Volltext Seite (XML)
Nr. 86. Sonnabend, den 16. April 1604. 3. Jahrgang. Sischcml täglich nachm, mit Ausnahme der Ssnn- und Festtage. PrzngSPrrlS: Lierteljührl. 1 Mk. SO Pf. iohne Bestellgeld«. Bei anberdeuischeii Postanslalt. lt. Zeitungspreis!. Einzelnummer 10 Ps. RedaktionS-Sprechstunde: II—1 Uhr. Unabhängiges Tageblatt für Aabrbeil. kecbt u. freibeit. Inserate ivcrde«, die >!gespaltene Pelilzeile oder deren Ranin »it l,»Ps. berechnet, bei Äiederbblnng bedenteilder Rabatt. Puchdriilfcrci, '.Urdaktion u»d vtrschäftsstelle: Trrsden, PillivNrr Ltrastr II — Ferniprecher Amt I Rr IXM. Der Deutsche Adel einst und jetzt. In der Mittwoch-Nummer brachten wir eine uns An gegangene Zuschrift zur Veröffentlichung, worin eine Stelle ans einem Artikel der „Wartburg" über den deutschen protestantischen Adel der Gegenwart aus der Feder des Herrn Pfarrer Blanckmeister zitiert wird. Heute haben wir Gelegenheit, den Artikel selbst zu lesen. Wir sehen daraus, das; das zitierte Bruchstück die Ansicht des Verfassers un richtig wiedergibt, indem es den zweiten Teil des Artikels nicht enthält, worin seine eigentliche Ansicht niedergelegt erscheint. Unser Gewährsmann hatte den Passus der „Wart burg" ans den „Dresdu. Nachr." entnommen. Ta dort der von der „Sächs. Volksztg." gebrachte Abschnitt mit einem Anführungszeichen geschlossen wird, so hielt er die nachfolgenden Ausführungen, welche die vorhergehenden scharfen Sätze wesentlich mildern, für die Zusätze der „Drcsdn. Nachr." und nicht mehr für die Worte des Herrn Pfarrer Manckmeister; tatsächlich zitiert das Blatt im ganzen Artikel die Worte desselben. Es sind daher die nachfolgenden Ausführungen znm Verständnis des vorhergegangenen Zitates notwendig. Da wir mit ehrlichen Waffen kämpfen und der Redaktion jede Umdentung der Stelle fernlag. so bringen wir hier auch die folgenden Sätze, so weit sie die Meinung des Verfassers erörtern: Es ist wahr, cs liegt manches Wahre in dieser Anklage: aber sic schießt weit über das Ziel hinaus. Sicher steht manche Adels familie den kirchlichen Interessen mit beklagenswerter Teilnahms losigkeit gegenüber: aber was die evangelische Kirche, was ihre Licbeswerke wackeren Männern und Frauen aus Adelskreisen zu verdanken haben, das weis; die Welt. Ein Vorwurf indes kann einem grossen Teil des evangelischen 'Adels nicht erspart bleiben. . . Ein großer Teil des evangelischen Adels hat noch zu wenig Ver ständnis für das Konfessionelle, das Evangelische, das Protestantische im Christlichen. Tic Erkenntnis von der Notwendigkeit konfesnonell- cvangelischer Arbeit gegenüber Rom ist ihm noch nicht ansgcgangcn, weil er das Wesen Roms und die Bedeutung der Reformation verkennt. In dem Wahne, Nom sei eine konservative Macht, glaubt j er um der „Solidarität der konfessionellen Interessen" willen kon- j fessionell möglichst leise treten zu müssen, um das Verhältnis zum ! katholischen Adel ja nicht zu trüben und sich nicht das Mißfallen seiner römischen Adelsgenossen znznziehen. Wenn dann der Gustav Adolf-Verein oder der Evangelische Bund zur Verteidigung des Bestandes der evangelischen Kirche aufrust, dann lehnt er die Mit arbeit ab mit der Begründung, er könne zur „Verschärfung der konfessionellen Lage", zur „Störung des konfessionellen Friedens" nicht die Hand bieten. Ohne Zweifel ist durch diesen Mangel a» protestantischer Entschiedenheit, wie man sie doch gerade beim 'Adel als selbstverständlich vorausseßen müßte, in vielen Kreisen die Meinung erweckt worden, es verbiete sich nachgerade von selbst, in : Sachen des Protestantismus aus unseren Adel zu rechnen. Wir teilen diesen