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Nummer 9 — 23. Jahrgang » mal wöchentl. verugrprei!: sür Januar 9.50 Rent.-Mar'k Anreigen: Berechnung der Anzeigen nach Nent..Mark Preise: Die eingelpaltene Petitzette 28^). s. Familien« u. Vereinsanzeigen. Gesuche 15^. Die Vetit-Nettamezeile, 8V mm bre>t, 1 Lfiertengebühr sür Selbstabholer 15^. bei Nebeu'endung durch die Post außerdem 'por>o>u schlag, kreis lür üie cinrelnummer 15 lienten-Lkennig. Ülirichäitllcher Teil: Io sei tzoymann, Dresden Tageszeit« Areitug, den 11. Januar 1924 I»' Falte l,oberer «i ewalt erlich» jede Verpflichtung aul Lieierung sowie Erfüllung oon Anzeigen-Auitrngen und Leistnnavon Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern« 'precher übermittelte Anzeigen überncbmen wir keine Ber. antwortnng. Unverlangt eingelandte und mit Rückporto nicht oersekene Manuskripte werdcn »ich, ansbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis ü Uhr nachmittags. Hauptschrcjtleiter: Dr. Joses Albert, Dresden «'ebi'Unor- »I d vrenräits-iel e: Dresden-Altstadt 18, V-oldelnkraste ->8 ch Fernruf 82722 / Postscheckkonto Dresden 14797 WWW M Ws« ' Ae W! lkf W« - Mg M Um Drurk und Verlag, Saxonia - Vuchdruckere! <8. m. b. H. Dresden-Altstadt 16. Holbeinstrnße 40 Eine PfalzLnterpellation des Zentrums v. Hoesch in Erwartunq der Antwortnote — Die deutsche Verwallnnq in der englischen Besatzungs zone bleibt erhalten — Macdonalds Piäne gegenüber Frankreich Dik lkidrn dkl lüjcittslstl! In der FraktionSsitznng ber Zentrim Spartet de? Reichstages vom 8. Januar wurde folge!,de Interpellation an die -ReichSregiernng gerichtet: Die in der bayerischen Nhcinpfalz durch die Separatisten- bMegnng geschasseneu Zustände drängen mii Gewalt zur Kata strophe. Fast 709 000 trendentsche P'älzer tvcrden von einer Aande verräterischen Oiesindels in brutaler Weise geanält, was »nr dadurch möglich ist, dast die französische Besatzung dieieS schändliche Treiben in kaum verhüllter Offenheit fördert. Mit Genehmigung der fremden Machthaber haben Landesverräter die Verwaltungen zerschlagen, Ruhe und Ordnung zerstört, und mit angemastter Gewalt bis zum 1. Januar 1024 insgesamt 107 vflichtlrenc Pfälzer ans ihrer Heimat vertrieben. Stenern und Abgaben wurden von den Separatisten erpreßt; die freie Meinnngsäußc- rnng der einheimischen Presse wird tyrannisch unterdrückt^ Dazu steigert die BesatznngSbehörde die Leiden und das Elend in der Pfalz durch immer newr rücksichtslose Fardernnaen. So wird neuerdings von der interalliierten Rheinlandkommüiion (Fvrst-K.'mmissi.'n) in Koblenz auf Verlangen aer französischen Negierung bis zum 15. Januar 1924 — im Sinne einer Aus beutung der Pfänder — ein .Holzhieb van 600 000 Kubikmetern Derbholz im besetzten Gebiet verlangt, wovon ans den Pttilzer Wald die Halite bis ein Drittel dieser Holzmenge trett?,,. Welche verheerende Wirkung solche WaldanSrottnng ans ole Fruchtbarkeit und Wasserversorgung des ohnehin wasserarme«: Pfäizerlandes auSnbt. ist jedermann klar. Sind der Reichsrcgiernng diese fürchterlichen Zustände in der Pfalz bekannt? Ist sich die ReichSregiernng der daraus erwachsenden Ge fahren für das Deutschtum am Rhein bewußt? WaS gedenkt die ReichSregiernng lm Benehmen mit der bahcriichcn Landesregierung zu tun, um wieder geordnete Ver hältnisse und Schutz der Menschenrechte in aer Pfelz