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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188512024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18851202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18851202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-02
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.12.1885
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l hme ich Ihr cm?" fragte Nak. Adieu, Hinter dem Maschinisten jen, und der den weiten Ibfertig eosiL- sriedlich vor- rdel in ihrem ce zu tief ge- s Kopfes uii- oärnitcn schon rn, einige ge- erzcn niit den die Toilcttcn- coralive Aus- ignoraZerboni lassen. Dort Schritt ward hmen die von n lang in der ihn verlassen, r starr in das wen er darin ll umschattetes war ohnehin elangweilt und e Silberstickcrci arfen, die jedes seine Nolle? len Vorstellung seinen Ehrgeiz Mühe gelohnt, il verrauschende in jenem Abend oslich gewähnt, ssen und blind- ihm der kleine, liefern kosenden, n zu haben — iclhoch ihn sein er in Wahrheit vo er sie liebe ln des Garten- >r Herz gestürzt der anhaltende begriff plötzlich > Abgestumpfter Selbsterkenntnis scheint, um ihre im Genuß ver- mit dem Kopse cu Ankleidesessel rtsetzung folgt.) deutschen Buch- m Subiaco.airs- iuch war. Erst erk mit 15M Bibliothek Mi- . daß mir einer Ludovisi in teineichen in der stadt aufmerksW tücke zerlegt zur adurch wiederuni nd droht in ein- l Charakter der mit den langen , wir aus dem Im Morgenkaffee würden Sie bei > bringen?" - Namen." rrt a. M. hatte derart unglücklich einbüßte. Tagi nung deS Herrn, ne Entschädigung sagte er, sei durch ntjtcllt. Da der c Gatte der Be- eigenartige Weise eim Dorfe GerS- auf einen Bannr- on dem Sägeweil lpel erwachte erst, denkllchen Riß in em Laudstädtchen der Residenz zum gt nur in Deinem bleibe. Ich bin lebe, desto m«h> ht daran, themer enl" esteru die Schule Deiner Vaters?' t), er scll «Ire :iwe, Hot er xagt!' >S Deine Multer- Mei Mutter, die aus' m Weschltilch O 28«. — 5. Jahrgang Abouuemeutspreis: Der unparteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Laues) zur Versendung gelangende — Lan-kS-Airreiger mit Beiblättern lastet Monatlih KO Psg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetr. im 10. Nachtr. 4S23K.) 4. Quartal erscheint für Abonnenten z,hreSbuch<WeihaachtsprLmie)des Anzeigers. Verlag: Alexander Wiede, Vnchdruckerei, Chemnitz. — Sächsischer Flliliiks-Aisrisrr mit „Chemnitzer Dtndt-Anzeiger". Mittwoch, 2. December 188L. JnsertionspreiS: Raum einer schutalc» Korpuszeile 15 Psg.-, — Reklame (Ispaltige Petitzeile) 30 Pü. — Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle mar» Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifügen (je»SilbenKorpusschrift bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme: nur bis Vormittag. Expedition und Redaktion: Chemnitz, Theaterstraße Nr. 48. Telegramm-Adr.: Wiede's Anzeiger, Chemnitz. Fernsprechstelle Nr- 136. KkiMkr: „Tägliches Unlerhsltungsblält" Mid hnmHisch itlnstrirics Smntngsblntt „Lustiges Bilderbuch". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Der Matertalwaarcnhändler Friedrich Wilhelm Lasch in Thalheim be absichtigt, tn dem unter Nr. 64 deS BrandversicherungS-Catasters, Nr. 170 des Flurbuchs für Thalheim gelegene» Grundstücke eine Schlächterei zu er richten. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung vom I. Juli 1883 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Ein wendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln be ruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekannt machung an gerechnet, allhier anzubringen. Chemnitz, am 27. November 1885. Die Königliche Amtshauptmannschast. