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Ur. 186 vienstag. rr. August 1844 ÄÄEraNVW Oa> „^»ichoyauei Lagevwtt' ist oa» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt <md enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Stadtbank Zschopau: Volksbank Zschopau, «. S. nr. b. H. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 IVvilvrliin vrdMvrtv8 kingvn im Vv8ivn nnck v8wn W eiters cturcit^edroctreiis dookscko Kampfgruppen sns 6er k^ormsndio In unseren Linien 200 8o^vzetpsnrer Im 8üäen 6er Ostfront sbgesckosson — 17 knote versenkten 40000 8KI' tlnu lir unä KvgensngriU tungen aus, während «r im nördlichen Teile die. von mast misten vor einigen Wochen unternommen hatten, und der sie bis nahe an die ostpreußische Grenze sowie an die Stadt Warschau herangeführt hatte, längst zum Stehen gebracht worden. Deutsche Eingreifoerbände konnten eingesetzt werden, die nicht nur der feindlichen Offensive einen Damm entgegenstellten, sondern die auch mit energischen Gegenstößen die sowjetischen Truppen zurück- drängten und ihnen an verschiedenen Punkten ging zuletzt deutlich erkennbar dahin, die 7. deut sche Armee in dem Dreieck Falaise-Flers-Argen- tan einzukesseln und ihr den Rüchugmach Osten abzuschneiden. Dieses Manöver ist nicht ge lungen. Der weitaus größere Teil der von der anglo-amerikanischen Umfassung bedrohten deut schen Truppen konnte sich den Ausgang nach Osten erkämpfen, so daß nun auch die gegnerische nicht gelungen ist, und daß er auch im Baltikum trotz starken Einsatzes von Mannschaften und Material und trotz verschiedener Einbrüche in unsere Verteidigungslinien den angestrebten Die Jndu- Wir haben Der Krieg Die militärische Entwicklung an den Fronten im Osten, in der Normandie und an der süd französischen Küste steht deutlich im Zeichen der starken deutschen Abwehr gegen dis mit großer gen hohe Materialverlust« mit sich, strie muß diese Verluste ausgleichen, noch einen harten Kampf vor uns. ist noch längst nicht gewonnen." In diesem Zusammenhang wird deren Absinken in den letzten drei Monaten er hebliche Besorgnis in maßgebenden Kreisen h«r- vorgerufen hat. Neben dem Leiter des Kriegs produktionsamtes Nelson und anderen Persön lichkeiten der Rüstungsindustrie hat auch der USA-Generalstab seins warnende Stimme er hoben. In einem Bericht, den Eensra'stabschef Marshall und Admiral King vor kurzem dem Weißen Haus erstatteten, heißt es u. a.: „Dis jetzt in Frankreich stattfindenden Kämpfe brin gebender militärischer Seit« der USA auch die Sensations-Berichterstattung der angloamerika nischen Press« und des Rundfunks über die Kämpf« jn Frankreich scharf kritisiert. Sie habe einen „leichtfertigen Optimismus" hervorgeru- sen, der in keiner Weise gerechtfertigt sei. Nokv imglo-smoriksnkckv H1glerislvvrl»8tv in kurmkroick In den Vereinigten Staaten mehren sich d.e Aufrufs zur Steigerung der Rüstungsproduktion, In den Weichselbrückenköpsen sowie nordöstlich Warschau beiderseits Wlikowischken und bei Ra- seinen wurden feindliche Angriffe zerchlagen. Erneute Angriffe der Bolschewisten bei Bauske und im Einbruchsraum westlich Modohn brachen am enchstlossenen Widerstand unserer Divisionen zusammen. Westlich des Pleskauer Sees setzten die Sow jets ihre heftigen Angriffe fort. In den weni- gen Einbruchsstellen wird noch gekämpft. Durch Jagdflieger und Flakartillerie der Lust- wieder abnahmen. Das bemerkenswerteste neue Bretagne die deutschen Garnisonen von Brest, Moment von den Ereignissen an der Ostfront ist St. Nazaire, Lorient und anderen Orten nach die Verstärkung der feindlichen Aktivität im süd- wie vor zäh«n Widerstand leisten und damit den lichsten Abschnitt, also zwischen Jassy und Tira-. Feind verhindern, di« wichtigen Häfen an der spol. Dort