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Amtsblatt cr Yellin, Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresie: Amtsblatt Wllsdru^ Druck und Verlag von Zschunke L- Friedrich, Wllsdrufj. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, sirr den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in WilSdruss. Dienstag, den 2, Oktober 1SW >Är Anordnung registriert, ist das WMf Mdendtstt die aus . trvcr ^cummer oeiregen uno oie nur Luerce r>n,-«^,/ ^"nter Autoren enthalten wird. Auch durch diesen v""" Schritt in der Ausgestaltung unseres Blattes Fort Ein er Br^' ne Sp"' Pohrsdorf, Röhrsdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Die Kapelle del Tesoro war so dicht von Gläubigen ge füllt, daß, wer einmal eingetreteu war, nicht wieder hinaus» gelangen konnte. Es befanden sich hier zahlreiche Englän der, von denen viele Operngläser bei sich hatten, um die Flüssigwertung des Blutes besser beobachten zu können. Bettina Maro, einer angeblichen Rachkommin des hl. Januarius, hervor, die gleichsam in vertraulichem Tone von dem Heiligen das Wunder erflehte. Um 9 Uhr 33 Minuten, also nach halbstündigem Gebet, ist das Blut flüssig geworden. Monsignore Felice di Bagnoli hat den zahlreichen Anwesenden versichert, daß das Wunder in diesem Jahre in ganz besonders günstiger Weise geschehen sei, da das Blut ganz prächtig flüssig geworden ist. Den Ehrendienst versahen die Löschmannschaft in großer Uniform, die Karabineri und die Munizipalgardisten. Um 10 Uhr wurde die Statue des Heiligen mit den Fläschchen zwischen den Gardisten, die Spalier bildeten, zum üblichen Kusse der Volksmenge herumgetragen. Das Wunder wurde der ganzen Stadt durch Kanonenschüsse und Glockengeläute sämtlicher Kirchen verkündet. Ein nihilistischer Mord in Frankreich. Seit dem 23. September wurde in dem Schlöffe des Herrn von Holstein, das sich in dem Orte Gallin im De partement Seine-Oise befindet, dir 36 Jahre alte Russin JucuScy vermißt, die dort als Sommergast weilte. Wie schon gestern drahtlich mitgeteilt, entdeckte nun ein Arbeiter im Walde von Rambouillet, wo der Präsident der französischen Republick zu jagen pflegt, die Leiche der Ver mißten an einem Baume hängend. Sie war nur mit einem Spitzenhemd begleidet und an dem einen Beine trug sie noch einen Strumpf, während an dem andern zu einem Strick zusammengedrehten Strumpfe die Leiche aufgehängt war. Außerdem war um den Hals noch eine lange weiße Boa aus Straußfedern geschlungen. Es ist jetzt festgestellt worden, daß die Russin am 23. September das Schloß verlieb, und liegen keinerlei Anzeichen dafür vor, daß sie mit sich Selbstmordgedanken trug. Die Gerichte neigen demzufolge der Annahme zu, daß hier ein Mord von Nihilisten ausgeführt wurde. Ein Hofoper-Streik in Budapest in Aussicht. Das Orchester, der Chor uno das technische Personal der Hofoper zu Budapest haben korporativ der Direktion erklärt, daß, falls bezüglich der seit längerer Zeit ange strebten Gehaltsaufbesserung nicht bis zum 30. September die bindende Zusage gegeben wird, daß die Gehaltsauf- Gleich darauf begann die Menge die üblichen Gebete. Aus den tausenden Stimmen trat besonders stark die der dem soll zwischen den beteiligten Wirten bei Gründung der Schule — die seit ca. 25 Jahren am Orte besteht — ein Abkommen getroffen worden sein, derart, daß jene den Schulweg benutzen können, während sie hierfür den gedachten Steig der Schulgemeinde für den Verkehr über lassen. Dessenungeachtet werden gegenwärtig die deutschen Schulkinder — es sind dies meistens die Anstedlerkinder aus Widau — von den polnischen Wirten beim Betreten des Steiges mit der Peitsche zurückgejagt, von halb wüchsigen polnischen Burschen beschimpft und sogar tätlich augegriffen. Die Vorkommnisse wiederholen sich fast täglich, und der dortige Schulvorstand schweigt merk- würdigerweise hierzu, obwohl ihm von gewisser Seite nahegelegt worden sein soll, in dieser Angelegenheit eine rechtsgültige Entscheidung herbeizusühren. Man fragt bei allen diesen Vorfällen verwundert: Wo sind den eigentlich Hunderts hier wiedergeben: Heule morgen strömte eine un geheure Menschenmenge in die Domkirche in Erwartung des Wunders des hl. Januarius, welches in dies em Jahre für unsere Bevölkerung