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verordurmgSblatt der SreiShauptmauuschaft Bautzeu zugleich als Soufistorialdehörde der Oberlausitz. Amtsötatt der NmtShauPtmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz des Hauptjollamts Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeindcräte zu Schirgiswalde und Weißenberg Orga» der Handelt- und Gewerbekamruer t" Zittau Weranüvortlicher Redakteur Georg G. Monse (Sprechstunden wochentags von 10—11 und von 3—4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. — Fernsprechanschluß Rr. »L. DIekBautzrner Rachrichten erscheinen, mit Ausnahme der Kon«. n«d Festtage, täglich abends. Preis deS vierteljährlichen Abonnements 3 ^i Jusertieusgrbü hr für den Rau« einer PeM» Spaltzeile gewöhnlichen Satzes 1b 4, in geeignete« Fällen «nter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Katz entsprechend teurer. RachwetSgebühr für jede Anzeige und i Jnierito» 20 Pfg, für briefliche «ll«lunftsrrtcilung 10 Pfg^ kund Pottv) DM- Nur bis früh 10 Uhr eingehende Inserate finden noch in dem abends erscheinenden Blatte Ausnahme» Inserate nehmen die Geschäftsstelle des Blatte» und die Annoncenbureaus an, dergleichen die Herren Walde in Löbau, Elauß w Weißenberg, LIPPitsch in Schirgiswalde, Gustav Kröling in Bernstadt, Buhr in KöutgShain bei Oftritz, Reußner In Ober Cunnersdorf und von Lindenau in PuISnttz. Mk. 11. Montag, den 14. Januar, abends. 1901» L-.iL Bekanntmachung. Die am 24. Juni 1837 »eistvibene Witwe de» Geheimen Registrators Gräfe, Frau Sophie Dorothee >»erw. Gräfe g<b Hörnig, hat In ih-em am 10. Juli 1834 errichteten, am 35 Juni 1837 vor dem vormaligen Austizamle Dresden publizierten Testamente ein Kapital von 24000 welches infolge eine» am 19 Juli 1834 von der Erblasserin errichteten Kodizill» aus die Summe von 5869Z >12 4 vermehrt worden ist, mit der Bestimmung auSgesetzt, daß die nach Verlaui eines JahreS, von ihrem TodeStag« an gerechnet, erwachsen den Zinsen diese» Fonds zu gleichen Teilen an sech« durch da» Los zu bestimmende eheliche Kinder, Enkel, Ar- »der Ururerkel Ihrer Geschwister oder der Geschwister ihres obengenannten Ehegatten, welche noch nicht da» 14. Lebensjahr ersüllt haben, verteilt werden sollen. Die zur Perzeption Gelangenden bleiben nur zwei Jahre nach einander im Genüsse, können aber in der Folge, wenn keine anderen Jntereflenten vorhanden wären, nochmals und nach Befinden mehrer« Male durch das Los aus di« gleiche Zelt in den Genuß dieser Zinsen treten. Da nun Im lausenden Jahr« die 32te stistungSmäßige Verteilung der Zinsen de« Stiftung- vermögen» aus die Zeit vom 24. Juni 1900 bis dahin 1902 vorzunehmen ist, so werden die Eltern und Vormünder aller nach obigen Bestimmungen zur Perzeption mehrerwähnter Stiitungszinsen Berufenen hier, durch ausgefordert, Ihre Kinder und Pflegebefohlenen bei dem unterzeichneten Ministerium mit Beibringung der erforderlichen Legitimation baldigst und längsten» den 12 Juni Witt schriftlich anzumelden, unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche bis dahin nicht angemelder, oder nicht ausreichend legitimiert würden, zu