find deutsche und rumänische Trup- Westküste zu benutzen, und außerdem stark« pen gemeinsam daran beteiligt, di« verstärkten anglo-amsrikanische Kräfte in diesem Raum« Vorstöße des Gegners aufzufangen. Als Lehen- Linden, versucht Eisenhower, auf verschiedenen schendes Moment der Lage im Westen ist hervor- Wegen südlich und nördlich an Paris vorbei zuheben, daß dem Feinds die Absicht, von Süden nach dem Osten zu gelangen. Dabei breitet er Di« Reichsregierung hat über die Schweiz als Schutzmacht an die Regierungen in London und Washington einen Protest wegen der vorsätz lichen Bombardierung des deutschen Lazarett schiffes .Zreiburg" durch anglo-amerikanische Terrorflieger gerichtet. Die Protestnote hat folgenden Wortlaut: Am 14. 8. 1944 in der Zeit zwischen 6.30 Uhr und 7.10 Uhr vormittags erfolgten bei einem Luftangriff auf Venedig dreimal Angriff« feind licher Bombenflugzeuge auf das deutsche Laza rettschiff „Freiburg" das an dem Zollamt un mittelbar in der Nähe der Kirche „Santa Maria Vella Salute", also weit entfernt von irgend welchen militärischen Zielen lag. Das Schiff trug deutlich erkennbar die in dem X. Haager Abkommen vom 18. 10. 1907 vorgesehenen Kenn zeichen und entsprach auch im übrigen in jeder Weise den Bestimmungen dieses Abkommens. Bei den Angriffen wurde das Schiff durch zahlreiche Splitterdurchschläge beschädigt. An Bord wurden drei Personen schwer verwundet, mehrere Personen, daunter der Schiffsarzt und der Kapitän der „Freiburg" erlitten leichtere Verletzungen. Im Hinblick auf die im Mittelmeerraum ge gebenen Befehlsverhältnisse trägt sowohl die britische wie auch die nordamerikanische Regie rung die volle Verantwortung für die Verletzung des Völkerrechts durch den Bombenangriff auf ein Lazarettschiff. Die Reichsregierung erwar tet deshalb, daß eine sofortige Untersuchung der Bombardierung der „Freiburg" unternommen und daß ihr das Ergebnis dieser Untersuchung mitgeteilt wird. Die Reichsregierung ersucht ferner um eine ausdrückliche Zusicherung, daß die britische und nordamerikanische Regierung ihren Streitkräften schärfste Weisungen zur Ein haltung des geltenden Völkerrechts erteilt, und daß eine Durchführung dieser Weisungen sicher gestellt wird. wafse wurden an d«r Ostfront 43 feindliche Flug, zeuge abgeschosseu. Bei Angriffen feindlicher Bomber aus unga risches Gebiet brachten deutsche und ungarische Lustverteidigungskräste neun feindliche Flug zeuge zum Absturz. Unterseeboote versenkten aus Geleitzügen und in Einzeljagd siebe« seindliche Schiffe mit 40 000 BRT. sowie drei Bewacher und ein Motor, kanonenboot. Außerdem wurde «in feindliches Flugzeug abgeschosse«. ses Kampfraumes das Ziel verfolgt, unterhalb von Paris die Seins zu Merschreiten. Di« deutschen Divisionen leisten auf allen diesen Kampfplätzen hartnäckigen Widerstand. An der südfranzSfischen Küste wird jetzt die Absicht des Gegners klarer erkennbar, seine Truppen, die er im Jnvafionsraume immer wei- ter verstärkt, vor allem in der Richtung nach Westen und Nordwesten zu entwickeln. Ein Vorstoß in der Richtung auf die italienische Grenz« wird von ihm offenbar nicht beabsichtigt. Ein« starke deutsche Sperrstellung, die sich von der Küste Lis in das Tal der Durance erstreckt, verhindert ihn daran, dies« Manöver ohne wei teres durchzuführen. Die deutschen Truppen, die in Südfrankreich stehen, leisten dort dem An greifer ebenfalls hartnäckigen Widerstand. Die Jnvasionstruppen stehen vor der AufgaLe, di« von den Deutschen besetzten Höhenzüge längs der Kllst« zu erobern, was für sie naturgemäß mit starken Verlusten verbunden sein würde. Stär kere Kämpfe werden neuerdings auch von der adriatischen Küste gemeldet, die aber angesichts der energischen deutschen Gegenwirkung kein« wesentlich« Aenderung der Lag« in Italien mit sich gebracht haben. Ivrrorkljsgvr bombaräivren ävukäie« LÄrsrvttsckM veutscker krotost 1n I-ondon und Wellington „Panther" auf dem Wege zur Front. Der „Panther", unser allen Feindpanzern überlegener Panzerkampfwagen, wird von der deutschen Rüstungsindustrie auf Weisung von Reichsminister Speer in großen Serien gefertigt. (M.