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lM Schandau, Mittwoch, dc» 28. November .4S »5, Winkler. Wir habe» dc» BcbauungSplaii fiir die Stadl Schandau vervielfältigen lasse» und gebe», soweit der Barral reicht, Exemplare dcS ganzcii Pla »es zum Preise vo» 10 Mk. Finanz - Ministcriu m. von Thümmel. und Exeinplarc cittjklttcr Stadllcilc znm Preise vo» 3 Mk. ab. Schaiida», aiu 17. November 1804. Der S t a d t r n t. Wieck. ^rlvat-Telegrnmm der Snchsischeil Llbzeitung. Varzi», 27. MmOcr. Hellteinorge» 5 Ahr ist die Ärstin M»Ml gcllorbe». Bekanntmachmlg, die Etulösmi» fälliger Zins- und Kapitalschcine K. S. Staatspapicre pp. betreffend, vom 22. November 1894. Der, der Vcrci»sba»k i» Pirna u»d derc» Filiale zu Schandau zcithcr crlheillc Sliiflraa ,»r Einlösung fälliger Zins- und Kapitalschcmc Sächsischer StaalSpapicrc aller Gallungcn, ingleichc» der LattdrcMcnbricfc und Landeslultiirrciiteuschcinc >lt wledci zuuü - gezogen worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis) gebracht wird. Dresden, den 22. November 1894. Nichtamtlicher Theil. Zustande höchster Gereiztheit, er werde die von Vvlliuar herrühreudeu Artikel »ach der vollständigen Beendigung dieser Augrisse beantworten, mit Grillenbergcr lasse sich überhaupt nicht sachlich discutiren. Mr solche Ans- lassnngcn, wie sie iin „Vvlkswillen" veröffentlicht worden seien, habe er, Bebel, nur ein verachtungsvolles Schweigen. Nun sind die „Süddeutschen" wieder an der Reihe! Die Gerüchte von einer bevorstehenden Pecsvnalver- ändernng im Gvnvernenrspvsten von Kamerun erweisen sich als' unbegründet. Sie find lediglich darauf znrück- znführen, das; Gouverneur v. Zimmerer nächstens einen Erholnngsnrlanb antritt; während dieser Zeit wird ihn der Landeshauptmann von Togo, v. Pnttkanier, ver treten. In Württemberg werfen die im nächsten Jahre bevorstehenden Landtaaswahlen bereits ihre Schatten voraus. Vor Kurzem ist schon die Volksvartei mit ihren Wahlanfrnf auf dem Plane erschienen und ist ihr jetzt die deutsche oder nationalliberale Partei mit einer gleichen Kundgebung nachgcsolgt. Da sich an den bevorstehendem Landtagsivahlen einerseits die nengegründete württem- bergische Centrnmspartei, andererseits die württembergischen So'cialoemokrnten kräftig betheiligen wollen, so kann man dem Ausfälle der württenibergischcn Wahlen mich im übrigen Deutschland mit Interesse entgegcnsehen. In Cisleithanien wie im Reiche der Stefanskrvne kriselt es jetzt gleichzeitig. Die Schwierigkeiten, welche infolge der Wahlreformfrage in Oesterreich zwischen dem Ministerium Windischgrätz nnd den Cvalitionspartcien entstanden sind, drohen sich zu einer förmlichen Krisis ansznwachsen. Ans eine solche Möglichkeit deutet u. A. die Wiener officiöse Meldung hin, wonach die Regierung eine Cabinetsfrage darans machen wolle, daß der Wahl- reformentwnrs von allen Cvalitionsparteien angenommen werde. Auch jenseits der Leitha sieht es kritisch genug aus. Das Ministerium Wekerle geräth durch den Um stand, daß die königliche Sauetiou der vvin ungarischen Parlamente längst angenommenen kirchenpvlitischen Gesetze noch immer anssteht, allmählig in eine fatale Situation, man spricht daher in den Budapester politischen Kreisen schon von einer bevorstehenden Cabinetskrisis, obgleich die ungarischen Offieiösen die betreffenden Gerüchte flott dementiren. Außerdem hat sich das Cabinet Wekerle durch deu inzwischen wieder beigclegtcn Kossnth-Spektakel einigermaßen in die Tinte gesetzt, man ist in den Wiener maßgebenden Kreisen nicht wenig verstimmt gegen die ungarische Negierung, daß dieselbe der Rundreise-Allotria des Herrn Franz Kvssnth nicht schon eher Einhalt ge- than hat. Die jüngste Erdbeben Katastrophe in Italien hat für die von ihr betroffenen Landestheile umfassende wirth- schaftliche Unterstütznngsmaßnahmen nvthweudig gemacht. U. A. steht die Gewährung eines einmonatigen Wechfel- Mvratorinms für die Provinz Reggio