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-Auf. ) Um I«» »der der«, aet. — La» . cvmplicittd Dieselbe ist bekanntlich schon im vorigen Jahre wesent lich erneuert worden. Die BilletS sind an den be kannten Verkaufsstellen, bei den Herren Kaufleuten Dreßler, Lincke und Wustlich, sowie im Schießhause zu haben. Einer besonderen Aufforderung zur fleißigen Benutzung der Anstalt, um die uns mancher Ort neiden kann, bedarf es wohl nicht, da der Gebrauch kühler Flußbäder wohl allerseits, wenigstens bei jüngeren Leuten erkannt und gewürdigt wird. N Kreischa. Für die Lehrer an Unserer Kirch schule ist die Einführung einer Gehaltsstaffel geplant, und ist bereits aus der Mitte des Schulvorstandes eine Deputation gewählt worden, welche mit den nöthigen Vorarbeiten dazu betraut ist. — Die Arbeit auf dem hiesigen Reichspostamte hat stetig zugenommen, sodaß jetzt noch eine Kraft hat an gestellt werden müssen. Das Beamtenpersonal besteht nunmehr aus 1 Postoerwalter, l Posteleven und 5 Briefträgern, 3 für den Ort und 2 für den aus wärtigen Bestellbezirk. — Die hierorts eingeführten Kontrolluhren für den Nachtwächterdienst bewähren sich aufs Beste und ist deren Anschaffung für jede Gemeinde, auch für die kleinste, nur zu empfehlen. Auf dem Gemeindeamt« wird diese Einrichtung sehr gern gezeigt und erklärt. H Possendorf. Zu der nächsten Sonntag statt findenden goldenen Hochzeitsfeier des Rasche'schen Ehepaares ist ein Kirchenzug geplant, welcher sich »/,4 Uhr Nachmittags von der Wohnung des Jubel paares aus in Bewegung setzt. Vom Gemeinderathe sind sämmtliche Ortsbewohner ersucht worden, sich dem Kirchenzuge zahlreich anzuschließen. Nach der kirch lichen Feier findet im Gasthofe ein Festball statt. — In hiesigen Kreisen wird beabsichtigt, eine Oinnibusgelegenheit von Kreischa über Possendorf nach Dresden einzurichten. Dresden. Bekanntlich haben Ihre Majestäten der König und die Königin neulich die Gartenanlagen in Brieg besucht. Nunmehr ist dem Gartenbaudirektor Haupt durch den Oberkammerherrn, Grafen v. Vitzthum, folgendes Schreiben zugegangen: „Auf Allerhöchsten Befehl Ihrer königl. Majestäten von Sachsen beehre ich mich beigehend ein Andenken für Ihr Fräulein Tochter, welche Ihrer Majestät der Königin bei dem kürzlich stattgehabten Allerhöchsten Besuche Ihrer Gartenanlagen einen Blumenstrauß überreicht hatte, zuzustellen. Indem ich mich hiermit des Allerhöchsten Auftrages entledige, verfehle ich nicht. Euer Hohlwohl geboren zu wiederholen, daß Se. Majestät der König durch den Besuch Ihrer Gartenanlagen auf das Höchste befriedigt worden ist." Das sehr schöne und kostbare Andenken besteht aus einer goldenen Kette mit eiförmigem goldenen Anhänger. Letzterer trägt ein Herz aus Brillanten mit einem Saphir als Mittelstem. — Zu der gegenwärtig im Zoologischen Garten zu Dresden zur Schau gestellten Nordpolar-Aus- stellung sind in den letzten Tagen noch 2 erstmalig gezeigte, frisch gefangene Walfische, Männchen und Weibchen, hinzugekommen. Dieselben, nur auSgeweidet und mit vollem Fleisch imprägnirt, präsentsten sich mithin dem Beschauer in der natürlichen Größe, welche bei dem Männchen 25 Fuß, bei dem Weibchen 19 Fuß in der Länge beträgt. Der Leibesumfang dieser See ungeheuer geht wohl aus dem Gewicht hervor, invem das Männchen netto die Kleinigkeit von 100 Zentner, das Weibchen 65 Zentner wiegt. Die Wale werden nur ganz kurze Zeit hier bleiben, und seien deshalb auch namentlich Schulen auf diese hochinteressanten Schaustücke aufnwrksam gemacht, die als Belehrungs objekt in dieser Weise vielleicht nie wieder geboten werden können. Als weiteren Anziehungspunkt aber für den Garten ist eine gleichzeitig im WinterhauS aus- gelegte ethnographische Sammlung