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Verlag,,rt vr««de«. »n»el-e«,r«tt«: dl« tlpattlg, « mm dielt« gell« 7 Ptg > sllr FamINenan^Igen d Psg. Für Platzwllnlch« kSnn«g »U k«l»« <v«wL-r leiße«. 8,scheint S mal wSchenMch. Monatlicher Bejvgsprel« durch IrSger elnschl SV Psg djw. iO Psg. Irckgerlohn 1.70; durch dl« Post 1-70 «lnschUeblich postüberwetsungsgebllhr, »uzügllch dd Psg V»st<vestellg«ld. S!o^l<Rr. 10 Psg . Sonnabend. ». Festtag,-Nr. 70 Psg. tlbbrstellungen mllsten spSlesten, el« Woche vor ilblaus der vi,ug,je» sch-lstttch beim «erlag elngegangrn sei». Unser« Iiige, dllrsen l«ln« Abbestellungen ««t^nnehme». Nummer 82 — 38. Iaftrg ^achflslye volkssettung -chrlstleltung: Dre,den.«„ PoNerftr. 17. Fernruf 70711 «. 710» reschististell«, Druck und v«rlag: «ermania Buchdruckerei ». Verlag LH. » ». Winkel, PoNerstraz« 17, 8«rnrus 710», Postscheck: Vir. 107», vanv Stadtdanl vr««d«n «r «7«7 "^ÄMuerslag. 8. April 1937 Am Fall« von höherer Gewalt, verbot, «lnlrelender Betrleb»- PSrungen hat der vejleher »der Werbunglrelbend« t*ln« Ansprüche, fall, dl« Zeitung in beschrönktem Umsang«, »er« spötet oder nicht erscheint. Srsllllungiort ist vr « » bE Göring vor dem GemeindeLag Mderung der neuen deutschen Wettstoffe durch dle Gemeinden - SLeuererhöhung seitens der Gemeinden müssen unterbleiben Oer Einsatz der Gemeinden bei Durchführung des Vierjahresplanes Berlin, 8. April. Den letzten Vortrag auf der Iahrestagung des Deutschen Nememdetages hielt der Preutzische Ministerpräsident General oberst Göring. Der Ministerpräsident erklärte einleitend, datz er keine spezifisch gemeindlichen Probleme zur Erörterung stellen wolle, sondern den deutschen Gemeinden ihren Einsatz beim Vier- sahresplan aufzcigen werde. Bei der Durchführung des Vier- jahresplaues ständen zwei grosse Aufgabengebiete im Vor dergründe: Die Steigerung der Produktion auf land- wirtschaftlichem Gebiete bis zu dem möglichen Höchst mass und die Um stellung aus neue Rohstoffe in der gewerblichen Wirtschaft. Auf dem Gebiete der Ernährung gelte es, die Spanne von 1!? o. H.. die heute noch an der Versorgung fehle, rasch weiter zu verringern. Der Ministerpräsident gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, datz die Landwirtschaft seine Forderung erfüllen werde und unterstrich besonders dle Tatsache, datz dank der (trösten Marktordnung des Reichsnährstandes der deutsche Vrotpreis nicht geändert werde, Im Gegensatz zu den verheerenden Folgen der internationalen Getreidespekulation. stärker noch als die landwirtschaftliche Erzeugung stehe die Steigerung der gewerblichen Produktion lm Interesse der Lcsseutlichkeit. Hier sei es notwendig, durch technische Aus nutzung chemischer Erfindungen die einheimischen Rohstoffe so zu verarbeiten, datz ihre Verwendung an Stelle der auslän dischen Stosse erfolgt. Dies sei in der Wirtschaftsgeschichte durch aus nicht neu und lediglich die Furcht vor dem Verlust der Absatzaebiete in Deutschland stehe hinter den Einwendungen, mit denen vom Ausland her versucht werde, den Deutschen die ssrcude an diesen Erfindungen zu verleiden. Die Erfolge, wie sic bisher in der Textilausstellung, ln den Erfahrungen mit dem deutschen Treibstoff, dem Buna usw. gemacht werden Kanuten, hätten die Sinnlosigkeit dieser Legende um angebliche „Erin'-Koste" restlos bewiesen. Es sei die besondere Aufgabe aller Persönlichkeiten, dle im Ssientlicken Leben stehen, den Verbrauch der neuen deutschen Werkstoffe in feder Weise zu fördern und gegen veraltete Vorurteile und die übliche Scheu vor dem Neuen anzukämpfen. Dor Vierjahresplan ergreift alle Zweige der deutschen Wirtschaft, so fuhr der Ministerpräsident fort; umso mehr müs sen alle öffentlich rechtlichen Organisationen und dabei auch ge rade die Gemeinden am Gelingen mithclfen zunächst durch Mahnahmen der allgemeinen