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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WW -azM sm MM, Mlih, Amvtzerf, St Wim, Mmichsorl, Mrimm mk MW. Anttsblatt für den Stadtvat zn Lichtenstein. - . «. JwhpO»»-. - - , - — Xr. 165. Dienstag, den so. Juli "yrTTtM?- 1807. Blatt erscheint täglich tauber Sonn» «nd Festtag«) abends für den folgenden Tag. Merkliährltcher Bezugspreis 1 Mark 28 Pfennig«. — Einzelne Nrnmner 10 Pfennige- — MfkLungrn nehmen anher der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kakserl. Postanstattea, Postboten, sowie oft Austräger »ntgrgeu. — Inserate werde« dir dtergrspalw« LorpuSzeil« oder deren Slam« mit 10 Pfennigen berechnet. — Annah»» der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. vekenntwechnug, di» hiesigen SchieHfeffe betreffend. Folgende, für di« Schnßfeste der hiesigen Schützengesellschaft in Kraft be» stehende Anordnungen werden hiermit anderweit zue öffentlichen Kenntnis geb,acht: Der Betrieb der Schankwirtschaft iu Schankzelten und dergleichen ist nur denen gestattet, welchen hierzu von der unterzeichneten Polizeibehörde Erlaubnis erteilt wvrveo ist. S. Da» Aufstelle» von Schankbuden, Verkaufsstellen usw. außerhalb de» Schieß plätze- ist Verbote». 3 DaS Fetlhalte« vou Waren auf de« Schießplätze ist bis nacht- 2 Uhr er laubt. Sonntag- ist da» Feilbieteu von Waren erst von 2 Uhr nachmittags au statthaft. 4. Da« Musizieren in deu Schaukzelten ist späteste»« nacht» 12 Uhr, da« Aus- schenken und Schaustellen spätesten« nacht» 2 Uhr zu schließen und e» müssen sämtliche Buden und Zelte, auch der Schießplatz selbst, »acht« 2 Uhr vom Publikum geräumt sein. b. Aller Branntweinschank auf dem Schießplätze außerhalb der berechtigten Schankstätten ist bei Strafe verboten, ebenso da» Schreien beim Avpreisen vou Waren. 6. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit nicht bereits in deu Gesetze« Strafe» ausdrücklich «»gedroht sind, mit Geldstrafe bi» zu SO Mgrk oder mit Haft bi« zu 8 Tagen geahndet. Lichtenstein, am 19 Juli 1897. Der Stadtrat. Lauge. Bm. Bek«»»t»»ch«pg. Während d«S dtrrjährigen Schützenfest«- find öffentliche Würfelspiel» auf dem Schießplätze uur unter der Bedingung statthaft, daß ». mit höchstens drei Würfeln gespielt wird; b. alle ungeraden Nummern gewinnen und alle geraden Nummern ver liere» und o. der Gewi»», welcher nicht in Geld bestehe» darf, vor dem Würfeln zwischen dem Budeninhaber und dem Spieler durch Vereinbar»»- festgesetzt wird. Zuwiderhandlung«» gegen diese Anordnung werden au dem Würfelspiel« inhaber mit Geldstrafe bis zu 50 M. oder Haft bis zu 10 Tagen, somie mit sofortiger Wegweisung vom Festplatze geahndet werden. Lichtenstein, am 19. Juli 1897. Der Stadtrat. Lange. Bm. vek«»tm«ch»g. Ein Part««»»»aie mit Inhalt tst als gefunden anher abgegeben worden. E» wird die« hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Senntni- gebracht, daß, wen» sich innerhalb Jahresfrist kein zu, Abforderung de« Gefundenen Berechtigter gemeldet habe» sollte, darüber in Gemäßheit der Bestimmung m Z 239 de« Bürgerliche« Gesetzbnch» verfügt »erden wird. Lichtenstein, am 16. Juli 1897. Der Stadlrat. Lange. MsMWk MM MSmMii mIL^M Nach einem BegrüßungLgesange hieß Herr Loui- Berger die Erschienenen herzlich willkommen und er stattete Bericht über die stattgefundene« Berände- rangen