Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt Nirason' in Asltstnktmnskpnfnn'n sipi und Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr« Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bei Herrn Fr. Janaschek; in Langenchmsdors bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei H rrn Wilhelm Dahler, LigarrengeschLft an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; uw r »» — - --> - - in Wolkenburg bei Herrn Ernst Rösche; i« Inserate pro Zeile 10 Pf., Linges. 20 Pr. Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Labellarischer Sah wird ooppelt berechn«. Amtsblatt für den Htadtrath zu Waldenburg. täglich mit Ausnahme srr Tage nach Sonu- und Festtagen. Annahme von Inseraten für die nSchster- t^einende Nummer bis vormittags 11 Uhr. LnEt-nispreis beträgt viertchähr- «ch 1 Mk. 25 Einzelne Nm. 5 P. g t t in den Städten Penig, Luuzenau, Lichteufletu-Eallnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Zugleich weit . Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederham, Lang e Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Fernsprecher Nr. 9. Sonntag, den 6 Mai 1900. W 104. am Freitag Vormittag mit der Zug des Kaiser« und Die ragende EinfahrtShalle und Fahnen in den öster- geschmückt. Zwei Eckpfeiler damer Bahnhofs, in den den Glockenschlage 10 Uhr Königs Franz Josef einfuhr, war reich mit Guirlanden reichisch.ungarischen Farben schmuck in erster Linie dem Vornehmsten aus der Schaar der erlauchten Gäste, dem treuen Verbündeten unsres Kaisers, dem allvcrehrten Kaiser Franz Josef, und treten daher die österreichisch-ungarischen Farben und Embleme stark in den Vordergrund, so galt der festliche Gruß, den die Stadt entbot, doch auch den übrigen fürstlichen Personen, dem Kronprinzen von Italien, dem russischen Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch, dem Herzog von Aork, dem künftigen Träger der englischen KönigS- kröne, den Kronprinzen von Belgien und Rumänien, so wie den deutschen Bundesfürsten, dem Könige von Sachsen, den Großherzogen von Baden und Hessen, dem Prinzen Leopold von Bayern, zweitem Sohne der Prinzregenten, dem Herzog Albrecht von Württemberg und allen den übrigen hohen und erlauchten Herren, unter denen von ferner stehenden noch die Prinzen AlphonS von Portugal, Christian von Dänemark und Carl von Schweden zu nennen sind. Glänzend gestaltete sich die Ausschmückung deS Pots- stehend aus Wohnhaus, Stallungen und Scheune mit angrenzendem Obstgarten, nebst ca. 4 Acker Feld und Wiese auf sechs Jahre meistbietend verpachtet werden. Die PachtoLjecte sind zum Betrieb der Oeconomie eingerichtet und kann auf Wunsch im Herbst noch mehr Areal abgegeben werden. Glauchau, am 4. Mai 1900. Gräflich Schönburgisches Rentamt Hinter-Glauchau. Schmidt. am Thor bildeten einen harmonischen Abschluß der Aus schmückung. Auf dem Leipziger Platz vor dem genannten Bahnhofe hatte jedes einzelne der dort flehenden Gebäude so reichen Blumen- und Flaggenschmuck angelegt, zudem hingen kostbare Teppiche von Balkonen und Fenstern hernieder, daß die Häuser selbst vollständig hinter der decorativen Pracht verschwanden. Alle Fenster aber waren von jubelnden Menschen dicht besetzt, und schöne Frauen und Mädchen winkten mit Tücherschwcnken dem hohen kaiserlichen Gaste herzliches Willkommen zu. Vor dem Künfllerhause an der Ecke der Bellevuestraße war die Colossalbüste Kaiser Franz Josefs aufgestellt worden, die abends durch einen Scheinwerfer beleuchtet wird. Dir Jdealgestalt der Berliner Kunst, an einem Postament gelehnt, reicht der auf der Höhe errichteten Colofsalbüste