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^PWWWMWW^YV^-M'^k - > f? - -S^ - 7>^ *F 's - - .'.' Drrs-ncr M Journal. königlich SAchstschev ^tKatsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- Md Mittelbehörde«. 1907 vez»g»prei»r Beim B«j eile SS Pf., die Zeile größerer Ankündigaugeu: Die Zeile N. Schrift der « ural gespalt. Allküadigu«, Schrift od. deren Naum auf »mal gesp. Tertteite im amtl. Teil« »0! Schrift od. deren Raum auf »mal gesp. Texfteile im amtl. Teil« 60 Ps., nater dem RedaftiouSstrich (Eingesaudt) 7» Pf. PreiSermäßigg. auf GeschäftSanzeige«. — Schluß der Auuahme vorm. 11 Uhr. Einzeln« Nummer« 10 P - l> Beauftragt mit der verantwortliche« Leitung: Hoftat Doeuge» in Dresden. <r Sonnabend, den 27. Juli Bezüge durch die Lrpedttion, Große Zwingerstraße »0, sowie durch die Pott im Deutscheu Reiche » Mart vierteljährlich. Pi- — Erscheint: Werftag» nachmittag». — Fernsprecher Nr. 1»»ö. Amtlicher Teil. Ztit»«gSsch». Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Markthelser Willy Franz Grafe in Leipzig für die von ihm am 21. Mai mit Mut und Entschlossenheit durch eine aus gezeichnete Leistung bewirkte Errettung eines Knaben vom Tode de« Ertrinkens in der Luppe zu Leipzig die bronzene Lebensrettungsmedaille zu verleihen. Das Ministerium des Innern hat aus Antrag der Mehr zahl der beteiligten Grundstücksbesitzer die von der Straßen- und Waffer-Bauinspektion Leipzig ausgearbciteten Planungen einer Berichtigung de» ElsterfluffeS in den Gemeindebezirken Kleinstorkwitz, Weideroda und Wiederau, sowie in dem selb ständigen Gutsbezirke Wiederau nach vorau-gegangener vor schriftsmäßiger Auslegung auf Grund der 88 1 und 2 des Gesetzes über die Berichtigung von Wasserläufen usw. vom 15. August 1855 in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 20. Februar 1870 festgestellt und zur Ausführung ge nehmigt. Gemäß 8 l? Abs. 1 der zu dem angezogenen Gesetze erlassenen Ausführungsverordnung vom 15. August 1855 wird dies hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Dresden, den 19. Juli 1907. tislv Ml»isterium des Inner«. ssss Öffentliche Sitzung des KreiSauSfchuffeS findet - Mittwoch, den 7. August 1907, nachmittags 1 Uhr in dem Sitzungssaale der unterzeichneten Königlichen Kreis hauptmannschaft statt. Die Tagesordnung ist in der Hausflur des hiesigen Regierungsgebäudes angeschlagen. Chemnitz, am 25. Juli 1907. bsoo Königliche KreiShanptmannschaft. Es sind beurlaubt Herren Bezirkstierärzte 1. Bucher in Löbau vom 24. Juli bis 2.4. August dss. Js., 2. Prof, vr Richler in Dreeden-A. vom 1. bis 28. August dieses Jahre-, 3. vr. Noack in Leipzig vom 1. bis 31. August dss. Js. und mit deren Stellvertretung Herren Bezirkstierärzte zu 1. Veterinärrat Wilhelm in Zittau, « 2. vr. Otto in DreSden-Stadt, - 3. Prietsch in Grimma 5901 beauftragt worden. — Dresden, am 24. Juli 1907. Königliche Kommissio« snr daö Beterinamesex. Ernen»«ngen,Bersetznuge« re. im öffentlichen Dienste. I« «eschLftSdereiche de» Ministerium» de» KrUti«» und öffentliche« Unterricht». Zu besetzen: die Filtal- kirchschulstelle in Deuben bei Wurzen. Kollator: die oberste Schul behörde Außer freier Wohnung im Schulhause und Gartengenuß 1200 M vom Schul-, 400 M für Kirchendienst, 110 M für Fort- bildungSschulunterricht Gesuche mit den erforderlichen Beilagen bi» 1 September au Beztrttschulinspeftor vr. Michel, Grimma. