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Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Weueealaazeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hütteugrund, Oberlungkvitz, Gersdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts u»t Hermsdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchurtzdorf des Stadttuts zu Hohenstein-Etnstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaft«- Neichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, WUstenbrand, Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Trüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Beranttvortlich für die Schriftleitnng Dr. Erich Frisch, für die Anzeige« Otto »«ch. Vk IW Imonall.330».- M. ohne T'.Lg.-lohn, t LanNghoNil Anreigropreio: Die Kg-spalt Grundz.!,« 23».-,I I/V ! durch die Post monatl 3b00.-M. ei,lschl. Bkstellgeb.! OuWUvl'llV, vkn HO. Mu! die Re?!am-ze!le 7ÜV.-, Rachweirgebühr 3» - R. 1A. lIüUu Sie lWWMWn WWkli im fiheliiliiiiS unter dem Schutze der Franzosen Auch in V o ch u m ist es nun un Laufe des Don nerslags zu ernsten Unruhen gekommen. Vie kommunistischen Sioßlrupps ftüizten sich dort aus Lebensmittelstände und setzten Raud und Plünderung in gleicher Weise wie in Gelsenkirchen fort. Roch schlimmer hausten die Ge sellen in Dortmund, wo die städtische Verkaufshalle zertrümmert und die dort lagernden Vorräte vernichtet wur den. Aber in einer Versammlung der Aufrührer wurde er klärt, man solle Zusammenstößen mit der Polizei aus dem Wege gehen! Wir wissen, wo di« Herren der Schuh drückt: sie erkennen, daß sie sich aus eine abschüssige Bahn be geben haben, von der es kein Zurück mehr gibt; sie er- leimen ferner, das; mit Blutvergießen wenig Zuneigung erworben wird. Die „Rote Fahne", gestern noch voller „Siegeszuversicht", schlägt heute bereits einen anderen Ton an: „Die kommunistische Partei hat die Pflicht, den Ar- beitermasstn zu sagen, daß es ein Wahnsinn ist, sich ohne Wassen in bewaffnete Kämpfe zu stürzen. Di» Kommunisten babcn die Pflicht, in die Massenbewegung hineinzugehen, die Arbeiter zu überreden, jedem b e. waffn «ten Z u s a m m e n st o ß in den« gegebenen Moment auszuweichen und geschlossen nur di« Waffe des Streits und der politischen Demonsira - tion zu gebrauchen. Die spontanen ÄrbeiterbewegMgcn werden ganz bestimmt aus den Verhältnissen heraus ko auswachsen, daß es dem Bürgertum ein Leichtes sein wird, sie Geschichte mit einem Blutbad zu beenden, wenn nicht die Proletarier ruliges Blut bewahren." Wenn dann die „Rote Fahne" dazu rät, vom „fran - ,duschen Imperialismus", von dein sich noch gestern die Kommunisten aufstacheln ließen, abzurücken, so scheint ihr doch allmählich - wenn sie's auch nicht offen zugeben darf! — bange zu werden, vor der nicht wegzuleugnen - den Tatäche, daß nun auf einmal der Landes- seind der beste Freund der K. P D. geworden. Wi« weil dies« herrliche Verbrüderung schon gegangen ist, beweist einwandfrei folgende Mitteilung aus dem Auslande: London, 25. Mai. Der „Times"-Vertreter meldet au» Gelsenkirchen, daß die Franzosen für die Kom munisten Partei ergriffen, indem sie die Feuerwehr attackierten und die Wiederherstellung der Ordnung verhinderten. Viele hätten ihm gegen über mit der Freundschaft der Franzosen geprabll. Der Ver neter prophezeit schwere Tage, wenn erst die Läden leer sind, welch» zu wirtschaftlich umnöglichen Preisen verkaufen müssen. Die „Westminster Gazette" beschwört die Regierung, ernste Mahnungen nach Paris gegen die Be günstigung der Kommunisten zu richten. . Die preußische Negierung und die Unruhen Entgegen der am Freitag früh in der Presse verbrei- lelen Meldung, daß sich die deutsche Reichslegierung mit der französischen Besatzungsbehörde im Ruhrgebiet in Verbin dung gesetzt habe, um die Erlaubnis zur Heranschal- fung verstärkter P o l i z e i 1 r Up p e n zu erhalten sind wir in der Lage, zu erklären, daß diese Nacht inso fern irrtümlich ist, als die Reichsregierung diesen Schritt nicht unternommen hat es sich vielmehr um die preußische Regierung handelt, die als verant wortlich in erster Linie in Frage kommt. Das unheilvoll« Auftauchcn der kommunistischen Hundertschaften führt natur- gemäß dazu, Herrn Severing in erster Linie neben dem Verhalten der Franzosen dafür verantwortlich zu machen, daß sich die kommunistische Schlachtsront in solcher Breil« im Ruhrgebiet