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schuhmachermeisters Carl Friedrich Wilhelm Hunger in Chemnitz ist infolge eines von dem Gemein schuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 15. December 1885 Vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amts gerichte Hierselbst anberoumt. Chemnitz, den 28. November 1885. Pötzsch, Gerichtsschreibcr des Königlichen Amtsgerichts. Zk-regrirphlscke Stachrichterr. Vom 30. November. Wien. Der Polizeimann Karl Zillich, welcher letzte Nacht im Siadtpark ein verdächtiges Individuum verhaften wollte, wurde von diesem durch Sand oder Pfeffer geblendet und hernach schwer ver wundet. Der Verbrecher entfloh, der Polizeimanu konnte bisher keine genauen Angaben mache». Wien. Belgrader Berichte schildern die Strömung in der Be völkerung für die Wiederaufnahme des Krieges als wachsend. London. Walsham, erster Secretär der brittischen Botschaft In Paris, ist zum brittischen Gesandten in Peking ernannt worden. Der Herzog von Somerset ist gestern Abend gestorben. London. Offiziell wird gemeldet, daß König Thibau sich ohne Kamps und bedingungslos ergeben hat. General Prendergast beabsichtigte, am Sonnabend in Mandalay einzuziehen. Petersburg. Die »Nowoje Wremja" fragt anläßlich der Sen dung des Grafeu Khevenhüver, in welchem Zusammenhang dieser Schritt Oesterreich-Ungarns mit der Einmüthigkeit der Kaisermächte stehe? Das Blatt spricht die Befürchtung aus, der Waffenstillstand werde nur so lange dauern, bis Milan Dank der österreichischen Unterstützung seine Kräfte zum Weiterkämpfen gesammelt habe. Kopenhagen. Der Marineminister hat angesichts der zu nehmenden Arbeitslosigkeit angeordnet, daß die volle Arbeiterzahl auf de» Wersten und in den Werkstätten während deS Winterhalbjahres zu beschäftigen und bei der Ausführung der projektirten Werke neue Arbeiter einzustellen seien. Jokohama. Der hier angekommene »Nautilus" überbringt Nachrichten aus Jaluit bis zum 7. November reichend, wonach über die ganze Gruppe der Marschall-Jnseln das deutsche Protektorat erklärt worden ist. (Die Marschall-Jnseln liegen östlich von den Karolinen und mit diesen unter gleichem Breitengrade. Jaluit oder Jaluit ist «In Jnselchen der Marschall Gruppe.) Vom «Kriegsschauplatz. Wie begründet die Vorsicht deS Fürsten Alexander in Betreff des Abschlusses deS Waffenstillstandes ist, lehrt folgende gestrige Depesche aus Belgrad: Die serbischen Rüstungen und Truppensendungen nach der Grenze werden noch ununterbrochen fortgesetzt. Gutem Vernehmen nach soll eine Abrüstung Serbiens nicht eher eintretev, bis in Ostrumelien ein neuer Gouverneur, der jedoch nicht Fürst Alexander von Bulgarien sein darf, von der Pforte eingesetzt und somit der frühere Zustand wieder hergestellt ist. Serbien Pfuscht also den Großmächten ins Handwerk. Einem Telegramm des Commandanten von Widdin zufolge griffen die Serben letzten Sonnabend Nachts 11 Uhr die Redouten von Widdin an, wurden aber mit großem Verluste zurückgeschlagen «nd drei schwere, serbische Geschütze unbrauchbar gemacht. Der An griff fand nach Einwilligung des Fürsten in die Einstellung der Feindseligkeiten statt. Minister Zanow theille den Vertretern der Mächte in Sofia diesen Bruch des Waffenstillstandes mit und bat durch die in Widdin refidirenden Consuln denselben bestätige» zu lassen. Die infolge des Waffenstillstandes zwischen Serbien und Bul garien gezogene Demarkationslinie läuft zwischen Pirot und Akpalanka Der rechte serbische Flügel steht oberhalb der Dorfes Blata, der linke bei Belava. Der Widdiner Kreis ist größtcutheilS von Serben besetzt, welche anderthalb Kilometer von Widdin stehen. Zum Besten des von der deutschen Colonie in Sofia in der evangelischen