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m»s Uhr Ki»»ci Amtsgericht «nd den Stadtrat z« Wilsdruff rentamt zu Tharandt Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 64455 Nr. 1«1 Sonntag de» 4. Mai 1919 78. Jahrg Amtlicher Teil Der Gemeiudevorftand Vollmachtsaustausch in Versailles sehen. Dollmachlsausiausch in Versailles ist 16467 33061 S772S «eck. re gewähr! f'Nr"84B 39506 405^ 1441S 2S^ 40053 4M 68176 7st" 8493S 8«^ 2568 IvM Kinde^sttU >aus). Erste Begegnung der Friedensdelegierten. Versailles, 2. Mai. Die erste Begegnung der sämtlichen Friedensdelegierten nun vorüber. Graf Bsockdorff-Rantzau war ersucht Man lese täglich die amtlichen Bekanntmachungen in unserem Blatte. Unkenntnis der Bestimmungen schützt nicht vor Strafe. Aul WM M . vttsdr-ß iachm.4O mmluffA Tonhalle' !orsta»d> Diese Teile der Hallerschen Armee sollen gegen die Ukrainer dienen, nicht sowohl, um Lemberg anzugreifen, als vielmehr in die rechte Flanke der bei Lemberg fechtenden Ukrainer zu fallen. Der Vormarsch der Polen auf Lemberg verfolgt rein nationalistische Zwecke. Lem» berg und das anschließende Petroleumgebiet soll genommen werden. Die Nachrichten, daß für die noch nachfolgenden Teile der Armee Haller in der Provinz Posen, in Gnesen Hokensaiza. Rogasen Quartiere her gestellt würden, lassen sich zurzeit nicht genau nachprüfen. Unwahrscheinlich klingen sie insofern nicht, als die polnischen Erfolge gegen die Bolschewiki an der Grenze Polens diese schon zurück gedrängt und die Besetzung von Wilna ermöglicht haben. Deshalb ist es möglich, daß die noch folgenden Divisionen nicht mehr an dieser Front notwendig sind. Durch die oben angegebenen Standorte würde natürlich Lie Netze- front und die oberschlesisch-polnische Front belastet und ein verstärkter Grenzschutz könnte geboten erscheinen. Seit Sonntag ist bei Len Polen eine vermehrte Flugtätigkeit zu beobachten gewesen, die sich teilweise auch auf das deutsche Gebiet erstreckte. Polnische Truppenoerschiebungen jenseits der Grenzlinien sind mehrfach beobachtet worden, doch sieht die deutsche Oberste Heeresleitung keine Bestäti gung für die umlaufenden Gerüchte, die von einem beab sichtigten Vorstoß der «Polen gegen dis Deutschen sprechen. t. - Nach» kaufen. Meld, lspr. 4^ üt Tra"^ ort schlich dar«« ibl. IxgM Hesselsdorf. Magermilch- «ad Nährmiltelkarten ^den Montag de« 5 Mai vormittags 1v—II Uhr ausgegeben. me .50 vilsdt^ hätte die deutsche und tzie englische Kriegsmarine unter der roten Flagge sich verbrüdert. Dann hieß es, die französische Armee habe gemeutert und das Rätesystem eingeführt. Dann wurden wir mit der unwahren Nach richt beglückt, in Italien sei Lie Revolution ausgebrochen und der König Viktor Emanuel ermordet. Alles Worte, nichts als Worte. Daß Labei zahlreiche und folgenschwere Fehler, auch in der Auswahl der Personen, gemacht wurden, läßt sich nicht bestreiten. An die Spitze unserer Friedensabordnung hat man zum Glück einen wirklichen Diplomaten gestellt, den Gesandten Grafen v. Brockdorff-Rantzau, so daß wir zweifellos in Versailles wenigstens über das zweck entsprechende Rüstzeug verfügen. Das Heer der Räterepublik Bayern hat in diesen Tagen ebenso versagt, wie das Räteheer Ungarns. Derweil haben die Polen eine Armee ganz nach „altem System" aufgestellt und fühlm sich infolgedessen stark. Wir haben vollauf damit zu tun, Lie Brände im Innern zu löschen, und nun drohen neue Gefahren an der Ost- grenze. In dieser Lage brauchen wir Männer der Tat, nicht des