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Mchmtz-MtW Geburten« tiefer und tiefer gewühlt werden, durch Beseitigung von Schutt-, Schlamm- und Sandmassen, die er fort während mit sich führt und in seinem Bett ablagert — ein Vorschlag, der jedenfalls reiflicher Erwägung werth erscheint. Endlich aber gilt es zu bedenken, daß die Hochwassergefahr nicht nur an der Mündung und dem Mittelläufe der Flüsse, sondern auch an deren Beginn, in den Quellengebieten, bekämpft wer den muß und hier hat die Forstwissenschaft ihr Wort durch geeignete forsttechnische Maßregeln mitzusprechen. Die Bedeutung der Forstwissenschaft und Forstwirth- schast als schätzenswerther Bundesgenosse im Kampfe gegen die Hochwassergefahr wird noch immer nicht voll gewürdigt, aber hoffentlich wird man vor Allem in den maßgebenden Regierungskreisen bald zu der Erkenntniß gelangen, wie wichtig gerade in den Quell gebieten der Flüsse forstliche Maßregeln zur Minderung der Ueberschwemmungsgefahr sind. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. Eh-schli-. Hungen. Die „Wrißeritz. Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. SS Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, eimnonatlich 42 Nsa. Einzelne Nummern 10 Psg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehinen Be stellungen an. Amtsblatt für die Königliche Umishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein SterbefLlle mit Ein schluß der in Klam mern gesetzten Todt- geburten. Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde, 25. Februar. In der letzten Versammlung des Gewerbevereins theilte der Vor sitzende unter anderen Eingängen eine Zuschrift der königl. Generaldirektion der sächs. Staatsbahnen mit, welche in hohem Grade geeignet ist, das allseitige In teresse in Anspruch zu nehmen. Nach dieser zugleich im Auftrage des königl. Finanzministeriums dem Ge werbeverein gemachten Mittheilung vom 19. d. M. werden vom l. April d. I. an auf den Schmalspur bahnen neue Tarife für die Beförderung von Gütern zur Einführung gelangen. Namentlich erfährt die Fracht für die Beförderung von Stückgütern im Ueber- gangsverkehre mit der Hauptbahn, demgemäß auch im Verkehre mit je zwei Schmalspurbahnen, dadurch eine beträchtliche Ermäßigung, daß außer den reinen Strecken sätzen (1,> Pfennig pro km und 100 k^) für die Ver sandt- und Empfangsstation nur je eine halbe Expe ditionsgebühr berechnet, von Einhebung von Umlade kosten aber ganz abgesehen wird. Auf diese Weise kommt in Zukunft die gleiche Fracht zum Ansatz, als wenn für den Stückgutsverkehr zwischen den Schmal spurbahnen und der Hauptbahn und weiter direkte Frachtsätze in einer Summe beständen, insbesondere deshalb, weil der gegenwärtig nur auf der Hauptbahn giftige Ausnahmetarif für die Beförderung bestimmter Stückgüter auch auf den Schmalspurbahnen Anwen dung finden wird. Auch die Wagenladungssätze wer den ermäßigt und zwar im Verkehr der Schmalspur bahnen unter einander theilweise und im Uebergangs- verkehr mit der Hauptbahn durchgehends. — Das dürfte man denn doch einen Erfolg nennen, über den sich der Gewerbeverein, aber auch alle Interessenten wohl freuen können, für den aber auch der ausge sprochenen berechtigten Wünschen stets mit größter Bereitwilligkeit entgegenkommenden königl. General direktion, hier speziell dem königl. Finanzministerium, aufrichtiger Dank gebührt. Unter den weiteren Ein gängen ist eine Zuschrift des Gewerbevereins Dresden zu erwähnen, in welcher der genannte Verein den Vorschlag macht, gelegentlich der 800jährigen Jubel feier des Fürstenhauses Wettin demselben durch An bringung einer Gedenktafel von Bronze an irgend einer hervorragenden Stelle der Residenz eine ge