Kirche daselbst errichteten LazarelhS haben sich die in Bulgarien wohnenden Deutschen um Unterstützung nack Deutschland gewandt. Man bittet, Geldbeiträge an die Disconto-Gesillschaft in Berlin, Wasche, Bett- und Verbandzeug an den fürstlich bulgarischen Präfekten van Rustschuk zu senden. Politische Rundschau. Chemnitz, den 1. December. Deutsches Reich. Der Kaiser nahm am Montag die laufenden Vorträge entgegen und ertheilte am Nachmittag dem Reichs kanzler eine Audienz. — Zum 25jährigen RegierungSjubiläum deS Kaisers wird am 3. Januar in allen Garnisonen feierlicher Gottesdienst nud nach demselben große Parole-AuSgabe stattfinden. Die gesammte Berliner Generalität begiebt sich am 3. Januar zur Gratulation in'S Palais, wofür die Gratulation am NeujahrStage auSsällt. — Auch die Fra« Kronprinzessin hatte am Sonnabend der Ge mahlin des spanischen Gesandten Grafen Benomar einen Kondolenz besuch abgestattet. — StaatSsecretär von Bötticher soll in der Budgeteommission dcs Reichstages mitgetheilt haben, die Poftdawpferfahrten nach Ost- osren und Australien würden voraussichtlich am 1. Juli beginnen. Als Anlaushafen, in Holland oder Belgien» wird wohl Blissingen gewählt werden. — Eisrnbahnbrigade. Ueber die Errichtung eines dritten Bataillons beim Eisenbahnregiment, das die Bezeichnung »Trlegraphcn- baiaillon" erhalten soll, ist schon öfters in den Blättern die Rede gewesen. Eine neuere, noch interessantere Nachricht, welche die werden soll, welcher gegenwärtig das Eisenbabnregimeut commandirt und schon lange den Rang eines BrigadecommaudeurS hat. — Die »Nordd. Allgemeine Zeitung" schreibt ziemlich scharf gegen de» Antrag des CentrumS betreffend die Sonntagsruhe. — Die Budgeteommission deS Reichstages bewilligte einstimmig 100,000 Mk. für die Förderung der Hochseefischerei. — Preußen beantragt beim BuudeSrath, daß in Fällen, wo die einzelnen Civilsenate oder Strafsenate deS Reichsgerichts zu einander widersprechenden Entscheidungen gelangen, eins Super-Entscheidung der vereinigten Civil- oder Strafsenate herbeizuführen sei. In Fällen, wo Strafsenate und Civilsenate widersprechend urtheilen, soll das Plenum deS Reichsgerichts endgültig entscheiden. - Im antisemitischen Lager zu Berlin scheinen seltsame Dinge hinter den Coulissen zu spielen; denn im »Reichsboten", dem Organ Stöcker's, finden wir mit einem Mole den Wunsch ausgesprochen, daß Herr Stöcker, um seine »so sehr in Anspruch genommene Arbeitskraft" zu schonen, »eigentlich sein Amt als Hosprediger niederlegen müsse" 11 — Die ReichSregieruug beabsichtigt, wie jetzt aus zuverlässigster Quelle bestätigt wird, in der That die Einführung des Monopols für den Branntweirchaudel. Die Verhandlungen darüber mit den Bundesstaaten sind dem Abschluß nahe. — Auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung deS bairischen Landtages, die am Donnerstag den 3. December stattfindet, steht der Antrag Kopp in abgeänderter Form, der bekanntlich ans Kündigung des russisch-baierischeu Auslieferungsvertrages geht. Oesterreich-Ungarn. Die klerikalen Parteien in Oesterreich beabsichtigen, gleichzeitig in allen Landtagen der Alpenländer Anträge oder Resolntione« einzubringen, betreffend die Wiederherstellung der cousessionellen Schule und Wiedereinführung der geistlichen Schulaufsicht. — Andreas Hoser's letzter Enkel, der durch sein langjähriges humanitäres Wirken für Tirol und Wien bekannte Herr Karl Edler von Hofer, Director des Reichsfinanz-Archiv» in Wien, welchem er Jahre hindurch Vorstand, ist in den Ruhestand getreten. — In dem Entwürfe für den HaushaltungS-Etat Ungarns für daS Jahr 1886 ist ein Brutto-Ertrag des ungarischen Tabaksmonopols von 45,8 Millionen eingestellt