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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bormittag). AbonnementSpreis beträgt vierteljährlich 1 Marl SV Pf. prssnnwreamlo. Zwönitz und^mgegend. Amtsblatt für den Stadtgcmcmderath zu Zwönitz. 67. DonnerAag, de» 6. Juni 1878.Z. Jahrg. — . Bekauntmachmig, die Vorlnusterung des Pferdebesicmdes betreffend. Auf Anordnung des Königliche» Kriegsministeriums ist im laufenden Frühjahre eine allgemeine Vormusterung des Pferdebestandes nach Maßgabe der Verordnung vom I. März l 877, die Aushebung von Pferden u. s. w. für den Bedarf der Armee betreffend, abzuhalteu. Als Termin für Vormusterung der Pferde aus der Stadt Zwönitz ist Seiten der Commission , Freitag, der 14. Juni e. Vormittags 11 Uhr anberaumt und der Schießhausplatz in Stollberg als Gestellungöort bestimmt worden. Zudem dies andurch zur Kenutniß der Belheiliglen gelangt, wird bemerkt, daß alle hiesigen Pferdebesitzer verpflichtet sind, zu diesem Termine ihre sämmllichen Pferde zu gestellen mit Ausnahme n. der Fohlen unter 3 Jahren, I) . der Hengste, o. der Stuten, die entweder tragend sind oder noch nicht abgefohlt haben. In beiden Fällen ist eine Bescheinigung des Unterzeichneten beizubringeu. Die Pferde sind blank d. h. ohne Geschirr und an der Trense vorzuführen. Diesen Anordnungen, sowie denen der bei der Vormusterung fnngirenben Gendarmerie und Polizeimannschast ist bei Vermeidung von Geldstrafen bis zu 150 Mark beziehentlich entsprechender Haft nnweigeriich Folge zu leisten. Zwönitz, am 4. Juni 1878. Der Bürgermeister. Schönherr. BtMittmächllug. Feldsteine können bis Sonnabend, den 8. d. M. am Rathhanse abgeladen werden. Zwönitz, am 3. Juni 1878. Schönherr, Bürgermeister. Fiscalffche Kirschen Verpachtung. Pachtgebote auf die diesjtU)ttge auf den einzelnen Abtheilnngen sämmt- licher Chausseen und Malischen Straßen des hiesigen Chanffeeinspectionsbezirkes, um. fassend die Amtshauptmannschaften Chemnitz und Flöha, sind dis spätestens den 15. Anni 0. bei der mit- unterzeichneten Banverwalterei, Chemnitzerstraße Nr. 7, mner Bezeichnung der Ablheilung durch Angabe des Namens des betreffenden Wärters obzngeben. Nachgebote werden nicht angenommen. Chemnitz, am 3. Jnni 1878. Königliche Chcuissee-Jnjpectivn. Königliche Banverwalterei. Krantz. von Metzsch. Inserate werden bis spätestens Mittag- de- vorhergehenden TageS des Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzeile mit l0 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Anichcr für Tagesgeschichte. Berlin. Von dem erschütternden Anblick, welchen der kaiserliche Wagen »ach dem Attentate bot, wird dem „Berl. Tagebl." von einem Äugenzengen folgende Schilderung entworfen: „Gleich nach dem ersten Schuß neigte der Kaiser das von der Ladung getroffene Haupt auf die linke Seite und bedeckte die blutende Wange mit der linke» Hand, zwischen deren Fingern das Blut Herniederrieselle. Im selben Moment war auch schon der Jäger vom Bock gesprungen, umfaßte den Monarchen mit seinen Arme» und drückte ihm ein Taschentuch auf die verwundete linke Seite des Gesichts." Wie unö von einem Augenzeugen berichtet wird, der sich gerade in Meinharbt's Hotel befand, war der Anblick deS Wagens mit dem blutenden, wie ohnmächtig zusammengebrochenen Kaiser ein herzzerreißender. Während der Wagen langsam dem kaiser lichen PalaiS zufuhr, sprang ein höherer Offizier in den Wagen, wie uns mitgethcilt wird, Major Freiherr von Rosenberg, der Führer der marokkanischen Gesandschaft, um den Kaiser zu unterstützen. Seine Handschuhe waren über und über mit dem theueren Blute getränkt, als er den kaiserlichen Herrn aus dem Wage» hob. Berlin, 3. Juni. Fürst Bismarck ist heute Nachmittag 5 Uhr hier eingetroffe». Berlin, 4. Juni, Vorm. 11 Uhr 55 Min. Dem Kaiser wird soeben ein neuer Verband angelegt. Mittags findet eine Sitzung des StaatSministeriumS statt. Berlin, 4. Juni, 1 Uhr 44 Min. Nachm. Bulletin. Mittag» 12 Uhr. Im Befinden des Kaisers sind seit gestern wesentliche Ver« j änderunge» nicht eingetrete»; die Nacht war ruhig und wurde größten- theils schlafend verbracht. Berlin, 4. Juni. 3 Uhr 30 Minuten. Sämmlliche Kabinete haben die ihnen zugegangene Einladung zum Kongresse für den 13. Juni angenommen. Elberfeld, 2. Juni. Die hier zu einem Parteitage zahlreich versammelten Mitglieder der deutschen Fortschrittspartei in Rheinland und Westfalen haben aus Anlaß deS Attentates auf den Kaiser an denselben folgendes Telegramm abgesandt: Wir haben soeben mit Schmerz und Entrüstung von de», fluchwürdigen Mordversuch auf Ew. Majestät vernommen und gebe» hiermit der Kunde, Ew. Majestät so lheureö Leben dem Vaterlands erhalten zu sehen, ehrerbietigste» Ausdruck. Stuttgart, 2. Juni. Der „Schwäbische Merkur" meldet aus Rottweil, der NcichStabgeorknete Oberamtsrichler Wirth sei am Sonnabend verhaftet worden. Stuttgart, 2. Juni. Der Oberbürgermeister Hack begab sich heute noch zum hiesigen preußischen Gesandten und drückte demselben die tiefste Entrüstung über das Attentat und die innigste Theilnahme für Se. Maj. den Kaiser auS. Die Stadlbehörden bereiten eine Adresse der Bürgerschaft an Se. Majestät vor. London, 3. Juni. Das Attentat auf den deutschen Kaiser giebt den Zeitungen Veranlassung, ihre wärmsten Sympathien für den Kaiser - auszusprechen. Die „Time»" sagt, der Tpd deS Kaisers wäre ein Unglück für ganz Europa gewesen. Seine reinen Verdienste räumten