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LnIIn^e» eine 8» ilduiiz; n, u«-xt«-p luvtpuiuenl« u ^z»i»«r»te kür 8edvbrdör!8v rum van «1» I fzr Tu berieken ckureb v srl ^eacksekuckZ - Ltsblirsemeot M 8lMK8tl'S88e u. IL'ti? ertrezo Lesern. SkorauSsickstliche Witterung: .Ziemlich heiter, warm. Der bei dem B a l l o n u n g l u ck am Osterivuiitag i» Reick schwer ueruugluckte Hauptmann v. Ordtmann ist nach immer bewustlos: es ist nach eine Lungenciitzündung dazu getreten. Kaiser W i l h c I m wird die,cs Jahr den Zare n nn Schloß Friedberg besuchen, der Zar den Kaiser in WilhekmShöhe. Die R e i ch s p o st plant die Ilebcrmittlung vnn De peschen durch drahtlose Telegraphie beim Ver sagen der Drahtlcitungen. Der Deutsche Ruudslug beginnt am 11. Juni in Berlin. Am neuen Hauptbahnhof in Darmstadt in die eiserne D a ch 1 o n st r u k t i n n der Kuppelhalle eiugestnrzt. In Nom starb Kardinal Caviechioui. Die französischen LS i n z e r n n r u h e u flauen ab: in An wurden zahlreiche aufrührerische Winzer »er lsastet. Das RathauS non Schaerbeet bei Brüssel ist n k e d c r g e b r a n n t: der Schaden betragt mehrere Millio nen. In Marokko sind seht auch bisher treu gebliebene Stämme vom Sultan abgesallen. Tie Rebellen ! n M e xiko haben plötzlich den Ort Agua Prieta geräumt. ilebeiMening cle; VMrierlrssp; in Preußen und Zacken. Gelegentlich der Durchberatung des Heercs-CtatS in der Budgetkommnstoii bat der preußische Kriegsiinnister seinerzeit intereiianre Angaben ilber die immer mehr drobeude Ueberalterung unseres OssizieetorpS gemach,. tz-r bat bierbei selbstverständlich das DiennaltercnerbältniS im gesamten deutsche» Heer ini Auge gebabt Wenn wir »nS die Beförderungsnbersichr der Offiziere vergleichsweise mit Preußen, Bayern und Lachsen anfche», so fällt unS ohne weiteres aus, dass im preußischen Heer die Beförderuugsverhältnisse im Durchschnitt bei weitem am ungünstigsten sind. Hiermit hängt natürlich auch das verhältnismässig bohe Hebensalter der einzelnen Chargen zusammen, ivaS in manchen Dienstgraden, besonders in de» mittleren und unteren Chargen, vertreten ist. LSir laben dahingestellt, ob nicht in Preußen einige Schuld daS dort übliche «»genannte „Lpriugen" trägt. Im preußi schen Heer nämlich werden, nicht nur im Gcneralstab und Kriegsministcrium, die sa ebenso wie in Lachsen ein be sonderes Avancement haben, sondern auch im Frontdienst Ossiziere, welche sich besonders hervorgetan haben, wie zum Beispiel als Regiments. Brigadeadjutanten. wegen hervorragender Lchießleistungen der ihnen unterstellten Kvmvagnien usw.. um ein oder mehrere Jahre vorpaten tiert: sie überspringen also eine Anzahl ihrer Bvrderleute. Ln ideal gewiss dieser Grundsatz, nämlich schon beizeiten diejenigen Offiziere, die befähigter als andere sind, i» höhere Ltellen gelangen zu lassen, gedacht ist, hat er doch auch «eine große» Schattenseiten. Denn durch diese Mas« nähme, wenn sie zur Regel würde, müssen natürlich die HebenS- und Dienstaltersverhältuissc «ehr herabgedrüetl werden. ES muß mit der Zeit zu einer allgemeinen Ver stimmung führen: zur Hebung der Dienslsrendigtcit wird es sicherlich nicht beitragen. Im sächsischen Heer be steht dieser Grundsatz nicht, nur der Geueralstab und das Kriegslninisterium haben ihr besonderes Avancement. Hierbei möchte nicht unerwähnt bleibe», das; die