herbcizu- führcn? Berlin, de» 8. Januar 1921. Feh rcnbach und Fraktion. DttWnittZcMMftcMttnrMcn Pari s, 18. Januar. Der „Daily Mail" wird aus Mainz mltgctellt, daß der Präsident der separatistischen Negier»»« ku der Nheinpfalz HaInz gestern abend nm 9.38 in einem Restaurant in Speyer ermordet wurde. Es werden folgende Einzelheitcir gemeldet: Drei Unbekannte drangeie plötzlich in den Saal ein und riefen. Hände hoch, sie gaben sofort Feuer meo Hainz. der Made zu abend speiste, brach tSdlich verwundet zusammen. Einer der Tischgäste wurde leicht verletzt. Die Altciitüler sind entkom men. Die Polizei und Besntzungsbehörden Huven i» der ganze» Stadt HailSsttch'nigen vorgenommcn. Sämtliche Automobile, die Speyer verlasen. werden von Patrouillen inrtcriucht. Daily Mail Vermutet, oyne spezielle Gründe hiersür anznführen. daß die Attentäter zu einer natioiuttistischcie Organisation gehören. Englands Mißfallen an den Psälzer Vornänaen London, 10. Januar. Amtlich wird gcmcldct: Der Mei nungsaustausch zwischen London ans der einen n»d Paris und Brüssel auf der andere» Seile über die Vorgänge i» der bay rischen Nheinpfalz, wo die Separatisten de» Wunsch haben, einen sogenannten autonomen Staat zu errichten und die Anerkennung sür diesen zu erhallen, wird »ortgesetzt. Die englischen Kreise verhalten sich der Tätigkeit dieser pfälzischen Separatisten gegen über bei weitem skeptischer als die französischen Behörden. Diese Vorgänge im Lichte der Ereignisse in anderen Teilen des be setzten Gebietes betrachtet, zwingen die englische Negierung inehr denn je zu der Ueberzeugung, das; die separatistische Bewegung nicht der Ausfluß eines spontanen Wunsches der Bevölkerung ist. Bisher sind die separatistischen Bewegungen im Gebiet des Deutschen Reiches nach Auffassung der englischen Negierung vor wiegend durch Druck von außen her zu erklären und nehmen ihren Aufschwung dann, wenn die eigentliche Schutzpolizei ent fernt wnrdc. Die englische Negierung ist stets Gegner jeder Blen derung dcS Statuts der Zusammensetzung de? Deutschen Reiches gewesen, insbesondere jeder Acnderung, die nicht auf verfassungs mäßigem Wege erfolgt. England und die Kölner Giseabahnsragk Köln. 10. Januar. Zur VerkebrSfcage in der Kölner Zone, in der die englische Negierung noch immer enttchlossen ist, den be stehenden Zustand anirccht zu erhalten, erfährt sie „Kölnische Zeitung": Von. französischer Seite wird verlangt, daß oie Eisen- bnhnverwaltnng Köln der Generaldirektion der Regie in Mainz unterstellt würde. Die Regie soll rechtlicher und tatsächlicher In haber der Eisenbahnen in der englischen Zone werden. Die deutschen Beamten sollen von der Regie bezahlt lvcroen. Die Zahl der Beamten soll von Mainz bestimmt werden, der Verkehr »ach Grundsätzen der Mainzer Generaldirektion geregelt werden. Mit einem Worte, die deutsche Verwaltung soll ansfübrendcs Organ der Regie sein. Daraufhin würde die gevlante Wieder belebung des Verkehrs auf Grund des Koblenzer Abkommens un möglich und eS ergäben sich Schwierigkeiten politischer Natur. D>'e britische Negierung stellt bei den augenblicklichen Verhand lungen über die VerkchrSsrage fest auf dem Standpunkt, den sie von Anfang an inne hatte, nämlich dir deutsche Verwaltung entsprechend dem Nheinlandabkvmmen in der englischen Zone zu erhalten. Die Regie wird weder von oer britischen noch