Volltext Seite (XML)
Verlagsort Dresden. Anzeigenpreise die Ilvaltln« 22 mm breit» Zeil« 8 Psg. Für Platzwllnsche können wir kein» Gewähr leisten. Erscheint 8 mal wöchentlich. Monat! Bezugsprel, durch Tröger elnschl. 80 bzw 40 Psg. Trägerlohn 1,70-, durch dl« Post elnschl. PoslUberweisungsgebühr. zuzügl 38 Psg Post-Besteilgeid. Einzet-Nr^ 18 PIg., Sonnabend- u. Festtags-Nr. 1b Psg. Abbestellungen müssen spätestens eine Woche vor Ablaut der Bezugs- zett schriltllch beim Verlag «ingegangen sein. Unsere Tröger diirsen kel-.e Abbestestungen «nlgegennehmen. - Nummer 89 — 4O.Iahrq o°.RNuM Schrtstlettung: Dresden A, Polierstr. 17, Rui L8711 und 21012; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch- druckerel u. Verlag Th. u. D. Winkel. Polierstr. 17, Rut 21012: Postscheck tNS5: Etad'bank Dresden 84767. Mittwoch, 1«. April 1941 Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs störungen hat der Bezieher oder Werbungtrelbende keine Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresden Zusammenbruch der serbischen Armee Sarajewo besehi — Briten und Sriecben am Olymp zum Kampf gestellt — 9 große Schiffe im Hasen von Piräus durch Bombenwurf schwer beschädigt Vom 44. bis 4S. April 43S KLußz uge und 4 Sperrbattone vernichtet Velsasi von starken Verbänden angegriffen Berlin, 1«. April. Das Oberstommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Reste des serbischen Heeres gehen der A u s- lösung entgegen. Deutsche motorisierte Truppen stiehen bis Sarajewo vor und besetzten die Stadt. Tausende von Ser ben streckten die Massen, Gefangenen- und Beutezahlen wach sen stündlich. DI« Luftwaffe bombardiert« Bahnanlagen und militärische Stützpunkte der südlichen Herzegowina sowie einen Flottenstützpunkt an der Adria. Sturzkampfflugzeuge erziel ten vor der dalmatinischen Küste Volltresfer aus einen grohen bewaffneten Transporter, der nach dem Angriff mit Schlagseite liegen blieb. Ein weiteres großes Handelalchlss wurde bei der Insel Brazza schwer beschädigt, ein Flugboot durch MG-Beschuh zerstört. In Griechenland haben schnelle Truppen die zurück gehenden britischen und griechischen Verbände durch scharfes Nachstößen am Olymp und den Bergen westlich davon zum Kampf gestellt. An der griechischen Front fügten Sturzkampfverbände dem südlich Servla zurllckgehenden Feinde schwere Verluste zu. In Luftkämpfen wurden 8 britische Flugzeuge zum Absturz ge bracht, auf griechischen Flugplätzen 17 feindliche Flugzeuge in Brand geschossen. Im Hafen von Piräus wurden weiter« g große Schisse durch Bombenwurf fchwer beschädigt. In Nordasrlka wurde ein von Kriegsschiffen unterstützter Vorstoß britischer Panzerkriiste auf Sollum abgewtesen. In der letzten Nacht griffen starke Kampfsliegerverbände den wichtigen britischen Versorgungs- und Wcrfthafen Bel- s a st in Nordicland an. Schon die ersten Angriffswellen er zielten Bombenvolltrefser im Hasengcbie« und in Rüstungs werken der Stadt. Zahlreiche Spreng- und Brandbomben riesen in den Hol land- und Wolfs-Werften ausgebreilete Brände hervor. Gleich zeitig griffen andere Verbände von Kampslugzeugen kriegswich tige Zlu'le, vor allein Hafenstädte an der englischen Ost- und SUdküs'c mit guter Wirkung an. Bei Einflugversuchen am Tage in die besetzten Gebiete und bei eigenen Iagdvorstößen gegen die britische Südkilste verlor der Feind am 15. April im Lustkamps 6 Jagdflugzeuge und ein Kampfflugzeug. Eigene Verluste traten hierbei nicht ein. In der Nacht zum 16. April unternahm der Feind ledig lich Stäraugrisse auf das norddeutsche Küstengebiet. Durch Bombenwurf entstand nur geringer Sachschaden. Marineartillerie schoß ein feindliches Flugzeug ab. In der Zeit vom 11. bis 15. April verlor der Feind 135 Flugzeuge und 4 Sperrballone. Hiervon wurde» 24 im Luft kampf, 11 durch Flakartillerie. 3 durch die Kriegsmarine abge schossen und 97 am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 32 eigene Flugzeuge verloren. Der Leutnant Schotters eines Gebirgsfägerregimentes zeichnete sich dadurch besonders aus, daß er mit einem schwa chen Spähtrupp tief in die feindliche Stellung cindrang, einen feindlichen Divisionskommandeur und mehrere Offiziere gesan- gennahm und ohne Verluste zurückkehrte. Spalato von -en Italienern beseht Ketterer Vormarsch an der griechischen Front - Alattas Flugplätze erneut vom deutschen Fliegerkorps bombardiert - rsoov-VM-Dampser im östlichen Mttelmeer versenkt Rom. 18. April. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Jugoslawien haben motorisierte Kolonnen der 2. Armee nach lleberwindung feindlichen Widerstandes Spa lato 409 Kilometer von ihren Ausgangsstellungen an der Grenze besetzt. Abteilungen der italienischen Kriegsmarine ha ben in Verbindung mit Abteilungen des Heeres und der Schwarzhemden die Besetzung des Dalmatinischen Archipels nördlich der Zara vorgelagerten Insel fortgesetzt. An der griechischen Front rücken unsere Truppen vom Gebiet der Seen bis zur Vojussa vor. Nach heftigen Kämp fen wurde Erseke besetzt und überholt. Die Luftwaffe hat Offensivaktionen gegen Straßen, Kraftwagenkolonnen und auf dem Marsch befindliche Truppen durchgeführt. Die Flugplätze von Podgoriza, Janina, Para- mithia und Korfu wurden wiederholt im Tiefslug angegriffen. >0 Flugzeuge wurden am Boden in Brand gesteckt und zahl reiche andere schwer beschädigt. Im Verlauf von Lustkiimpfen wurden 4 feindliche Flugzeuge brennend zum Absturz gebracht. Einer unserer Sturzkampfbomber ist nicht zu seinem Stütz punkt zurückgekehrt. In der Nähe von Korfu haben unsere Flugzeuge zwei Mg-VRT-Dampser mit MG-Feuer beschossen, von denen einer , In Brand geriet. In der Nacht zum 15. haben Formationen des deutschen Fliegerkorps die Flugplätze von Mieabba, La Venezia und die Werften von La Valetta angegriffen und dabei Anlagen, Flyg- zeugstartbahnen und Artilleriestellungen getroffen. In der gleichen Nacht haben andere deutsche Fliegersor. Kationen den Flugplatz von Eleusio in Griechenland ange griffen sowie in der gleichnamigen Bucht vor Anker liegende Schisse, wodurch an den Anlagen schwer« Schäden verursacht, ein 8000-BRT-Dampfer voll getroffen und zwei weiter« gleich große Dampfer beschädigt wurden. In Nordasrlka gehen die Operationen bei Sollum und die Einschließung der Festung Tobruk weiter, wo sich der Feind, von Seestr«itnräft«n unterstützt, hartnäckig verteidigt«. Deutsche und italbrnische Luftformationen setzen Ihr« un- unlerbroä>enen Angriffe gegen die Festung und die feindlichen im Hafen liegende Schiff« fort. Im Verlaus« von vustkämpfen wurden 5 Hnrrieanes abgeschossen. 2 unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Sliitzpunkten zurückgekehrt. Im östlichen Mittelmcer haben unsere Luslslreilkräslc Schiffe eines feindlichen Geleitzuges angegriffen. Ein großer Dampfer von 1 5 000 BNT wurde durch Torpedo getrof fen und versenkt. Weitere Schisse wurden mit Bomben gelroj- jcn «nd schwer beschädigt. Einer unserer Jägcrverbändc hat im Ticsslug den Flug platz von Irakllon (Kreta) angegriffen, wobei 2 feindliche Bom ber am Boden in Brand gesteckt wurden. Eines unserer Flug zeuge wurde abgeschossen. Der Flugzeugführer hat sich mit dem Fallschirm gerettet. In Ostasrika haben unsere Lustverbände im Abschnitt von Dessie Kraftwagenkolonnen mit MG-Feuer und Splitterbomben belegt. Simowiisch nach Athen geflüchtet Rom, lii. April. Wie „Giornale d'Italin" aus Ankara erfährt, ist (general Simowltsch nach Athen geflüchtet. Parteien in Kroatien aufgelöst Die ersten Verordnungen und Ernennungen Agram, 16. April. -General Kvaternick hielt am Dienstag eine kurze An sprache, in der er dem kroatischen Volk offiziell mitteilte, daß Dr. Ante Pawelitsch nach Agram zurückgekehrt sei und die Führung übernommen habe. Dr. Paivelitsch hat General Kvatcrnik zum Oberbefehls haber der kroatischen Wehrmacht und Dr. Artukowitsch zum Bevollmächtigten für öffentliche Sicherheit und innere Ange legenheiten ernannt. Eine Verordnung des Staatsoberhauptes Dr. Pawelitsch besagt, daß alle politischen Parteien aufgelöst und verboten sind. Auch alle Versammlungen und Zusam menkünfte sind untersagt. Auf Grund einer Verordnung des Generals Kvaternik haben alle Personen, die nicht ihren stän digen Wohnsitz in Agram haben, die Stadt innerhalb einer kür zen Zett zu verlassen. Die Einschiffungen der englischen Truppen Nur noch Nachhutkämpfe mit den Engländern Saloniki, 16. April Wie zuverlässig bekannt wird, nehmen die Einschif fungen der englischen Truppen an der griechi sche,, Ost Küste immer größeren Umfang an. Es ist zn beob achten, daß die