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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich der illustrirten Beilagen „Gute Geister" u. „Zeitbilder" sowie des illnstr. Witzblattes „Seisenblasen" 1,50 Mk. Zeitung für Seifersdorf, Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., siir auswärtige Inserenten 1b Ps. Tabellarische Inserate werden doppelt berechnet. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Krotz- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Cotzmannsdorf, Lnban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. ! Nummer 122. — — - - — Aus Nah und Fern. — Die an anderen Orten unseres sächsischen Vater- »ides mit großem Segen und unter zahlreicher Betheiligung ür Kinderwelt bestehenden Kindergottesdienste sollen ^ch in unserer Gemeinde Rabenau zur Einführung ge igen. Wir machen bereits heute darauf aufmerksam, der erste derartige Gottesdienst nächsten Sonntag, den ch October nachmittags 1 Uhr in hiesigem Gotteshause galten werden wird. Die Kindergvttesdienste habe» die bsicht, den Kindern in einer ihrem Verständnisse cnt- > Rechenden Weise das Gotteshaus und Gottes Wort lieb !»d werth zu machen. Die Gottesdienste werden mit ^lsuahme der kalten Wintermonate durchschnittlich je ^inal im Monate gehalten werden. Ein Zwang zum ^s»ch derselben wird nicht ausgeübt werden, aber jedes "Id willkommen geheißen von dem Herrn, der gesprochen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, ii» solcher ist das Reich Gottes." - Von den für das hiesige Schuldirectorat Mub^nigl. Ministerium des Cultus und öffentlichen " hihhls in Vorschlag gebrachten Bewerbern ist gestern a Thie-jerr William Weh »gärtner, Lehrer an der ä gewo Mädchenschule in Chemnitz, einstimmig als Schul- «ch m unserer Stadtgemeinde gewählt worden. 'n ist Von Freitag, den 22. October, ab verwaltet Herr !Pkön Burkhardt das hiesige Schuldirectorat bis zur Sffetzung desselben. In allen Schulangelegenheite» ? neue ui sich zur bestimmten Sprechzeit — vormittags einer »Uhr — an genannten Herrn wende». ! sonst Der durch seine vorzügliche Küche und Keller ''Nen, d breit bekannte „Gasthof zum Amtshof" hier- ingefäst für de» Kaufpreis vo» 108,000 Mark in de» en rdes frühere» Gastwirthes i» Pretzschendorf, Herr» 'n w. Mensch, übergegcmgem ' nur - Zum Neformationsfest am Sonntag, deu 31. October, Mus i» Rabena» ei» besonderer musikalischer Genuß i Kan^,tzx,„ M.-G.-V. „Apollo" ei» Gesaugs- ! wie xxj geranstallen gedenkt. Das reichhaltige mngwuuui jveist durchgängig nur neue Nummern auf und iNeri;' Chvrliedern, Quartetts, Solis rc- Alich dem Mwr ist durch Couplets u. s. w. lliechunug getragen. ! t" die bisher vom Verein arraugirtc» Vergiiügeli stets kche Anziehungskraft ausgeübt und Anklang gefunden ^e», dürfte auch jetzt wieder auf eine rege Betheiligung rechnen sei», umsomehr, als die dazu nöthigeii Vorbe- ^ungen mit vieler Mühe uud Sorgfalt getroste» sind. — I» Stettin ist der Steuersekretär Thiede ge- stbe». Derselbe hatte viele Jahre mit einem künstlichen /"gen gelebt. Der eigentliche Blagen war ihm wegen 'er Krebserkrankung durch Operation genommen und als '!atz eine Erweiterung des Darmes künstlich hergestellt 'rden. 10. Jahrgang. Donnerstag, den 21. Oktober 1897. (Nachdruck verboten.) Werwegenes Spiet. Roman von F. Siemers von Ostermann. „Ihr seid mir beide so lieb, daß ich ganz unglück lich darüber wäre, wenn Ihr Euch einander nicht liebtet." „Es ist noch Zeit genug, Marie kenne» zu lernen, weun sie aus der Schule kommt," sagte die Baronin. „Sie ist jetzt »och ei» Kind." „Sie ist siebzehn Jahre alt, Ottilie. Ich bi» ent schlossen, sie zu Ostern nach Hause kommen zu lassen, und ich hoffe, Du wirst Dir ein wenig Blühe geben, ihr Zu trauen und ihre Zuneigung zu gewinnen. Sie wird Dir darin auf halbem Wege entgegen kommen, Ottilie." „Ich liebe Schulmädchen nicht," entgegnete die Baronin mit Stirnrunzeln. „Die Nachbarschaft wird mit offenem Munde dastehen, uni zu sehen, wie ich die Nolle einer Stiefmutter fpiele. Und, um uur die Wahrheit zu ge stehen, Alfred, ich habe nicht Lust, mich von einem großen, der Kindheit entwachsenen Mädchen, das seine Haare in zwei langen Flechten am Rücken herniederhängen hat und dessen Kleider bis zu den Knöchel» reiche», Mutter »eiuie» zu lasse». Da»» werde ich mir so alt Vorkommen wie Methusalem." Baron Engelbert seufzte, und ein ernster Schatten flog über sein Gesicht. „Ich Hosse, Marie wird Dein Herz