di Calabria bevor. Der zum außerordentlichen Cvmnnssar für die heimge- snchten Gebiete ernannte Departementschef im Ministerin»! des Innern, Galli, entfaltet eine vielseitige Thätigkeit, welche überall lebhafte Anerkennung findet. Als Centrnm des Erdbebens werden neuerdings' die Liparischen Inseln bezeichnet. »Auf Leid folgt Freud", so kauu es jetzt auch vvu Rußland und seine»! Kaiserhanse heißen. An diesem Montag fand in Petersburg die Vennählung des Kaisers Nikolaus 11. mit Prinzessin Alix von Hessen " diese» Blatte» für L Mark 2» Vf. vierteljährlich ,» beziehen. - Inserate für das MlNwochsviv» Die Sachs. Elbzettung" erscheint Mittwoch und y Uhr erbeten. - Preis fiir di- gespaltene CorpuSzeile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter siinf Zeilen M> °« M ""^',7,^ Md »-d. Md,», m L D-«d- L L°. Politisches. Der Kaiser traf am Spätabend des Somiabcnd von deu Hvfjagdeu iu dc» Letzlinger Forsten wieder iin Ncnen Palais bei Potsdam ein. An diesem Montag, den 26. November, gedachte der Kaiser in Kiel einzntresfen, nm daselbst der Vereidigung der Marine-Nekrnten beizu- wohneu. Das Ableben des Erbgroßherzogs Carl Angnst von Sachsen-Weimar ändert, so 'schmerzliche Bewegung es auch im weimarischen Fürstenhaus«: uud iiu ganzen Lande hervvrgernfen hat, nichts an den politischen Verhältnissen des Großhcrzogthnms. Dieselben sind viel zn fest gefügt, als daß das stättgefnndcne traurige Ereignis; irgendwelchen Einfluß auf sie habe« könnte, anch hat ja der verstorbene Erbgroßherzog niemals eine hervorragendere politische Nolle gespielt. Ebensowenig ist die Neuordnung der Thronfolge im Grvßherzog'thnm Sachsen-Weimar mit Schwierigkeiten verknüpft gewesen, da einfach durch Erlaß des Großherzogs Carl Alexander die erbgrvßherzogliche Würde auf den älteren Sohn des hohen Verblichenen^ den Prinzen Wilhelm Ernst, übertragen worden ist. Die Vorlage, betr. die Bekämpfung der Uinstnrz- bestrebungen, wird offenbar der politisch bei Weitem be langreichste gesetzgeberische Stoff der herangenahtcn Neichs- tagssession werden. Denn es ist zweifellos, daß die ver bündeten Negierungen bemüht sein werden, eine Mehrheit für diese wichtige Vorlage zu gewinnen, welche gewünschte Majorität aber bei der eigenartigen Znsammcufetzung des gegenwärtigen Reichstages noch ein sehr unsicheres Ding ist. Sollte das Parlament nun das „Umstnrz-Gesetz" ab- lehnen, so wäre es leicht möglich, daß regierungsseitig mit einer Auflösung des Parlamentes geantwortet würde, so daß sich noch vor dem Zusammentritte des Reichstages die Aussicht auf neue innere Krisen sehr ernster Na'tnr eröffnet. Inzwischen ist die aemmnte Vorlage seitens des Bnndesrathes bereits den zuständigen Ansschüssen über wiesen worden und kann man mit Bestimmtheit ans die Erledigung der Vorlage im Bmidesrathe bis znm Beginne der Neichstagssession rechnen, da es sich nach »eueren Berliner Meldungen in der That bestätigt, daß dem Reichstage einstiveilen mir dieser Gegenstand zngehen soll. Der Etat nnd die Vorlage über die Tabakfgbrikat- stener werden dem Reichstage erst zn einem späteren Termine Zimehc». Der Abschnitt der Session vor den Wechnachtsfenen würde also vollständig für die General- defmtte nber den die Bekämpfung der umstnrzbestrebnngen betreffenden Entwnrf znr Verfügung stehen und sind hierbei sicherlich ebenso heftige wie interessante Wvrtkämpfe im Reichstage zn erwarten. Der Bruderzwist im socialdenivkratischen Lager, der auf dem Frankfurter Soeialistcntage so grell hewortrat, nimmt immer schärfere Formen an. Die Wortführer der norddeutschen und der süddeutschen Socialdemokratie befehden sich gegenseitig durch Kundgebungen in Versannn- lttngen und in der Parteipresse mit steigender Erbitterung nnd Rücksichtslosigkeit, alle möglichen Vorwürfe wirft man einander an den Kopf. In einer der letzten Nmnmeru des „Vorwärts" erklärt Bebel, offenbar im (Großfürstin Alexandra Fevdorvwna) statt, an welchem