Wortes. Diese Männer müssen die Kraft be sitzen, die Volksgenossenschalt zur Arbeit anzufeuern. Dann dürften wir mit besserer Hoffnung in die Zukunst Entspannung in Oberschlefien. Infolge des energischen Zngreifens des Staats kommissars für Oberschlesien durch Anordnung des Arbeits zwanges, das Verbot von Veröffentlichungen aller Art mit Ausnahme der bereits bestehenden Zeitungen und Zu lassung nur aus Grund ortspolizeilicher Erlaubnis scheint die Lage in Ooerichlesien eine Entspannung erfahren zu haben. Die Feier des ersten Mai wurde überall durch Umzüge und Versammlungen begangen. Indes verlief der Tag in vollständiger Ruhe und Ordnung. Der Polenaufmarsch im Osten. Die Armee Haller. Die polnischen Truppen der Armee Haller, die bis her durch Deutschland transportiert wurden, zählten, wie wir von maßgebender Stelle erfahren, 23 000 Mann i« zwei Divisionen, die 1. und 2. Jede Division besteht aus drei Jnfanierieregimentern, je einem Artillerie- und einem Kavallerieregiment. Die 1. Division ist alsbald von Warschau nach Tkal« «ebraLt morden. di« 2 *«b Kautsch. 18846 KB 7IK« Kleine Zeitung für eilige Leser. G. Die Maifeier ist im ganzen Reiche ruhig und ohne jede! ^°rung verlausen. Generalfeldmarschall v. Hindenburg kündigt in einem Reiben an den Reichspräsidenten seinen Rücktritt an. München ist von den Regierungstruppen nach "üsenkamps zum größten Teil besetzt werden. si, 3n Versailles fand eine Zusammenkunft der Delegierten M bei der die Vollmachten überreicht wurden. — Der ^'edenSvertagsentwurf soll erst am Montag den wischen überreicht werden. »'.Der Rat der Alliierten hat Japan die ehemalige deutsche "Mle Kiautschou rugesprochen. »..Die russische Sowjetregierung hat eine Mobilisierung "°sten Umfanges angeordnet. ^ Rumänen und Tschechen setzen ihren Vormarsch gegen Dopest fort. Die Rätetruppen leisten nur schwache» Kesselsdorf, am 2. Mai 1919. warke e "'S m'Sie^ enE ie werA AÄ! Ml« wenn A. 17^ ggB 60^ 7SL03 76^ 31151 101^ Insertion-pre!« Pfg. für »le «.gespalten« Korpuszelle oder deren Naum, Lokalpreis pfg„ Reklamen pfg., alle« mli Teuerungszuschlag. Z «raub und tabellarischer Sah mlt 50-^ Aufschlag. Bei Wiederholung und Iahresun. lhen entsprechender Rachlaß. iSelanntmachungen im amtlichen Teil jnur von Behör. die Spaltzeile «> pfg. bez. Pfg. / Rachweisung«, und Offertengebühr rv bez. Pfg. / Telephonische Inferaten-Aufgabe schließt jede« Rellamaiionsrecht au«. / Anzeigenannahme bi« 11 Uhr vormittag«. / Beilagengebühr da« Tausend PI'., är die Postauflage Zuschlag. / Für da« Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Togen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Stritte Piatzvorschrist */« Aufschlag ohne Rabatt. / Oie Rabattsähe und Rettopreise haben nur bet Bar zahlung binnen Zo Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichtliche Einziehung, ae- meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zellen- Preise«. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend al« Srfüstung«oi1 Wilsdruff vereinbart ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fast« nicht der Empfänger inner-.» Tagen, vom Rechnungsiag« an, Widerspruch erhebt. iUNg. » enden ich .ns senluB" lefreite. »eicke, eben, lchsen. Hautju^ ^rnsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Männer der Tat. p Jede Revolution hat bisher auf ihren Wogen einen Labten emporgespült. Einen Mann der Tat. Wenn Leit der großen Reden vorbei war, erstand der Retter, dem Wortstreit ein Ende machte. Anscheinend sind