znr Folge. — Im Reichstage wird demnächst der Antrag auf Erlaß eines Gesetzes zur Reform des Matrikularbeitrags- Angehörigen des Infanterie-Regiments Nr. 99 aus Zabern 'sind aus allen Teilen Deutschlands Liebesgaben in beträcht lichem Werte zugegangen. ' — Zur Ergänzung der deutschen M i litä r m i s s io n wünsche mit nach Hause trugen. — Aus einer geschichtlichen Plauderei der „W. Ztg." über Dippoldiswalde geht hervor, daß die gegenwärtige Ge- staltnng des Dippoldiswalder Stadtwappens durch die jedes geschichtlichen Hintergrunds entbehrende Dippolds a ge veranlaßt worden ist. Dafür, daß man den isolierten „Em- siedler"-Felsen und die unweit befindlichen Mauerreste mit dem Namen Dippold in Verbindung bringt, liegt nicht das geringste historische Beweismaterial vor. — In das Güterrechtsregister ist eingetragen worden, daß der Gastwirt Völkner inPossendorf und seine Frau Bertha geb. Reinstein durch Vertrag vom 17. Sept. 1907 Gütertrennung vereinbart haben. — In den Vorstand der allg. Ortskrankenkasse Dippol ¬ diswalde-Land sind u. a. gewählt worden: Von den Arbeit gebern Paul Menzer, Baugewerke, Großölsa, Straube, Säge werksbesitzer, Schmiedeberg, Bretschneider, Schneidermeister, Possendorf; als Ersatzmänner: Carl Schneider, Stuhlfabri kant, Großölsa, Schumann, Stuhls., Höckendorf: von den Versicherten als Vertreter: Drechsler u. Kleber, Neu-Welsch- Hufe, Berger, Hänichen, Gerisch-Obercarsdorf; Ersatzmänner: Paul Walther, Arthur Stock, Arthur Bellmann, O. Winkler, sämtl. Großölsa, O. Geißler u. Maurer Hauptmann, Seifers dorf und Uhlemann, Wilmsdorf. — Von der Handelskammer Dresden wurde an Stelle des verstorbenen Kammermitgliedes Biener-Königstein Fabrik besitzer Wolf-C oßm a n n s dorf gewählt. — Ein 30 Jahre alter Handelsmann aus Nieder gorbitz geriet in einem Restaurant in Löbtau in eine Schlägerei, wobei er erhebliche Kopfverletzungen davontrug, die seine Ueberführung ins Krankenhaus nötig machten. — Am königlichen Hofe in Dresden fanden am Neu jahrstage die üblichen Empfänge statt. — Die „L. Z." stellt fest, daß Deutschland aus dem Jahre 1913 auf dem Oberstentochter, die einst dem Fritz das Bild schenkte, sein Ideal verwirklicht und heiratet sie trotz Widerspruchs des Freih. Vaters. Der Baron von Methusalem, der alle Akte überdauert und in jedem eine noch jüngere Fran hat und der Justizrat Pergameuter, der seinen Kindern einen Prozeß als milchende Kuh vererbt. Zu der Handlung schrieben Kollo und Bretschneider eine flotte, singgerechte Musik, von der die Nummern: „Liebling, komm auf Sommerwohnung" — die exotische Ballade — „Mein geliebtes Firlefänzchen" und andre uns noch oft begegnen werden. Die Jnsceniernng der Neuheit durch Herrn Direktor Witt war die denkbar beste, besonders im 1., 2. Akt, die des 4. bot eine besondere Ueber- raschung durch die Vorführung Pariser u. Dresdner Toiletten, deren geheimste und tiefste Wunder wohl nur die zahlreich anwesenden Damen ergründen konnten. Am meisten Aner kennung und Wiederholung fanden die hübschen Tänze von der Gavotte bis zum Großvatertanz und dem Tango. Die Herren Suckfüll, Hellwig, Langer, Felix, Gähd u. die Damen Grabitz, Brill und Kattner teilten sich in die Ehren des Beifalls und der Hervorrufe. Doch auch der neuen Dekora tionen, in eignen Ateliers geschaffen, u. der neuen Kostümen u. nicht zuletzt des tüchtigen Chors n. der straffen Orchester- leitnng sei lobend gedacht. Trotz früher schon wiederholt -folgten Verbots werden im hiesigen Orte nach