de« Kaisers einen goldenen Lorbeerzweig hinauf. Die Bcllevuestraße, eine der vornehmsten Straßen Berlin«, durch die der Zug vom Leipziger Platze aus seinen Weg nahm, war in einen förmlichen Blumengarten umge wandelt worden, in der Siegesallee, die durch das frische Maigrün der Bäume des Thiergartens ihren schönsten Schmuck erhalten hatte, grüßten den kaiserlichen Gast die Denkmäler der Hohenzollcrfürsten. Im langsamen Tempo fuhr der kaiserliche vierspännige Galawagen, dem eine Eskadron Gardekürassiere vorauf ritt, und dem die lange Reihe der Kutschen mit den Prinzen unseres Kaiserhauses folgte, alsdann zum Branden burger Thor. Dies hatte ganz besonders reichen Schmuck erhalten, ein gewaltiger Triumphbogen, der die Breite deS ganzen Pariser Platzes einnimmt, ist dort errichtet. Dieser Triumphbogen, ein Meisterwerk des Berliner Stadtbamaths Hoffmann, besteht aus einem großen ge. wölbten Mittelthore und zwei kleineren Seitcnthoren, über denen sich Thürme von 25 Metern Höhe erheben. Wttteruugsbericht, ausgenommen am 5. Mai, nachm. 4 Uhr. Barometerstand 765 mm. redueirt auf den Meeresspiegel. Thermomrterstaud > 19° k (Mögens 8 Uhr 16° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach varomeierna«" Lambrrchts Polymctcr 28°/°. Thaupuukt -s- 1 Grad. Windrichtung: Nord. Daher WittervNgSausfichteu für den 6. Mai: Heiter. *Waldenb«rg, 5. Mai 1900. Jur KroWrigkkit bts deutschen Kronprinzen. Die Begrüßung Kaiser Franz Josefs. Die Begrüßung Kaiser Franz Jo'efS durch Kaiser Wilhelm auf dem festlich geschmückten Bahnhof vollzog sich also: Als Kaiser Wilhelm um 9'/« Uhr angelangt war und die Begrüßung der Generalität cat- gegengenommen hatte, wandte er sich zur Ehrencompagnie Die sämmtlichen Prinzen (in der Uniform des 1. Garde- regiments z. F.) waren eingetreten, der Kronprinz als Führer des zweiten Zuges, die Prinzen August Wilhelm und Oskar als Fahnenosfiziere. Der Kaiser schritt die Front entlang und begrüßte die Grenadiere mit emem lauten „Guten Morgen!" Punkt 10 Uhr lief der österreichische Hoszug in die Halle ein. Die Prinzen und Generale falutirten, die Ehrenwache präsentirte, die Trommeln raffelten, die Musik intonirte die österreichische Nationalhymne und die Fahne senkte sich. Kaffer Franz Josef winkte schon vom Coupeesenster aus dem Kaiser Wilhelm einen Gruß mit der Hand zu, den dieser ebenso erwiderte. Elastischen Schrittes verließ Orsterreich-UngarnS Herrscher, der die Paradeuniform des Kaiser Franz Garde-Grenadierregimens mit wehendem Federbusch auf dem Generalshelm trug, dazu das Orangeband deS Schwarzen Adlerordens, den Salonwagen und umarmte den ihm entgegenkommenden Kaiser Wilhelm, der öster reichische Generalsuniform angelegt hatte, mehrmals unter wechselseitigem Kuß. Darauf reichte Kaiser Franz Josef dem Staatssekretär Grafen Bülow die Hand, tauschte mit den Prinzen Handschlag aus und schritt dann mit unserem Kaiser die Front der Ehrencompagnie ab, dabei jeden einzelnen der kaiserlichen Söhne durch Handanlegcn an den Helm grüßend. Kaiser Wilhelm begrüßte in herzlicher Weise den österreichisch-ungarischen Botschafter v. Szögyeny und den Minister Grasen Goluchowski. Dann wurde die Galaequipagc bestiegen, die von vier feurigen Trakehner Hengsten gezogen wurde. Die beiden Spitzenreiter und die vom Sattel aus fahrenden Jockeys trugen rothe Livreen, mit silbernen Treffen besetzt, dazu gepuderte Perrücken unter der schwarzsammetncn Jockey mütze. Am Potsdamer Platz flog eine Schaar weißer Tauben den Majestäten entgegen. DaS Publikum be grüßte dies schöne, friedliche Omen mit verdoppeltem Jubel. Die