deS Reisenden Herrn Otto Herz, enthaltend Gebrauchsgegenstände der nord» ostsibirischen Völker noch zu bezeichnen, sodaß gerade jetzt des Interessanten und Unterhaltenden außerordentlich viel geboten ist. Hierbei ist zu bemerken, daß bei alledem keine Erhöhung des gewöhnlichen Eintritts preises vorkommt. — Der Malergehilfe Röske aus Bükow, der kürzlich vom Dresdner Landgericht wegen Hehlerei zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden war und demnächst in die Strafanstalt Hoheneck eingeliefert werden sollte, ist auf verwegene Art aus der hiesigen Gefangenenanstalt entwichen. Derselbe war daselbst mit Malerarbeiten beschäftigt. Der gemeingefährliche und äußerst gewandte Dieb ist durch ein Fenster müh dem Dache der Gefangenenanstalt gestiegen, hat sich daselbst anscheinend in der Nähe deS sogenannten Thurmhauses hinter einer Esse verborgen gehalten und ist von dort erst während der Nacht an einem Spritzen schlauche auf das Dach eines Seitenflügels deS Arrest hauses geklettert. Röske hat dann eine Fensterscheibe des im zweiten Stockwerke deS LandgerichtSgebäudeS gelegenen Korridors zerschlagen, ist darauf eingestiegen, hat sich in das Zimmer eines Untersuchungsrichters begeben und daselbst vom Fenster aus am Blitzableiter in den groben Hof Herabgelaffen, in welchem die Hin richtungen stattfinden. Der Flüchtling hat dann jeden falls seinen Weg durch das Erdgeschoß nach dem an die Storchapotheke angrenzenden Hof genommen und ist von dort aus auf einer Leiter über die Mauer nach der Mathildenstraße geflüchtet. — Das kgl. Landgericht verhandelte am letzten Mittwoch gegen den 18 Jahre alten WirthschaftSge- hilfen Max August Naumann aus Geising wegen Betrugs und Urkundenfälschung. Im vorigen Jahre starb die Pflegemutter deS Angeklagten, die Wittwe Sommer in Altenberg. Den Nachlaß verwaltet der dortige Gemeindevorstand Gäbler. Naumann und dessen Onkel, der Möbelhändler Höhne, waren die rechtmäßigen Erben. Am 29. Dezember verschaffte sich der Angeklagte von dem Gemeindevorstande da durch 15 Mark, daß er demselben vorspiegelte, der Zeuge Höhne habe ihn beauftragt, sich das Geld geben zu lassen. Bei dem kgl. Amtsgerichte Altenberg, als Vormundschastsgericht, ist für Naumann ein Spar kassenbuch deponirt. Am 24. Dezember erhielt der An geklagte von dem Amtsrichter Schober daselbst schrift liche Genehmigung, sich auf das betreffende QuittungS- buch bei der dortigen Sparkasse 16 Mark auSzahlen zu lassen. Naumann fälschte diese Bescheinigung, in dem er die Zahl „16" in „25" umänderte, und machte von diesem gefälschten Schriftstücke dem betreffenden Beamten gegenüber Gebrauch. Das Urtheil lautete auf 1 Monat Gefängniß. Pirna. Die hiesige Schützengesellschaft bereitet sich vor, am 12. Juli und die folgenden Tage das 425jährige Jubelfest auf besonders solenne Art zu begehen. Freiberg. Der Schulvorstand der Deutschen Gerberschule beabsichtigt Sonntag, den 31. d. M., den Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 29. Mai. Am vergangenen Mittwoch nahmen Se. Exzellenz Generallieutenant von Kirchbach, ferner Major Freiherr von Wagner in Begleitung eines GeneralkabsoffizierS eine Besich tigung des beim Herbstmanöver in Frage kommenden Terrains unserer Umgegend vor, verweilten kurze Zeit auf dem Rathskeller und kehrten Nachmittags mit dem Zuge nach Dresden zurück. — Mittwoch Nachmittag wurden hier 2 Zigeu nerinnen, die in den umliegenden Dörfern gebettelt hatten, eingebracht. Die Männer, mit zwei Wagen, hielten sich hier im Gasthof zur Sonne noch gestern auf. Wie wir hören, ist die Truppe aus Schlesien, kann also aus den Grenzen des Deutschen Reiches nicht ausgewiesen werden. — In der gestrigen Versammlung des Gewerbe vereins wurde Herr