Abiturien ten höherer Hehranstalten auch in Sachsen bei ihrer Be förderung zum Offizier ein oder zwei Jahre vor den Kadetten und übrigen I-ahncnsunter.i vorauspatcnticrt werden können. Diese Maßnahme hat aber mit den oben angeführten Verhältnissen nichts zu tun und ist nur eine leider erst in neuerer Zeit cingesührtc, in jeder Weise ge rechtfertigte Maßnahme, nämlich denjenigen Offizieren, welche mehrere Jahre länger die höhere Schule besucht haben, für längeren Aufwand an Zeit und Geld zur Ver vollständigung ihrer Bildung ein Aequivalent zu bieten. Ohne Zweifel wird dadurch auch der Wert unseres Ossi- zierkorps gehoben. Denn diese Vorpatcntierung bildet für '«tele junge Heute, ganz abgesehen von dem Wert, den der Besitz der MaturitütSrcisc für das ganze Heben bildet, ein Ansporn, dieses Ziel zu erreichen. Es möchte nun nicht uniutereiiaut sein, zu erörtern, inwieweit diese Befürchtung der Ueberalterung der Ossi ziere aus Lachsen im Vergleich zu Preußev und der Zeit 187«« 71 in Anwendung zu bringen ist. Unsere sächsischen l o m m a n d ierend c n G encrale stehen im Lebens alter von bl! Jahren. Dieses Alter entspricht auch im allge meinen dem der preußischen Generale im Durchichiiitt von 'B bis 68 Jahren. Tie preußischen kommandierenden Generale standen auch 187«) 7l im Alter von bb Jahren. Für Lachsen kommt ein Vergleich in dieser Richtung nicht in Betracht, da wir unsere damaligen vrinzlichcn Heer sührer natürlich nicht mit in Bergleich ziehen können. Ihr nigeiidliches Alter von tl! Jahren beim Kronprinzen Albert und 88 beim Prinzen Georg mit ihrer hohe» geistigen und körperlichen Frische sind der Führung im all gemeinen wie im hciondeie.n hei der Maasarmee bekannt, lich auss glänzendste zugute getommeii. Eine größere Berschiedenhcir finden wi>' schon bei den T i v i s i o ii s 1 o m ui a u d c u r c n. Wäbrei-d in Preußen nur diejenigen, welche ein bevorzugtes Avaiieemeut durch Generalslab usw. gehabt baden, noch im Ti>echichu-::sa!ter von 81 Iabren iu diese Stellung gelaugten, diejenigen aber, welche nur durch die Front gegangen iiiid. schon bis Jahre alt sind, ist daS Durchschiiiltsglter der Tiviswns- kommaudeure iu Lachsen zurzeit 7,8 bis du. Eine Berschlech- leining wäre allerdings auch bei uns ,u evteiniei'. wenn mg» in Betracht ziehen wollte, daß Waldenee, Häfeler, es ap in in in Preußen sämtlich uor dem '>««. Hebensjahrc Ge- ner>1sleutiiants wurden. In Lactuen »and I87b der einzig in Betracht towmcnde Tivjsionskommandcur bereits schon im bL. Hebcnsjahre. TaS Tiensteintrjusverhältnis, d. h. Ernennung zum Offizier, nt aber kür Preußen noch be deutend ungünstiger im Beigleich zu Lachien. Rach dem Lmnd vom Dezember Illlb standen in Preuße» die Jahr gange bl«, in Lachsen 78 zur Beförderung. Bei den Br > gadekv m in a n d e u r c u niii in Preußen der Altersunterschied mit äü bis Al Jahren bei Erreichung dieser Charge hervor. In Lachsen schivaiiten die Altersunterschiede zwischen dä und Iabre. Der AlterS- initerschied ist alio in Preußen recht verächtlich, wahrend er in Lachsen nur drei Jahre beträgt. Rach der Dienst- alterSliste vom Dezember standen in P-euß>ni die Ia»reS. klassen 187b, in Lachsen 1871 zur Beföidiiung zum General heran, also auch wieder ein recht bcirächltichei lluteischied. Bei den Generalmajors ist aber sowohl in Preußen als auch in Lachsen