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königliche« Hofe. Dresden, 27. Juli. Wie au» Norderney berichtet wird, ist da» Befinden Sr. Majestät de» König» und der König, lichen Kinder ein vorzügliche» S«. Majestät unternimmt ost Segelfahrten und AuSfiüge; am Mittwoch wurde di« Insel Baltrum besucht Vorgestern abend begab Sich Se. Majestät nach der Insel Juist, von wo au» Allirhöchstdersclbe gestern in der EmSmündung auf Seehunde jagte Se Majestät erlegte drei starke Exemplare Da» Wetter ist sehr schön — Frau Gräfin Fünfkirchen hat gestern Rehefeld nach längerem Aufenthalte wieder verlassen Für Sonntag, den 28. d. M, find von Ihrer Maje. stät der Königin-Witwe Amtshauptmann vr. Mehnert, Obersorstmeister Geh Forstrat v. Lindenau und Forstmeister Breitfeld mit Einladungen zur Mittagstafel ««»gezeichnet worden. Unter der Überschrift „Deutsche Kulturarbeit im Süden Südamerika»" schreibt vr. Sigfrid Benignu» im „Tag": „Ja uuermüdlichrr 60 jähriger Arbeit haben deutsche Kolonisten, meist Hessen und Württemberger und deren Nachkomme», die Mittel- Provinzen Chile», Valdivia und Llaoquihue, größer al» Württemberg nnd Sachsen, urbar und zur recht wohnlichen Stätte gemächt. Sie, die in der alten Heimat dem brengtrn kleinbürgerlichen und klein bäuerlichen Stande angehörten, sind drüben freie, wohlhabend«, ja reiche Leute geworden, die zum Teil noch mit bewundernswerter Zähigkeit trotz der anstürmenden Fluten übermächtigen Romanentum» an deutscher Art und Sitte festhalten über den Kordilleren sind für deutsche Kulturarbeit nicht minder geeignete, durch zahlreiche Pässe unschwer erreichbare Gebiete, die vom Nordstrom Patagonien», dem Rio Negro, durchströmten argentinischen Territorien Neoquön, so groß wie Bayern, Württemberg, Sachsen, und Rio Negro, so groß wie Preußen Nicht «ehr al» ein paar Deutsch« sind in diesem auch klimatisch günstigen, aber noch äußerst dünn besiedelten Teile Argentinien» auzutreffea. Am rührigsten hat sich eine au» recht kleinen Anfängen entstandene, jetzt mit Millionen arbeitende deutsche Gesellschaft, die , Lompakia Lhileno - Argentina (früher Hube u. Achrli») gezeigt, welche die Produkt« der beiden Länder nach Europa sendet. — Für deutsche Auswanderung, für Beteiligung deutschen Kapital» in großem Stile sind hier Gegen- den vorhanden, wie sie günstiger wohl nicht zu finden sind; hier kann bei ruhigem Verständnis dieser Umstände in Deutschland leicht ein von Weltmeer zu Weltmeer reichender Gürtel germanischer Niederlassungen geschaffen werden. M Aleman, der Chefredakteur deS Argentinische« Tag- und Wochenblattes in Bueno» Aire», scheint mit seinem Buche .Am Rio Negro' (siehe »Tag' vom 2» Mal) nnd seiner .Sociedad Germano-Argentino de Colomzaciün' (Germanisch i-'trgeniln-.iche «olonnalionegeiellschast- etu eifriger Förderer de» großzügigen Gedanken» zu fein Doch erst vr W Valentin gibt un» mit seinem Buche .Chubut' (Mittelpatagonien) vom vorigen Jahre und dem soeben erschienenen Werke .Eta unerschlossene» Kulturland" ein Bild de» Gesamtgebiel» zwischen den beiden Ozeanen und beweist mit zwingender Logik den eminenten Wett dieses Lande- für das gegenwärtige und zukünftige Deutschland Der Ostpreuße und frühere Burenkapitän Valentin, dessen wechsel reicher Lebensweg nach Afrika, in die Südsee, nach Brasilien, Paraguay, Argentinien und Chile führte, zeigt in diesem nevesten Buche, wie schon in seinen zahlreichen früheren Werken, jene glänzen- den Eigenschaften, die eine kraftvolle Persönlichkeit und einen künst lerisch veranlagten Geist bekunden Der deutsch« Idealismus, der vor keinen Entbehrungen und Gefahren zurückschrecft, wenn e» gilt, dem Vaterland zu dienen, weht auS diesen tief poetisch ausgefaßten und in blendendem Stil entworfenen Reiseschilderungeu auS Pata gonien und Chile Und bezüglich der wirtschaftlichen