L.Leiten aber andere geworden. Bei uns und im h^sen Mittel- und Osteuropa herrscht noch immer die Hentze Phrase. Von Weimar, von Ofenpest, von eine Reihe wundervoller Aufrufe an das W oder gar an die ganze Welt hinausgegangen. „Mit Men läßt sich trefflich streiten, mit Worten ein Gebild hAten", heißt es im Faust. Nur kommt man damit hM vorwärts. Auch der Bolschewismus oder Maxi- Assmus, der seinen Namen daher hat, daß er das aller sozialistischen Forderungen aller Zeiten Anhieb in die Wirklichkeit umsetzen möchte, auch diese ^'wewistische „Alles- oder Nichts"-Partei hat bis- nur Wortführer, nicht Heerführer hervorgebracht. .Unter der Überschätzung des Wortes leiden wir alle. M in Deutschland glaubt man vielfach mit Reden allein «taat reiten zu können. Meister der Debatte sind Rat wissen viele, ein ganzes Heer von Räten steht iUr Verfügung, aber die Wte reißen aus, wenn es wird- Kein Mensch wird ncki von einem Bäcker ein Stiefel machen lassen oder bei einem Rechtkonsulenten U»vg für seine Lungenentzündung suchen. In solchen ,/^en fragt man den Fachmann, in öffentlichen An- Ehesten scheint das jetzt nicht mehr notwendig tz. Italien handelt vorläufig ganz anders. Das römische !i«,"ament ist so nationalistisch, daß es nahezu einstimmig Ai die Seite des Ministers Orlando gestellt hat, der Weltfrieden auf das ganze Adriatische Meer aus- "nd das unzweifelhaft slavisch-magyarische Fiume b-Mleren will. „Der Bolschewismus ist eine Krankheit »ej/Ster Nationen", hat dec französische Marschall Foch „an uns kommt er nicht heran". -Darin scheint er ihn letzt Recht zu behalten. Die deutsche Revolution Vf ""i ihrem Weg ein solches selbstbewußtes Wort ^Mitnehmen, da sie die Liquidationsmaffe eines ver- Krieges aufarbeiten muß. In ganz Deutschland tz,"wir allein Tausende von neuen Posten erhalten, die VAder nicht gab und iür Lie wir recht viel Gehalt aus- Viffen. V» "" ejnxn neuen Machtzuwachs und nicht bloß neuen Steuerzumachs bedeutete, so wollten wir Vf zufrieden sein. Aber die Macht der reoolutio- Maaten in Europa ist bestenfalls schwache Ein- VM. Der Bolschewismus versagt ebenso, wie die von entblößten rein sozialistischen Regierungen. Die Ui» daben lediglich erreicht, daß die kleinen umliegenden V» daß Tschechen und Rumänen und Serben jetzt "d überfluten; das alte Reich Ler Magyaren wird 'st die Revolution aus nationalen Gründen Hi worden. Man sagte sich: es gibt dann eine ''n Evolution. Dann ist daL Land gerettet. DaS ist gewesen, etwa so, als wenn einer sich selber ih ,-wache« wollte, in der Hoffnung, den Gegner onstecken . Gleich »ach Lem Ausbruch der Revolution '«te L« Telegraph Lie Nachricht, «af H-Her See Oer Kampf um München. Siegreiches Vordringen der Regierungstruppen. Berlin, 2. Mai. Wie amtlich gemeldet wirA, ist ein großer Teil Münchens Henie von de» RegicrnngStruppcn besetzt worden. Die Residenz ist fest in der Hand der cingedrungene» Truppen. Auch Rosenheim ist von der Regierungstrupp« nach Kampf genommen worden. Die dortigen Spartakisten haben sich in Kolbermoor erneut festgesetzt. Die Nachricht von der Erschießung von Geiseln durch die Kommunisten wird nicht bestätigt. Die Spartakisten leisteten teilweise hartnäckigen Wider stand, der im Nahkampf gebrochen wurden. Regierungs treue Bürger haben die Truppen unterstützt. Der An führer der Roten Truppen Egelhofer ist gefallen. Die Führer der Kommunisten Landauer, Gansdorfer und Dr. Kügler sind verhaftet. Bei gefangenen Spartakisten wurden zahlreiche Dum-Dum-Geschosse