Wirtschaftsförderung. Die Ge meinden müssen auf der Ausgabenseite sich dort Zurückhaltung anserlegcn wo sie durch verstärkte Nachfrage die Schmierig keiten der Rohstoffversorgung für den Vierjahresplan noch ver mehren. Der Führer hat sich in seiner weitschauendcn Politik vorgenommen, drei Städte in Deutschland durch bauliche Matz nahmen grössten Stils besonders auszugestalten und zu ent wickeln. Sie wissen es alle, es handelt sich um Berlin, Mün chen und H a m bürg. Diese Aufgabe hat ihre besondere Be deutung. sie wird selbstverständlich durchgesührt werden. Es ist aber nicht notwendig, datz nun jede andere Stadt glaubt, zur gleichen Zeit ebenfalls ein Riesenbauprogramm durchfüh ren zu müssen. Hier müssen sich die Gemeinden in die Stufen folge der Dringlichkeit cinordnen. Als zwingende Notwendigkeit einer allgemeinen Wirt- schaftsfördcrung durch die Gemeinden müssen Steuerer höhungen unterbleiben. Ich habe den erfreulichen Eindruck, datz es den Gemeinden in den letzten Jahren schon gelungen ist, ihre F i n a n z w i r t s ch a f t wieder auf eine gesunde Grundlage zu stellen und manche Schulden der Systemzeit abzustotzen. Neuaufwendungen, die zu Steuer erhöhungen führen, müssen aber zurückgcstellt werden, da die Finanzkraft des Volkes für die grotzen nationalen Ausgaben eingesetzt werden w ist. Umgekehrt dient es der Förderung der Zwecke des Vierjahresplanes, wenn die Gemeinden entsprechend den Anweisungen des Reichsministers des Innern alles daran setzen, die indirekten Steuern, die in den Versor gungstarifen enthalten sind, zu senken. Besonders sür länd liche Gemeinden hängt für die Erzeugungsschlacht sehr viel von der Bereitstellung billiger Energie ab, denn sie bietet In erster Linie auf die Daucr die Möglichkeit, der überlasteten Bauern frau das Leben leichter zu gestalten und mancl-e Reibungen zu mildern, die durch die Knappheit an Landarbeitern entstanden sind. In städtischen Verhältnissen wird durch Senkung der Ta rife insbesondere auch eine fühlbare Entlastung des Arbeiter haushaltes zu erreichen sein. Neben diesen mehr allgemeinen Massnahmen treten eine Reihe von Sonderausgaben, mit denen gerade die Gemeinden sich in den Dienst des Vier jahresplanes stellen müssen. Wenn auch die grötzcren Unter nehmungen des Dierjahresplanes aus anderen Mitteln finan ziert morden, so werden die kommunalen Kreditinstitute, vor allem die Sparkassen, durch ihre Kreditpolitik bei vielen kleineren Unternehmungen mithclfen kijpnen. Ich denke dabei vor allem an die Gewährung mittelfristiger Kre dite an die Landwirtschaft, ohne die den Notwen digkeiten raschester Intensivierung nicht Rechnung getragen wer den kann. Ich weiss, datz gerade diese Aufgabe bisher man cherlei Schwierigkeiten begegnet ist; die Erörterungen über eine Neuregelung stehen vor dem Abschluss und sobald die Neuord nung verkündet ist, erwarte ich von den Gcmcindelcitern in ihrer Eigenschaft als Leiter öffentlicher Sparkassen, datz sie ihre Institute restlos in den Dienst auch dieser Aufgabe stellen. Es mutz natürlich darauf geachtet werden, dak die Spargroschen des „kleinen Mannes" mit der notwendigen Sorgfalt verivaltct und angelegt werden. (Fortsetzung aus Seite 2.) Polens Kamps gegen Preissteigerungen Zastrzebski prelskommiffar Warschau, 8. April Die Matznahmen, die der polnische Ministerrat zur Bekämpfung der Preissteigerungen gestern be schlossen hat, werden in der amtlichen Verlautbarung damit begründet, datz einer ungerechtfertigten Preiser höhung und Spekulation energisch entgegen getre ten werden müsse. In Zelten der Preissteigerungen stehe Po len mit an erster Stelle der europäischen Staaten. Diese über- mntzig schnelle Preiserhöhung beruhe zunächst auf dem An ziehen der ausländischen Rohstoff- und Ledcnsmittelpreise, zum Teil aus dem Bestreben, so schnell wie möglich die Schäden der