eine große Ungleichheit bei den einzelnen Waffengattungen zu beobachten- Die Infanterie steht am schlechtesten: alle Brrgadekomwandcure sind Generale, während bei der Kavallerie in Preußen b. bei der Feld- artiüerie sogar 21 Brigaden nur von Obernen befehligt werden. In Lachsen sind zurzeit zwar noch alle Artillerie brigaden von Generalen besetzt, die Zeit wird aber nicht allzufern mehr sein, wo auch wir voraussichtlich Obernen als Artilleriebrigade-Kommandcurc haben werden. Bei der Kavallerie wird in Lachsen nur eine Brigade von einem General, alle übrigen von. Obersten gesiiail. Die Kavallerie und Artillerie hat also den großen Vorteil »nr sich, daß ein größerer Teil non Offizieren mehrere Jahre früher in den Genuß des höheren Gehalts, sowie eneni. der Pension tvmmt. In Lachsen hatten die Brigebesiil.rei 187«) ein Alter von M bis 87 Jahre. In Preußen iielnv die Verhält nissc für die TivisivnS. und Vrigadelvmniandenre so. daß nur diejenigen Aussicht haben, in höhere Ltellen auszu- rlicteu, die ein besonderes Avaiieemeut gebabt liabeu. Iu Lachsen stehen wir in dieser Beziehung alle immer noch besser. DaS Lebensalter der Obersten schwanlt in Preußen zwischen 50 und 58, in Lachsen zwischen 51 und >7 Jahre. 187» betrug das Hebensalter der Oberste» iu Lachsen lö bis 5t Jahre. — Cs gibt in Preußen jetzt »och Obersten, die schon 1872 Offizier geworden sind, während in Lachsen die ältesten deö OberstcndienslgradeS erst 1876 Offiziere ge worden sind. Auch hier Huben also in Preußen nur die mit bevorzugtem Avancemccnt Aussicht ans Beförderung. Noch schlechter sind die Aussichten für die Erreichung höherer Ltellen bei den Oberstl e u t n a n t S. Das Alter schwankt in Preußen zwischen 48 und 55, in Lachien zwischen 16 und 51 Jahre. Cs stehen zur Beförderung die Iahres- llassen Preußen 75/77, in Lachsen 8b/7b. Also auch ein erheblicher Unterschied. Hier sind in beiden Heeren wieder die Kavallerie und Artillerie bevorzugt. Bei der Kavallerie sind sämtliche Oberstleutnants Regimcntssührer, in Sachsen werden sogar eine Anzahl Kavallerie - Regimenter von Majoren geführt. In Preußen «nid bei 28 Artillerie- Regimentern Oberstleutnants Regimcntssührer. in Lachsen führen nur > Oberst, 2 Oberstleutnants Regimenter, die übrige» Regimenter alle Majors. Als ein Zeichen lnsov. ders schlechten Auaneeuieuts ii« in Preußen der Umstand zu bezeichnen, daß 80 Oberstleutnants noch Bataillon.- kommandeure sind, in Lachsen nur bei der Iußarsillerie ein einziger. Bei de» Masors finden wir in Preußen Lebensalter bis 52 Jahre als altene, in Lachien noch vereinzelte wir .81 Iabren, wenigstens bei der Insanterie. Hier tritt also schon eine Auuäheruug au preußische schlechte Avanee meiiisverhältiiisic zutage, während bei der Artillerie die ältesten AbteiluiiaSkommandcure erst 17, die jüngsten unge fähr 18 Jahre icin mögen. Im Jahre 187» schwankte das Lebensalter der Bataillons- pp. Kommandeure zwischen 12 und 86 Jahre. Während i» Preußen die jüngst znm Major besörderieu H a u p t l e u t e ein Alter von l»i Jahren hatten, jiiid die zu Hauptleuten beförderten Oberleut nants von I8»l Ossizier, in Lachsen dagegen non 1806. CS dauert also jetzt I«>s,5 bezw. 1NL Jahre bis ein Leutnant Hauptmanu wird, das ist also im Alter vv» ungefähr 87 bezw in Lachien 88/85 Jahren. CS soll hierzu nur neben bei als iinereüani