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SI». »gefiel n 18. Juli, 7« 7SS 72» 71» Nach tlag, dliches 890. amilie Klier» d gram«. 30 Pf, rn. in der m geliebten hlossen uud- Schmerzrn wurde, ist isres lieben oorden, wie danken wir Theilnahme rn und den spende, Ge- dem Herrn isworte am ihre schöne allen lieben amenschmulk stetem dauk- n wir Gott^ llnglück fern lge. unerwartet sere liebe b. Kästner,, rem guten ie Ewigkeit 70» -i- 2O,r °L 12.»° R. h: 17„ ° n L Mauckisch l verantwortlich: - Druck: Buch' P Mauckis» Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg Md Brand. Erscheint jeden Wochentag Nachmittag» 6 Uhr für dm andern Tag. Prei« vierteljährlich 2 Marr 25 Pia , 164 ! andern Tag. Prei» vierteljährlich 2 Mark 25 Pig , * j zweimonatlich 1 M. 50 Ps. und einmonatlich 7b Ps. mßeWrMME md Tageblatt. 43. Jahrgang. —— Freitag, de« 18. Juli. Inserate werden bi« Bormittag 11 Uhr angcnom- UHM mm und beträgt der Prei« für die gespaltene Zelle I UH»»« oder deren Raum 1b Psg. . i Bekanntmachung. Die Vorschrift in Z 55 der Straßenpolizeiordnung, wonach Vas freie Umherlaufe»- lasse» vo» Hunven aller Größen i» ven Promcnavcn währenv ver Monate April bis October bei Strafe verboten ist, wird hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß der Kaviller angewiesen worvcn ist, frei in Ven Prome naden herumlaufende Hunde wegzufangen. Freiberg, den 16. Juli 1890. Die Stadtpolizeibehörde. I. V.: Bekanntmachung. Die Anlieferung der in der Zeit vom 1. September 18E0 bis 31. Juli 1891 zur Heizung der Localitäten der Bergakademie erforderlichen Brennmaterialien, als: 150« Hectoliter Steinkohlen, 8« Raummeter weiches Scheitholz, S Raummeter hartes Vergl., ist auf dem Wege der Submission zu vergeben. Reflectanten wollen ihre Offerten bis zum 24. jetzigen Monats an die Expedition der unterzeichneten Direction gelangen lassen, woselbst auch die Bedingungen zu erfahren sind. Bei Abschluß des Liefcrungsvertrages werden zwar die billigeren Anerbietungen zu Grunde gelegt, die Auswahl bleibt jedoch Vorbehalten. Freiberg, den 15. Juli 1890. Der Director Ver «önigl. Bergakavemie. Bekanntmachung. Das von der hiesigen Sparkaffenverwaltung ausgestellte Sparkassenbuch No 8138 auf den Namen des unmündigen Emil Willh Erler in BranV lautend, ist anher erstatteter Anzeige zufolge entweder jüngst mit verbrannt oder sonst abhanden gekommen. Ter etwaige Inhaber dieses Buches wird hierdurch aufgefordert, seine Ansprüche an dasselbe bei deren Verlust bis zum 20. October 1890 in unserer Sparkassenexpedition anzu- mclden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist betreffs dieses Buchss nach tz 12 des Spar kassenregulativs Verfahren werden wird. BranV, am 16. Juli 1890. Die Verwaltung Ver städtischen Sparkasse. SvLSuI»«». Sparkasse zn Colmnitz. Hierdurch wird bekannt gegeben, daß das - Hxpei11t1ai>Ul»««t nicht mehr im Schulgebäude sich befindet, sondern von Lent« «1» in Vas Hans Ves Vastgen Gemeinvevorstanves verlegt worden ist. Colmnitz, am 16. Juli 1890. Der Gemkinverath Vas. MSI»»»«, G B Tagesschau. Freiberg, den 17. Juli. Der deutsche Kaiser wird von seiner nordischen Reise am 27. Juli zurückkehren, also ungefähr an dem von Anfang an in Aussicht genommenen Termine. Das nach dem Sognefjord abgegangene deutsche Geschwader ankert an der Mündung des Fjärlandssjord, wird am 21. Juli in Molde eintreffen und am 26. Juli nach Bergen zurückkehren. — Auf Schloß Mentel- burg bei Innsbruck hat am 15. die Verlobung des Prinzen Alfons von Bayern mit der Prinzessin/Luise, Tochter des Prinzen Ferdinand von Orleans, Herzogs von Alen^on, stalt- gefuNden. — In einer Zuschrift, die der „Börsenztg." aus Braunschweig zugeht, wird behauptet, daß