entfalten konnte. Die Landtagssraktion der Deutsch « n Volks- Partei, deren Stellung in der Frage gegenüber dem Minister Severing insofern besonders schwierig ist, weil ihr als Teilhaberin der Koalitionsregierung m gewissem Sinn« bisher die Hände gebunden waren, hat sich in einer besonderen Sitzung mit dem Kommunchenaufstand befaßt und ihrer Auffassung dahin Ausdruck verliehen, daß mit Entschiedenheit zu fordern sei, daß alle Schichten der Bevölkerung, die bereit wären, Ruhe und Ordnung im Staate zu halten und für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit einzutreten, nunmehr ausgeboten wer. den müßten, um die Rui>e wieder herzUstellcn, nachdem die Franzosen durch die Vertreibung der Schutzpolizei die Ltädt« »on ihren Sicherheitrbeamten entblößt haben Di« Fraktion der Deutschen Volkspartei drückt ibr Bedauern darüber aus, daß di« Bildung einer Schutzorganisation in Geilenkirchen unter Ausschluß der bürgerlichen Scbichten vor ach geaa.ngcn ist, und verurteilt diese Art oou „Schutz- Organisation", die einseitig zusammengesetzt ist aus Mit gliedern der gewerkschaftlich orientierten Arbeiterschaft, aufs strengste. Noch verhängnisvoller erscheint es ihr, daß man bei der Bildung der Schutzorganisationen die Kommu nistische Partei mit ausgenommen hat, von der die Anstif tung zu dm Plünderungen ausgegangen ist. Auch der Vorstand der Deutschen Volks p a r - tei, der am Freitag im Reichstag zufammengetteten ist, bat sich) eingehend mit der oben erwähnten Frage be schäftigt und teilt die Ansicht der preußischen Landtags - sraktion. Die deutsche Note in Vorbereitung. In der Vorbereitung der deutschen Anlworl - nolc ist, nach einer. Meldung der „B- Z.", insofern eine gewisse Entwicklung zu verzeichnen, als man nunmehr in die Behandlung des onkrelen Inhalts dieses politischen Dokumentes eingetretcn ist. Es Hai hierüber gestern eine ausgedelmte Mmistcrbcsprechung stattgesunden, der heute eine weitere folgt und es dürste nunmehr die Frage der sachlichen Grundlage für die neue deutsche Note im wesent lichen feststehm. Trotzdem wird vor der endgüstigen For Musterung wohl noch eine Fühlungnahme mit den eng > tischen Regierungsstellen erfolgen, die auf dem Wege über Presseäußerungen die unveränderte Aufrechterhaltung der oom Kabinett Bonar Law eingeleitelen Vermittlungspolitik zugesichert haben und Bereitschaft zu einer Beratung für die Erfolg versprechende Formulierung der deutschen Note bekunden. „Daily News" schrcioen: In Londoner amtlichen Kreisen erwartet man jetzt ein ausführliches deutsches Angebot nich 1 vor 2 bis 3 Wochen. In wolP unterrichteten Kreisen ist man der Ansicht, Deutschland werde sofort oder im Laufe der Verhandlungen ein« Ge» samtreparationssumme bis 40 Milliarden Goldmark an- bieten können Eine verlogene Rechnung. Zn seinem letzten Halbjahrsbericht Hal der Wieder - herstellungsaukschuß die deutschen Reparationsleistungen bis zum 3l. Dezember 1922 mit rund 8 Milliarden Goldmark angegeben. Zn dieser Summe sind mir die Leistungen enthalten, die Deutschland auf Reparationskonto gutgeschriebcn werden. Für diese Leistlingen hat der Wie ° derherstellungsaulsschutz zum Teil Summe» eingesetzt di« weit unter ikrcm wirklichen Werte liegen, so vor ollem sür die abgeliesMen deutschen Handels schiffe. r>nu schon die auf Reparntionskonto anrech nungssähigen deutschen Leistungen stellen einen viel höheren Wert als die vom Wiederherstellungsausschuß angegebe- »en 8 Milliarden dar. Daneben aber hat Deutschland auf Grund des Vertrages von Versailles zahlreiche weitere Lei stungen bewirkt. So wird z. B. das der Liquidation unterliegende deutsche Privateigentum im Aus land«, das allein einen Wett von N 740 Mill. Gold - mark dachtelst, in der Aufstellung des WiedcrbersteUungs - ausschusses überhaupt nickst berücksichtigt, soll die deutsche G e s a m l l e i st u n g festgestellt werden, so müssen muh di« Leistungen, die nicht auf Neparationskonto angerech - net werden, mitaufgäführt werden. Eine solche Zusammen stellung der deutschen Gesamtleistungen ist in der vor eini gen Monaten veröffentlichten Schrift des statistischen Reichs- amtes enthalten. Zn ihr sind die anrechnungssähigen deut schen Leistungen an die Gegenseite seit dem Waffenstill, stand bis zuM 3l. Dezember 1922 mit rund 42,78 Mil liarden, die EefamttIsttmgqn Deutschlands mit weit über 50 Milliarden