langjährigen Krise wieder auszuglcichen, zum Teil auch auf ausgesprochen spekulativen Grundlagen. Weitere Preissteige rungen würden erhebllck-e Schäden für die Gesamtwirtschaft nach sich ziehen, sowie für die Verwirklichung des Investie rungsplanes der Regierung und die Beschäftigung der Arbeits losen. Aus diesen Gründen habe der Ministerrat beschlossen, den Preissteigerungen mit allen Mitteln wirtschaftlicher und vcrwaltungsmässtger Art entgegenzutreten. Neben der Ein stellung des Exportes von Brotgetreide hat der Ministerrat auch die Ausmahlung des Getreides festgesetzt. Die Vollmachten der durch den Ministerrat berufe nen Preisregclungskommission gehen autzerordentlich weit. Die Kommission wird mit allen Ministerien und Staatsämtern zu- sammeiiarbciten. Sie hat die Befugnis, die Einfuhrkontingente und die Devisenzuteilung zu erhöhen, Zölle zu ermätzigen oder aufzuhebou und die Eisenbahntartfe festzusetzen. Nach Meldungen der polnischen Press« soll an dl« Spitz« der Preisregelungsko,umlssion als Prelskommtssar d«r st«llv«r- tretende Minister für sozial« gllrsorg« Iastr-ebskt beruf«» werden. Schreckenstaten koreanischer Ränder 899 Menschen ermordet und verbrannt. Tokio, 8. April. sOstasieudienst des DNB.s Ein Polizei bericht aus Kelso auf Korea meldet die Entdeckung einer Reihe furchtbarer Verbrechen, denen über S0ü Menschen zum Opfer ge fallen seien. Bei Ausgrabungen ln Keijo habe man mehrere hundert Lei chen gefunden, die teilweise verbrannt gewesen seien. Die Un tersuchung habe ergeben, datz es sich um die Ueberrcste Ermorde ter handelte, die einer gutorgctnisierten Räuberbande in die Hände gefallen seien. Die Anführer der Bande seien bereits verhaftet worden. Sie hätten gestanden, di« Bande unter dem Deckmantel einer religiösen Sekte organisiert zu haben. Im Laufe der Zett habe die Bande über 500 Koreaner überfallen und ausgeräubt. Die Ermordeten seien dann in einem Wälde bet Keijo verscharrt worden. Juden find nicht mehr Gemeindedtir-er Berlin, 8. April. In einem Runderlatz gibt der Reichs innenminister weitere Ausführungsanweisungen zur Durchfüh rung der Deutschen Gemeindeordnung. Darin zieht er nun auch in diesem verwaltungsrechtlichen Rahmen die Folgerungen aus den Nürnberger Gesetzen. Bisher war Bürger der Gemeinde jeder deutsche Staatsangehörige, der die sonstigen Voraus setzungen des Paragraphen 1V DGO erfüllte. Nunmehr ist Bürger der Gemeinde jeder Staatsangehörige deutschen oder art verwandten Blute», der am 30. 9. 1935 das Reichstagswahlrecht besessen hat oder dem das vorläufige Reichsbürgerrecht ver liehen wurde. Die sonstigen Voraussetzungen sind unverändert geblieben. Hiernach sind, wie der Minister feststem, Juden nicht mehr Gemeindebllrger. prachlich und eine mehr naturwissenschaftlich-mathematisch orientierte Klassengruppe bei den Jungen. Die Oberschule der Mädchen bat an Stelle des naturwissenschaftlich-mathe matischen Zweiges eine hauswirtjchaftliche Klassengruppe. — Die bisherige aus der neuhumanistischen Reform Wil helm von Humboldts und I. W. S ii v e r n s stam mende Gestalt des h u ma n i st i s ch e n Gymnasiums, die dann unter Johannes Schulze vor säst genau 100 Jahren für ganz Preutzen die unumichränkt herrschende Einheitsschule wurde und die gegen Ende des vorigen im mer stärker technisch und zweckhaft-praktisch eingestellten Jahrhunderts durch das Realgymnasium und die Oberrealschule ihre Monopolstellung schon wieder verlor. Dieses Gymnasium ist damit endgültig an die zweite Stelle gerückt. Es wird als Nebenform auch in Zu kunft bestehen bleiben. Latein ab Sexta, Griechisch ab Quarta (nicht wie bisher ab Untertertia) und Englisch (jetzt als Pflichtfach) ab Obersekunda werden das Gesicht dieser Schule bestimmen. — Die dritte Form stellt die Aufbau- schule dar. Sie ist grundsätzlich mit Internaten verbun den und durch eine