im Berri» während der Zeitdauer von 20 Jahren. Darnach tst da» Institut der Frei«. Feuer wehr in Callnberg am 16. Juli 1877 von 33 Bürgern in- Leben gerufen worden, 1879 wurde da» Steiger- Hau» erbaut, 1880 beim Brande de» sogen. Schaf- gartenS in Hohndorf empfingen sie die Feuer« resp. Wasserlaufe, 1882 erfolgte die erste, 1890 die zweite Inspektion der LandrSauSschusse«, 1883 wurde etue Krankenkasse gegründet, 1884 da» Spritzenhaus ge baut, 1896 erhielt Herr LouiS Zschrrp für 25jähr. Dienstzeit (6 Jahre i» Lichtenstein verbracht, einge rechnet) da- Kgl. Ehrenzeichen. Ihr, Thatzkraft be- wie» di« Freiw. Feuerwehr bet 38 Bränden, wovon 6 auf Callnberg, 6 auf umliegende Ortschaften und 26 auf Lichtenstein fielen, 194 Hebungen wurden während der 20 Jahre abgehalten, 5 Kameraden find gestorben, ihrer gedachte man gestern in ehrende, Weise, indem eine Deputation Kränz« auf der«» Gräbern niederlegte. Gegenwärtig zählt die Kor poration 95 aktive Mitglieder und verfügt über eine» Begräbnis» und UnterstützungSfond von ca. 1300 Mark. Herr Bürgermeister Prahtel rühmt i» seiner Ansprache die Verdienste de» Feuerwehrwesen» und überreicht im Auftrag deS La»deSverba»deS 19 Rann für 20jährige treue Dienstzeit unter Sla« und Rahmen gebrachte Ehrendiplom». Diese Ehre erfuhren die Herren Gebrüder Berger, Werner, Gehmlich, Nötzold, Kirsch, Klugt, Pleißner, Richter, Riedel, Schulz, Zscherp, Loui» Richter, Adler, Kröber, Müller, Bogel, Dörr, Zech. Herr Werner dankt für die Auszeichnungen und gelobt im Name» der Dekorierten aach ferner Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr zu wirke». Herr Kantor Sieber, Kommandant der Feuerwehr HeinrichSort und Ehren mitglied und Mitbegründer de» Verein» Herr Mer- kel-Glauchau spendeten zum Andenken an diese» Stiftung«festtag al» sichtbare Zeichen der Freund schaft schöne altdeutsche Humpr». Umrahmt wurde» di« Ansprachen durch 2 Mafsengesänge ,Umschlang«» hält un» «in heilige» Band- und »Wenn im Kloi- d«r Feuerwehren'. Ei» gestellte« leb«»d«- Bild in 7 Abtetlunge» stellte «inen Dorsbrand vor, hm Dm» stelluag mißglückte »eil», Hesse» ungeachtet vealtef der «be»d mcht lebhaft, sodaß »muche spät, vi«t» Aus Stadt und Land. '—Lichtenstein, 19. Juli. Wie schon durch Inserate bekannt gemacht, findet in de» Maueru hiesiger Stadt eine vieaenwrrtschastliche Ausstellung iu den Tage» de« 8., 9. und 10. August im Hotel zum goldneu Helm statt. Nur noch kurze Zett trennt un» von dem in Au-sicht stehenden Feste, und möchten wir daher heute schon di« geehrte Bewohnerschaft von Lichtenstein«Ealln berg and Umgegend darauf Hinweisen, diese SuS« stellung ja nicht vorübergehen zu lassen, ohne ihr «inen Besuch abzuftatt«», da dies« seltene und voraus sichtlich auch schöne Ausstellung da« erste Mal hier veranstaltet wtrd und sich wohl kau« wiederholen dürft«. Bon allen Seiten der Imker wird schon jetzt mit Mähe uud Fleiß daran gearbeitrt, dar Fest zu einem schönen und reichhaltigen zu gestalten, deun wie unS von zuverlässiger Seite witgeteilt wird, find von Mitgliedern de« hiesigen, sowie OelSnttzer Ver eins viele Ehrenpreise gestiftet worden. Auch von anderer hoher Sette sind bereits Ehrenpreise in Ans icht gestellt. Was die Beschickung der Ausstellung ^angt, so können wir heute schon die freudige Mitteilung machen, daß von den entferntesten