Goldmark ohne Berücksich tigung des Reichs- und Staatseigentums in Elsaß- Lothringen und d«n deutschen Kolonien sowie des rein mili- tärrchen Rücklasscs in sämtlichen Räumungsgebieten ange geben. Werden auch diese Zahlen in Rechnung gestellt, so belaufen fick) die Gesamtleistungen Deutschlands aus dem Vertrage von Versailles ach weil über 100 Milliarden. Die kommende Brotpreiserhöhung. Der Reichsarbeitsmimster wird umgehend mit den be teiligten Kreisen über di« Auswirkungen der im Jun, b» vorstehenden Brotpreiserhöhung beraten unv ins besondere ihre Folgen für den Haushalt der Arbeitnekm« feststellcn. Das Ergebnis wird den in Frag« kommend«« Organisationen und Behörden als Unterlage für di« kom- menden Lohnverhandlnngen mitgeteill w«rdtn Der Reich-sarbeitsichmster ist sieb bewußt, daß «ine so stark« Verteuerung des wichtigsten Volksnahmngsmittels nicht zu Lasten der Arbeitnehmer gehen darf, sondern daß die eintretende unmittelbare und mittelbare Belastung oielmechr bei den Lohnverhandlung«n, di« infokg« der g» lunkenen Kaufkraft der Löhne ohnehin überall notwendig werden, voll abgegoften werden muß. Der Reichsarbeüsminificr bat gleichzeitig mit diese» Veröffentlichung den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbän - den seine Stellungnakme bekanntgegeben und di« Schlich- mngsbebörden ersucht, dieser Frage besonder« Aufmerksam keit zuzuwenden. Ebenso wird die Fürsorge für Soziafte«»- ner, Kleinrentner, Knegshinterbleidene und Erwerbslose d«» durch die Brotpreiserhöhung angepaßt werden. Der R«ich» arbeitsminister bat auch die hierfür erforderlichen Maß nahmen bereits eingeleitet: sie werden beschleunigt abg« - schlossen werden, damit die Berechtigten baldigst in den Bezug der erhöhten Unterstützungen gelangen. Der barg« - legte Standpunkt des Reichsarbeitsministers wird von brr gesamten Neichsregierung geteilt. Verstärkung der englischen Besatzung. Die „Times" melden . Mit Rücksicht aus die franzö - fisch-belgischen Verstärkungen im Ruhrgebiet hat die eng lische Regenmg aus Prestigegründen die Verstärkung der Garnison des Brückenkopfes in Köln um ein« Division angeordnct, deren Einschiffung schon in de« nächsten Tagen beginnen wird. Baldwins Kabinett. Premierminister Baldwin hat sein Kabine t t vervollständigt, das mit dem von Bonar Law fast idea- lisch ist. Baldwin bleibt vorläufig Schatzkanzler. Lor» Robert Cecil wird Gebeimsiegelbewahrer, Joys o a Hicks Finanzsckretä»- des Schatzamtes und der früher« S«»- cetär Bonar Laws, Davidson, Kanzl«r d«s Herzog - lums Lancaster. England gibt seine Reserve auf. Die „Times" melden: Zn der ersten Kadintttssitzung !mt«r Baldwins Vorsitz ist beschlossen worden, daß der eng lische Vertreter in der interalliierten Rheinlandkommlssion di« bisherig« protestierende Passivität aufgeb«« und an den Beratungen wieder wie früher telln«hm«n soll. Man erwartet in politischen Kreisen Londons, daß damit die Herausgab« von Verfügungen der Rheinlandkommissio» zum Stillstand kommen soll, die nicht im JMeress« Eng - lands liege. , N MW« MlM! ' Ausgerechnet eine halbe Stund« bat di« franzv. fisch« M i n ist« rk r i si s gedauert. Poincaree Kat natür lich gar nicht daran gedacht, vor dem Senat zu kapitv - licren, «r hat lediglich durch ein« schöne Gest« seinen ver- «hrlichen Landsleuten wieder einmal feine Unentbehrlichkeit drastisch voi Augen führen wollen. Nunmehr vervr«itet da» amtliche französische Nachrichtenbüro über die Lage ein« natürlich von Poincaree beeinflußte Mitteilung, in der «« heißt: Wenn Millerand den Rücktritt, den Poincaree an- bvt, abgelehnt hat, so geschah dies deshalb, und zwar wie man in politischen Kreisen annimmt, mit Recht, weil die Ansicht besteht, daß die allgemein« Politik der Regie rung keineswegs kompromittiert ist. Der Senat hat sich in seiner Eigenschaft als Staatsgerichlshof bei seinem Be schluß am Donnerstag nachmittag ausschließlich auf de« Rechtsstandpunkt gestellt, und seine Abstimmung' kann un» soll kemtklei politisch« Rückwirkung haben. Es handelt« sich nur darum, festzustellen, daß das Verfahren gegen di« Kommunisten vor dem Geschworenengericht vor sich gehe« soll. Es ist vorauszusehen, daß in gcmz kurzer Frist de» Senat auf dem Wege einer Interpellation über die Poli» lik des Kabinetts berufen sein wird, Poincaree gegenüb«» seine Haltung auszudnicken Diese kann niemand zwei felhaft erscheine.