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«s. Jahr- No. 34. Merksam gemacht worden ist, erläßt die Königliche AmlShauptmannschaft im Einver andere schädigende Disteln auf ihren Grundstücken, soweit ste ohne Beschädigung ß an c "Ssgeoanre uuramonraner yerricyaiispoultl ens- die Zustimmung des deutschen Reichstags finden. Es , die ris aber rn nr > die -nZ folge' ' die criE ge vob >1 in mit eue eliel »erden. : Krank'1 aUdenol" Religion die Grundlage aller Erziehung sein solle, daß die Religion nicht nur ein Lehrfach sein solle, sondern daß der religiöse Geist alle Unterrichtsstunden und Unterrichtsfächer durchdringen müsse. Aber waS find Grundsatzes Um des taktischen Vorteils willen, endlich einmal seinen Antrag durchzusetzen, beugt sich das Zentrum unter bas sozialdemokratische Joch, tanzt nach der Pfeife derrotenFreunde, die dann außer dem noch in derselben Beratung, um das Maß der Demütigung voll zu machen, dem folgsamen Bundes genossen schallende Ohrfeigen verabfolgen durch die Er- klärung, daß sie den neuen Toleranzgenossen mit dem allergrößten und berechtigsten Mißtrauen gegenüberstehen. In der Tat — ein klägliches Schauspiel! Durch solche Heldentaten hat das Zentrum die ersten 4 Paragraphen seines famosen Antrages in zweiter Lesung durchgesetzt. Das Schicksal der weiteren Paragraphen wird voraussichtlich nächsten Mittwoch sich entscheiden. Zu § 9 ist schon jetzt namentliche Abstimmung beantragt, während bezeichnender- weise die 50 Unterschriften zur gleichen Gefinnungsprüfung der Reichsboten für 8 1 noch nicht zusammen zu bringen waren- Die Verhandlung hat gezeigt, daß die Auf- klärungsarbeit über diese Zentrumsaktion zwar guten Dienst geleistet hat, aber noch fortgesetzt werden muß, bis den Ultramontanen dieLust zu socherHerausforderun g der nichtklerikalen Volksmehrh eit vergeht. O. L. X. mit älter», H ieserW ! man U ige ) bring'H und Ä lange Mj- ürd MI alle« I Königliche Amtshauptmannschaft Meisten, am 1 Mai 1906. Vertilgung der Ackerdistel. ^-slitische Rundschau. Wilsdruff, 7. Mai 1906. Deutsches Reich. Ueber das Leben der Hofdamen am Hofe des deutschen Kronprinzen veröffentlicht eine ausländische Wochenschrift einige Angaben, die nicht ohne Interesse sind, und die sie den Mitteilungen einer Hofdame der Kronprinzessin Cecilie, des Fräulein von Helldorf, verdankt. Es heißt da: Das Befinden der Kronprinzessin ist gegenwärtig ein ausgezeichnetes; ste geht jeden Morgen eine Stunde lang spazieren und am nach. Mittage ebensolange, meist von ihrem Gemahle begleitet. Im Marmor-Palais haben die Hofdamen ein sehr ange nehmes Leben. Die Kronprinzessin Cecilie ist so freundlich, liebenswürdig und rücksichtsvoll, daß der Dienst bei ihr außerordentlich leicht, ja geradezu ein Vergnügen ist. Die Tätigkeit der Hofdamen begann am Tage des Einzugs der Kronprinzessin in Berlin, und ihre Pflichten waren wählend der vier Tage der Trauungsfeierlichkeiteu an- strengender, als je nachher. Diese Tage vergingen in einem beständigen Anziehen und Ausfahren mit der Braut. Nach der Trauung wurden die Hofdamen auf vierzehn Tage beurlaubt, damit das junge Kconprinzliche Paar die Flitterwochen ganz für sich verbringen konnte. Im -assen „'s. Hand- AntB^ enschaft-^ nsport-, d. ütel,SEl - rüber springst du nun! Und siehe bas Zentrum — sprang! Man höre und staune, unter welchen Verhält- - niffin und wie gehorsam das Zentrum sprang! 8 4 hatte in der letzten Kommission nach dem sozialdemokratischen Willen die Fassung erhalten: „Zur Teilnahme an einem Religionsunterricht oder Gottesdienst kann ein Kind gegen den ausdrücklichen Willen der Er ziehungsberechtigten nicht angehalten werden." Später scheint diese Verleugnung von Zentrumsprinzipien ein Schamgefühl geweckt zu Haden, das die Ultramontanen veranlaßte, hinter Religionsunterricht den unscheinbaren Relativsatz einfügen, „welcher der religiösen Ueber- zeugung der Erziehungsberechtigten nicht entspricht". 