Feste das rassische Volk nach den vvransgegangenen Tagen der allgemeinen Trauer um das Hinscheiden Alexanders III. gewiß nm so freudiger theiluimmt. Für die Vermählung ivar bereits am Freitag von den Petersbnrgcr Negiernngs- blättern ein nmfangreiches Ceremoniell veröffentlicht worden, wonach sich die gcsammte Hvchzeitsfeier am kaiserlichen Hofe ungeachtet der noch bestehenden Familien- traner innerhalb eines glanzvollen Rahmens bewegen wird. Die Wiedererrichtung einer besonderen russischen Ge sandtschaft in Darmstadt, wie letzter ennter Alexander II. bestand, gilt als beschlossene Sache. Auf Samoa herrscht erueut große Erregung. Die Aufständischen haben sich der Negierung des Königs Malietoa noch keineswegs nnterwvrfen, ja, es wurde m neuereu Meldungen aus Apia der Sturz der Herrschaft Malietoas sogar als sicher hiugestellt. Locales und Sächsisches. Schaudan. Reiche Abwechselung nnd damit anch die angenehmste Unterhaltung bot der am vergangenen Freitag in Hegenbarth's Etablissement abgehaltene Fmmlien- abend "des hiesigen Gcwerbevereins, zn dein die hier bereits vom Jahrmarktsinvntage noch in gutem Andenken stehende oberbayrische Gebirgssänger- nnd Schnhplattler-Gesellfchafl Helli-Nazi nnd Madl engagirt worden ivar. Mit der erfrischenden Natürlichkeit der prächtigen Gestalten dieses vortrefflich geschulten Gebirgs-Ensembles verbanden sich ungewöhnliche gesangliche Vorzüge, die in jeder vvr- getragenen Nummer m wirkungsvollster Weise znm Ans- drnck gelangten. Eine vortreffliche Ergänzung erhielten die herrlichen Gebirgsweisen durch die Leistlingen der „Schuhplattler", wobei zuerst Nazi uud Lisl uüd daun Thomas nnd Nosl, sowie schließlich beide Paare zusammen sich als wahre Virtuosen des in seiner vollen Eigenart nnd mit allen seinen charakteristischen Verschiedenheiten — Werdenfelfer nnd Zillerthaler Schuhplattler — vvrgeführ- teu urwüchsigen Gebirgstanzes erwiesen. Säinmtlich'e Dar- bietnngen fanden den lebhaftesten Beifall der äußerst zahl reich erschienenen Zuhörerschaft, sodaß dadurch die Sänger- Gesellschaft zn einer ganzen Reihe von Zugaben, die eine nicht minder sympathische Aufnahme fanden, veranlaßt wurde. — In de» vor dein hnschcu Badhotcl befindlichen Park- anlagcn sind die Flindamcnlinmgöarbcitc», sowie die Auf stellung des ouö rolhem Meißner Syenit bestehenden Posta- inenlS zn dem von der Hermann-Sliflnng zu Dresden der Stadt Schandau geschenkten KnnstdcnkmalS, der „Brmlncu- nymphc", vollendet worden. Die Aufstellung der in car rarischem Maruior anögcsührleu „Nymphe" wird im konnucn- dc» Frühjahr erfolge». — Der »»»mehrige Ha»plgewiun der Schandaucr Anöstcllnngo-Lottcric scheint nlißerordenllichen Beifall zu finde» nnd ist iu Folge dessen der LooSvcrlauf ein sehr reger geworden. Auch die kostbaren Silbcrgewiunc, der zweite Gewinn ein echt silbernes Tafelbesteck für 24 Per sonen (241 Stück) nnd der dritte Gewinn eine silberne Toi lette, auö 17 Prachtstücke» bestehend, hervorgcgangcn ans dem Geschäft vo» Heinrich Man in Dresden, verdiene» be sonders erwähnt zu werde»; nicht minder daö Alt-Meißner Tafel-Service, bestehend ans 108 Stück (Neu-Brandcnstcmer Muster), als vierter Gewinn. Es dürfte daher mir Jedem, welcher die Absicht hat, ein Loos zn kanfen, zu empfehlcn Für dc» Correcliottöba» auf der Lohmcn-Schaudancr Straße zwischen Station 4,70 nnd 5,10 soll die Anlicfcrnng von 360 obm feste» Vorlagcrstcincn i» Größe von ca. 0,20 zu 0,25 m vergebe» werden. Schriftliche verschlossene Angebote mit der Ansschiifl „Bcrdingnng" sind nnlcr Bezeichnung des Preises für daö »dm längstens den 8. Dezember 1894 bei dem Königlichen Forstrenlamlc SchandcM cinzurcichcn. Huschlanöfrist: 15. Deccmbcr 1!M4. Lieferzeit: 15. Februar UM."». Pirna nnd Schandau, nm 24. November 1894. König!. Straßen- nnd Wasser-Baninspcction 1. König!. Forstrentamt. Bauralh Hofmann. 2" JntcruuS-Bcrwallung Steindorf. Sächsische Mseilung AmtMutt «, MM »ME ""MM. '