von der deutschen Negierung anerkannt werden. Große Verantwortung trägt jeder Katholik und Zcnirilmswählcr für die bevorstehende» in ganz Lachsen statt- findcnden (8c>ncindcwahlcn. Wenn keine nnfähigc» Elemente sich in den Stadt- nnd tvenieindeparlaniente» breit machen sollen, dann heißt es jetzt seinen Mann stellen. Die Auswirkung dieser Wahl trifft uns alle ohne Unterschied. Ans Jahre hindurch be stimmen wir das Schicksal unserer (8e- rükindcpolilik. Darum werbe jeder für Sonntag» den 13. Januar Die EiilunlkeliiW der AnktWlM (-) Die nächsten Woche» werden bedeutungsvoll für die Ent wicklung der außenpolitische» Verhältnisse sein. Den» einmal ist am Ende dieser oder am Anfang der nächsten Woche die Ant wort dcS französischen Ministerpräsidenten auf da? deutsche Me morandum zu erwarten und zvm andern stehen wir direkt vor dem Zusammentritt der internationalen IlniersnchnngSkomniiyio», die sich mit der Zahlungsfähigkeit Deutschlands befasse» soll. Was die Antwort des franzöiischen Ministerpräsidenten auf die Anregungen Deutschlands betrifft, so laßt sich noch nicht klar er- kennen, wieweit sie sich zustimmend oder ablehnend verhalten wird. Selbst anS den vorliegenden französischen Pressestimmen kann man ein eindeutiges Bild nicht gewinnen, denn die Nach richten. die über Absichten PoincareS verbreitet worden sind, kön nen bei ibrcr midcrspreclccnden Natur als glaubwürdige Zeugen kaum in Anspruch genommen werden. Jedenfalls stebt daS eine fest, daß man bei cins gut tun wird, sich vor einem übermäßigen Optimismus zu hüten.'sondern den Dingen vielmehr mit Nnbe. Ernst. Würde und Aufmerksamkeit entgegenzusehen. Wenn man bedenkt, daß die Beratungen der internationalen UntersnchnngS- kammisnon vor der Tür stehe», dann ist es nicht anSgcschlossen. daß sich Herr Pomcare auf seine von ihm mit Vorliebe ange wandte Taktik zurückziebt, dis Dinge dilatorilch zu behandeln, nm seinerseits Zeit zu gewinnen. Vor allen Dingen aber wird die Entscheidung der internattonalen llntersnchnngskommission. vo» der man ein Gutachten über die deutsche Zahlungsfähigkeit er- wartet, für die Gestaltung der künstiaen anßenvolilischen Lage von entscheidender Bedeutung sein. Die Zusammensetzuna der NntersnchnnoSkommisiion. in der auch ngmbatte Vertreter Ameri kas sitzen, läßt eS als nicht ganz ausgeschlossen gellen, daß der Versuch einer objektiven Beurteilung der deutschen Lage unter nommen werden wird. Aber auch hier erscheint e? nnS nötig, vor allzu großen Hoffnungen zu warnen. Denn England und Amerika werden sich schwerlich in einen offene» Gegensatz zu Frankreich setzen wollen. Was jedenfalls von denllcher Seile ge tan werden kann um die Arbeiten dieser Kommission durch lln- terbreitnng dcS notwendigen Materials zu fördern, da? wird von seiten der deutschen Negierung sicherlich geschehen. Tenn, soweit wir unterrichtet sind, steht die ReichSregiernng ans dem Standpunkt, daß sie ihrerseits bereit itt, alle Handhaben für eine sachgemäße Beurteilung der deutsche» Finanz- nnd Wirtt'chattS- lage zu bieten und nichts zu verheimlichen, wa? zur IlrleilS- bildung nötig ist. Es liegt für uns kein Gr»nd vor. der Gegen seite unsere Bücher und Steuernachweise vorznenthalten. Ir offener die deutsche Negierung ihre Karten legt, desto stärker müßte sich die Erkenntnis unserer außerordentlich schweren sinan- ziellen