Pessimismus trotz aller trüben Erscheinungen nicht. Wir Hallen dafür, daß der evangelische Adel wieder wie in der Reformationszeit in die vorderste Reihe der Förderer und Verteidiger der Kirche im Kampfe gegen den Erbfeind treten kann und treten wird, wenn er die Schwere der römischen Gefahr für unser reli giöses und nationales kleben erkannt hat und zu der Ueberzeugnng gekommen ist, daß es einer Aristokratie, die sich protestantisch nennt, schon die Ehre gebietet, nicht mit dem Todfeinde an einem Joche zu ziehen, sondern aller Well in der Treue gegen das 'Bekenntnis voranzuleuchten. Ter Verfasser schränkt also die Anklagen gegen den protestantischen Adel bedeutend ein. Ter Vorwurf, daß diesem das Verständnis für die Reformation verloren ge- ^ gangen sei, das; er „keine protestantischen Ideale mehr ! habe" wird nur insoweit aufrecht erhalten, als „ein ! großer Teil des protestantischen Adels noch zu wenig Ver- I ständnis für das Konfessionelle, das Evangelische, das Pro- testantische im Christlichen" habe. Der voransgegangene Vorwurf, der Adel lehne sich an die Autorität der römischen Kirche an. wird dahin gedeutet, das; er mit zu großer Rücksicht auf den konfessionellen Frieden die Mitarbeit am Gustav Adolf-Vereine oder dem Evangelischen Bund ver weigere. Herr Pfarrer Blanckmcistec hofft zwar dennoch, der protestantische Adel werde wieder wie in der Reforma tionszeit im Kampf gegen den „römischen Erbfeind" in die vordersten Reihen treten; es fehle ihm dazu nur noch die Erkenntnis von der Schwere der römischen Gefahr für das religiöse und nationale Leben. Ans die übrigen Anklagen gegen den Adel, welche Herr Pfarrer Blanckmeister zuerst anfgeführt hat, gibt er uns die Antwort nicht. Er sagt uns nicht, was er vom historischen Prinzip der Fürsten" denkt, das den Adel noch über Wasser halten soll, er sagt uns nicht, ob er auch der Ansicht ist, das; der Adel im sozialen und geistigen Leben der Nation keine Rolle mehr spiele; er sagt uns nicht, ob er auch j glaube, der Adel habe den Gcmeinsinn verloren und ver- folge nur noch seine Sonderinteressen. — Die Schluß folgerungen. welche unser Artikelschreiber zog, müssen also so lange im Ungewissen bleiben, so lange Herr Pfarrer Blanckmeister seine eigene Ansicht uns vorenthält. Immerhin ist sein „Wartburg"-Artikel eine Philippika an den protestan- tischen Adel, der den Zweck verfolgt, ihn gegen Rom scharf zu machen. Was dem Reformator durch sein Schreiben an den deutschen Adel gelang, dürfte der „Wartburg" nicht ge- lingen. Tie Lage ist eine ganz andere als damals. Luther würde sich heute mit seinen Sorgen und Wünschen nicht an den deutschen Adel wenden! Wer aus dem Adel war denn damals sein Anhang? Vorerst die Proletarier aus der Reichsritterschaft, diese Umsturz männer von Pro- fession, welche durch Raub an den geistlichen Gütern sich zu bereichern trachteten. An ihrer Spitze stand Ulrich v. Hutten. Nach den Worten des Herrn Pfarrer Planck meisier „jauchzte er auf. als der kühne Mönch das erlösende Wort gesprochen": wir wundern uns nicht. Paß er ihm „das Schwert anbot, um sein großes Werk durchführen zu ! helfen". Hutten war revolutionär und gemein, von der ! Fußsohle bis znm Scheitel. Und außer diesen herab- ! gekommenen Raubrittern schlossen sich an Luther einige I Fürsten an, die größtenteils nicht viel besser waren, als jene, die aber alle durch Luther und dessen „Reformation" an äußerer Macht und Reichtum gewonnen haben. Tor preußische König Friedrich I I. erkannte sehr wohl, daß die ! „Fürsten im Norden" Luther und Genauen ..unstreitig j große Verbindlichkeiten schuldig" seien: dunst die Säkular!