die lange Ab wesenheit des Prinzregenten im Lande eine gewisse Miß stimmung hervorgerufen habe. Man müsse sich sagen, daß der Regent weit öfter und länger außerhalb des Landes weilt, als der verstorbene Herzog Wilhelm, der nur die Sommermonate auf Reisen und dann meistens auf seinem Schloß Sibyllenort in Schlesien zubrachte. — Nachdem die Mitglieder des Bundes raths sich irr die Sommerferien begeben haben, haben auch be reits einige Minister ihre Urlaubsreisen angetreten, bezw. werden sie in diesen Tagen antreten. Mitdem Reichskanzler nnd Minister präsidenten von Caprivi weilen zur Zeit noch in Berlin: Vize präsident des Staatsministeriums v. Bötticher, Minister des Innern Herrfurth, Fiuanzminister vr. Miquel, Unterrichts minister vr. v. Goßler, Handelsminister Frhr. v. Berlepsch, Justizministcr v. Schelling und Landwirthschaftsminister vr. Freiherr Lucius v. Ballhausen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, v. Maybach, hat in der vergangenen Woche seinen Urlaub angetreten nnd sich nach der Schweiz begeben, während der Kriegsminister v. Verdy du Vernois seit etwa 14 Tagen mit Urlaub in Gastein weilt und sich demnächst nach Salz- bnrg begibt. Freiherr von Berlepsch gedenkt in diesen Tagen seinen Urlaub anzutreten, während die Minister v. Bötticher, vr. v. Goßler und Herrfurth im nächsten Monat sich auf Urlaub begeben werden, Herr v. Bötticher und Minister Herr furth nach Karlsbad und vr. v. Goßler nach der Schweiz. — Ueber Vorgänge innerhalb der sozialdemokratischen Partei schreibt die „Kreuzztg.", die Leitung der sozialdemokratischen Fraktion fei zu dem Entschluß gekommen, den 1. Oktober, an dem das Sozialistengesetz abläust, möglichst ohne lärmende Kundgebungen verstreichen zu lassen und allen Parteigenossen anzuempfehlen, ihre Haltung der Oeffentlichkeit gegenüber nicht von jenem Tage an in brüsker Weise und im radikalen Sinne zu verändern; auch der Ton der sozialistischen Preßorgane solle möglichst der bisherige bleiben. Demgegenüber beabsichtigt die radikale Strömung, die in Berlin besonders unter dem Einfluß des Herrn Schippel steht, gerade den 1. Oktober als einen all gemeinen Arbeiter-Siegestag festlich zu begehen und der Ge- sammthaltung der Partei von diesem Tage an ein wesentlich verändertes Aussehen zu verleihen. Die „Kreuzztg." fügt hinzu, man dürfe gespannt sein, wie diese beiden Richtungen mit einander fertig werden. — Wie es mit der „Freiheit" unter der Herrschaft der Sozialdemokratie bestellt sein würde, zeigt folgender Fall, den die „Köln. Ztg." erzählt: Die Braun schweiger Sozialdemokraten haben eine aus Vertretern der verschiedenen Gewerbe bestehende „Generalkommifsion" einge setzt, welche die Arbeiterbewegung, Ausstände, Sperren u. s. w. einheitlich regeln soll. Diese Kommission hat nun Vorschriften entworfen, welche von einer demnächst einzuberufenden General versammlung genehmigt werden sollen. Eine der Bestimmungen lautet: „Ferner hat die Generalkommission dahin eine Rege lung zu treffen, daß die verschiedenen Korporationsvergnü gungen eine Einschränkung und Regelung erfahren. Korpo rationen und Korporationsvereinigungen haben ihre Absicht, ein Vergnügen abzuhalten, der General-Kommission frühzeitig an ¬ zuzeigen, damit eine endgiltige Regelung, an welchen Tagen die einzelnen Vergnügungen stattfinden können, entschieden werden kann. Ferner hat die Generalkommission auch dahin zu wirken, daß die von Vergnügungsklubs arrangirten Ver gnügungen von den der Arbeiterbewegung angehörenden Arbei tern nicht besucht werden." Aus Oesterreich: Man hat sich zu früh gefreut. Die Niederlegung des Mandats für den böhmischen Landesschulrath seitens des von den Prager Stadtverordneten gewählten