eingetretenem lchneefall die öffentlichen Wege zum Rodeln benützt. So gern man nun auch, namenich den Kindern, Ver gnügungen dieser Art gönnt, so sind och die öffentlichen im hiesigen Orte meist abschüssigen Straße und Wege die un geeignetsten Plätze hierzu, da hier nicht mr die Kinder durch die verkehrenden Geschirre, und letztere-elbst, sondern auch die Fußgänger durch die entstehende Glich gefährdet werden. Es wird daher auf Grund der M-nsterialverordnung vom 9.Juli 1872 das Rodeln auf den öffentchen Fahr- u. Fuß wegen zur Vermeidung von Unglücksfülln und Verkehrs störungen erneut verboten, dergestalt, daß lebertretnngen ge ahndet und diejenigen Eltern, welche es uiitrlassen, ihre Kin der von diesem Gebühren abzuhalten mit Geldstrafe oder entsprechender Haft belegt werden. Die Herren Wirtschaftsbesitzer Paul Kärger und Bruno Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag n. Neujahr, den 4. Januar 1914 9 Uhr Gottes dienst: Pastor Zülch; Text 1. Petr. 4, 12—19. Geboren: Dem Postboten Max Paul Bäßler hier am 22. Dezember eine Tochter — Dem Stallmeister Paul Arthur Haußwald in Obernaundorf am 24. Dezember eine Tochter — Dem Tischler Friedrich Emil Ebert hier am 28. Dezember eine Tochter — Dem Stuhlbauer Karl Richard Albin Rüssel in Obernaundorf am 29. Dezember eine Toch ter — Dem Tapezierer Franz Kurt Wätzig hier am 31. Dezember ein Sohn. Gestorben: Arthur Willy Müller, Holzbildhauer hier, 25 Jahre 8 Monate 12 Tage alt, am 27. Dezember, — Seit einer Reihe von Jahren veranstaltet der Turn verein I eine kleine Sylvesterfeier, der stets ein starker Be- .. - such zuströmte. So hielt er auch am vorigen 31. Dezembers „ _ , eine solche ab, mit einer ebenfalls hohen Teilnehmerzahl. Wo sollen demnächst noch 20 deutsche Offiziere in Konstantinopel bei solchen Gelegenheiten sich die lebenslustige Jugend zu-Eintreffen. — Zu einer ernsten Meuterei von 280 Matrosen sammenfiudet, wird auch dem Tanze gehuldigt "und auch dies- ist es an Bord des französischen Kreuzers „Dessaix" gekom- mal wurde davon nicht abgegangen. Zudem fehlte es auch men. — Der griechische Ministerpräsident Venizelos plant an Ncberraschungen nicht, wie z. B- einer Uebung der Damen- eine Reise an die europäischen Höfe. riege, die das bekannteWcihnachtslied „Stille Nacht" anmutig-! — Der frühere Besitzer von Bad Ernstthal in Hohen- turnerisch verkörperte und mit der von ihrem Vorturner, stein-E. machte aus F u r ch t vor dem Krankenhaus seinem ihren Hansgrundstücken gelegenen Gartenlandsmr Verfügung geschwächt hervorgegangen sei. gestellt, so daß auf dem Areal hinter dem Nabause und, dch — In den Abortanlagen des Bahnhofes zu D o h n a auch Herr Wirtschaftsbesltzer Otto Schubert all Pächter des wurde ein Mädchen aus Maxen von der Geburt eines Areales hinter dem Grundstück des Herrn Priatus Eduard kleinen Erdenbürgers überrascht. Sie wurde in ein Kranken- Otto die Benützung dieses Landes zum Rodeln freundlichst haus überführt. gestattet hat, auch dort ungestört gefahren wcrdei kann. ! — Die großen Schneestürme, die in ganz Deutsch- Es wird hierbei jedoch ausdrücklich darauf angewiesen/land Schaden angerichtet haben, hatten auch vielfach Zug- daß weder die vorgenannten Besitzer bezw. Pächte: der betr.