- ^ sation der Kirchengüter vermehrten sie ihre Einkünfte, j Kurfürst Joachim I I. erlangte durch die Kommunion unter j beiderlei Gestalt die Bistümer 'Brandenburg. Havelberg ! und Lelms. Wenn man also die Wahrheit der Geschichte nicht mit Gewalt beugt, so muß Herr Pfarrer Blanckmeister die ^ Wiederholung des Lulherschen Appells an den protestanti schen deutschen Adel als ein antiquiertes, in untere Ieir ^ nickst hineinpassendes Schriftstück betrachten. Unser heutiger ^ Adel ist kaisertreu und patriotisch. Und Luther? Ten . Kaiser überschüttete er mit den widerlichsten Schineichel Worten, so lange er Hoffnung hatte, daß das Reichsober ! Haupt sich ans die Seite der Nenermlg stellen würde; als er aber gegen Ende seines Lebens zu der Einsicht kam, daß der Monarch entschlossen sei, den alten Glauben selbst mit Waffengewalt zu schützen, da Hagelten die unflätigsten Schimpsworte ans das geheiligte Haupt des Herrschers herab. Jetzt ist der Kaiser eine „Memme", ein „Monstrum", ja ein „Schurke" und sein Bruder Ferdinand ein „Schult". Wie er die deutschen Fürsten behandelte, welche seiner Lehre entgegeutraten, spottet jeder Beschreibung. Tie Herzöge Georg von Sachsen und Heinrich von Brannschweig erhalten eine Behandlung, welche mit dem Antoritätspriuzip voll- ständig bricht. Und doch waren es gerade diese Fürsten, welche auch nach der weltlichen Seite für Recht und Ord nung. Gesetz und Sitte eintraten! Das ist fürwahr nicht der Standpunkt unseres jetzigen deutschen Adels. Er ist eine Stütze des konfessionellen Friedens geworden, weil er eine Stütze des Vaterlandes sein will. Ihm liegen alle revolutionären Bestrebungen vollständig fern, und er tritt mit Gut und Blut für die Er haltung des deutschen Thrones und der ererbten Rechte seiner Bundessürsten ein. Ta gibt cs keinen Unterschied mehr zwischen Katholiken und Protestanten. Wenn das Vaterland rnst, steht dei deutsche Adel geeint an der Seite jener staatlichen Autorität, welche der nenernngssüchtige Adel des I >!. Jahrhunderts im Gegensatz dazu zu schwächen und zu untergraben suchte. Konfessionelle Duldung ist jetzt des deutschen Adels Parole, zu Luthers Zeiten dagegen winde die obrigkeitliche Gewalt, soweit sie in den Händen des Adels und der Fürsten lagen, dazu mißbraucht, »m die Ma ssenresu llale der Reformation herbeizusühre». Will Herr Pfarrer Blanckmeister, das; sich der Adel wieder seiner historischen Aufgabe entsinne? Soll er sich an die Spitze des Evangelischen Bundes stellen, um zu helfen, das deutsche Vaterland konfessionell zu zerspalten, wie es Luther getan hat? Dieser Bund führt die verderbliche Mission unter der liberalen Flagge in politischer und reli giöser Beziehung fort. Der Adel hat aber eine entschiedene konservative und christliche Mission und daher wird er die Hand zur Störung des konfessionellen Friedens nie bieten. Im Gegenteil hat er. wie unzählige Preßäußerungen d»r- legeu, erkannt, das; die Gefahr für unser religiöses und nationales Leben im Treiben des Evangelischen Bundes liegt; er erinnert sich hierbei seiner großen Gegenwarts- anfgaben. Reichstag. « Bern». UN. Sitzung am l > April lüttst. Plüiident Grai Ballestrem eröffnet die Sitzung »m l Uhr Lv Min, Tie Bermnng des Etats des R e ichska » ; ler s wird fan ge wist. BeveE Las englisch französische'Abkommen Hai gezeigt, daß grone Knlinrnalionen im Friede» auskommen können ohne jedes Säbelgeraffel: das wird ans andere Staaten nnr gul einmirlen. Ter Kant des Tanipiers „Fürst 'Bismarck" durch Rußland verletzt die Neutralität Teuncblands zu ungnnslen Japans. 