Hernr Joseph Heinrich bleibt ein frommer, aber unerfüllter Wunsch der offiziösen Presse, welche diese Meldung verbreitet hat. Herr Heinrich hat dem Statthalter von Böhmen erklärt, es falle ihm nicht ein, dem seitens der deutsch-liberalen Partei auf ihn aus geübten Drucke Folge zu geben und sein Mandat nieder zu legen. Herr Heinrich behält also sein Mandat und scheint sich in der ihm übertragenen Rolle ganz gut zu gefallen. Er findet keinen Anlaß, der Regierung gefällig zn sein, wenn diese auf begründete Gefühle der Deutschen Rücksicht zu nehmen gedenkt, und er will seinen guten Freunden jung- und alt- czechischer Farbe in der Prager Stadtvertretung die Verlegen heit ersparen, nach einem zweiten Exemplar eines „Deutschen" vom Kaliber Heinrich's Ausschau halten zu müssen. Für die Deutschen, schreibt die „Neue Freie Presse", sind selbst verständlich die Entschlüsse des Herrn Heinrich ganz gleich- giltig. In der deutschen Sektion des böhmischen Landesschul- rathcs wird man den Mann mit der ehernen Stirne unschädlich zu machen wissen. Das Entscheidende ist nicht, ob Herr Hein rich im Landesschulrathe sitzt, sondern daß er in denselben von der Prager Stadtvertretung gewählt wurde mit der klar aus gesprochenen, heute bereits von der offiziösen Presse zugegebenen Absicht, die Deutschen damit zu insultiren und den Ausgleich ia die Luft zu sprengen. — Die „Reichswehr" veröffentlicht eine Kritik des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht über die vor jährigen Manöver. Vor Allem konstatirt der Erzherzog bei der Infanterie eine nicht immer entschiedene Offensive und tadelt zu oftmalige Anwendung des reinen Frontangriffs. Die Fronten der manöverirenden Truppen seien in der Regel zu groß. Das Eingreifen der Reserven sei nur matt und schwach ausgefallen, die Durchführung der Angriffe zu ost schablonen haft. Auf Schutz durch Artillerie sei nicht immer gehörig Rücksicht genommen worden. Aus Italien: Papst Leo XIII., der bereits zu wieder holten Malen mit den von den „Unversöhnlichen" im Vatikan mit aller Strenge gewahrten Ueberlieserungen seines Vorgängers Pius IX. gebrochen, hat nun auch selbst die Legende von der angeblichen Gefangenschaft des Papstes zerstört. Die gemeldete Ausfahrt des Papstes außerhalb des Vatikans war die erste seit dem Jahre 1870 und bildet deshalb ein großes politisches Ereigniß, welches in allen römischen Kreisen sehr lebhaft er örtert wird. Im Vatikan selbst ist alle Welt erstaunt, da Niemand eine Ahnung von der Absicht des Papstes hatte. Monsignor Angeli selbst, der den Papst begleitete, war völlig überrascht; als Leo XIII. dem Kutscher den Befehl ertheilte, durch den Portone della Fondamenta auszufahren und durch den Cancello dei Musei (das Gitter, welches die Kunstsamm lungen des Vatikans abschließt) wieder einzufahren, bemerkte Monsignor Angeli: „Wie ist das möglich? Man muß dann italienischen Boden berühren!" Leo XIII. erwiderte hierauf: „Es wäre schlimmer, falls es türkischer Boden wäre." Sollte von Seiten der klerikalen Organe hervorgehoben werden, daß Past Leo XIII. in der allernächsten Umgebung des Vatikans, die gewissermaßen zu dessen Gebiete gerechnet werden könnte, geblieben ist, so würde das im Hinblick auf das Prinzip selbst ohne jede Bedeutung sein. Thatsächlich hat der Papst in dem Augenblicke, in dem er das große Thor verließ, jene Legende zerstört, wobei überdies hervorgehoben werden muß, daß Leo XIII., falls überhaupt von einer Gefangenschaft die Rede sein konnte, lediglich der Gefangene der Jesuiten und der Intransi genten im Vatikan, nicht aber derjenige der italienischen Re gierung gewesen ist. Die militärischen Ehrenbezeugungen, welche dem Papste bei seiner