Ge-eade« Anmeldungen etngegaugeu find. Auch die hiesigen Imker rüsten sich, die Ausstellung mit-Ste- nenvolkern, Homg, Wachs und Geräteu zu beschicken, um jedem Besucher zu beweisen, welche Fortschritte auf dem Gevttt« de, Bienenzucht bisher gemacht wor« den sinh. Ferner erfahren wir, daß in der letzten Imker« Versammlung sich viele neue Bieneu-Züchter zum hiesigen Lerer» augem.ldrt haben. Herr Kantor em. Kraucher auS Crimmitschau hat sich erboten, einen Bortrag über „die 10 Gebot« der vt«u«n,üchter" zu halt««. D«r Himmel gebe setne» Segen zum Ge deihen «ud Weiterblühe» der Bienenzucht zum Wohle aller Menschen, denn der Honig ist nicht u«r «tn Genuß-, sondern auch eiu vorzügliches Heilmittel für Jung und Alt. *— Gestern vormittag stellte sich dt« gesamt« hiesige Freiwillige Feuerwehr a»f dem Marktplatz« der städtische» Vertretung zu« erst« Male tnihreu «ruen Jopp«» vor. Im Parademarsch rmd unter den Klängen der Marfchmnstk defilierte da» Torp» in geschliffene» Kokoane» vor d« Stadtvrrtretung vorüber, worauf der Zurückmarsch erfolgte. I *— Callnberg, 19. Juli. Während am Sonnabend und gestern früh noch fortwährende Re gengüsse darniederströmtev, erfreuten sich die Teil nehmer der 20jährigen GtiftungSfestfeter de» Freiw. Feuerwehr de- prächtigsten Wetters. Da- Fest ver- lief in programmmäßer Weise. Eingeleitet wurde es durch Zapfenstreich, eine Anzahl Fackelträger folgte den Spielleuten. Bo« den auswärtigen Wehren waren erschienen die vou Lichtenstein, Hohndorf, Heinrtch-ort, BernSdorf. Recht netten Eindruck machten die Lichtensteiner in ihrer neuen kleidsamen Uniform. Dt« Schulübungea erfolgten im schattigen Feuerwehrgarten und wurden mit peinlicher Genauig- k«it auSgeführt. Ein wirklich feierlicher Akt beschloß diese Vorführung. Herr Amtehauptmann Ebmeyer, Glauchau, überreichte im Auftrage Sr. Maj. deS König« den Herre« Kommandant LouiS Berger, Kassierer Herm. Werner, und Bizekomwandant Gustav Berger unter feierlicher Ansprache daS sächsische Ehrenzeichen und brachte ein Hoch au» auf die Calluberger Feuerwehr, sie ermahnrnd, auch ferner ihr« Liebe zu König und dem Nächsten zu bethätigen. Herr Bürgermstr. Prahtel dankte im Name» der Stadt für die hohen Auszeichnungen und schloß mit einem Hurrah auf König Albert, den Protektor der Feuerwehr. Herr Kommandant Berger gab in Herzl. Worte» seiner Freude Ausdruck und dankte dem Herrn AwtShauptmaan für sein Erscheinen und die erhaltenen Ehrenzeichen. Hierauf begab man sich in geordnetem Zuge auf de» Markt, wo die Hauptübung, bestehend t» Drehungen, Schwenkun gen, Richtungnehmen, Exerziere» und Hauptangriff auf ein Brandobjekt stattfand. Alle Uebuogen gaben Zeugnis von dem guten Geiste, der unter den Mann schaften herrscht, von einer guten Schulung uvd vo» der Tüchtigkeit ihre- schneidigen Zugführer- Herrn Theodor Nötzold. Wahrlich rineLust war e- zuzusehen, wie qlle« schnappte und klappte und wie »uhig u»d sicher gearbeitet wurde. Eingedenk der Worte: „Rach der Arbeit — frohe Feste* versammelte man sich »ach dem Festzuge durch die beflaggte» Straßen im Garten des Schützenhause«, woselbst Freico»- cert gegeben wurde. Abend- 9 Uhr fand Kom» «?r» i« Saale de- „goldenen Adle»' statt. Huer gefälliger Mitwirkung de- Mü»u«ra«sa»gve,- FI upd de» Calluberger Mustkchor» gestaltet« fich dies, Veranstaltung zu ein«, recht armierten.