rückwärtige Bewegung der englischen Truppe» infolge des Eingvttsens der deutschen Stukas mehr und mehr in eine heillose Flucht ausartet. Die Engländer stellen sich nur noch zu Nachhutkämpsen, um ihrem Rückzug eins ge wisse Deckung zu geben. In den Häfen der griechischen Ostküsle und an sonst geeig neten Stellen, wo die Engländer versuchen, sich auf griechischen Kriegs- und Handelsschiffen in Sicherheit zu bringe», wurden griechische Haudelsschiffsliapitäue, die sich weigerten, ihre Schisse den Engländern auszuliefcrn, von den Briten mit Waffengewalt dazu gezwungen. So geben die Engländer nicht nur die grie chische Armee ibrem Schicksal preis, sondern sie versuchen auch nach. Griechenland seine Handels- und Kriegsslotte zu ent. führen. Halifax sprach in Aewyork Stockholm, 16. April. Lord Halifax, sichtlich stark beeindruckt durch die letzten für England ebenso blamabel ivie ungünstig lautenden Kabelmeldungen aus dem Südosten, fühlte sich, ivie Reuter aus Newyork meidet, bemüßigt, wieder einmal das Wart zu nehme«. Die Gelegenheit dazu gab ihm ein Diner in der engischen Sprachengesellfchast. Gleich eingangs mußte Halifax feststellen, daß er in einem „schicksalsschweren Augenblick" spreche. Er konnte trotz aller Verrenkungen auch nicht umhin, die Auswirkungen der letzten Ereignisse ans dem Valkan und in Nordafrika als „bedrohlich" zu bezeichnen. Trotzdem aber habe er „festes Vertrauen in den Endsieg", denn — „derselbe Geist und derselbe Freiheiisdurst, der die USA und das britische Weltreich entstehen ließ, kann nicht von einem so niedrigen System mied em der Nazis be siegt werden" Zur Untermalung dieses heroischen Ausrufs fügte er hinzu, man müsse die Lage auf dem Valkan und in Nardafrika als das hinnehmen, was sie ist, nämlich ein „schwarzer Punkt" in der Geschichte des Krieges. Haiisax versuchte dann aus schwarz weiß zu machen, indem er meinte, Jugoslawien sei angegriffen worden, bevor es mil der Mobil machung fertig war und bevor die Besprechungen zwischen dem jugoslawischen und dem britisclien Generalsiab zu Ergebnissen führen konnten Die ganze Großzügigkeit der britischen ..Hilfeleistung" für die neuesten Kriegsopfer Churchills ergab sich aus dem Satz, daß England in der Absicht, Griechenland und Jugoslawien Hilfe zn gewähren, „mit vastem Borbedac'al' seine Trumwn in Nardafrika geschwächt habe, abwohl es sein wobt wußte, wel ches Risiko das mii sich briuaeu würde Haiisar unterließ es natürlich wohlweislich, hierbei gleich noch milzuteilen. in weich schamloser Art und Weise zu der gleichen Zeil, wa er diese Rede hielt, die britischen Truppen ihre sogenannten Bundes genossen im Stich 'assen und die schon lange vorher vcreit gestellten Schisse aussucheu, um »ach dem Muster von Andais- nes und Dünkirchen Hais über Kopf zu flüchten. Lord Haiisax plauderte dann von den neuen Stellungen der Briten in Nardafrika. ..von denen inan nicht annehmen brauchte, daß sie nicht gehalten werden Kannen", wenngleich die Lage dart „eine gewisse Besorgnis rechtfertigt". Halifax phantasierte schließlich von der RAF als einem ..unver,,!.ick!ich fchlagfertigen Kriegsinslrument" und von dem .unveräi X'rt bleibenden Wert einer Seemacht". Nach mehrsachen Berveu- gnngen vor Roosevelts ..außerordentlich praktischen und wert vollen Maßnahmen" für die Unterstützung der britischen Lache knickte er erneut zusammen, indem er die augeublkkiiche Zeit als die „schwärzesten Tage der Menschheit" bezeichnete, womit er natürlich lediglich die Brite» meint. Den Schluß des Ge stammels bildete ein neuer durch die Blume vargcbrochter Hilferuf an die Adresse der USA. die ..entschlossen au unsere Seite treten muß, um zu verhindern, daß die Freiheit auf Erden ausstirbt". VergwerksimMck aus Hokaido 30 Todesopfer Tokio, 16. April. Im Kohieubergwerk auf Hokaido er« eignete sich heute morgen aus noch unbekannten Gründen eine Explosion, bei der 30 Bergmänner getötet nnd mehrere andere verletzt wurden. Menzies soll Englandausenlhalt verlängern Stockholm, 16. April. Churchill hat. wie Reuter aus Cen- berra meldet, an den australischen stellvertretenden Premier minister Fadden telegraphiert und ihn gebeten, Menzies möge seinen AufenUM in England angesichts der „augenblickliä>en Krise auf dem Balkan und in Libyen" verlängern.