Ausfahrt aus dem Vatikan von dem in der unmittelbaren Nähe befindlichen italienischen Wacht posten erwiesen wurden, legen jedenfalls vollgiltiges Zeugniß dafür ab, daß die Italiener jene abgeschmackte Legende durch ihr Verhalten am besten widerlegen und die dem Papste durch das Garantiegesetz gewährleistete Ehrcnstcllung in vollem Maße respektircn. Die französische Kammer hat trotz der entgegen gesetzten Empfehlungen des Finanzministers Rouvier und der ButPet- kommistion mit 260 gegen 239 Stimmen ein Amendement Leon Say's angenommen, welches von der Gebäudesteuer jene Gebäude ausnimmt, die den Landwirthen zur Wohnung dienen. Der Präsident der Budgetkommiffion, Casimir Pörier erklärte, durch die Annahme dieses Amendements sei eine Lücke im Ge setze geschaffen, welche man ausfüllen müsse, und die Kammer sei zur Unthätigkeit verdammt. Auf Ersuchen des Berichterstatters Burdeau wurde hierauf die Sitzung aufgehoben. Während der Auf hebung der Kammcrsitzung schlugen Freycinet und Rouvier der Budgetkommission vor, die Vorlage wegen der Reform der Grundsteuer bis zur nächsten Session zu vertagen und in dieser Session nur die direkten Steuern, wie bei dem letzten Budget zu genehmigen. Da die Budgetkommiffion entgegengesetzter Ansicht war, beschloß die Regierung, die Kammer aufzufordern, die Berathung der Grundlleuervorlage fortzusetzen. — Dem „Gaulois" zufolge hat die Expeditionstruppe des Komman danten Archinard nach Einnahme von Segu-Sikoro eine Nieder lage mit ansehnlichen Verlusten erlitten. Die Situation Archinards und der französischen Kolonie am Senegal soll ge fährdet sein. In maßgebenden Kreisen wird diese Meldung jedoch dahin berichtigt, daß diese alarmirenden Gerüchte durch Meinungsverschiedenheiten hervorgerufen worden seien zwischen Anhängern einer energischen Aktion und denjenigen, welche den 8tÄtus quo aufrecht zu erhalten wünschen. Die portugiesische Pairskammer nahm mit großer Majorität das Gesetz an, nach welchem die von der Regierung zu Anfang des Jahres getroffenen diktatorischen Maßnahmen wieder ausgehoben werden. Im englische» Unterhause bot der Ausstand der Post beamten Veranlassung zu einigen Anfragen. Der erste Lord des Schatzamtes, Smith, lehnte das Ansinnen Lord Comptons, die zwischen dem Postamte und seinen Untergebenen entstan denen Streitfragen einer königlichen Kommission zur Begut achtung zu überweisen, ab. In Beantwortung einer Anfrage des Konservativen Isaacson, erklärte sich der Generalpostmeister bereit, Briefträger von gutem Charakter wieder anzustellen, welche nachweisen könnten, daß das Verhalten, wegen dessen sic entlasten wurden, auf Einschüchterung zurückzuführen sei, aber Vorstellungen zu Gunsten von Briefträgern , die sich weigerten ihre Pflichten zu erfüllen, könnte er vorläufig nicht berücksichtigen. — Der in London tagende „internationale Kongreß zur Förderung des Weltfriedens," dem die Vertreter von englischen, amerikanischen, französischen, dänischen, österreichischen, italienischen und spanischen „Friedensvereinen" beiwohnen, nahm einen Antrag an, der die Ueberzeugung des Kongresses ausspricht, daß die Menschenbrüderschaft die Völker brüderschaft mit einschließe und daß ein dauernder Weltfrieden auf dieser Wahrheit beruhe. Die französischen Delegirten ver suchten umsonst, das Wort „Brüderschaft" durch „Solidarität" zu ersetzen. Der Kongreß nahm auch einen zweiten Antrag an, worin anerkannt wird, daß die christliche Religion auf die materielle und geistige Entwickelung der Menschheit einen ent scheidenden Einfluß ausübt, weshalb der Kongreß alle Diener der Religion und der christlicken Sittenlehre auffordert, die christliche Religionslehre, die den Völkerfrieden verkündet, zu