meinsame Huldigung sämmtlicher sächsischer Ge werbevereine darzubringen. Der Verein stimmt dem gemachten Vorschläge einstimmig bei. — Hierauf be sprach Herr Müllerschuldirektor Simon-Ackermann in klarer, sehr anschaulicher Weise die ersten 15 ZZ der deutschen Wechselordnung. Zu diesem Zwecke hatte der Genannte 10 Exemplare der von ihm herausge gebenen Wechsellehre der Bibliothek des Vereins zum Geschenk gemacht, die in den Händen der Zuhörer wesentlich zum Verständniß des Gebotenen beitrugen. Herr Direktor Simon-Ackermann hat freundlichst die Fortsetzung dieser Besprechung der deutschen Wechsel ordnung zugesagt. Der Kmps WM die Hochmffttgchhr. In den letzten Jahren sind verschiedene Gegenden Deutschlands von mehr oder minder ausgedehnten Ueberschwemmungen heimgesucht worden, welche be trächtlichen materiellen Schaden angerichtet haben und denen leider auch nicht wenige Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Namentlich haben aber frucht bare und große Gebiete der preußischen Monarchie unter derartigen Elementarkatastrophen zu leiden ge habt und erst im vorigen Sommer hat der Austritt von Elbe, Weichsel und einiger ihrer kleineren Neben flüsse aus ihren Ufern unsägliches Elend über ganze Länderstriche gebracht und den Wohlstand vieler Tau sender von gewerbfleißigen Menschen erschüttert oder gar vernichtet. Es ist nicht unmöglich, daß auch Heuer wieder, vielleicht schon in den nächsten Wochen, für verschiedene preußische und deutsche Landestheile eine Ueberschwemmungsgefahr eintritt, denn in den Ge birgsgegenden lagern von dem letzten großen Schnee falle her iheilweise noch bedeutende Schneemassen und ein rasches Schmelzen derselben, wie es ein plötzlicher Temperaturwechsel bedingen könnte, würde unzweifel haft erneutes Hochwasser zur Folge haben. Es tritt daher an die Negierungen und Landesverwaltungen abermals die ernste Frage heran, wie in Zukunft die Hochwassergefahren wirksamst einzuschränken seien; denn da es nun einmal nicht in Menschenhand liegt, solche Elementarkarastrophen überhaupt zu verhindern, so gilt es wenigstens, ihre Wirkung durch vorbeugende Maßregeln möglichst zu beschränken. Daß die bis herigen Schutzvorrichtungen hierzu im Allgemeinen nicht genügen, haben erst wieder die letzten großen Ueberschwemmungen in Preußen bewiesen und bei Elbe und Weichsel versagten schließlich alle Uferschutz bauten, wie Dämme, Deiche, Buhnen und Durchstiche, gegenüber den gewaltigen und mit fürchterlicher Kraft «inherwogenden Hochfluthen. Die Nothstandsvorlage, welche dem preußischen Abgeordnetenhaus« infolge dieser Ueberschwemmungen gemacht wurde, hat zu wiederholten Erörterungen der gegen die Hochwasser gefahr zu ergreifenden Maßregeln geführt, ohne daß indessen hierbei etwas wirklich Praktisches heraus gekommen wäre, schon wegen der örtlichen Verschieden heiten in den einzelnen Gegenden. Nunmehr hat aber die preußische Regierung dem Abgeordnetenhause in einer Denkschrift Vorschläge zur Abwendung der Über schwemmungsgefahren gemacht, die entschieden Beach tung verdienen, wenngleich sie nicht für alle Fälle anwendbar sind. Die Denkschrift bezieht sich im Be sonderen auf die nicht schiffbaren Flüsse, wie sie na mentlich in den Gebirgsgegenden Schlesiens fast all jährlich Ueberschwemmungen verursachen, und zielen ihre Vorschläge darauf, Kreisverbänden die Sorge für eure zweckentsprechende Negulirung und Unterhaltung der kleineren Wasserläufe unter Hinzuziehung Sach verständiger zu übertragen; die Kosten würden von dem betreffenden Kreise, gesondert von den übrigen Kreisabgaben, zu tragen sein, unter vorzugsweiser Heranziehung der bisherigen Unterhaltungspflichtigen und der übrigen Nächstbetheiligten. Aber