dem LosungSteimiue nicht zugelassen und bei der Verteilung der betresstnden Gelder nicht beiücksichtigt werden sollen. Zu der unter Leitung deS RechtSanwaltS und Notars Justiziar vr Zerener In Dresden statifindenden Verlosung selbst Ist drr 29. Juni Witt anberaumt worden, an welchem Tage die Eltern resp. Vormünder der angemeldeten und legitimierten Perzioienten vormittag« 10 Uhr im Saale der Dresdner Kausmannschast — DreSden-Altstadt, Ostraallee Nr 9 — zur Losung entweder in Person oder durch gehörig legitimierte Bevollmächtigt« sich «Inzufinden haben. Für die im VerlosungSIermine Außenbleibenden wird durch eine hierzu beauftragte Person gelost werden. Eltern beziehentlich Vormünder, welche vom Erfolg der Verlosung kein« Nachricht erhalten, haben anzunehmen, daß Ihre Kinder beziehrntltch Mündel keinen Gewinn «langt haben. Dresden, am 10 Januar 1901. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. V. Scvdcwitz. Kotte. Bekanntmachung. Zu dem Amtliche« Waarruverzeichniffe zu« Zolltarife ist ein vierter Nachtrag veröffentlicht worbe«, der bei jrder zu Zollabfertigungen befugten AmlSstelle In einem Exemplare zur Einsichtnahme fetten de» Publikums bereitgehalten wird. Dre»d«n, am v. Januar 1»01. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion. vr. Löbe. Bekanntmachung. ES wird daraus anfmerksam gemacht, daß Anmeldungen von neuen Fernsprechanschlllssen, welche im nächsten FrühjahiSbauabschniti zur Ausführung kommen sollen, spätestens bis zum IS. Februar bet dem zuständigen Vermsttelungsamt zu bewirken sind. Sollen nach diesem Zeitpunkt eingehende Anmeldungen noch berücksichtigt werden, so ist zur Deckung de» Mehraufwandes ein entsprechender Kostenzuschuß zu entrichten. Dresden, S. Januar 1901. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Halle. Lehrerstelle. An den hiesigen evangelischen Volksschulen ist möglichst bald eine ständige Lehrerstelle mit der nach- stehenden Gehaltsstassel (D zu besetzen. Bewerbungsgesuche sind bis zum 26. Januar 1901 an den unterzeichneten Stadtrath «tuznrelche«. Bautzrn, am 10. Januar 1901. Der Stadtrath, vr. Kaeubler, Oberbürgermeister. S Vom vollendeten 25. Lebensjahre ein Jahresgehalt von 1600 27- — 1700 „ elnschl. 300 Wohnrmgsgeld. — 29. 1800 , 31- 2000 . „ 350 , b«rgi. 34. „ , 2200 , 37. 2400 , -- M. 43. 2600 „ 2800 , , 3S0 , »mpl. S7. 3000 . 31- 3200 „ SOO „ bergt. öS. , . 3400 DieKuudvn, div iu der Amt vom 1. duli 1894 bis Ontoru Kv2. dis «uw -0. dr» 1895 geboren sind, siuci uurumeläeu 2UM Liutritt iu die ktnudenbürgersodulv Montag, den 14. dsnuur, iu dis Kintaek« KnLb«n8uIiuI« vioustsg, den 1b. danuar, vormittags 8—11 Dkr iu meinem Oosedäkts^iwmer. Lei der ^nmeiänog ist der Iwptavkvin vorruiegen, kür ao88«rkald Lautroa» geborene Knaben aueb die Oebartsurkuilckv und l'antdeavdeinignog, kür 8ckü1« aus »uä«r«o 8vdul«ll das letzte 8vkoInvU8lll8 und der Imptsettelo. Kaution, am 2. danuar 1901. Oie ^umvldunx der Kinder, die Ostern d d. in die städtisckvn Slückvlro«8ekl»lom und in die Vordvreitnng88vknlv eintreten sollen, wird kür die ködere l'öodtersekule: ^kittwoed, den 16. danuar, di« Vorbereitungsscdule: Donnerstag, den 17. danuar, die ^ädeken-Lürgersekule: Kreitag, den 18. danuar, die Lrentrelscke Ltiktssedulo: Dienstag, den 22. danuar mittags von 11—1 Ddr im Larterrerimmer dir. 5 des LedulgedLudes am Dauv»- graoen der lloterreieknete entgegennedwen. Vorrulegen sind Kei Anmeldung der Kinder, di« dor«it8 8eknlnnt«rriedt gvoo88«v Aad«», ein LokulLeugnis und ein impksekvin; bei Xowoldang der Kinder, die Ostern d. d. erst sekulpUieidtig wvrdv> (bis /uw 30. äpril 1901 das 6. Dvbeosjadr erfüllt Kaden), «in Tauk- und ein Oebartsneugnis, falls sie molkt in das Oedurtsregistoe des kiesigen Ltandesamtes eingetragen sind, ein Impfsekvln. Rack § 4 ^dsatr 3 «tos Volkssokalgovotro» äürkon auf ^nosok dor kütsrn oder Lruroker arwtl soiebs Linder »akzouommsn nerdoo, dio bi» rum 30. duni d. 1. das 6. Debsosjabr rollenden. Lautren, den 2. danuar 1901. Lckuldiroktor lkulm». «emIIcliLk Ssrlkllzverelii ksinro». 81L» n »zx sm 23. /snosi- 1901 nsvkm. 5 Uli!» im 8sslv lies «viels ruf WöintkLUd» in vsutren. I'agvsordanog: Kassenberiedt. Lkgän/ungsvakie». Scdluss der Lrksenrdista: 5,30. Ibr Idttrkeew, »tellrsrtrotsuder Vonitreoder. Für die Gemeinde (4700 Elnwohner) ist die Stellung de« GemklNvi Vorstandes sofort zu besetzen Gesammtgehalt de« Vorstände« und Standesbeamten 2400. — ohne Wohnung Dreimonat liche Kündigung. Lautiontfähige Personen, welche schon im Gemeindewesen (Verwaltungs- und Rechnung«» fach) länger« Zeit gearbeitet haben, wollen gefl Gesuche bis Ende Januar an den Gemeindeältesten R. H»I- mmm «Im eichen mit näheren Angaben über bisherige Thätigkeit. Alt-Eibau. Hoffman«, Gem.-Aelt Montag, den 21. Januar 1901: Viehmarkt irr Bischofswerda. Wocheuscha«. Mit der verflossenen Woche hat die Tagung sowohl des deutschen Reichstags wie de» preußischen Landtag» begonnen. Der Reichstag, der nur die zu Weihnachten ab gebrochenen Verhandlungen wieder aufnahm, trat am Diens lag tu die erste Beratung de» Gesetzeuiwarf», betr. da» Ur hebkrrecht an W rkeu der Litteralm und der Tonkunst sowie de» GtsehtNlwurfS, betr. da» Verlagsrecht. Betd» Vorlagen wurden, nachdem sie den Reichstag auch iu de Mtltwochsfihung noch beschäftigt hatten, au eine Ko*- Mission wetter gegeben. Hiernach begann die zweit« Lesung des Etat» mit der Veratung de» Etat» de» Reichs« tag», die rasch erledigt wurde. ES lag dann die geger die Fortdauer der (iw § 19 de» deutsch-rusfischen Zoll vertrag») de« russischen Geireidehaudel gewählten be sonderen Vergünstigungen gerichtete Resolution de» Grafen Klinckowströ« vor, die schließlich der Badgetkommisstor lugewteseu wurde, worauf der gleichzeitig behandelte Sia de« Reichskanzler» urd der Reichskanzlei genehmigt wurde Bei der folgenden veratung de» Etat» de» Ministerium« de» Jauern, Sehalt de» Staatssekretär», brachte der na- lionailtbrrale Abg. Bassermanu, unter Anerkennung dei Fortschritte der socialen Sesetzgebung, verschiedene Wünsche, wie die Ausdehnung der Schutzgrsetze aus die HauSiodvstrte, R form der Krankem Versicherung u. a. zu« Ausdruck; Staatssekretär Graf PosadowSky erwiderte auf diese unt andere Anregnugra (Abg. Beckh, Vogelschutz bett, Abg