8 4 in der ersten Fassung ohne den Relativsatz bedeutet, der Religionsunterricht ist ein fakultativer Lehr- gegenstand; denn jeder Erziehungsberechtigte könnte, weil etwa die erste Stunde von 8—9 Religionsunterricht ist und das Kind gern lange schläft, oder weil der Lehrer unsympathisch ist, oder aus anderen Gründen sein Kind den Religionsunterricht entziehen. Durch Einschieb, ung des Relativsatzes war die Befreiung eines Kindes vom Religionsunterricht nur Dissidenten gestattet. Und nun stellte die Sozialdemokratie das Zen- trum angesichts des deutschen Volkes im deutschen Reichstage vir sie saure Probe: Erklärst du den Religionsunterricht nach dem Reichsgesetz als einen fakultativea Grzenstand — g it, dann er hältst du dein geliebte S Religionsgesetz. Gespannt horchte man auf! Wird der Goliath Zentrum vor dem David der Sozialdemokratie sich beugen. Es ging doch nicht an- Sonst ja betonte das Zentrum in den Einzel landtagen mit dec größten Bestimmtheit, daß die 1 mehr zu sprechen, hätte das Zentrum mit den Sozialde mokraten in einer außerordentlich pikanten Weise vollstän- big isoliert, wenn nicht leider die Freisinnigen unter Führung von Müller-Meiningen, der durch seine schroffe antiklerikale Haltung bet der letzten Beratung des Toleranzantrages im Lande große Zustimmung erweckte, sich dem taktischen Irrtum hingegeben, als ob das Zentrum seine neue Formulierung des 1. Paragraphen ablehnen würde. Das Zentrum kann „auch anders", cs griff auch hier zu und machte aus den beabsichtigten Wehtaten Müllers für sich mit freundlichem Lächeln willkommene Wohltaten. Es war schade, daß die Roten und Schwarzen nicht allein gelassen wurden, um im deutschen Reichstag der Jesuitentoleranz rechte Gestaltung zu geben. Aber auch s o blieb dem Zentrum, das mit sauer süßer Miene sich den Anträgen von Müller-Meiningen anbequemte, eine bittere Stunde nicht erspart. Die Sozialdemokraten hielten der hochftreben den und stolzen Partei einen Stock vor und sagten: da- Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 1S Psg. pro oiergespaltene Korpuszeile. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Psg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Psg. GtMM fk MckH Tharandt, Massen, Sreömteßn und die Amgegenden. Machthungrtge UltramontanismuS dem neuen deutschen als erste große Abschlagszahlung für seine „Ver- gMc" überreicht. Das hohe Haus empfand darum den .^bag „höchst unsympathisch", wie der freikonserva- we Gamp sehr richtig bemerkte. Nur unwillig fügte sich dem Verlangen des hochmögenden Zentrums, letzt gerade so wichtige Zeit des Reichstags einer ^cckividrigen kirchenpolitischen Aktion zu opfern; aber fügte sich und fand bei der notwendigen Abweisung Mer noch Worte freundlicher Bitte oder Mahnung, um E>n Zentrum die bitteren Pillen zu verzuckern. Trotzdem Aaren die Worte der konservativen Redner, namentlich des ^geordneten He nn in g, der von einem „umgekehrten Aullurkampf" sprach, von unangenehmster Wirkung auf "us Zentrum. Meisterhaft kurz und klar, noch einmal beulend und zusammenfassend, was den Toleranzantrag grundsätzlich unannehmbar machte, sprach Professor Hieber. Aber auch die Ausführungen von 0. Stöcker, die ganz besonders das berühmte „Ohr des Hauses" fanden, hin. fließen einen dem Zentrum recht peinlichen Eindruck, ^ie von diesen Parteien angewandte und, wie es scheint, vereinbarte Taktik, den Antrag grundsätzlich "bzu lehnen und zu den einzelnen Paragraphen nicht wrgeriÄ eignes : großes rtaffe uruntel'l ich .ce no4l sw. wer. Amtsblatt die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den ^tadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tbarandt. inwend^ ze Tag^ st und. LotaLbiatL für