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Ar. '-slki LI.-Jahrg. F«r«sp»echer: 32722 — «eschiift»st«Se32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147S? SäcklMe Donnerstag, 21. Sept. Iv22 «edaktto« ««» «eschästostelEr Dresden-«. 1«, Holbrtnsteaße 4B volfsmtuna Die SnNilNche'»»»»leNmm ernenn rurzeit dreimal wöchentlich. >8e,uaSvr«tK für September durch die Polt vtt > anzelgen. Stellen- und Mletaesuche 8 Die Pellt-Nellame»et!e tm redaltionellen Teil. SS mm breit. SS Zm Ei zet crtaui si.lli sich der Prei» siir die Dt »Stag-Nummer aus 5.8» itlr die Donnersieg-Nummer auf »5« ne I Inserate mit besonderer PlazierungSvorfchrtst au> obig« Preise 25 Prozeui jiuschlag. t^fertcngebiihr iür und siir die S^unlag-e.ummer auf 8 UuzelgenpretSi Die emgeipalten- Petit,eile l» N«, «nr Nammen. u. PeremS- s Selbstabholer 2 X, bei ilebersendung durch die Post außerdem Portozuschlag. Im Falle höherer Gewalt ober bei« bluSbleiben der Papierlieierunge» »Iw. ertlichl lebe Verpflichtung aui Erfüllung von Anzelgen-ilustrügen und Leistung von Schadeneriap. Svre«lt>mde der R«»attton:ä—N Uhr nachm. Nichl anSbriilklich znrückverlanate nnd I Für undeutlich geschrieben« iowte durch Fernsprecher auigegebene Anzeigen m» Mikporto nicht versehene Einsendungen an dieRedaktion werden nicht auibewahri. s 'Snnenwirdie LerantwortiichkeU ,ür die Nichltgleu des Texte» nicht übernehmen. »innabme von VeichSltSaiizeigen bt» 1» Uhr. von Famiiienaiizeigen bis Il Uhr vormittags. — Annahmestellen in DreSde», Schmidt'lche Buchhandlung. Inhaber P. Beck Schlohstratze S. in Bautzen, Franz Kurtat. An der Peiriilrche 1 Dev Erfolg Havensteins Berlin, 29. September. Der Nachtausgabe des ..Tag" zu- folge ist das Ergebnis der Londoner Meise Havensteins fast ein doller Erfolg. Havenstein hat seine Absichten an der Themse bei nahe im vollen Umfange erreicht. Die Bank von England wird die Garantie für die deutschen Schatzwechsel binnen sechs Mo naten übernehmen, die Neichsbank für 18 Monate. Pressestimmen zur Reise Havensteins Berlin, 20. September. Die Morgenblätter beurteilen das Ergebnis der Meise Havensteins nach London durchweg günstig. Das „Berliner Tageblatt" schreibt u. a.: Die Reichsbank würde dadurch, das; sie mm auf Grund der Besprechungen ihres Prä sidenten mit der Bank von England und der mit dieser erfolgten Einigung ihre Unterschrift unter die vom 15. Februar bis 15. Juli fälligen Schatzwechsel seht, die Bürgschaft nicht nur für die erste Rate, sondern auch für den gesamten Betrag in Höhe von 270 Millionen übernehmen. Darüber, wie sich diese Summen auf die einzelnen Monate verteilen sollen, verlautet bis jetzt noch nichts. Wahrscheinlich wird man aber in den ersten vier Mo naten Raten von 150 Millionen und die letzten mit 70 Millionen bezahlen. Die Lösung des Gesamtproblems wird in politischen Kreisen als nicht ungünstig betrachtet. Der „Vorwärts" schreibt: Wir sind überzeugt, daß weite Kreise des In- und Auslandes die. Nachricht, daß Herrn Havensteins Londoner Mission erfolgreich gewesen ist. in einem Gefnbl der Erleichterung aufatmen werden. Wir wissen aber, daß diese Befriedigung keine allgemeine sein wird, weder außerhalb noch innerhalb der deutschen Grenzen. