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Unterhültungs- und Jnteüigenz-BlaLL. ZO. Stück. XXI. JMz. Sonnabends/ den 27: Juli 1833. Vermischte s. - In Berlin spricht man als gewiß von einer Zusam men kunft der Kaiser von Oestreich und Rußland und des Königs von Preußen, die in Bödmen zu Anfang des nächsten Monats statt finden solle, und in welcher dieselben sich besonders über eine gleichmäßige Behand lung der Polen in den drei Neichen vereinigen wollen. Durch den neuesten Zoll-Tarif in Nord-Amerika rst die Einfuhr aller Leinwaud-Waaren ganz frei gegeben und daher der Markt für Leinwand ungemein erwei tert worden. Doch wird bemerkt, daß nur Leinwand mit guter englischer Appretur in Amerika gesucht wird. Ferner wird versichert, daß de^ vermehrte Ver brauch von Wolle daher rühre, daß der Tauschhandel zwischen China und Nord-Amerika sich verdreifacht habe, und daß alle Schiffe, welche Thee holten, Manufaktur- und besonders Wollen-Waaren mit Nach Canton nahmen. — Nach süddeutschen Zeitungen soll sich die Nachricht von dem Abschlusse eines Handels- Vertrags zwischen Oestreich, Baiern, Würtemberg und Baden bestätigen. An der kurhessisch-haNnöverschen Grenze wird das Schmuggeln von ganzen Banden und ins Große und Schreckliche getrieben. Nach der hannöv. Zeitung sind kürzlich vier Menschen erschossen worden; ein hessischer Zollwächter wurde verstümmelt, und man ließ ihn verbluten; dafür tödteten die Zollwächter aus Rache einen Schmuggler durch Vottstopfung mit Zucker und Kaffee.— Besser als im Würtembergschen ist der Schleichhandel nirgends organisirt. Jetzt gibt es schon gut eingerichtete Bureaup, wo man nur anzugeben braucht, was man wünscht, und es gegen billige SchMug- gel-Gebühren richtig ins Haus geliefert bekommt. Bei dem großherzoglich hessischen Landtage be- Merkte neulich ein Deputirttr ganz geheim: der Land tag dauere nun sieden Monate, koste 46,000 Gülden und 15,000 Bogen Papier, und noch Wn alte Hauptsachen im Rückstände ; nichts als stundenlange Reden über die unbedeutendsten Dinge u. s. w. — Selbst in der würtembergischen Ständc-Vcrsammtung bleibt der alte berühmte Streit cke la na oa^rrna, zu deutsch: über des Kaisers Gart, nicht aus, unö eK ist noch nicht ausgemacht, wie viel der letzters^ciare hat und wie Lang. V/. Am 28. Juni that Ln Rosenberg in Öderschltsten ein Gewitter großen Schaden durch Hagelstücke von 12 Loth und darüber, zog dann nach Patschkau W Neise, wo es sich in eine Windhose gestaltete, die in drei Minuten die Ober-Borffadt zerstörte. Linden von zwei Klaftern im Umfange wurden gebrochen § und Baume und Balken in der Lust herum gedreht. ^Hr mehrern Orten schlug der Blitz ein und toöt^te m Luchau bei Glogau 3 Knechte, die vor derThürestan- den. In Mainz sind am 4. Juli 6 Hauser Berlin hat seit 15 Jahren die erste Hinrichtung gesehen. Ein verstockter Bösewicht, E wurde am 5. Juli mit dem Beil hingerichtet;mehr als 50,000 Menschen waren in größter Stille Zu schauer. Mord und Todschlag hatte hishe^M men, und es hatte sich der Matthe verhxntetz keine Hinrichtung mehr statt finden, darum^est wan ein Beispiel für nothwendig. .. Der Graf Schönborn hat den TtauunMkgg se mes Sohnes mit der Gräfin zu Elz zu eMn Freudentag für Biele gemacht. Ek errichtete ist Wiesentheid eine Versorgungs-Anstalt für alte Personen aus seinen sämmtlichen Gütern in Baiern, und schenkte dü statt außer Haus und HaMgtEhe In München ist das TiÄW al^ der deutschen und der französtfchen RevolütionsfarM streng verboten worden. Auch in andern Ländern ist die altdeutsche Tracht wieder kn Verruf. In Heidelberg wurden am 14» Juti Nachts zwei junge Menschen von hinten überfallen uW mit Mest