Lage auch in der internationalen Welt Bahn brechen. Er schwert wird die internationale Lage dadurch, daß man vor allem nickt weiß, wie sich die innerpolitischen Verhältnisse i» England gestalten werden und mit waS kür eincin Kabinett für die nächste Zeit gerechnet werden muß. DaS wirkt einerseits ans die Politik Englands selbst, die sich einer starken Zurückhaltung befleißigt. und znm andern auf die Politik der übrigen Mitglieder der Entente, die je nach ihrer Einstelluna ans diese Weise mehr oder weniger HandknngSfrciheit habe». Man darf erwarten, daß sich in der ersten Halste des Januar? anßeuvolitischc Entschei dungen vorbereiien, die sür die weitere Gestaltung der Dinge von weittragender Bedeutung sein können. Der Führer der englischen Arbeiterpartei. die aller Voraus sicht nach in kürzester Zeit die Negierung in England übernehmen wird, hat am Dienstag in London eine Rede gehakte», welche als die Darlegung dcS Negiernngkvrogramms Macdonalds angespro« che» werden darf. AnS der Rede geht hervor, »aß in der in- nercn englischen Politik wesentliche Neuerungen seitens der Ar- beiterpartei nickt beabsichtigt sind Dagegen muß man nach der Rede MacdovaldS annebmen, daß in der äußeren Politik Eng. landS grundlegende Aenderungen beabsichtigt sind. Aeußerlich wird da? dadurch znm Ausdruck kommen, daß nach der Rede Macdonald? eine Aendcrnng in der An?wahl der diplomatischen Vertreter Englands im Ausland vorgenommcn werden soll. Das Ziel der Außenpolitik der Arbeiterpartei wird darin bestehen, der Welt den wahren Frieden wiedcrzngebcn. Zu diesem Zwecke will die Arbeiterpartei aste Kräfte mobil machen und mit einem Aufruf an aste Männer »nd Frauen der ganzen Welt hervor treten. Praktisch wist die Arbeiterpartei anßerdem daraus bin- arbeiten, daß das Wettrüsten aushört. Sie glaubt da? erreichen zu können durch eine internationale Verständigung, an der nickt nur England »nd Frankreich, Belgien nnd Italien, sondern auch Spanien nnd Deutschland beteiligt sein müßten. Daneben wird ans die Notwendigkeit hingewiesen, eine Organisation zu schassen, die den „Stempel der Gerechtigkeit" trägt und die so beschossen ist, daß eS jeder Großmacht möglich ist, ihr strittige Fragen zu Das Echo der Macdonald-Rede KkjWße der englische« Arbeiterpartei Paris, 10. Januar. In Pariser Negiernngskreisen wird die vorgestrige Rede Macdonalds mit großer Znrückhal- tung beurteilt. Offenbar wist der Quai d'Orsay vorläufig bis zur Klärung der parlamentarischen Lage in England am 15. Ja nuar seine bisherige Haltung nicht aufgeben. Im übrigen findet man, daß sich der englische Arbeiterführer in verschiedenen Fra gen der Innen- und Außenpolitik mit überraschender Vorsicht geäußert bat. Die au die Adresse Frankreichs ge richteten Worte Macdonalds werden von den Pariser Blättern Durchweg günstig ausgenommen. London, 18. Januar. In der ParkainentSfraktion der Ar- Kcitervartei hielt Ramsay Macdonald gestern eine Rede, In der er sich mit allgemeinen programmatischen Hinweisen begnügte. Die Fraktion beschloß erneut, einem an sie ergehenden N»f zur NcglerungSübcrnahme zu folgen. Am kommenden Dienstag soll eine neue Vollversammlung abgehalten werde», um die ans die Thronrede folgende Tagesordnung zu beraten, die voraus- sichtlich die jetzige Regierung zu Fall bringen wird. . London, 18. Januar. Die TiineS bezeichnen die