Begrüßung des hohen Besuches durch den Ober- vurgermeister Kirschner vollzog sich an der Ehrenpforte pariser Platz. Kaiser Franz Josef, in dessen t». die freundliche Milde widerspiegelte, n! iE A°"°«ch'" sihr °ig°n ist, lauschte mit leb- pfang, den nurtne Stadt Berlin durch ihre Vertreter bereitet hat. Ich sehe darin einen neuen die unverbrüchliche Freundschaft, die mick mit crt/' h-»---- H-nlch-, „L hu- Sr7Ä'Id« Verpachtung. In Müglers Restaurant in Hölzel b. Gl. sollen Mittwoch, den S. Mai 6., nachmittags 3 Uhr die unweit Wernsdorf bei Glauchau gelegenen vormaligen Ziegeleigebaude, be Beoölkerung vollen Widerhall findet. Ich bitte Sie, der Bürgerschaft der Reichshauptstadt meinen herzlichen Dank und Gruß zu entbieten." Schon wollte der Wagen weiterfahren, schon spielten die städtischen Bläser die österreichische Nationalhymne, als Kaiser Fran; Josef sah, daß sich den Wagen drei Ehrendamen näherten. Er gab selbst das Zeichen zum Halten und sprang in ritter licher Galanterie und mit wahrhaft bewundernSwerther Frische aus dem Wagen, um die jungen Damen mit liebenswürdigem Handdruck und militärisch zu begrüßen. Die Gabe der Damen bestand in einem prachtvollen Bouquet, bei dessen Uebcrreichung ein von Ernst von Wildenbruch verfaßtes, sehr sinniges Gedicht gesprochen wurde. Unser Kaiser, der seinem erlauchten Gaste aus dem Wagen gefolgt, war sichtlich angenehm gerührt von der Art der Begrüßung. Kaiser Franz Joses äußerte: „Sehr schön, wirklich schön." Hierauf wurde die Fahrt fortgesetzt. Im kgl. Schlöffe begrüßte Kaiserin Augusta Victoria den Kaiser Franz Josef. Mittags sand beim Kaiserpaare größere Tafel statt. Die Straße Unter den Linden war den ganzen Tag über von einem überaus zahlreichen Publikum dich angesüllt, und daS Gedränge wurde fast lebensgefährlich, als mit Einbruch der Dunkelheit die Illumination einsetzte und in der neunten Stunde der große Zapfenstreich stattfand. In der Nähe der Schloß- sreiheit staute sich der Menschenstrom. Hier bot das prächtig beleuchtete Denkmal deS alten Kaisers ein ent zückendes Bild. Es flammten die vielen Tausend weißen elektrischen Glühlampen aus, die an der sich hinter dem Reiterstandbild erhebenden Säulenhalle angebracht worden sind. Ueber den beiden Eingängen der Halle sah man je eine Kaiserkrone, die aus gelben, rothen und blauen Glühlampen gebildet wird. Ganz wunderbar war der Anblick der erleuchteten Halle vom Schinkelplatz auS, denn die Rückseite der Säulenschäfte wird von rothen Glühlampen umschlungen, deren Licht noch von gleichfalls rothen Bogenlampen verstärkt wurde, die am Fuße der Säulen stehen. Herrlich sahen auch der neue Dom und die Museen in ihrer festlichen Beleuchtung aus. Und dazu die Klänge der Musik. Mannschaften mit Fackeln begleiteten die Musikcorps, die ihren Weg vom Denkmal Friedrichs des Großen nach dem Lustgarten nahmen. In Höhe der Neuen Weche setzte die Musik den Iorkschcn Marsch ein und spielte diesen durch, bis die Aufstellung im Lustgarten beendet war. Nachdem das Programm durchgeführt war, erfolgte der Abmarsch mit dem „Zapfen streich". Die Majestäten genoffen das Schauspiel vom Fenster des Schlosses aus; das Publikum bereitete ihnen Huldigungen über Huldigungen, es war ein ergreifende« Bild. Erst gegen Mitternacht hatten sich die Straßen geleert. Berlin im Festgewande. Zum Empfange deS Kaisers und Königs Franz Josef und der übrigen hohen Gäste unsres Kaiscrpaares, dir zur Feier der Großjährigkeitserklärung des Kronprinzen Wilhelm in der RcichShauptstadt erschienen sind, hat diese ein gar festliches Kleid angelegt. Galt auch der Fest