bemerkt werden, daß Feldmarschall Baseler !n diesem Lebensalter schon Regiments!amuian- deur war. Nimmt man nun die Hauptmannszect zu l l 82 Jahren an. so können also die jetzt zu Hauptleuten Be- 'örderleu erst mit 87 88 bezw. 85/87 Jahren Major werden. - Lo ßan-cn die gegenseitigen Verhältnisse, als der preu ßische Kriegswinistcr in der Budgckkomniisnon seine Be deuten über die drohende Ueberalterung des deutschen Offt- zierSlorpS anssprach. Tieie Bedenken scheinen nicht ohne Folgen gewesen zu sein. Denn seit dieser Zeit iß man in Preußen a» eine energische Verjungung des Offiziers korps. man möchie «age», im großen Maßitab, herange gangen. Alan geh- »ich! zu weil, wenn man behauptet, daß gegen ein viericlhundert «üenerale verabschiedet wor den sind: allein das „Mil. Wvch. Bl." vom 2C 8. brachte die Berabirhiediing von 18 Generalen, und ,'eii dieser Zeit sind noch eine große Anzahl weiterer Berabichiedungeu, auch in miitlereu Graden, herausgekomuie». Durch diese Beraliichieduiigeu haben sich die Berbälunsie uns gegen über selir zugunsten Preußens verschoben, wenigiieiis in de» oberen «Krade». In Preußen sind z. B, um nur einen Fall herauszngreiscn. bereits Jahres«lan'cn i» Geiieia«.-- ücllen. die bei nnS noch in Oberstenstellen «ich befinden. Inwieweit diese Beriungung des preußischen Offiziers korps auch ans Lachsen «eine Schatten werfen wird, cni zieht stch unserer Benrtcilnng und wird die Zukunst kehren. Das steht aber ien. daß man in Preußen auch durch diese plötzliche umfangreiche Verabschiedung keine dauernde Ab Hilfe schassen wird. In Oisizseiskreisen spricht man, auch bei nnS. natüi licherweiie jetzt «ehr viel von diesen traurigen Avance mciitsverhä.'ninsen. die sich sür die Zukunft wahrscheinlich noch schlechier gestalten werden, voransgcietzi. daß es niebi gelingt, ans irgendeine Weise — wie ist schwer zu sagen -, wenn lischt große Härten eiutreten sollen. Wandel zu schassen. Ein suugcr Offizier, der sich theoretisch sein Auau ceuicut ausrechuet, tvmmt zu dem Ergebnis, daß er im l>5. Lebensjahr tviuuiaudierendcr General werden tonnte. Ist dies gewiß auch stark übertrieben und klingt fast wie ein Witz, — denn jeder Leutnant kann überhaupt nickr tommaiidieiender General werden , io cliaratterisieit es doch die Auslassung, die in unseren Ossizierstreijen, wenig stenS in den untersten Chargen, über die Zukiinst herrsch«. Ziehen nur aber das Ergebnis aus unserer Zusammen steltuug, so Ivmiiien nur zu dem Schluß, daß im deutsche» Heer iu den obersten Chargen, iu L " ch 1 e'u im allge meinen auch noch in den mittleren, eine Neheralteruug »och nicht vorhanden ist, wenn auch uichr geleugnet werden «oll, daß dies sich von Jahr zu Jahr ebenfalls verschlechtern wird, teilweise durch die neuesten Verabichieduugeu iu Preußen »chou verichlcchtert hat. Iu den untersten Chargen ist über auch bei uns die Besürchtung einer I!el>eralieruug nicht von der Hand zu weisen. Ohne Zweifel ist dicier Ueberbliel von hohem Interesse und die Tragweite der Ueberaltci »iig des Offizierskorps dgrj nicht unterichänr werden. Ein Rückblick in die Vergangenheit belehrt uns, wie die Uebcrglieruug eines Offizierskorps von meii- trageridstcr Bedeutung sein tanu. Der iiiigli'lckliche Feld zug 1806 brachte Preußen an den Rand des Verderben--.. *Tic Hauptschuld au dem Unglück trug damals auch um die