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meint, immer noch auf ihrem ablehnenden Standpunkt verharren zu müssen und meint, die Rückversicherung der Neichsbank bei der Bank von England habe nur rein formalen Charakter. Es bleiben auf >eden Fall deutsche Unterlagen, die wir hier durch Unterschrift preisgeben. Dabei ist zu bedenken, daß gerade diese Objekte die letzten Reserven der deutschen Volkswirtschaft darstellen. Die Vorschläge der deutschen Regierung bleiben nach wie vor unannehmbar und undiskutabel. Bereitwilligkeit der Reichsbank Berlin, 20. September. Von zuständiger Stelle erfährt die Teiegraphenunion:: Nach der Rückkehr des Reichsbankvräsidenten Havenstein von London fand heute nachmittag eine Kabinetts- sihnng statt, in der die Frage der Belgien auszuliefernden Schatz wechsel behandelt wurde. Havenstein teilte mit, daß die Reichs- bank nmnnehr bereit sei, die sechsmonatigen Schatzwechsel, fällig am 15. Februar bis 15. Juli 1923. mit ihrer Unterschrift zu ver sehen. Das ReichskabineU »ahm diese Erklärung entgegen und beschloß, der belgischen Regierung sofort Antwort zu geben. Die Bezahlung der neuesten Ausgleichsrate Berlin» 20. Sevtbr. Den B'ätteru zufolge überwies die deutsche Regierung 10 Millionen Goldmark, die auf G-und der letzten gemeinsamen Note der Alliierten als Abschlagszahlung auf die in Wirklichkeit fälligen Ausgleichszahlungen in Höhe von 28,4 Millionen zu zahlen waren, den Ausgleichsämtern der Alliierten. Tagesschau Wie HavilS mitteilt, ist der frühere Botschafter der Ver einigten Staaten in Berlin Gerard im Alter von 70 Jahren gestorben. Dem Reichstag ist der Entwurf einer Verordnung über Zi'lleehöhiingrn zugegange». durch die eine weitere Einschränkuieg der Einfuhr von entbehrliche» Luxusware» herbeigesührt werden soll. In Le Havre kam es am Montag erneut zu Zwischenfällen, da die Schiffsmannschaften es ablehnten, länger als acht Stunden zu arbeiten. Ungarn wurde am Montag einstimmig von der VölkerbundS- vcrsamintiiiig in den Völkerbund ausgenommen, nachdem der Vertreter der Tschechoslowakei im Namen der Kleinen Entente nochmals scharfe Bedenken gegen dir Ausnahme vorgrbracht hatte. Die Deutsche Grwerbeschnu in München wird am 8. Oktober geschlo en werden. Am 9. Oktober findet eine Schlußseier statt. Zum ersten Male landete wieder ein englisches Flugzeug ans dem Flugplatz in Fuhlsbüttel. Es war mit vier Mann Besatzung und zwei Passagieren auf dem Wege nach Berlin. Der engli-ch« Kriegsminister Sir L. Worthingtoi,-EvanS traf in Köln zum Besuche der britischen Nhcinarmee ein. Man Pricht davon, daß er eine Unterredung mit General Degoutte aber bic Verringerung der Bosatzungstrnppcn haben werde. Der Generalbevollmächtigte des frühere» deutschen Kaisers gibt br äunt, daß der Kaiser im November eine neue Ehe einzn- ge'c» gedenkt und zwar mit der verwitweten Prinzessin Hermine oon Schönaich Karolnth, gcb. Prinzessin Neuß ältere Linie. Eine Revierkonferenz der Bergarbeiter Deutsch Obcrschlesicns sprach sich mit allen Stimmen für rin Ncbcrschichtcnabkoinincn wie in Westfale» bestehend aus. Auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Augsburg er stattete Reich: tagsallgeordneter Ad. Braun den Bericht des Parlei- vorstandes. Hierin sprach er sich für den Schutz des Achtstunden tages aus. Die Fragen der Einigung der sozialistischen Parteien wurde späterer Beratung Vorbehalten. Am 23. September findet in Brünn für den Biologen und Begründer der Vererbungslehre. Gregor Mendel, eine inter- nniianale Gedenkfeier statt. Die Hilfsaktion ** Es liegt wie eine stumme Resignation auf dem gesamten Volke, auf dem zurzeit ein furchtbarer Druck lastet, und mar. braucht kein Schwarzseher zu sein, um trübe in