Verhältnisse spricht ein scharf denkender Kops. Man fühlt, daß man sich aus dessen Urteile ruhig verlaßen kann " So sehr sich auch die sozialdemokratische Presse be mühen mag, die fortgesetzt bekannt werdenden Fälle von Gewalttaten und Roheiten gegen Arbeitsgenossen, die sich bei den organisierten Parteimitgliedern miß liebig gemacht haben, al» „Schwindel" adzuleugnc», e» Hilst ihnen nicht». Immer wieder werden neue Beispiele dafür be kannt, daß die Pattei der „Freiheit und Brüderlichkeit" den krassesten TnroriSmu» übt gegen jeden, der sich nicht gutwillig unter das Patteijoch beugt. Daß auch Gewerkschaftsmitglieder davon nicht verschont bleiben, beweist eine Gerichtsverhandlung in Harburg, über die in den „Hamb. Nachr." folgende» be- richttt wird: .Der Tischler Schaar genoß, obwohl er nicht Mitglied deS sozialdemokratischeu Verein» ist, das vollste Vertraue« seiner Kollegen, waS schon daraus hervorgeht, daß er die höchste« Vertrauensposten innehatte AlS nuu im April d. I. die Delegierte« für die Ort»- kranke«kosi« aufgestellt werden sollten, reichte die Gewerkschaft ihr« Liste mit de« Kandidaten ein, unter denen al» erster Schaar ans- geführt war. Bei der Delegiettenwahl stellte sich heran», daß Sch. von der Liste gestrichen worden war und zwar, wie di« Verhand lungen ergaben, allein auS dem Sruude, weil er nicht dem sozial- demokramchen Verein angehütte. In eiuer folgenden Versammlung der Holzarbeiter sollte der Kartellkommisfioa wegen dieser Angelegen- heit ein Mißtrauensvotum »»»gesprochen werde» ES kam »»erregten Debatte», wobei der Angeklagte, rnchlcrgeselle Burmeister, bebaupteie, die Kommission hätte ei» Recht gehabt, Sch. von der Liste zu streichen, den» er gehöre nicht dem sozialdemokrarisch« Verein au und sei politisch unrein (l). Gegen diesen Vorwurf verteidigte sich Sch und nannte den Burmeister einen notorischen Lügner. Darans ergriff B sofott eine Seltersslache und warf sie dem Lch mit solcher Wucht an den Kopf, daß Sch ohnmächng umfiel. Die Verhandlungen endeten mit der Verurteilung de» Burmeister zu drei Monaten Gefängni» uud Zahlung von 20 M an Schaar Der Amt»anwalt, der eine ^.'Mvlarnche Straft für angebracht hielt, hatte fech» Monat« Ge- fängni» beantragt." Welch« Lehre werden die „politisch unreinen" Gewerkschaft»- Mitglieder darau» ziehen, daß man ihnen fortan den „Schad»! einzuschlagen" für da» beste Mittel hält, um fie al» „Brüder" zu gewinnen? , De»tscheS Reich. Rach dem Reich»kaffenau»w«ise für Juni betrugen die Einnahmen an Zölle« und B«rbrauch»fieuern vom 1. April bi» Ende Juni bei 21668464 M AuSfuhrvergütungen 263119367 M (gegen da« Vorjahr -s- 61247346 M ) Im Juni wurde eine Jsteinnahme erzielt von 89157519 M (4- 21585974 M ) Davon entfallen u a. auf Zölle 58418229 M (-f-19 590609 M), auf Zuckersteuer 10016580 M (- 866101M ), aus BranntweinverbrauchSabgabe 11349558 M (-fi 1387557 M) und aus Brausteuer 4600026 M (-«- 1923128 M) Die gesamte Jsteinnahme bi» Ende Juni ergab ein Mehr von 51896760 M Die neuen Steuern erbrachten bis Ende Juni für Zigaretten 3653661 M , für Frachturkunden 3207253 M, für Personenfahrkarten 3920319 M, für Auto mobile 345036 M, für Erbschaftssteuer 4593342 M und für Tantiemen 2020400 M, zusammen 17740211 M Die Post- und Telegraphenverwaltung erzielte bis End« Juni eine Bruttoeinnahme von 137705911 M (-f- 8573860 M ) u«d die Reichseisenbahnverwaltung 29876000 M (-s- 1012000 M) Der Wechselstempel erbrachte bi» Ende Juni 4162740 M (-fi 366380 M) An Börsensteuern wurden im Juni erzielt für Schlußsch me 751849 M (im Vorjahre 1275524 M) und bi» Ende Juni 2736387 M (-2375482 M), ferner für Effektenstempel 2471871 M (im Vorjahre 3251833 M) bez. 10505288 M (4- 2093789 M) Zur Einstellung von rchtff»ju«-e« in die Kaiserliche Marine. (Berl. Korresp ) Der Bedarf an Schiffsjungen für die Kaiserliche Marine ist in diesem Jahre besonders groß, weil zum erstenmal mit der Einstellung der Schiffsjunge» zum Herbst de» Jahre» be gonnen wird Nachdem daher im Frühjahr bereit» 750 Jungea m den Dienst der Marine getreten find, sollen Anfang Oktober 850 zur Einstellung gelangen Al» Durchschnittsalter für die Eivtretenden gelten 15 H Jahre, jedoch dürfen ein Mindestalter von 14'-^ und ein Höchstalter von 18 Jahren nicht überschritten werde» Die Schiffsjungen werden nach ihrer Einstellung während des ersten Winterhalbjahr» auf dem zunächst bei FriedrichSort, später bei Flensburg verankerten alten Panzerschiff „König Wilhelm" untergebracht, um in den AnfangSgründen chre» neuen Beruf» unterwiesen zu werden In dem darauf folgenden Frühjahr treten sie sodann auf den seegehenden Schul schiffen der „F«ya"-Llaffe (große Kreuzer) oder der „Stosch"- Klaffe längere Au»land»reisen nach europäischen, Mittelmeer- und amerikanischen Häfen an Nach zweijähriger Schiffsjungen dienstzeit ersolgt die Ernennung zum Mattosen oder Torpedo mattose«, darauf, und »war häufig fehr bald, die Ernennung »um Obermatrosen und nach durchschnittlich sechsjähriger Ge- santtdienstzeit, also in einem ungefähren Lebensalter von 22 Jahren, die Beförderung zum Unteroffizier Von dem Augenblick der Einstellung de» Schiffsjungen an trägt die Manne sänttliche Kosten für die Bekleidung, Verpflegung und Weiter bildung, dafür verlangt fie aber, daß der Junge sich über die dreijährige, von der Ernennung zum Mattosen an rechnende gesetzliche Dienstzeit hinaus noch zu vier weiteren Tienfiiahren verpflichtet Dre Anmeldungen für die Schiffsjungen-Einstellung sind möglichst bis zum 1 August an die zuständigen Bezirk« - kommandoS, die auch über die Einzelvorschristen näheren Be scheid erteilen, zu richte», eine Einstellung im April findet da gegen, wie eingangs erwähnt, in Zukunft nicht mehr statt Koloxixles. (W. T B) Berlin, 26 Juli Kaiserlühe Manne S M I. „Hohen- zollern" und S M SS. „Königsberg" und „Sleipner" sind am 26. Juli von Molde nach Merok in See gegangen S M Flßkbt „Vorwärts" ist am 25. Juli in Kiukiang (Banats«) wieder eingettoffen S M SS. „Undine" und „Pelikan" find am 24 Juli von Kiel nach Sonderburg gegangen S M S „Fuchs" ist am 23. Juli in Kiel eingetroffen und am 24 Juli wieder in See gegangen S M S. „Charlotte" ist am 24. Juli in Gothenburg eingettoffen und setzt am 30 Juli die Reise sott S M S „Rhein" ist am 24. Juli von Kiel über Cvxhaven nach Wilhelmshaven gegangen und am 25 Juli dort eingettoffen Die H. Minensuchdrvifion ist am 24 Juli in Wilhelmshaven eingettoffen. Berlin, 26 Juki. Mitteilung deS KrieaSmincsterrum« über die Fahrt der TruppenttanSportschiffe Der Dampfer „Willehad" des Norddeutschen Lloyd ist mit der Ablösung vom ostafiatcsche« Detachement am 26. Juli wohlbehalten in Nagasaki eingettoffen und geht am 27. Juli nach Singapore Berlin, 27 Juli Die „Tägl. Rundschau" teilt mit: Die Nachricht, daß rS für den Nachschub in Eüdwestafnka an Freiwilligen fehle, sei durchaus unzutreffend, im Segenleil meld« sich dauernd eine größere Anzahl, al» gebraucht werde Deutschland» Kolonie«. (Reue politische Torrespondenz.) I. Di« afrikanisch«» Schutzgebiete. Erst ganz spät, al» die Welt beinah« völlig verteilt war, als England, Spanien und di« Niederlande bereits auf eine jahrhundertelange Kokonialgeschichtt zurückblicken konnten, regte