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-U34. 1873 (1514) Im sollen 5135 größteniheilS auch paffend für Johanngeorgenstadt l. Tagesgeschichte 27 22 279 27 7 1165 fichtene Scheite, „ Rollen, Aeste, Stöcke, Zwischen Nutzholz und Brennholz 1 Stunde Pause. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Oberförster zu wenden. Kömgl. Forstrentamt Schwarzenberg u. Kömgl. Revierverwaltung Breitenbrun, am 7. Februar 1873. I. Brückner.Schulze. »ermißt worden. ES wird um schleunigste Anzeige alles dessen gebeten, was über das Schicksal HüdelS oder den Verblieb der fehlenden Sachen bekannt wird. Zwickau, am 7. Februar 1873. Der Königliche Staatsanwalt. Taube. m«t»d att der «o rlchttämter Grünhain, Jo hanngeorgenstadt, Schnee- be.«, Lchn-arzenoerg u.-wtt- denfctt und der EtadtrStbe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeor- «nnadr.iiovniv Nenftabret, Schneeberg,Schwarzenberg Wildenfels und Zwönitz. Die hohe Politik gleicht seit lange schon einem ganz langsam und völlig geräuschlos dahin fließenden Wasser. Man weiß wohl, daß es weiter fließt, allein es geht so ungemein langsam und st.ll, daß man eS mit dem Auge kaum bemerkt, noch weniger mit dem Ohr. Just so geht es seit lange mit der Po- lüik. Die Welt weiß wohl, daß das politische Triebwerk nicht still steht, daß immer ein Rädchen in das andere greift; allein eS geht alles so still, so ganz unbemerkt, daß man genau aufmerken muß, wenn man gewahren will, um was eS fich handelt, welche Ziele verfolgt werden. So hat natürlich auch in der velfloffenen Woche das kunstvolle Räder werk der hohen Politik nicht geruht, Augenfälliges ist aber, eben wegen deS geräuschlosen Ganges, wenig zu melden. Dafür ist aber dle Zeitkrankheit — das Striken — desto augenfälliger zu Tage getreten. Str iken im äußer sten Westen von Europa, Striken im Norden, Striken — allenthalben! Und doch wird damit nun und nimmermehr etwas gebessert. Ja, das Striken ist zu einer wirklichen ansteckenden Zeitkrankheit geworden. In der' Regel wird aber durch das Striken weit mehr verloren als gewonnen, und doch finden fich immer und immer wieder Kurzsichtige und Leichtgläubige, die' fich von falschen Propheten verleiten und von der Zeitkrankheit anstecken lassen. Im äußersten Westen von Europa, in Portugal striken mit einem Male die Maschinisten und Heizer der Ei senbahnen. Dle Beförderung der Güterzüge mußte deshalb eingestellt werden. Die Kurierzüge gehen noch, werden aber von Ausländern geführt. Die Eisen- bahnkompagnten bieten aber alle Mittel auf, um ausländische Kräfte zur Wie deraufnahme des Betriebes herbetzuziehen, und eS sollen sich auch Ausländer erboten haben, fiir denselben Lohn die Geschäfte zu übernehmm. Was erreichen also die Strikenden? Sie verlieren größteniheilS ihr sicheres Brod, da- «st das Ende vom Liede. — Die strikenden Arbeiter in England in den großen Kohlengruben in Südwale- fahren auch noch immer fort, die Wiederaufnahme der Arbeit zu verweigern. Die Zahl der strikenden Arbeiter «ar im Laufe der verflossenen Woche auf die ungeheure Zahl von 89,000 angewachsen! Run ist ihnen zwar aus anderen Gegenden e«ne zweite UnterstühungSsumme von 8000 Pfund Sterl, zugegangen; allein wie lange wird diese Summe bei 89,000 Feiernden hinrcichen? und wie schmal werden die Bissen sein, die fie zu fich nehmen können, so lange fie bloß von den UnterstützungSgeldern leben? — Auch in Spanten hat in mehrer» Branchen das Strikt« begonnen. Mit Spa- Holzauktion auf Breitenbrunner Revier Pechstein'schen Gasthof zu Breitenbrunn nien kommen wir aber zugleich auf däs Feld der Politik. Nach den alter- neusten Nachrichten sollen die königlichen Truppen unter Anführung der Gene rale MorioncS und Primo de Stivera den Karlisten