die Zukunft zu blicken. Nicht genug, daß die wirtschaftlichen Grundlagen immer schwankender werden, daß die Abnahme der Kaufkraft dec Massen immer bedrohlichere Formen annimmt, das schlimmste ist, daß unsere ideellen Kulturgüter dein Ruin geweiht sind. Kunst und Wissenschaft sind in höchster Not, die caritativen Institute vermögen dem wirtschaftlichen Drucke kaum noch standzuhalten, lieber der Presse schwebt dasselbe dunkle Schicksal. Fast könnte es banal scheinen, immer wieder an die Lage der Presse zu erinnern, wenn es nicht so tra gisch und so bitter wäre, zuinal wenn es sich nicht etwa um ein bloßes Erwerbsunternehmen handelt, sondern um das einzige Rückgrat unserer christlichen Erneuerung! Eine christliche Presse erkennt man nicht schon daran, daß sie dem Leser mitunter eine Nachricht aus kirchlichen Kreiselt auf tischt, von ihr muß man vielmehr verlangen, daß sie die Welt und ihre Ereignisse nach christlichen Grundsätzen betrachtet und wertet. Die Presse hat nicht den Zweck, gierigen Sensations hunger zu erwecken und zu stillen, sie hat dem Volke eitle nahr haftere Kost zu bieten, an der es innerlich wieder zu gesunden vermag. Und es kann nicht wundernehmcn, daß man auf ver schiedensten Wegen gerade der Not unserer christlichen Presse zu steuern sucht. Einmal erwartet man Hilfe vom Staate. Und es ist in zwischen auch ein staatliches Eingreifen in bezug aus die Höhe des Papierpreises erfolgt. Es ist nicht ninntcressaut, zu Wissen, was diese Maßnahme bedeutet. 'Den teuren Papierpcers führen die Fabrikanten bekanntlich uns die eno-m hohen Holz preise zurück. Man kann ann-hmen. daß zur Herstellung ton lOO Kilo Papier etwa ein halber Raummeter Holz notwendig ist — der JahresbHarf der doutsch..» Zeitungen an Holz beträgt ungefähr 900 000 bis 1000 000 Ramnmeterl —, daran kann man auch die Bedeutung dieses Faktors richtig ermessen. Und dort muß natürlich die Verbilligunqsslt »n einsetzen. Das Reich hat nun wirklich den Papierpreis für September auf 68 Mark für das Kilo festgesetzt, r-nd man wird zugeben, daß damit allerdings nicht allzu viel geholfen sein dürfte, zumal inzwischen die Gehäl- ter und Löhne noch angezogen haben. Von solchen Maßnahmen kann man eben auf jeden Fall nur beschränkte Hilfe er warten und man darf nicht alle Hoffnung darauf setzen. Was der Staat nicht kann, müssen wir durch selbst tätige Hilfe zu erreichen suchen. Und es sind bei weitem noch nicht alle Mittel und Wege erschöpft. In einem lehrreichen Aufsätze nimmt letzthin G. Meixner, der Landcssekretär des kath. Preßvereins für Bayern, zur Not der katholischen Presse Siek» lung und macht dabei beachtenswerte Vorschläge. Not tue vor allen Dingen die Gründung eines katholischen Preßvcr. "-i.nL^ü.r.^anz Deutschland, eventrell auch durch Er» Weiterung der Aufgaben des BorromäusvereinS, der die Für, derung der Tagespresse mit allem Nachdruck betreiben musste. Langjährige Erfahrung hat gelehrt, daß nicht so sehr Reden und Predigten über Notwendigkeit und Bedeutung der katholischen Presse — so unentbehrlich diese auch sind —. als vielmehr zähe unermüdliche Kleinarbeit zum Ziele führen. Er befürwortet dann weiter eine alljährliche Diöze» san-Pressekonferenz, zu der die Vorstände sämtlicher OrtSvcreine und sonstige Interessenten zusammenwinmen sollen. Dadurch würde sicherlich der Kontakt zwischen Presse rnid Volt am wirksamsten erreicht. Ferner wäre ein allgemeiner Pressesonntag vom deutschen Episkopat anzusctzen, an