-Ausnahme: Kriegsberichter Hubmann, HH., Z.) Führung das Schwergewicht ihrer Angriff« wei- einen Teil des vorher preisgegobenen Geländes ter nach Osten verlegt hat. Während in der Aus dem Führerhauptquartier, 22. Aug. 1944. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: In der Normandie wurden weitere Teile un serer aus Lem Raum nördlich Argentan durchge. Lrocheren Kampfgruppen hinter unseren Linien ausgrnoulmen. Bei Lisieux und südlich Eoreux griff der Feind mit starken Infanterie- und Panzerkräften an. Nach harten Kämpfen gelang ihm im Raum westlich Lisieux ein Einbruch in unsere Abwehr- sront, gegen den Gegenangriffe angesetzt sind. Westlich und nördlich Dreux konnte der Gegner erst nach erbitterten Kämpfen wenige Kilometer nach Norden Boden gewinnen. Der bei Montes aus das Nordufer der Seine libergesetzte Feind wurde durch unsere Gegen angriffe zum Stehen gebracht. Gegen den Seine-Abschnitt südlich Paris vor- sühlcnde seindliche Kräfte wurden von unseren sicherungskräftcn in den vorgeschobenen Stel lungen abgewicsen. In Südfrankreich drängt der Feind unseren Absetzbewegungen zwischen der Küste und der Durance nach Westen scharf nach. Um Toulon - toben erbitterte Kämpfe. Bei Aix und jm Tal »er Durance wurden seindliche Kräfte im Ge genstoß geworfen. Im französischen Raum wurden bei mehreren Säuberungsaktionen 229 Terroristen im Kamps aiedergcmacht. Schweres V-1-Bergeltungsfeuer liegt auf London. In Italien nahm der Feind seine Durchbruchs- angrifse im adriatischen KUstenabschnitt in den gestrigen Mittagsstunden nach starker Artillerie vorbereitung wieder auf und konnte sich in den Besitz einiger Höhenstellungen setzen. Im Süden der Ostfront stehen deutsche und rumänische Truppen südwestlich Tiraspol sowie zwisechn Pruth und Sereth in schwerem Ringen mit starken Infanterie- und Panzerkräften der Sowjets. Im Verlauf dieser Kämpfe wurden bisher 260 feindliche Panzer abgeschossen. Südwestlich Mielec dauern erbittert« Kämpfe an. und Osten her «inen schnellen Vorstoß über di«, sich von Chartres aus nach verschiedenen Rich ostpreußischen Grenzen zu führen, immer noch t Materialllberlegenheit geführten feindlichen An-. strategischen Erfolg, große Teil« der im Norden griffe, wobei gleichzeitig an manchen Kampf-! stehenden deutschen Divisionen abzuschneiden, abschnitten der Einsatz dieser deutschen Abwehr-nicht erreichen konnte. kräfte sich so weit verstärkt hat, daß wir zu er- Auch in Nordfrankreich könnt« der Feind die folgreichen Gegenstößen ind er Lage waren. Im Pläne, die er offensichtlich verfolgt hat, nicht in Osten ist der schnelle Vormarsch, den die Volsche- vollem Umfang verwirklichen. Seine Absicht Dl6 ZVö/o l/or 6Nt/- Wir haben natürlich kein« Ursache, der Welt öffentlichkeit zu sagen, wie weit wir im einzel, nen über die Engpässe der Kriegswirtschaft Großbritanniens unterrichtet sind. Schon die jenigen Dinge, di« einer breiteren Oesfentlich- leit bekannt sind, zeigen, wie ernst und ange spannt die Lage drüben ist. Immer wieder auf tauchende Streiks in den Kohlenbergwerken, Zwangsmaßnahmen zur Erhöhung der Zahl det Kohlenarbeiter und zu ihrer Festhaltung in den Betrieben, bewegliche Klagen des Ernährungs- Ministers Lord Woolton, Aussagen von Kriegs gefangenen, rasches Zusammenschrumpfen de« englischen Zeitungen, Niederschlagen von alten Parkanlagen, um Papier und Bauholz zu ge- winnen — alles