Programm- rcde Macdonalds als ein geschickt abgestimintcS Gemisch von politischer Mäßigung und wahrer Herzlichkeit, die zugleich an die Geschäftswelt »nd an die Ideale der Arbeiterschaft appelliert. Die liberale Westminister-Gazette erklärt sich mit dem ArbeitSpro- gramm der Arbeiterpartei einverstanden. Gelinge eS Mardonald, den Frieden zu bringen und die wichtigsten Punkte seiner in neren Politik durckziisühren. so wird daS Experiment, eine Ar- beiterregierunq als Minderheitsregierung ins Leben zu rufen, politisch gerechtfertigt sein. - London, 18. Jannar. In einer Dostversammlung der Ar- ibeiterpartei wurde Ramsay Macdonald gestern wieder znm Par- ckeivorsihenden gewählt. Ebenso wurden vorläufig aste 4Lartcivorsta»dSmitglicder wiedcrgewählt. Ein en-ilisches Stnndnnasaesuch an Amerika? c London, 18. Januar. Beträchtliches Aufsehen erregt ein Artikel in der Ausgabe de? von Lord Beavcrbrook geleiteten „Daily Expreß". In diesem Artikel wird e? als augenblicklich wünschenswert und gar als sehr möglich hiiigcstcstt, daß die .englische Regierung die der Vereinigten Staaten bitten wird. die Zahl der Kriegsschulden ans 4—5 Jahre zu stunden, bi? stch die wirtschaftliche und finanzielle Kraft Englands so gehoben hat, daß cd zahlen könne. Eine derartige Entwicklung würde dem Gläubiger nur zum Vorteil gereichen, da er eS dann sväter mit einem Schuldner zu tun hat. der sich im neuen Wohlstände be finde nnd daher auch die beiderseitigen HandclSbcziehnngen er tragreicher gestalten könne. In Verbindung mit dieser Aus lassung de?- „Daily Expreß" wird von politischen Kreisen auf die gegenwärtige Anwesenheit Lord Beaverkwook i» den Vereinigten Staaten und seine Unterredungen mit dem bekannten ameri kanischen Finanzmann Otto Kan hingewiesen. Kchicns Aniinnrt am Omi d'Orsay Parts. 19. Januar. Die belgische Antwort ans das deutsche McinoraiGnm vom 24. Dezember wurde am späten Nachmittag dem Qual d'Orsay zngrstellt. ES verlautet, daß Polnearc nnmitlelbar nach ihrer Prittnng die französische Note dem deiitschcn Geschäftsträger überreichen lasse» wirb. Berlin, 18. Jannar. Die „D. Allgem. Ztg" berichtet: Der deutsche Geschäftsträger in Paris BotsthattScat von Hölch, helfen Abreise für gestern abend angekündigl war, hat seine Dispositionell ändern müssen. lieber den Zeitpunkt seiner Reise nach Berlin läßt sich im Augenblick nur so viel sagen, daß er seine Reise erst antreten wird, wenn ihm die französische Ant wortnote überreicht worden ist. Die neue Militärkontrolle Berlin. 18. Januar. Wie wir bereits gestern mitteilten, hat die Interalliierte Militärkontroll-Koinmission mitgeteilt, daß am 10. und 12. ds. MtS. (irrtümlich war gestern der 18. Januar angegeben) in einer Reihe deutscher Städte Kontrollbesuche statt- finden. Tie Besuche sind znm Teil auch Militärkommandostellen zugcdacht und sollen, wie gemeldet in Zivil stattlinden und wer den auch selbstverständlich in den Formen vor sich gehen, die den Gefühlen der kontrollierten Stellen Rechnung tragen. Tie zur Durchführung dieser Kontrollbesuche notwendigen Maßnahmen sind bereits getroffen worden. Die ReichSregiernng hat indes der Interalliierten-Vertreter-Kommission erklärt, daß ihrer Ansicht nach diejenigen Aufgaben, die die Kommission mit militärischen Stellen in persönlich« Berührung bringe, nunmehr als beendigt angesehen, werden müßten.