eine ganz besondere Wichtigkeit hatte in Anbetracht des letzten großen Ausbruches des Vesuvs, der von den meisten als eine Strafe Gottes für die großen Sünden des Menschengeschlechts gehalten wurde. Bachstein wiederum freigesprochen. protestantische Divisionspfarrer Bachstein wurde -ilki^rkriegsgericht zu Münster von der Anklage wegen katholischen Religion wiederum frei- '«jzOMn. Der Anklagevertreter hatte wieder einen Tag h^ms beantragt. einen klerikalen Uebergriffzurückweist, l^ehr noch als in den letzten Monaten wird die unter- Ä Redaktion künftig in der Lage sein, alle verfüg- Kräfte in den Dienst der Leser zu stellen und das I jeder Richtung weiter auszubauen. Lokalblatt, das in erster Linie die Interessen Ansporn zu kräftiger Gegenarbeit sein. Unter dem Verdacht der Spionage wurde in Thorn ein Herr verhaftet, der von dem Eine polnische Petroleumbombe. Ueber den polnischen Fanatismus wird der „Ost- deutschen Rundschau" aus Bendzitowo geschrieben: .Weil diejenigen Kinder, welche im Religionsunterricht in deutscher Sprache nicht antworten wollten, mit Arrest belegt wurden, versuchte man dem Lehrer Scheuner in Bendzi- towo das Haus über dem Kopfe anzuzünden. In der Nacht vom 18. zum 19 d. M. wurden die Fenster scheiben der Wohnung des Lehrers zertrümmert und in das Zimmer eine mit 1 bis 2 Litern Petroleum gefüllte Schweinsblase geworfen. Die Blase war mit einem Sack umwickelt, der ebenfalls mit Petroleum durchtränkt war. Das Zimmer ist fast ganz ausgebrannt. Nur einem glücklichen Zufalle ist es zu verdanken, daß das Feuer vom Lehrer gelöscht werden konnte, ehe die ganze, neuer baute Schule ein Raub der Flammen wurde. Das bren nende Petroleum entwickelte einen solchen Qualm, daß der Lehrer, obgleich er in dem Zimmer schlief, das von der Brandstelle am weitesten entfernt ist, mit seiner Familie fast erstickt wäre. Ferner wird demselben Blatte aus dem Kreise Gnesen geschrieben: Die seit der letzten Schulzen wahl in Baranowo bestehende Spannung zwischen Polen und Deutschen scheint sich dort infolge der Verhetzung wegen der Schulkinderstreiks immer mehr zu steigern, wie aus folgenden Vorgängen hervorgehen dürfte: Die dortige evangelische Sozietätsschule liegt isoliert, etwa 8 Minuten vom Dorfe entfernt. Da die evangelischen Hausväter aus fünf Ortschaften eingeschult sind und nur ein Weg zum Schulhause selbst führt, so benutzen die Schulkinder zur Abkürzung ihres Schulweges verschiedene Steige. Neuer dings maßen sich nun die angrenzenden polnischen Wirte M. und N. an, die Benutzung eines dieser Steige den deutschen Schulkindern zu verbieten. Dieser Steig soll aber nach der Aussage älterer Dorfeingesessener schon seit mehr als 30 Jahren dem Verkehr gedient haben. Außer- oäcku'e wird du!' 1 kulüvini- H Wcr wir» ° j dimstunq auch derr? Genuß deO gesammelt Z d. Er. i"8 nereibesitz»' 'ändert uewennc»' uscrn Wird kuHU^ Zpitzen i!^ :u erzeug^ sten Wick»! uispitins, nzigcs Erscheint wöchentlich dreimal and zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^ugspreis vierteljährlich m 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Ml. 54 Pfg. „Wir einen ^sondere Nsman-Veilage, Wieder Nummer beilegen und die nur Werke deutschen Behörden? Ausland. Das Wunder des heiligen Januarius in Neapel. Die römische „Tribuna" veröffentlicht nachfolgendes Hermann Balk eine Skizze aufzunehmen versuchte. Radfahrer, der den Fremden beobachtet hatte, erstattete Anzeige bei der Fortwache, worauf die Festnahme des Verdächtigen erfolgte. zureden! — Er: Sie wollen mir aber trotz des bischöf lichen Erlasfes nicht gestatten, die Bibliothek zu revidiere»? Ich: Nein. — Er: Gut, dann werde ich dem Bischof dies schreiben. — Ich: Wie Sie wollen! Ein Rundschreiben des sozialdemokratischen Parteivorstandes, das nach einem Vermerk „nicht zu veröffentlichen" war, ist der „Freis. Ztg." auf den Rrdaktionstisch geflogen: Der Parteivorstand ermahnt darin die „Genossen" — wahrscheinlich die Leiter der Organisationen — sich für die bevorstehenden Reichstagswahlen zu rüsten. Von allgemeinem Interesse ist das Rundschreiben nur in sofern, als es zeigt, wie es mit der öffentlich zur Schau getragenen Siegeszuversicht der Sozialdemokratie bestellt ist. Es wird auf den ungünstigen Ausfall der meisten