^ ' ' Sparkasse zu vippoMuMe ist geöffnet: Werktäglich von i/r9—12 Uhr vormittags nnd von 2 -1/25 Uhr nachmittags; Sonnabends ununterbrochen von vormittags r/yd —nach mittags 2 Uhr; Sonntags (jeden letzten im Monat) von ^/z2—i/s4Uhr nachmittags. Verzinsung: halbmonatlich mit 3'/, v. H. Herrn Richter, geleiteten Darstellung den wirkungsvollsten Leben durch Erhängen ein Ende. — Bei Beerdigung eines Eindruck erzielte. In weiterem Verlauf wurde den beiden jnngen Mannes auf dem Friedhof Roßwein ereignete sich ein Turnerinnen Fräulein Pabst u. Löschner, welche der Damen- pei nlicher Zwischenfall. Das G ra b war zu kurz und riege seit 15 Jahren, d. ist seit deren Gründung, bis heute der Sarg geriet beim Hinablassen in eine schiefe Lage, so treue Mitglieder geblieben sind, eine besondere E h r u n g daß er sich öffnete und der Tote nochmals umgebettet wer- zu teil, indem ihnen unter einer Ansprache des Vorsitzenden den mußte; erst nachdem das Grab vergrößert worden war, Herrn Oskar Beckert eine wertvolle, mit dem turnerischem konnte die Beerdigung stattfinden. Monogramm verzierten Brosche überreicht wurde. Als die^ Dresden. Auf dem Abort des Neustädter Personen- Glocken den Antritt des neuen Jahres verkündeten, wurde bahnhofes hat sich ein etwa 25 Jahre alter, unbekannter unter dem brennenden Christbaum ein Sylvesterlied gesungen^ Mann in den Unterleib geschossen. Er wurde ins Friedrich und nach gegenseitigem Gratulieren bildete dies in der Haupt-!städtcr Krankenhaus gebracht. sache den Schluß des Festes, von welchem die Teilnehmer die! — In Mexiko ist ein Eisenbahnzug mit Bundestruppen Hoffnung auf Erfüllung der herzlichen, zutage getretenen Glück ¬ beerdigt ani 30. Dezember. Kirchennachrichten von Oelsa. Sonntag, 4. Januar vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Dienstag, 6- Januar vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, 4. Jan. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Epi- plMias, 6. Jan. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Kollekte fi d, Heidenmission. Binmtmachung, die Hun steuer betreffend. In Gemäßheit deWesetzes vom 1. August 1868 und der Ausführnngsverordmg hierzu vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche a 10. Januar 1914 Hunde be sitzen, verpflichtet, dieselbe^ versteuern. ! Es werden daher dihiesigen Einwohner, welche Hunde halten, hierdurch aufgefordt, bis spätestens zum 15. Janue dieses Jahres in der Ratsexpedition hiersest anzuzeigen, wieviel und welche Art Hunde, (Luxus- oder zghunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieseÄnzeige wird als Hinterziehung der Hundesteuer angesehen rd nach 88 3 und 7 des ange zogenen Gesetzes mit dem drfachen Betrage der Hundesteuer bestraft. Nach den lokalen Besmmungen sind an jährlicher Steuer für 1 Hund 8 Mark, 2 Hunde 20 Mark, 3 Hunde 40 Mark, für jeden weiteren Hund 25 Nrk zu entrichten. Die Entrichtung der Stew hat gegen Empfangnahme der betreffenden Marke, welche ei Halsband des versteuerten Hundes gut zu gefestigen ist, blllängstens zum 31. Janua 1914 zu geschehen. Im Falle des Verlustes derZteuermarke ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung von Mk- 50 Pf. zu entnehmen. Rabenau, am 31. Dezembi 1913. Der Bürgermister. 6000 gestiegen. — Das gesamte hinterlassene Vermögen Bebels hat 995 000 Mk. betragen, von denen er der sozialdemokratischen Partei 30 000 Mk. vermachte. — Die serbische Regierung schloß mit der Firma Krupp einen Vertrag auf Lieferung des gesamten Neubedarfs der Artillerie ab. — Die Befug nisse der französischen Militärmission in Griechenland wur- Die am 1. und 2. eines jeden Monats bewirkten Em- den beträchtlich vermehrt. — Die amtliche Untersuchung er- der Schießaffäre in Zabern um keinen