Schneidermeister Emil Heinrich zum Abgeordneten auf den in Stollberg den 7. und 8. Juni stattfindenden Verbandstag sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine gewählt. Die Versammlung tagt in Stollberg infolge besonderer Einladung des dortigen GewerdevereinS, der gleichzeitig sein fünfzig jähriges Stiftungsfest begeht. — Die Gewinnliste der 16. Dresdener Pferde- Lotterie kann in der Expedition d. Bl. eingesehen werden. — Es dürfte manchen unserer Leser interessiren, daß das auf der hiesigen Badergasse gelegene v. Pla- nitz'sche Haus durch Kauf in den Besitz des Herrn Droguenhändlers Herrn. Lommatzsch übergegangen ist. Das Haus war ehemals Eigenthum des Dresdener Augustinerklosters (Neustadt-Dresden — Klostergasse) und diente demselben als Terminirhaus, d. h. als zeitweiliger Aufenthalt der heischenden (bettelnden) Mönche, wenn dieselben die Gebirgsgegend heimsuchten. — In Bezug auf den in Nr. 59 unseres Blattes enthaltenen Artikel „Theures Brod" erhalten wir eine mit „ein Landbäcker" unterzeichnete Zuschrift, die zu beweisen sucht, daß das Tauschbrodgeschäft eigentlich nur für den Müller sei, und auch dieser arbeite dabei nur mit wenig Nutzen; er müsse es entweder umsonst mahlen oder umsonst backen. Ob und wieweit nun die aufgestellte Rechnung des Einsenders richtig ist, nach welcher er behauptet, daß der Ueberschuß, der dem Bäcker von 1 Centner zu Brod verbackenen Mehles bei jetzigem Preise bleibe, 79, sage „neunund siebzig" Pfennige betrage, von welchem er noch den Gehilfen und die Feuerung zu bezahlen habe, das zu beurtheilen, wollen wir Sachverständigen überlassen. Hier sei nur bemerkt, daß in dem Aufsatze in Nr. 59 der im März d. I. in Schlesien gezahlte Roggenpreis von 9 M. 70 Pf. per Centner zu Grunde gelegt und und gezeigt war, welches Mißverhältniß bestehe, wenn der Brodpreis 16»/» Pfennig per Pfund betrage. Wenn bei einem Preise von 34 M. per Doppelcentner Korn 1 Pfund reines Roggenbrod Nr. 0 allerdings nur mit 13 Pf. in Ansatz kommt, wie der Einsender von seinem Orte (?) schreibt, so kann man allerdings von einem Gewinn nicht sprechen, kann sich aber nicht ent halten, dann die Qualität des gelieferten Brodes an zuzweifeln. — Im Mai d. I. haben wir zweimal dieselbe Mondphase, nämlich letztes Viertel am I. und 30. Dergleichen Konstellationen kommen nicht häufig vor; Heuer noch im Dezember, wo am 1. und 31. Neu mond eintritt. Im vergangenen Jahre hatten wir am 2. und 31. Juli Vollmond. — Bei der nunmehr immer wärmer werdenden Witterung soll -nächste Woche unsere Bade- und Schwimmanstalt für diesen Sommer eröffnet werden. Chemnitz. Wie groß zuweilen die Verschlagen- -.r er Schuljugend ist, zeigt ein von zwei au« Gableuz stammenden Schulknaben verübtes Gauner- einer Zeitung war der Fund eines Geldtäschchens angezeigt worden. Die Verlustträgerin, welche sich „ach der in der Anzeige bezeichneten Wohnung begab, um ihr Eigenthum zu holen, erfuhr dort, daß kurz zuvor zwei Knaben das Portemonnaie nnt Inhalt als verloren reklamirt und erhalten hätten. Verantwortlicher Redacteur: Mul IthNk in Dippoldiswalde. MouatSbeilaae sM-Z SpattwMtle »der derr* Raum berechnet. — La» dellarischeurwl- Jns«ate mit entsprecht» dem Aufschlag. sandt, im räaÜioneL, W WtlMltz -L stalten, Postboten, sowie I V die Agenten nehmen Be- , , für di- Königliche Uiiiishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie sm die ... . . Ruchbindermstr. Schütze, — in Arauenftein. Nadlermstr Hardt. 48» X!« nehmen an: in Dippoldiswalde: die Erpeditwn, m « Buchbinder Berger, — in Pvtschappel: Kaufmann Theu erkauf Instratt für olk „WeHMtz-FtMlllg mann, - in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, -m Kreischa. Buchvmoer Sonnabend, dm 30. Mai 1891