worden, wovon als reine Einnahme 21'/» Millionen anzunehmen sind. England. Dem am Sonnabend Abend dem Grafen Münster zu Ehren im Hotel Metropole in London unter Vorsitz des Herzogs von Beaufort gegebenen Abschiedsdiver wohnten die Lords SaliS- bury, Granville, Derby, Rothschild und andere hervorragende Per sönlichkeiten bei. Rußland. Obgleich eS dem russischen Kriegsminister Wannowski augenblicklich körperlich wieder besser geht, scheint doch sein Verbleiben im Amte der sich immerwährend wiederholenden Anfälle wegen nicht möglich zu sein. Als Nachfolger werden Obrntschew «nd Rosenbach genannt. — Die Erkrankungen unter den Truppen Komarows haben einen bösartigen Charakter angenommen: es kommen viele Todesfälle vor. — In Warschau begann am Freitag der Prozeß gegen die sozial-revolutionäre Verbildung »Proletariat". Die Vertheidigung führen vierzehn polnische Advokaten und drei aus Rußland. Vorge laden find 113 Zeugen von Seiten der Anklage, 80 auf Antrag der Vertheidigung. Der Prozeß wird zwanzig Tage dauern — Die gestrige außerordentliche Versammlung des slavischeu WohlthätigkeitSvereins beschloß, tum Metropoliten Clement inTirnowa und dem bekannten serbischen Patrioten Ristic je 5000 Francs zur Vertheilung unter die bulgarischen rrsp. serbischen Opflr des jüngsten Krieges unverzüglich zuzuscnden; ferner dem serbischen Metropoliten Michael zu dem nämlichen Zwecke 1000 Rubel zur Verfügung zu stellen, außerdem eine Sammlung von Spenden zu eröffnen und der zum 21. November (3. December) cinzuberusendeu Generalversamm lung obige Maßnahmen mitzutheilen. Spanien. Am Sonntag wurde die Leiche des Königs in feierlich-m Zuge Vormittags zehn Uhr zum Bahnhofe gebracht, die Truppen bildeten Spalier. Der Bahuzug sollte Mittags iw Eskurial eintreffen uud der Sarg nach Zelebrirung einer Messe in der Könlgs- grust beigesctzt werden Vorher hatte der deutsche Gesandte, Graf Solms, einen Kranz mit Schleifen in den deutschen Farben auf dem Sarg niedcrgelcgt. An dem feierlichen Zuge betheiligten sich die hohen Würdenträger, der Klerus, die Hofchargen und ein zahlreiches Publikum. Die große Todtenfeler ist bis nach der Ankuust der aus ländischen fürstlichen Personen und Gesandten aufgeschoben und wird am nächsten Donnerstag stattfinden. Die Hochzeit der mit dem Kronprinzen von Portugal Verlobten jüngsten Schwester dcs verstorbenen Königs, Infantin Eulalia, ist auf ein Jahr hiuausgeschobcn. Die Exkönigin Jsabella uud die Infantin Jsabclla, die Wittwe des Grafen von Girgenti, werden ihren Wohnsitz in Paris nehmen. — Die Cortes sind auf den 27. December einbcrufen worden. — Einem osficicllen Telegramm zufolge erschien in der Provinz Lerrdo, also im Nordosten des Reiches, eine bewaffnete Baude; die selbe wurde von Bauern verfolgt und alsbald zerstreut. — In den baskischeu Provinzen, in Altkastilicn und Andalusien, sowie in den Städten Murcia und Cartagena ist der Belagerungszu- stand erklärt worden. — Don Carlos sagte zn dem TempS - Correspoudenten in Venedig: Eine Regentschaft könne in Spanien unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht lauge bestehen, die Republikaner würden zweifellos eine Bewegung versuchen; er würde nur intervenire», um die Ord nung aufrecht zu erhalten; eS würde hierbei nicht ohne Blut abgehen, er würde aber nur die nothwendlgste Gewalt für die allgemeine Be ruhigung anweude». Obwohl er für gänzlich ausgeschlossen hält, daß die Regentschaft die Ordnung aufrecht erhalten könne, so würde er doch nicht rein persönlich, sondern nur im Allgemeinen intervenire«; er beschwöre seine Freunde, ruhig zu bleiben, bis der Augenblick der Action möglich werden kann» er sei noch unentschieden, ob er eine Proclamation