'Bei uns wird eS immer mehr russischer, das zeigt die Ausweisung des Iw. von Wersützlast Tie deutsche Landwirtschaft hat sich nie besser bc siinden als in den leisten 2 Jahren. Tie Gegensätze in den bnrger iichen Parteien würden noch größer seni, wenn nur Sozialdcmo Emen niebt wären, das Hai der Ientrnmsabgcordneie Kohl offen eingestanden, Weicher Wal des 's!olles ist denn erregt worden durch Aiffhebnng des 'Artikels L des Iennlcngesetzes: Ein Teil der Nalionalliberaün, sonst niemandI Wenn der Reichskanzler ver »a'sttngsinäqig regieren will, warum gibt er nicht Tiälen? Wir begeistern uns nicht inr diese, aber wenn nur einmal die stärisst. Welches Handwerk soll ich erlernen" Das ist für manche Eltern, deren Sohn ein Handwerk lernen will, um die Osterzeit eine Frage, die ihnen viel Sorge macht und die im Familienrate des öfteren erwogen wird, ohne daß man zu einem allseitig befriedigenden Resultate kommt. Schließlich, wenn man des Erwägens und Hin- und HerredenS müde ist. imiß der junge Kol- pitigssohn selbst den Ansschlag geben. Man fragt ihn: Zn welchem Handwerk hast Tn denn eigentlich die größte Lust und Liebe? Znm Sattlcrhandwerk! Gut. damit ist der gordische Knoten durchschlagen, und ein guter Meister wird ausfindig gemacht. Ob diese Methode unbedingt richtig und empfehlens wert ist. erscheint unter den heutigen Verhältnissen sehr zweifelhaft. Gewiß ist Lust und Liebe zu einer Sache die erste Vorbedingung für ihr Gelingen. Wer mit Wider- willen an die Erlernung eines Berufes herantritl. macht sich sein Leben zur Qual. Daraus kann 'selten etwas gutes werden. Aber die Aussichten eines Berufes dürfen doch nicht außer Acht gelassen werden. Tiefe sind aber nicht bei allen Handwerkszweigen gleich. Tie wirtschaftliche Ent wickelung des 19. Jahrhunderts mit ihrer fortgeschrittenen Technik und Kapitalkonzentration hat auf das Handwerk im großen und ganzen schwer schädigend gewirkt, einzelne Handwerkszweige wie — mn nun einige zu nennen — Seifensiederei, Seilerei. Kannnacherei, Knovstnacberei ent weder vollständig oder nahezu bei Seite geschoben, andere in große Bedrängnis gebracht. Wenn die Lage eines Handwerks heute nicht besonders gut ist, so ist freilich damit noch nicht gesagt, daß sich die Erlernung desselben nicht lohnte. Der Boden, den der Kleinbetrieb verloren, ist vielfach an den Großbetrieb, die Fabriken übergcgangen, und die Kräfte, die im Handwerk etwa überzählig sind, finden häufig in der Industrie Beschäftigung, und zwar vielfach eine lohnendere, als im Handwerk. DaS gilt aber hauptsächlich nur für die Gesellen. Wer später selbständiger Meister z» werde", gedenkt, tut gut daran, sich nach den Ehancen seines Handwerkes etwas mnznfehen. DaS ist mm freilich im Handwerk nicht io leicht. Vom medizinischen und anderen akademischen Berufen weiß man in der Regel wenigstens im allgemeinen, ob sie überfüllt sind oder nicht, und kann dementsprechend den angehenden Akademikern einen Rat erteilen. Bezüglich der einzelnen Handwerkszweige ist das durchweg nickt der Fall. Tie Eltern, deren Sohn ein Handwerk erlernen will, vermögen in den wenigsten Fällen die Lage zu übersehen; das ver mögen selbst Handwerksmeister in der Regel mir für einen engeren Bezirk. Es wäre aber auch !">' sie wichtig, zu wissen, einmal wie die Lage eines .Handwerkszweiges sich augenblicklich verhält und in absehbarer Zeit voraussichtlich sich gestalten wird. Niemand kann freilich obne Sehergabe in die Zukunft schauen. Aber Anhallsvnnkte lassen 'ich immer geben, wenn man die Gesetze des Wirtschaftslebens einigermaßen beurteilen kann. Tann ist es ebenso wich'.ig zu wissen, in welchem Verhältnis in einem