sechsjährige Erundschulzeit vorbereitet. Ihre erste Fremdsprache ab Sexta ist ebenso wie bei der Oberschule das Englische und ab Obertertia als zweite Fremdsprache das Latein. Damit findet eine lange nnd nicht leicht übersichtliche Entwicklung deutschen Schulwesens ihren vorläufigen, viel leicht endgültigen Abschluss. Die Tendenz der Nesorm zielt offensichtlich auf eine Verbindung der Erziehung zur Lebensbrauchbarkeit mit der Vertiefung und dem Ausbau einer ganzheitlichen Bildung. Man hat das Latein für unentbehrlich erklärt für das tiefere Verständnis unserer geschichtlichen Entwicklung und vor allem für gewisse Studien. Minister Rust, der selbst in diesen Tagen in der Welt der Antike wandelt, die Akropolis besucht hat und in «iniaer Zeil die Ausgrabungen in Olympia durck den Die neue höhere Schule In diesen Tagen werden zum ersten Male unsere Jun gen und Mädchen bei Beginn des neuen Schuljahres prak tisch erfahren, welche Neuerungen die Schulreform mit sich bringt, die durch die Erlasse des Neichverziehunas- ministers von Ostern 1937 an vorgesehen sind. Eins Reihe von U e b e r g a n g s b e st i m m u n g e n haben eindeutig erkennen lassen, welche Absich ten hinter dieser einschneidenden Aenoerung von Staats wegen stehen und zugleich auch welch hohe Aufgaben der höheren Schule im Aufbauwerk des neuen Deutschland zu gedacht sind. Die in die Augen fallendste Bestimmung, die auch zugleich die populärste geworden ist, ist die Verkürzung der Gesamtschulzeit um ein Jahr. Mit ihr ist Deutschlands Jugend unmittelbar mit einbezogcu in den Vierjahresplan. Denn was bisher an unseren höheren Schulen in dreizehn Jahren geleistet wurde, muh jetzt in zwölf Jahren erreicht werden. Um einen Uebergang zu erzielen, sollen die Bit- dungsstoffe der vier oberen Klassen jetzt schon in drei Jahre zusammengefatzt werden. Es wird ausdrücklich betont, datz die Verkürzung der Schuldauer keineswegs eine Herab setzung der Leistungshöhe bedeutet. Es wird im Gegenteil darauf hingewiesen, datz bei der künftigen Ausrichtung der Schularbeit auf ein gemeinsames Ziel, bei entsprechender Sichtung des Stosses und zweckmätziger Gestaltung der Me thode die Leistungen der Schule volksnäher und grötzer wer den als bisher. Reichsmimster Dr. N u st hat dabei unter strichen, datz sein Entschlutz aus der Rücksicht auf die be völkerungspolitischen Forderungen des Dritten Reiches erwachsen sind. Ein alter Uebelstand, der sich unter den deutschen Akademikern seit vielen Jahrzehn ten verheerend auswirkte, wird dadurch zum gut Teil be hoben werden. Es soll in Zukunft nicht mehr solange wie bisher dauern, bis Angehörige führender Berufe zum Hei raten kommen, obwohl die Arbeits- und Wehrdienstpflicht wiederum mehrere Jahre der Berufsausbildung hinzu fügen. Neben dieser mehr äutzerlichen Neuordnung erweist sich vor allem die Vereinheitlichung des deutschen. Schulwesens als ein Ereignis. Ist es doch allen Schulre formen, die innerhalb unserer Neichsgrenzen seit mehr als hundert Jahren versucht wurden, mitzlungen, das hier be sonders in Erscheinung tretende Erbübel der Zersplitterung zu bereinigen. Die meisten erfanden zu den alten Systemen neue hinzu. Es ist bezeichnend, datz allein in Preutzen zuletzt mehr als 10 Typenformen der höheren Knabenschule vor handen waren. Denkt man allein an die Schäden, die da durch entstanden, datz viele Kinder mit ihren Eltern ein- oder mehrere Male während der Eesamtschulzeit den Wohn sitz wechseln mutzten, so versteht man, welch unermetz- lichen Nutzen diese Reform hervorrust. Die grundständige Haupt form wird in Zukunft die deutsche Ober- chule sein. In ihr sind zwei Pslichtfremdsprachen vorge- eyen — zuerst Englisch, dann Latein — und in der Ober- tufe dann eine dritte Fremdsprache als Svahlsach. In die- er Oberstufe bestehen in Zukunft nebeneinander: eine mehr