erlaffe, aber er wünsche, daß Europa wisse, daß er ein Element der Ordnung sei; er habe zwar augenblicklich keinerlei Aus sicht auf Unterstützung einer Macht, er hoffe aber, daß die Mächte sich der vollendete» Thatsache fügen werden. Danach ist die erst« republikanische Bewegung in Spanien als der Aus gangspunkt der carlistiscben Action anzusehen. — Der »Figaro" berichtet über eine Unterredung mit Nutz Zorilla, ohne aber anzuzeigcn, wo sich dieser gegenwärtig aushalte. Zorilla hätte gesagt. Alfonso's Xll. Thron wankte seit seiner famose« Wcserzeitnng" bring«, ist nun aber die, daß man damit umgeht. Reise nach Deutschland/ Die spanische Republik ist nur' möglich" eine Eiscrbabnbn'podc -n 'ch-fft". d,rcn Cemrondrsr O'-e'st Go'tz wenn auch Frar-lrc'ch N pu'uk -st. Ja, Jn!er<fle d-S König« war es, die französische Republik zu stürzen. Deutschland hat den Franzosen schon die Italiener entfremdet und versuchte nun, wenn nicht die Nation, so doch wenigstens den spanischen Hof zu entfremden. Das Volk verzieh dem Könige nie den Schritt, der ein« directe Feind schaft mit der Schwesternatio» herbriführen konnte. Glücklicherweise brachte die Carolinen-Frage die Explosion gegen Deutschland zum Ausbruche. „Aber glauben Sie mir," sagte Zonlla, „die Revolution war nahe. Der Tod des Königs wird ihren Sieg nur rascher und leichter machen. In der Armee werde eS viele Widersacher geben. Der König hatte persönlich viele Generale gewonnen; Sie werden in kurzer Zelt sehen, wie viele ihrer der Dynastie treu bleiben werden." Die Einigkeit unter den Re publikanern sei absolut, Alle wollen die Republik auSrufeu, denn nur die Republik könne Spanien retten. Auf die Frage: »Also wir können bald die Republik in Spanien erwarten?" antwortete Zorilla: ,,4.dsotumant!" Auf die Frage: »Und die Carlisten?" erwiderte Zorilla: »Sie wissen, eine Revolution ohne Armee ist nicht möglich. Nun frage ich Sie: Wann hat sich blos eine einzige Compagnie in der Armee für die Carlisten erklärt?" Persien. Der Ex-Emir von Herat, Eynb Khan, hat sich eines Besseren besonnen und das englisch-persische Abkommen über seinen ZwangSauseuthalt in Persien angenommen. Gegen sein Ehren wort, nicht zu entwischen, bestreitet England seine» Unterhalt. Damit ist die Angelegenheit geordnet und die persischen Behörden verminderte« bereits die Anzahl seiner Wächter. D-UtfÄss Reichstag. Sonnabend, den 28. November. (Schluß) Windthorst beantragt Besprechung der Interpellation und ergreift selbst das Wort: Wenn der Reichskanzler von der Wahrung katholischer Interessen durch die katholischen Bundesrathsmitglieder spreche, sei das reine Ironie, das thue der Kanzler allein viel bester. Fürst Bismarck's Antwort widerspreche dem Artikel 6 des Congovertrages, er sei von seinem damaligen großen Standpunkte auf den kleinlichen Polizcistandpunkt herabgesunken. Der Culturkampf verhindere die Ausbildung deutscher katholischer Missionäre, die in Folge dessen im Auslände geschehe. Daß ein Verordnungsrecht in Betreff der Colonien bestehe, bestreite er entschieden; dazu sei ein Gesetz unter Mitwirk ung dcs Reichstages erforderlich. So lange dieses nicht existire, müßten die allgemeinen internationalen Grundsätze, wie sie im Congo- vertrage festgesetzt seien, für die deutschen Colonien gelten. Auch nach Deutschland würden die Jesuiten zurückkehren; wenn durch Niemanden, würden sic durch die Erfolge der Socialdemokratie ziirückgcrrifen werden. (Heiterkeit.) Redner wünscht, daß den Local- behördcn in den Colonien freie Hand gelassen und daß die von Herrn v. Kusserow im vorigen Jahre gemachten Versprechungen er füllt werden. Er erklärt schließlich die Zustimmung seiner Partei zu einer vernünftigen