gewinnen, Ottilie," bemerkte er sanft. „Ich dachte, es würde besser klinge», we»» meine Tochter die Gatti» ihres Vaters mit dem liebevolle» Worte „Blutter" rmredete. Aber lehre sie Dich nennen wie Du willst; ich glaube a» Deine Herzeusgüte, meine liebe Gemahlin." „Vielleicht bin ich ein wenig eifersüchtig auf sie," er widerte die Baronin mit gezwungenem Lächeln. „Du betest sie förmlich an —" „Nimmst Du nicht die erste Stelle in meinem Herzen ein?" unterbrach sie der Baron. „Ist sie nicht aus ihrem Heini verbannt, seitdem Du hier bist — um Deinetwegen? Wenn ich an ihre traurigen, einsamen Ferien in der Schule denke — Ferien! das Wort klingt wie Hoh»! — da»» lechzt meine Seele »ach meiiiem Kinde! Du bist eifersüchtig auf sie, Ottilie? Was für Beweise benöthigst Du denn noch, daß ich meine Gattin meinem Kinde in allem vorziehe?" „Nun," sagte die Baronin mit zitternder Stimme, während eine lebhafte Rothe auf ihren Wangen sichtbar wurde, „bedenke, was für ein großartiges Vermögen sie bekommen wird, wenn Du todt bist, während ich nur das unbedeutende Einkommen von zwanzigtausend Mark haben werde!" „Ein unbedeutendes Einkommen!" rief der Baron. „Ja, es ist unbedeutend im Vergleich mit demjenigen Mariens," antwortete sie. „Du hast Güter, die Du testamentarisch vererben kannst wem Du willst. Warum willst Du mich denn nicht unabhängig reich machen, indem Du mir Grundstücke verschreibst, die ich verknusen kann, wem ich will? Das, was Du mir hinterlüssest, soll mir auf Lebenszeit gehöre», und das, was Du Marie ver schreibst, ist absolut das ihrige. Ist es denn gerecht, daß solch ein Unterschied zwischen einer Tochter und einer Gattin gemacht wird?" „Ich wundere mich über Dich, Ottilie," erklärte der Baron. „Marie wird das Vermögen ihrer Mutter erben und »och etwas von mir; aber ich kann meine Bestimm ungen in Bezug auf sie nicht ändern. Ich kann Dir nichts mehr versprechen Ottilie," fügte er schwach lächelnd hinzu. „Ich habe keine Absicht, bald zu sterben, und üi- deß ich noch lebe, braucht Dein Einkommen auf keine be stimmte Summe beschränkt zu sein. Laß nicht Eifersucht auf Marie Deine edle Seele beflecke», Ottilie. Ich werde Dich desto niehr liebe», weil» auch Du sie liebst." „Willst Du denn kein neues Testament zu meinen Gunsten machen?" fragte seine Gatti» mit niederge schlagene» A»ge», und dunkle Rothe glühte auf ihren Waugeii. „Ich wundere mich über Dich, Ottilie. Warum ver harrst Du uur immer bei einem Gegenstände, von welchem ich mir nie träumen ließ, daß Du nur daran dächtest? Ich will keine neuen Bestimmungen für Dich treffen; aber nicht, weil ich Dich nicht liebe uud hochschätze, denn ich thue beides. Solange wir verbunden leben, steht Dir eine reichliche Summe zur Verfügung. Wenn die Vorsehung uns Kinder schenkt, dann wird für ei» jedes extra gesorgt werden. Wir wollen aber jetzt dieses Gespräch fallen lassen, Ottilie, und ich bestimme, daß Marie ihre Oster ferien bei uns zubringt." Die Baronin Engelbert kniff die Lippe» zusammen mid blickte verdrießlich drein- Der Baron war betrübt und enttäuscht. Er halte seine Frau für fehlerfrei gehalten. Der erste Schalle» i» ihrer Ehe, die erste Regung vo» Mißtraue» gege» seine Gattin war entstanden, und es wurde ihm schwer, das zu ertragen. Die Baronin ging zum Flügel und spielte eine brillante Phantasie voll stürmischer Leidenschaft, welche ihren Seelen zustand ausdrückte. Baron Engelbert trat vom Kamin weg und »ahm ein Buch in die Hand; doch sein ernstes, trauriges Antlitz, der starre, unverwandte Blick zeigten, daß er nicht las, sondern trüben Gedanken nachhiug. Als die Baronin des Musizirens müde war, ging sie hinauf in ihre Zimmer, ohne ihren Mann eines Wortes zu würdigen. (Fortsetzung folgt.) M Mell DamM-ktzAM-MiM per Stück 4—6 Mk., früher 14—18 Mk., Zurückgesetzte Winter-Zackets er Stück 4—14 Mark ^ehlt HnAO Wichtige Blobel- und Stuhl- Uotirer ^v r t gesucht. nadenauer Lols-Industrie Einiger Inhaber G. Oskar Zimmermann. iavknene lüvktigs AuklkMi'gMen gutlohnende Arbeit sofort gesucht. kiMWiiklei' lickMklle Tsuenrspk L Oo. Bahnhof Bienenm ü h l e. lln IsIelläiWM kiimlirle ist billig zu verkaufe» bei Vevsn ^entsvk. Uovkkeine echte EiernudeLn, Faden- und Bandnndeln, Maeearoni, Nndelbrnch, schöner Maeearonibruch empfiehlt Fritz Pfotenhauer. als: Sützrahm-, Ritterguts-» Laud- butter täglich frisch ei»treffe»d bei Paket Heweröeverein. 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