WilSdrvff, illtiarmebera, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhsrdrswalde, Groitzsch, Grumbach, Grun» Set Mchorx, HelöigSdorf, H.izogSmalLe M Landberg, Hühndssf, flach, KeffelSdorf, KleirrsSönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, MMziz, Neukirchen, Neutarmeber«, NiederwwcLtza, OSerhermSdors, Pohrsdorf, RSHrsdorf Lei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönverg mit Perne, Gachsdorf, Schmiedewalde. Sora, Steinbach Lei Krffelsdokf, Steinbach bei Rshor« Seeligstadt, Spechtshansen, Taubenheim, Unkersdorf, Welstropp, Wildoerg. mops kl Nachdem die Ackerdistel auch in diesem Jahre wieder massenhaft auftritl, e sie<E" auf die zwecks Vertilgung derselben gerichteten Anweisungen in der unten abge- bilden^ sEen Bekanntmachung vom 26. Mai 1904 hingewiesen. Da die Verbreitung der Disteln nicht nur durch den Samen, sondern auch durch die „Wurzelbrut" erfolgt, ist auch auf die Entfernung der Distelwurzeln mittels „Distelzangen" oder „Disteleisen" Bedacht zu nehmen. Die Säumigen werden nach Befinden von der Königlichen Amtshauptmannschaft zwangsweise zur oronungsgemäßen Vertilgung der Ackerdistel angehalten werden. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 26 Mai 1904 Donnerstag, den 10. Mai 1906, Vorm. 10 Uhr sollen im Pfandraum des Kgl. Amtsgerichts hierselbst 1 Posten verschiedener Papiere, Kunstdrucke (Ansichten von Wilsdruff), Rohrstühle, 1 Globus meistbietend öffentlich ver« steigert werden. Wilsdruff, den 28. April 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. urchMt . Nachdem von sachverständiger Seite auf die Schädlichkeit der weit ver- i wird Mitkn hartnäckigen und kulturfeindlichen Ackerdistel (<Hum arvenss) in Merksam gemacht worden ist, erläßt die Königliche AmlShauptmannschaft im Einver- lach tLAien mit dem ihr beigeordneten Bezirksausschuß an alle Eigentümer, Nutznießer ZungeBewirtschafter von Grundstücken hierdurch Anweisung, diese Ackerdlstetn, sowie an ElWandere schädigende Disteln auf ihren Grundstücken, soweit ste ohne Beschädigung muß Manzenbestandes zugängig stnd, sowie auch insbeiondere auf den Rainen, Wegen, awmen, Gräben, Uferrändern, Eisenbahndämmen, derart rechtzeitig zu ""Un, daß diese nicht im blühenden oder reifen Zustande anzutreffen sind. sooüäT Freibank Wilsdruff. 35 Pfg. pro Pfund. . Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantworilich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Dienstag, den 8. Mai 1W6 ^nmurig des hohen Hauses seit 1900 verändert. Lang- ' aber mit immer größerer sieghafter Kraft hat sich Erkenntnis durchgesetzt, daß wir vor der klugen, in !0. S«' :r läE :cr gefüH und cuuken spaltet A — 1g dar t Ein klägliches Schauspiel Wr^r für jeden stolzen ZentrumSmann die letzte Be. und des sogen. Toleranzantrages. Klug zwar inszeniert! Das Zentrum hatte am letzten . Moch auf den Schwerinstag verzichtet und sich dafü 2. und 3. Mai für seinen kirchenpolitischen Vorsto schart Mitten zwischen der Beratung der Steuer eerM'^!^ ein beschlußfähiges Haus garantierten, sollte -lebe«!ultramontaner HerrschaftSpolitik end- übergoß? die Zustimmung des deutschen Reichstags finden. Es Die ausgedehnte Beratung der Interpellation üßen M^ die Ausweisung ließ den Toleranzantrag am 5 EßlNl^rlncrstag von der Tagesordnung des Reichstags mrübce"ü"^glos verschwinden, und nach der Sitzung neigten sich s.grauen Köpfe der Herren Spahn und Hertling zu * N!'t?'ger Besprechung gegeneinander. Ob sie wohl die Zentiumserfahrungen austauschten? Grund genug > sic schon Mittwoch abend. Zunächst war es für A ? »s Zentrum ebenso bitter, wie für jeden Kenner dieser R höchst erfreulich, daß die Kon- , Dativen, die Nationalliberalen und die wirtschaftliche nn d^^N'gung unmißverständlich erklären ließen, daß sie ze Paragraphen des Toleranzautrazes stim- h. wurden, o quas mutLtio rsruru! Wie hat sich die