Colonialpolitik. Fürst Bismarck antwortet, die Rede Windthorst's bestätige, daß das Centrum in dieser Frage nur Parteipolitik treibe, nicht Colonial» Politik. Er wiederholt weiterhin seine Ausführungen über die Jesuiten, deren Rückberufung die Reichsfeinde nur stärken würde. In der Colvnialpolitik stehe er noch auf dem früheren Standpunkte, nicht Staatscolonien zn gründen, sondern nur Privatunternehmer: zu schützen. Windthorst. Der Zweck der Interpellation war, die Haltung der Reichsregierung in der Missionsfragc klarzustellen. Dieser Zweck ist erreicht; wir wissen, daß die Jesuiten und ihre angeblichen Murten ausgeschlossen werden sollen und daß nur Protestanten zugelasscn werden, thatsächlich wenigstens, denn die theoretische Con- ccjsion an katholische Missionäre ist hinfällig, so lange es solche in Folge der Maigesetze nicht giebt. Die Anwesenheit eines Regierungs- commissars auf der protestantischen Missionsconferenz in Bremen bestätige dasselbe. Man lasse die Orden wieder zu, damit Missionäre herange» bildet werden, dann sind wircinverstandcn, daßnurdcutsche Missionärezu- gclassen werden. Des Reichskanzlers Appells» die katholischen Wähler sei umsonst, das Centrum stehe »nd wanke nicht und werde nur die unterstützen, die gegen den Cultirrkaiirpf seien. Er sei ein Deutscher mindestens wie der Kanzler, dessen Politik da nicht deutsch sei, wo er das Recht verletze. Der Reichskanzler habe Erfolge, weil er Armeen und Geld habe, er (Redner) sei machtlos, er habe aber doch Erfolge gegen ihn errungen. Wir verlangen zurück, was Preußens Könige uns ge geben, was Bismarcks Politik uns mit Gewalt genommen hat. FürstBismarck antwortet, unwahr sei die Behauptung des Vor redners, daß er nicht die Parität katholischer und evangelischer Mis sionäre proklamirt habe, unwahr die Behauptung, daß die katholische Kirche keine Missionäre entsenden könne, die sei reich und mächtig, genug, Man sende doch die Mitarbeiter der „Germania" nach Kamerun. (Heiterkeit) Das Centrum suche Jahr für Jahr den Cullurkampf zu beleben, es brauche ihn, um cxistircn zu können. Mit den Grundsätzen, nach denen das Centrum geleitet werde, könne weder das Deutsche Reich noch Preußen bestehen. Ueber die fran zösische Kolonialpolitik, die dem Vorredner zu gefallen scheine, seien die Franzosen selbst, wie ihm scheine, Wohl nicht so guter Meinung. Der Vorredner hat die Negierung des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm IV. mit der jetzigen verglichen, und da er nicht gewagt hat, die Regierung dcs Kaisers direkt zu tadeln, hat er die des Fürsten Bismarck genannt. Das ist eine Beleidigung Sr. Majestät und meiner Person, der ich stolz bin, sein Diener zu sein. Dep.. Vorredner wird wohlthun, seine Beleidigung zurückzunehmen. (Stürmischer Beifall rechts.) Maltzahn-Gültz polemisirt gegen Windthorst und nimmt die evangelischen Missionäre gegen den Vorwurf der Engherzig keit in Schutz. An der Fortdauer des Kulturkampfs sei das Centrum selbst Schuld. Windthorst bestreitet, daß der Friedensschluß zwischen Regier ung und Kurie dem Abschluß nahe gewesen sei; das Centrum würde solchen Abschluß nie gestört haben. Daß er die jetzige Regierung nicht die des Kaisers, sondern Bismarcks genannt habe, sei parla mentarisch üblich. Bismarck replizirt kurz, im wesentlichen Gesagtes wiederholend. Rin telen befürwortet die Interpellation, im Allgemeinen sich den Ausführungen Windthorst's anschließend, worauf die Debatte geschloffen wird. v. d. Decken protestirt persönlich gegen den Vorwurf der Rcichsfeindlichkeit gegen die Welfen seitens des Kanzlers. Nächste Sitzung heute Dienstag (polnische Interpellation sind Etat).
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