Nachwahlen hingewiesen und zur verstärkten Arbeit in den Organisationen ermuntert: Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir schon im Jahre 1907 allgemeine Reichstagswahlen bekommen, wenn der vorhandene Konfliktsstoff in der nächsten Session zu einer Auflösung des Reichstages führen sollte . . . Wir werden das nächste Mal einen Wahlkampf be kommen, wie wir bisher noch keinen zu führen hatten! Wir wissen aus bester Quelle, daß der Verband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie bei dem nächsten allgemeinen Wahlkampf seine ganzen Kräfte auf die oben bezeichneten Wahlkreise wirst, um dieselben uns zu entreißen. Er hat di- Rechnung aufgestellt: er hoffe der Partei das nächste Mal dadurch 20—25 Wahl kreise zu entreißen. Beobachten wir ferner, daß die bürgerlichen nnd Amgegend 8 In erste werden Monta s, Mittwochs nud Freitag- bi- spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Pfg. Pro viKgespaltene KorPnSzeile. Kürzi^ inem :n A angeßei'A eileie n A ube aul st ,, : Söhn"^ Bilder»' 5- utmüügr drohte >Wau' i" un gar I' i >m FeEtl die E»» üau, da ZuwUt n die Neapel, 19. September, das wir ohne Kommentar als historisches Dokument für die Aufgeklärtheit unseres Jahr« al 's oon !e",.< olle u» n, > e, d" ig' mäßig^ f- n °s!' Ä -l">" ? oßz"" Parteien, die früher in der Organisation und Agitation hinter uns zurückstanden, von uns gelernt haben und gegenwärtig uns hierin viefach nicht nur gleich, sondern zum Teil auch über sind, so haben wir Gründe genug, unsere Kräfte bis aufs äußerste anzustrengen, " . . .. > . " n v um den kommenden Kämpfen mit Erfolg gewachsen zu sein. Um 9 Uhr 3 Minuten wurden die Flaschen mit dem Blute Den bürgerlichen Parteien sollte Vieser Aufruf ein auf dem Altäre neben der Statue des Heiligen ausgestellt. ^io. 11«. Stadt und Land besonders an langen Abenden ein echtes rechtes ^lienblatt zu schätzen. Ein solches Familien- besten Sinne des Wortes, ein Lokal- ^das mit seinen Lesern denkt und fühlt, ein Blatt, wir den Beweis zu erbringen, daß wir bemüht ^Ilen Ansprüchen Rechnung zn tragen. Ahrer in Btschweiler im Unterelsaß gezeigt. Die Lehrerztg." veröffentlicht nämlich folgendes ^,,^spräch: „Pfarrer (in der 10 Uhr-Pause im erfcheinend): Herr Lehrer, ich möchte die ^z,.,^Uothek revidieren! — Lehrer (zunächst <°Musst): Wa-as wollen Sie? - Er: Die Schul- Q^E^ren. — Ich (ruhig und bestimmt): Dazu Ht „Ae kein Recht! — Er: Sie wollen es mir also tz». Mbn? — Ich: Nein, unter keinen Umständen! ^kln' h?be aber eine schriftliche Aufforderung vom kann sie Ihnen zeigen. — Ich: Ich Herrn Bischof keine Befehle entgegenzunehmen, Äh iN)g ""b allein von meiner Behörde,? — Er (über- ^vrh-Miid): Soo! Der Bischof ist also nicht Ihre tzr-diesen Dingen absolut nicht. Ä»en,^ch L°be aber das Recht, dem Unterricht beizu- ' — Ich: Allerdings, aber ohne ein Wort drein- Verbreitungsbezirkes und seiner Leser zu vertreten >r das „Wilsdruffer Wochenblatt" den Vor- ' in der engeren Heimat seine besondere Aufmerk- ^zu. Mitarbeiter in Stadt und Land unterstützen Ausgestaltung des lolalcn Teiles. dieser Beziehung ist das Wilsdruffer Wochenblatt u. kein anderes Blatt, am allerwenigsten durch die Mische Generalanzeigerpresse zu ersetzen, deren schab est zusammengestellter Inhalt naturgemäß keine Bedürfnisse berücksichtigen kann, sondern in der ^ebenso passen muß, wie in das Erzgebirge. > neuen Quartal bereichern wir den Inhalt , «Wilsdruffer Wochenblattes" abermals und zwar " eine r*llen etwas bietet, das vom Wichtigen das enen.v' vom Interessanten das Jntereffan- Volkstümlicher, ansprechender Form und über- a Anordnung registriert, ist das "8 M Herwprewer nr. v. — ^eregramm-^oreffe: Amisvlaii rvusoru-" rauch den-' die Kgl. AmtshÄUptmannschafL Meisten- für das Kgl. Amtsgericht und den SLadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, t osi mid's .Mgnneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, hen M K-ffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanueberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, dazu tM" - - - ... —„ ", — ...... - .. — zum ini , Serschcm""s Hochachtungsvoll Redaktion und Verlag des ^Wilsdruffer Amts- und Wochenblattes. politische Rnndscha«. Wilsdruff, 1. Oktober 1906- Deutsches Reich.