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se Unvsskauflieki 15.M Vesper in -er Kreuzkirche SonnabenS vor Totensonntag, 23. Novbr. 1935, abends b Uhr Georg Böhm (i66i—1733): Partita 80pra über „Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig" für Vrgel Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig ist -er Menschen LebenI Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet! 9ohann Bach (1604-1673): „Unser Leben ist ein Schatten", Motette für zwei Lhöre 1. Lhor: Unser Leben ist ein Schatten auf Erben. 2. Lhor (ferngestellt), Alt und Männerstimmen: Ich weiß wohi, baß unser Leben oft nur als ein Nebel ist, -enn wir hier zu jeber Frist mit -em Tobe sein- umgeben, brum ob's heute nicht geschicht, meinen Iesum laß ich nichts Sterb ich balb» so komm ich aber von ber Welt Beschwerlichkeit, ruhe bis zur vollen Freu-, un- weiß, baß im finsterm Grabe Jesus ist mein Helles Licht, meinem Iesum laß ich nicht! 1. Lhor, Alt und Männerstimmen: Ich bin Lie Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubet, ber wirb leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebet un- glaubet an mich, ber wir- nimmermehr sterben. 2. Lhor (ferngestellt), Alt und Männerstimmen: Weil -u vom Tob erstanden bist, wer- ich im Grab nicht bleiben. Mein höchster Trost -ein Auffahrt ist, Tobsfurcht kann sie vertreiben, den wo öu bist, da komm ich hin, baß ich stets bei dir leb' un- bin, brum fahr ich hin mit Freuden. 1. Lhor: Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig ist -er Menschen Leben! Wie ein Nebel balb entstehet un- balb wiederum vergehet, so ist unser Leben, sehet! Ach, wie nichtig, ach, wie flüchtig sind -er Menschen Sachen! Alles, alles, was wir sehen, bas muß fallen un- vergehen. Wer Gott fürcht', bleibt ewig stehen. Ach Herr, lehr uns bedenken wohl, -aß wir sind sterblich allzumal! Auch wir allhier kein Bleibens Han, müssen alle davon, gelehrt, reich, jung, alt ober schön, müssen alle, alle davon.