Hp«ck, betr. Ausführung de« Fleischbeschau Gesetzes) »üg- ichst entgegenkommend, wobei er etu erfreuliche« Bild oo« «er im RrtchSamt de» Innern betriebenen Arbeit iu de> anitäreu Arbetterfürsorge entrollte. Der Etat de» Mini lerium» de» Innern beschäftigte da« Hau» in den beiden letzten Sitzungen der Woche. Am Freitag veranlaßte de> ilutrag de» Abg. Rißler eine sehr lebhafte Aussprache «ach welchem ein Gesetz, bett, die Abänderung dtS Reichs - uvalid en Gesetze», erlassen werden soll, demzufolg« Unteroffiziere und Mannschaften, die am französischen Krieg« and an früheren Kriegen tetlgenommen haben und dkler EttoerbSthätigkeit ans weniger al- etu Dritttetl Herabgesetz ft, Beihilfen erhalten sollen. Eine ganze Reihe vor Rednern trat für die vom Antragsteller vorgkschlageue Ko«> «isfiouüberatung diese» Anträge» ein, der denn auch etu stimmig der vudgrlkommisstou zugewtesea wurde. Ferne» lagen Anträge über die »eitere Au»geflaltuug der Gewerbe gerichte vor, die von Abgeordneten der soeialdemokiatifcher Fraktion, de» Ceutrum» und der oationalliberalru Fraktior eingrbracht waren und einer besonderen Kommission über- »irsrn wurden. (Vie Verhandlungen der Sonnabend- itzuug enthält nufer weiter «aten folgende ausführlich« RetchttagSbericht) Im preußischen Landtage stellte sich am Mittwoch der Reichskanzler Graf Bülo» dem Abgeordnetenhaus! als preußischer Mtuistrrprästveut vor und erklärte, daß er ei als die vornehmste Aufgabe der Regieruog betrachte, „iu de» etustwetlen sich «och tmmer lebhafter gestalteudeu Kampf« '« d«e wirtschaftliche« Interessen die vorhandenen G gensähe nach Möglichkeit zu v rsühnen, zwischen den ver- chied nen Zntereffen einen möglichst gerechten Ausgleich lerbeiznführen und diejenigen zn schützen, die sich au» tgeuer Kraft nicht schützen können". Der gute Eindruck, ren diese Worte auf der rechten Seite de» Hanse» machen «ußteu, konnte durch andere Stellen der bedeutenden Rede nur verstärkt »erden. Mit freudiger Zustimmung davktm tte Konservativen, al» sie au» de« Munde de» leitenden StaalSmauue» vernahmen, daß er an der Ueberzeuguug festhalten »erde, „daß, wenn ein Glird de» socialen Körper» leidet, alle anderen Glieder mitleiden, unt daß, so lange ein so wichtige» Glied wie dir Landwirtschaft zu leiden hat, der GesamtorganiSmu» sich keiner sichere« Gesundheit erfreuen kann-. Graf Bülow erklärte weiter, daß er ravon durchdrungen sei, „daß die Landwirtschaft, unsere Land wirtschaft, uubediogt einer kräftigen Unterstützung bedarf", vtese «arme Teilnahme für dir Landwirtschaft durchzieht die ganze Rede («an vergleiche nur die folgende Motisteruig »er neuen Kaualvorlage!) in solch?» Maße, daß die liberalen Blätter oder richtiger der Teil der liberalen Prrsfe, »er jede nachdrückliche Förderung der landwirtschaftliche« Zateresscn perhorrekeiert, sich vergeblich abmüht, au etu- zelueu besouder» markauteu Stellen (wie „unter gesteigertem Zollschntz'!) herumznmäkelu und ihre Bedeutuna abzu- kchwächeu. . . Da« Abgeordnetenhaus, dem seither dir gewichlige Kaualvorlage zugegaogen ist, hat erst irr nächster Woche (Montag) »teder Sthnng, da dte Abgeord-