gefunden. Bei einem in Rosenheim erbeuteten Geschütz befand sich auch Gasmunition. Vor dem Angriff. Am Tage vor dem Beginn des Angriffes auf München lief von dort bei der Regierung in Bamberg folgender Funkspruch ein: „Neuer Aktionsausschuß zusammengetreten. Wünicht in Befpechungen einzutreten. Stellt Waffen handlungen umgehend ein! Wir stellen dieselben ein, wenn Truppen der Regierung Hoffmann das Weichbild der Stadt nicht betreten, da der Aktionsausschuß keine Garantie übernehmen kann, daß der Einmarsch nicht zu einem blutigen Strabentampf wird." Die Antwort der Regierung Hoffmann lautete darauf: „Bedingungen unannehmbar. Legt Waffen nieder! Jeder Widerstand ist nutzlos." eite« > WMmiff stner,^ uff. worden, am gestrigen Tage mit seinen Begleitern sich im Trianon zur Prüfung der Urkunden einzufinden, wo auch die Vertreter der alliierten und assoziierten Regierungen sich zur Überreichung der Vollmachten einzufinden hatten. Bei der Zusammenkunft waren auf gegnerischer Seite an wesend: Botschafter Cambon für Frankreich, Henry White, für Amerika, Bonar Law für England und Matsui für Japan. Auf deutscher Seite waren anwesend: Graf Brockdorff-Rantzau, die Mitglieder der Prüfungs kommission und Justizrat Schauer als Dolmetscher. Ansprache der Delegationsführer. Botschafter Cambon begrüßte die deutsche Delegation mit einer Ansprache etwa folgenden Inhalts: Herr Graf! Wir haben Sie gebeten, hierherzukommen um die Vollmachten der deutschen Delegierten von Ihnen in Empfang zu nehmen. Unsererseits werden wir Ihnen die Vollmachten der Vertreter der alliierten und assoziierten Regierungen übergeben. Wir werden Ihre Vollmachten prüfen. Sie werden mit unseren Vollmachten das Gleiche run. Einige unserer Vollmachten fehlen noch, elwa von zwei bis drei Staaten, sie werden demnächst Nachfolgen." Graf Brockdorff-Rantzau erwiderte in deutscher Sprache: „Ich habe die deutsche Prüfungskommission beaufiragr. die Vollmacht zu übergeben. Ich stelle Ihnen hiermit den Vorsitzenden der Kommission, Reichsjustizminister Lands berg, vor." Danach wurden die Vollmachten ausgetauscht. Es fehlten noch die Vollmachten von Italien, Costaria und Montenegro, die nachgereicht »erden sollen. Dagegen wurde auch eine Vollmacht des arabischen Staates Hedschas überreicht, mit dem wir nicht im Krieg waren. Delegierte aus aller Welt. In Versailles sind außer den vorgenannten Dele- Nationen noch vertreten: Canada, Australien, Südafrika, Neuseeland, Indien, Belgien, Griechenland, Portugal, Rumänien, Serben, Kroaten, Slovenen. Ferner Brasilien, China, Kuba, Guatemala, Haiti, Honduras, Liberia, Nicaragua, Panama und Siam. Die Überreichung des Friedensvertrages. Nach Pariser Meldungen wird der Friedensoertrags- entwurf wahrscheinlich erst am Montag den deutschen Delegierten überreicht werden. Die Abfassung des Frisdensvertrags ist nach dem „Temps" beendet. Der Druck in zwei Sprache«, französisch und englisch, hat be sonnen. Er wird einen Qnartband v»n 350 Seiten er geben. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Sahre 1841. Amis-! ilsdmfferTageblaü -Ml«dncher Tageblatt- erscheint täglich, mlt «»«nähme der Sonn- und Mit, abend« S Uhr für den folgenden Tag. / Bezug«prel« bei Sclbstab-olung ? dir Druckerei wächenilich Pfg., monatlich pfg., vierteilähriich Mk.; unsere Au«träger zugetragen monatlich Pfg., vierteljährlich Ml.; L, den deutschen Postanstalten vlerteljährllch Mk. ohne Zustellungsgebühr. 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