dem auf allen Kanzeln eindringlich über die Bedeutung der guten und schlechten Presse für das religiös-sittliche Leben zu predigen sei. Am Nachmittag soll in den Prcßvereinsortsgruppen das gleiche Thema von anderem Gesichtspunkte abermals zu behan deln sein. So wäre der Boden vorznberciten für die sich anschlie ßende Pressewoche. Tüchtige Männer und Frauen werben in Stadt und Land von Haus zu Hans Abonnenten für die ka tholische Presse! In Nürnberg ist dieser Pressesonntag und diese Prcssewoche seit zwei Jahren eingeführt und der Erfolg war sehr befriedigend. Nur diese systematische, bcliarrliche, von Jnlir zn Jahr wicderkehrcnde Kleinarbeit wird unsere katbolischc Prelle letztlich im Volke durchsetzen. Hand in Hand mit dieser Werbearbeit müßte aber auch der Ausbau unserer Zeitungen gehen. Und dieser Ausbau ist mög lich trotz der gcgcnwärligen furchtbaren Teuerung. Zusammen- schluß zu Wirtschaftsverbänden, eventuell Errichtung eigener Papierfabriken, Errichtung von Anzeigcnburcans und Korrcst'on- denzbnrcaus müßten erfolgen. Das scheint uns in der Tat dec einzige Weg zu sein, unsere katbolischc Presse vor den» Unter gänge zu bewahren, ja ihr die Bedeutung und Verbreitung zu geben, die sie haben muß. wenn sie wirksam ibre hohe Mission erfüllen will, Kündcrin christlicher Glaubens- und Sittcngrnnd- sntze in einer Christus und seiner Kirche feindlichen Welt zu sein. Auf jeden Fall muß jeder Vorschlag schnellstens in Er wägung gezogen werden, so lange es noch Zeit kst. Mit Mah nungen, Aufrufen und Entschließungen allein ist der Sache nicht gedient. Wir dürfen unsere Hoffnung nicht ans Rettung von außen setzen. Es liegt an uns, was uns die Zukunft in dieser Hinsicht bringen wird. Aus dem Ausland Die Orientkrise Paris, 20. September. Marschall French, der englische Obcrkommandierende während des Weltkrieges, der augenblicklich in Paris weilt, wird sich von hier aus direkt nach Konstantinoprl beoeben. Nach einer Meldung aus Konstantinopel, für die eine amtliche Bestätigung allerdings noch nicht vorliegt, soll das kema- listischc Hauptquartier vier bis fünf Divisionen in Stärke von 15 000 Gewehren in der Richtung auf Jsmid in Bewegung gesetzt h bcn. Die griechische Negierung bat Befehl gegeben, die Front in Thrazien durch die aus Kleinasien zurückgekehrten Trnppen- verbände zu verstärken. Die neu formierten und ausgerüsteten Divisionen sollen ausschließlich ans Mannschaften der jüngeren Jabrgänge zusammengesetzt sein. Die älteren Jahrgänge sind vorläufig entlasten worden. Englands militärische Rüstungen Amsterdam, IS. September. Ans London wird gemeldet: In London fanden am Montag zwei Ministersihnmgen statt, in denen die Frage des Nahen Ostens beraten wurde. Es waren zugegen die Chefs der Flotte, der Armee und des LuftdienfteS. Dian be- schloß, die bereits auf dem Wege nach den Dardanellen befind, lichen Verbände der Armee, der Flotte und des Lustdienstes von England aus zu verstärken, obwohl die Regierungen von Austra lien und Neuseeland für den Ernstfall bereits ihre Unterstützung zugesagt haben. Den Truppenteilen in England sind bereits nähere Befehle Augegongen. Henry Ford schließt seine Werke Ncuyork, 19. September. Nach einer Meldung au? Detroit hat der amerikanische Großindustrielle Henry Ford am Sonn abend sein gesamtes Werk geschlossen. Dadurch sind mehr als 70 000 Arbeiter brotlos geworden. Deutsches Reich Fürst Löwenstein und das Zentrum Das „Mainzer Journal" veröffentlicht folgende