das beweist, daß die englisch« Kriegswirtschaft die größte Mühe hat, die An forderungen zu befriedigen, die an sie gestellt werden. Die Ergänzung aus dem Empire ist durch im wesentlichen zwei Schwierigkeiten gehemmt: di, gleichzeitige Versorgung der Jnvasionsarme«, der Armee in Italien, Stalins, der in seinen Anforderungen nicht bescheiden ist, der britischen Truppen in Indien und in Australien, verbun den mit der Notwendigkeit, di« zu allen Zeiten auf Zufuhren angewiesene britische Insel selber zu versorgen, haben, auch nachdem der U-Boot krieg nicht mehr die furchtbaren Ausfälle an Schiffsraum wie zeitweilig hervorruft, doch zu einer Anspannung des Schiffsraumes geführt, die auf die Dauer wohl kaum in diesem Umfang sich wird durchhalten lassen. Noch ernster scheint die psychologische Schwie rigkeit in England zu sein. Die britische Regie rung hat ein Weißbuch über die Arbeitsbeschaf- sung vorgelegt, das eingehend sich mit der Frage beschäftigt, ob und inwieweit es möglich sein werde, nach dem Kriege eine große Arbeitslosig keit zu verhindern. Kein Zweifel — die eng lischen wie die nordamerikanischen Massen haben nicht vergessen, daß nach der Beendigung de» Krieges 1914/18 zu Millionen die entlassene« Soldaten auf der Straße standen, keine Arbeit, Verdienst und Unterkommen finden konnten. Wi« «in Alpdruck lastet diese Aussicht auf ihnen. Das ergibt sich auch aus Eefangenenaussagen. In der USA. werden heute schon Schätzungen für di« nach einem siegreich gedachten Kriegs ende eintretende Arbeitslosigkeit verbreitet, bei denen 10 Lis 15 Millionen Erwerbslose genannt werden. In England Laben die gleichen Be fürchtungen die Regierung gezwungen, das ge nannte Weißbuch der Oeffentlichkeit vorzulegen. Atbeitet man die Vorschläge des Weißbuche» durch, so ist man perplex: das sind ja alles ge stohlen« nationalsozialistische Ideen aus Deutsch land: Sie find verwässert, sie find hier und da abgebogen und entartet — aber die Tatsache bleibt bestehen, daß das liberale Musterland, das Land der größten Wirtschaftsfreiheit als einzige Hoffnung für die englischen Massen ein« Politik der vollkommenen staatlichen Lenkung, der aktiven staatlichen Arbeitsbeschaffung, Ra tionierung der Rohstoffe, Vorschriften für di« Investierungen, Kontrolle der Preise und Löhn« und Lenkung der Ausfuhr vorgelegt. Es ist alles, aber auch durchaus alles aus dem deutschen Arsenal entnommen. Und noch überraschender: es findet sich kein Widerspruch, keine liberale Opposition dagegen, sondern was Bevin, der ja selber Labour-Mann ist, hier im Weißbuch verteidigt und proklamiert, wird höchstens von den anderen Anhängern der Labour-Party als allzu gemäßigt und mit privatkapitalistischen Eierschalen behaftet be zeichnet. Seit langem in diesem Kriege hat sich dis außerordentliche Schwäche der geistigen Position der „Demokratien" nicht so deutlich erwiesen wie in diesem Dokument, dem britischen Weißbuch, das einen völligen Gesinnungswandel der bri tischen Regierung, eine wahre Flucht vor dem Liberalismus ausdrückt. Mit großer Offenheit wird darin gesagt, daß England eine Arbeits losigkeit fürchten müsse, die noch orel schlimmer als diejenige nach dem ersten Weltkriege wer den müsse, als England im Jahresdurchschnitt 1.7 Millionen Erwerbslose hatte, denen man 1,26 Milliarden Pfund Unterstützung ohne wirt schaftliche Gegenleistung zahlen mußte. Dies» Zahlen stammen von Arbeitsmin^ster Bevin selbst — und sind dabe, noch durchaus geschminkt und geschmeichelt, denn zu den eingetragenen 1,7 Millionen Arbeitslosen kamen noch enie Menge von Leuten, di« auch arbeitslos waren, aber von der Arbeitslosenunterstützung nicht erfaßt wur den. Nach diesem Kriege werden eAt recht alle jene Briten hinzukommen, die bisher ganz oder