Handwerkszweige die Zahl der Meister zu derjenigen der Gesellen, vor allem der Lehrlinge steht. In manchen Handwerkszweigen ist der Andrang von Lehrlingen zu groß, in andern mangelt cs daran. Wenn auch durch die Handwerkskammern vielfach dafür gesorgt wird, daß keine zu große Lebrlingszahl ge halten wird, worunter die Ausbildung leiden müßte, io kann der übergroße Andrang von Lehrlingen doch ans die KonkttrrenzvWhältnisse der Meister untereinander erheblich cinwirken. Ta die Meister gerade die bittere Konkurrenz immer so sehr beklagen, hätten auch sie ein Interene daran, daß für eine den Verhältnissen mehr entsprechende vermmst- gemäßere Verteilung der Lehrlinge auf die einzelnen Hand- werkszweige Sorge getragen würde. Eine Regelung dieser Verhältnisse wäre eine dankbare Aufgabe der Handwerkskammern, die ans dein bei ihr ein- lanfenden Material unter Benutzung der Ergebnisse der vorhandenen Arbeitsnachweise und ans der Kenntnis der Verhältnisse heraus wohl ein Bild über die vorerwähnten j Verhällniffe gewinnen, ihre Ergebnisse gegeneinander ans- tauschen und . er S effentlichkeit mste'ckreiten könnten. Beiden ! Teilen wäre donnl ein guter Tienn erwiesen. Lprachclkc. Tes Rhein oder des Rheins? Selbst bei Hochgebildeten ^ herrsch« vielfach Nwicherhei! über den Gebrauch der Fallendung bei Eigennamen. 'Allerdings wird niemand da? Genetiv s anslaffen. j wenn es s h um einen 'Personenname» oder Geschlechtswort (Artikel, handelt: ,eoer tagt Täubers. «'Weihes Werte. (Viele meinen hier ! ein Häkchen j'Aoostrophj anwenden z» müssen, das aber ebenso i überstüffig ist wie bei des ValerS». Ebenso allgemein ist jetzt auch ! die Weglassung dieses? bei Personenname» mit den, Geschlechts wort. also: der Tichier des Faust, der Vertaner des Jörn Uhl, ! auch wenn ne mit einem Eigenschastsworle verbunden sind: die I Talen des großen Friedrich, die Leiden des jungen Weriher, wofür ! Goethe noch des jungen Werthcrs schrieb. Hier Hai sich der allge - meine rast,gebrauch enit'chieden, der ja allein für die'Aufstellung ! von ''segeln maßgebend ist. Ein starkes Tchwanten kann ma» aber ! bei der Bildung des We-skails (Genenvs) der Name» von Seen, § 'Bergen nno Gebirge» beobachten. Ta diese oft nur Galnnigs- ! begrün' Berg, See. Wald. Kopf nnv., mit einem 'Bestimmnugs- ' warte und wie bei Sckneeberg, Tegernsee. Ederkorff, Schwarzwald, j ko sollten ne ans» ahm'las im Eeneüv ei» s annehwen, natürlich ! nur sost'rn ne wännlickcs oder sachliches Geschlecht haben. Und i doch begeamt man jetzt »»ln nur in Z-.'Nnnqeti, st, mich bei ge j feierten'Schr-.'lstellern Abweichungen von dieser Regel, bei Rosegger ' z. -st de- Ta bsteni: bei S>lie''el: nwers .Hogentwiel. 'Bei Fluß j name» in der Eewnw obne s ganz besonders ost zu finden. So ! sagt sogar Gustav Frevtag des 'Nil. und die Formen des Rhein. - des M rin, de-.- bo and sein in 'Aiffnalnne gekommen. Tas ist be ! bäuerlich, denn >'o gleichgültig dieser Wegfall de? s auch vielen ernst: nnen »lag. w rst er doch nicht ohne Bedeutung wegen einer ! allgemeinen sprachlichen Erscheinung, die <-r kennzeichnet, nämlich ! das Verkümmern unsrer verhältnismäßig noch reiche» Beugimgs ' (Tekiinations« formen, dieser berechtigte» Eigentümlichkeit und dieses ! Vorzugs unsrer Sprache. Es ist zu befürchten, daß, inemi das s im Genetiv der p rrsnamen verschwindet, eS schließlich auch allen Hanptwvnern geraubt wird. Wer aii'o verhindern will, daß »ich stau des Mannes, des Mnis allmählich die krast und sastlosen ! Formen des Mann, des Mut embnrgcr», der schreibe und spreche auch des Rheins. des Nils, des Dachsteins und de' Schwar;wald(c s.