die hier ganz flüchtig angedeuteten Vorschläge der Denkschrift be zwecken eben nur für bestimmte Landestheile, nämlich für gebirgige Gegenden, eine Verminderung der Hoch wassergefahr und dasselbe gift auch von den im preu ßischen Abgeordnetenhaus« bereits zur Sprache ge kommenen Projekte der Einrichtung von Thalsperren (Sammelbecken). Für weite flache Gegenden müssen andere Maßnahmen gegen Ueberschwemmungen in Betracht gezogen werden und da sich die Dammbauten an unfern großen Strömen als ungenügend erwiesen haben, so dürfte vielleicht die aufgetauchte Idee, anstatt die Ströme einzudämmen, ihr Bett möglichst zu ver tiefen, eingehende Beachtung verdienen. Es sollen hiernach die Dämme nicht noch höher und höher ge baut, sondern es soll dem Fluß vielmehr sein Bett Summa 1973 398 1380 (111) Schmiedeberg. Vergangenen Freitag hielt Herr Pastor Birkner im hiesigen Kurhause vor einer zahl reichen Versammlung von hier und auswärts seinen zweiten öffentlichen Vortrag zum Besten des Frauen vereins, und zwar über Nom. Nachdem der Herr Redner in farbenreichen Bildern das römische Volks leben geschildert hatte, ging er ausführlich ein auf die katholische Priesterschaft im Allgemeinen, speziell aber auf die Noms, und gab im Anschluß daran eine aus führliche, für alle Zuhörer höchst interessante Beschrei bung der Peterskirche, als der größten Kirche der Welt, des Vatikans mit seinen Tausenden von Prunkge mächern, mit seinen kostbaren, Millionen umfassenden Sammlungen und mit seiner Jubiläumsausstellung, die ebenso einen Werth von 60 Millionen Mark reprä- sentirt. Drastisch war und wirkte der Gegensatz, als Herr Pastor Birkner seine Zuhörer plötzlich aus jenen Prunkgemächern heraus im Geiste hineinführte in die dunkeln, düstern Katakomben Noms, die furchterwecken den Begräbniß- und Zufluchtsstätten der ersten römischen Christen. Von hier aus wurden die Anwesenden weiter durch die sumpfige Campagna hindurch geleitet in das Trappistenkloster — den strengsten katholischen Orden — wo Paulus enthauptet worden sein soll, um — Wie wir aus guter Quelle hören, soll Dippol diswalde nach Genehmigung der Artillerievorlage im Reichstage provisorisch der Garn isonSort von einer Batterie Artillerie werden. — Nach verschiedenen Variationen, die uns das Wetter in voriger Woche in wechselvollem Tempo vor gespielt, ist dasselbe, wie es scheint, nunmehr in ein ruhigeres Zeitmaß eingelenkt, und der gestrige Sonntag war zu dem Aufenthalt im Freien und dem Genüsse der vorzüglichen Schlittenbahn weit günstiger als der vorletzte, der den Ausflüglern den Gebrauch eine- Regenschirmes sehr nahe legte. Trotzdem war der Schlittenverkehr nicht so lebhaft als vor 8 Tagen, er dürfte sich aber jedenfalls wesentlich steigern, wenn das Wetter mit der Temperatur von —3—4°R anhält. Die wieder in tadelloser Weiße strahlende Schneedecke erzeugt namentlich im Sonnenschein ein entzückend schönes Landschaftsbild. — Verzeichmß der bei den kgl. Standesämtern der Stadt und des amtshauptmannschaftlichen Bezirkes Dippoldiswalde im Jahre 1888 vorgekommenen Ein träge über beim kgl. Standesamt: Altenberg .... Bärenstem.... BönierSdorf . . . Breitenau .... Burkersdorf . . . Dippoldiswalde . . Dittersbach . . . Dittersdorf . . . Döbra Frauenstcin . . . Fürstenwalde . . . Geising Glashütte .... Hartmannsdorf . . Hausdors .... Hennersdorf . . . Hermsdorf im Erzgeb. Höckendorf.... Jchnsbach .... Kreischa Lauenstein .... Liebenau .... Nassau Possendors.... Pretzschendorf . . . Nechenbcrg . . . Reichstädt .... Reinhardtsgrimma . Ruppendorf . . . Sadisdorf .... Schellerhau . . . Schmiedeberg . . . Seifersdorf . . . 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