Zuschrift: „Die deutschnationale Volkspartei Worms hat in Nr. 45? der „Wormser Zeitung" vom 8. September l. I., um für die Versauimlung vom 11. September Reklame zu machen, den ver dienstvollen Katholikensührer Alois Fürst zu Löwenstein als Kron zeugen gegen die ZeutrumSpartei und für die Deutschnationalen angesprochen und ihm die Worte in den Mund gelegt: „Das Zentrum ist nicht mehr die parlamentarische Vertretung der deut schen Katholiken". Daraufhin wandte sich der Vorsitzende der Wormser ZeutrumSpartei au den Fürsten mit der Bitte um Aufklärung. Der Fürst antwortete am 11. September in einem ausführlichen Schreiben au den Abg. Nuß und wie-Z nach, daß hier ein Satz aus seinem bekannten Artikel in Nr. 136 des. roten „Tag" vom Juli l. I. a»S dem Zusammenhang ge rissen und sinnentstellend wiedergegeben wurde, da bezeichnendere weise das Wort „leider" in dem betr. Satz wcggelasjen und der ganze Zusammenhang ignoriert worden ist. Ter Satz wurde» namentlich im Hinblick aus die Bayrische Bolkspartei und di« Mehrzahl der Katholiken Bayerns geschrieben, nicht aber etwa wegen der „zahlreichen" Katholiken der Deutschnationalen ober Deutschen Bolkspartei! Fürst Löwenstei» schreibt dann wörtlich an den Abg. Nuß weiter: „In dem Zusammenhang dürfte er (der zitierte Satz) aber ein ganz anderes Gesicht haben als bei seiner Ansschlachtung in der Einladung der Dentichnationalciz Volkspartei. Dieser kann insbesondere auch entgegcngehalten werden, waS ich im unmittelbaren Anschluß an den angeführtest Satz über die Parteien sage, „die — vorsichtig ansgedrückt — die Wahrung der katholischen Interessen bisher nicht zu einer ihrer Aufgaben gemacht haben". Ich ermächtige Euer .Hochwohl geboren ausdrücklich, in meinem Namen zu erklären, daß ich es entschieden ablchne, als Kronzeuge der Dentschnationalen Volks partei gegen das Zentrum ausgesprochen zn werden". Dieses Erklärung des Fürsten Löwenstein ist klar und deutlich. Di« deutsche ZeutrumSpartei dankt es ihm, zumal auch er in denß „Tag"-Nrtikel nicht vergaß, hervvrznhebe», daß „wir auch ferner hin mit wärmstem Danke der Verdienste eingedenk bleiben, di^ das Zentrum sich um die Sache der deutschen Katholikei: erworbe^ hat und heute noch erwirbt!" ^ Die Katholikentagspredigt de» Erzbischofs Dr. Faulhaber ist Gegenstand einer kleinen Anfrage, die die Komni'.niisten nn Reichstag eingebracht haben. Es wird in der Anfrage die völlig: abwegige Behauptung aufgestellt, daß die bekannte Predigt vom Münchener Katholikentag die „republikanische Staatsform ge-, schmäht und beschimpft" habe. Die Regierung wird gefragt,) ob sie veranlaßt hat, daß der Oberreichsanwalt auf Grund des Kanzelparagraphen des Strafgesetzbuches n»d des Gesetzes zum Schube der Republik gegen den Erzbischof einschreitet, um die staat-j liche Autorität der Republik gegenüber den monarchistischen Schmälpl ungen des Erzbischofs Faulhaber zu schützen. Die Kommnnisten als Hüter von Recht und Gesetz, das ist in der Tat ein ergötzliches Schauspiel. Die kommunistischen ReichStagsabgeocdncten tüten «best besser, ehe sie eine solche Anfrage stellten, sich zunächst einmal! über den Tatbestand besser zu unterrichten. Wenn sie wirklich so, sehr um Recht und Gesetz besorgt sind, dann geben wir ihnest den guten Rat, zunächst einmal vor der eigenen Türe zu kehren.' Was haben die Kommunisten nicht alles anaestcllt, „in den' Schwerverbrecher Hö.z als zu Unrecht verfolgten unschuldigen Märtyrer hnizustellen.