bei Aya wieder einmal eine sehr bedeutende Niederlage beigebracht haben. Ob fich die Nachricht bestätigt, ist aber erst noch abzuwarten, denn wenn alle die Siege, welche die königlichen Truppen über die Karlisten davon getragen haben sollten, auf Wahrheit beruh ten, so müßten die Karlisten schon seit Jahr und Tag vollständig bewältigt und total unschädlich gemacht sein. Daß aber dem durchaus nicht so ist, beweist eben der umstand, daß immer und immer wieder neue Banden der Karlisten auftauchen. Am feigsten und erbärmlichsten benehmen fich die beiden Thron- Prätendenten die Prinzen Karlos und Alfonso. Sie hallen eS immerzu mit dem alten Worte aller Feiglinge; „Weit davon ist gut für'n Schuß!" Venn keiner von ihnen wagt eS, fich persönlich an die Spitze der Aufständischen zu stellen. Man begreift wahrlich die Spanier nicht, wie fie fich für solche feige und herzlose Prinzen hinschlachten lasten können. In Frankreich dauert da- erbärmliche, ja ekelhafte Treiben in der Nationalversammlung fort. Da ist fort nnd fort von einer „Versöhnung" zwi schen dem reaktionären Dreißiger-Ausschuß und dem Präsident ThierS die Rede, da finden Sitzungen auf Sitzungen im Dreißiger-AuSschuß statt, und doch bleibt alles — beim Alten. Das Organ Gambetta'S tritt in einem kräftigen Artikel der officiösen Versöhnungögaukelei entgegen. Die „Republique Franxaise" führt den Beweis, daß die Verhandlungen zwischen dem Dreißiger-AuSschusse und dem Präsidenten der Republik, die Anfangs wenigstens die Neugier reizten, jetzt da- Land gänzlich gleichgiltig lassen; dies sei um so begreiflicher, als die Nation der National-Versammlung gar nicht den constituirrnden Charakter übertragen habe; ThierS werde zwischen der Nation und dieser National-Versammlung zu wäh len haben, und wenn er auch noch schwanke, so sei die Wahl am Ende doch nicht schwer. Jndeß habe ThierS seit der famosm Sitzung vom 14. December, wo Dufaure fich der Rechten so auffallend anschloß, eine neue Politik des Schwankens und der Spiegelfechterei befolgt, welche die „Versöhnung" zum Stlchworte habe; nun sei eS möglich, daß ThierS eS für nützlich Halle, dieses Spiel noch eine Weile forizusetzen, aber er möge denn doch auch nicht vergessen, daß dieses Fischen im Trüben auch ernste Gefahren berge, wenn eS zu lange getrieben werde. Seit de» letzten Wochen steig« im Lande die Besorgniß, daß ThierS die Politik, die er in der Botschaft ausgestellt, opfere. Sollte fich dies bestätigen, so werde eS entmuthigend wirken und zwar in einem Augenblicke, wo er zur Abtragung der Kriegsentschädigung den entschlossenen Muth d«S Volkes und den Credit des Landes nöthiger als je habe. — Die vrerte Milliarde der an Deutschland zu zahlenden Kriegsentschädigung soll übrigens Am 4. d. M. ist auf dem Wege zwischen Hartmannsdorf und Hundshübel unweit des Jahn-grüner Torfstichs der Leichnam des 20 jährigen, in Zwickau wohnhaft gewesenen, Bergarbeiters Moritz Hüdel, aus NeidhardtSthal, halb entkleidet vorgefunden worden. Hüdel hatte am 1. d.M. Mittag- in Wiesenburg die Bahn verlassen, um von da zu Fuß nach NeidhardtSthal zu gehen und war seitdem verschwunden. Zwar hat die Sektion den Verdacht einer Tödtung HüdelS durch dritte Hand nicht bestätigt, da aber die Möglichkeit eines stattgehqbten Verbrechens gleichwohl nicht ausgeschlossen ist und zum mindesten eine strafbare Plünderung deS Leichnams erfolgt zu sein scheint, so wird hiermit bekannt gemacht, daß von den Kleidungsstücken, in welchen Hüdel Zwickau verlassen, 1) eine schwarzseldene, runddeckeltge, glatte Mütze mit Lederschirm, lilafarbenem Kattunfutter und kleiner gelber Schleife über dem Schilde, 2) ein buntgemustertes Musselin-Shaw!tuch mit dunkler Kante, ungesäumt, 3) ein braunwollneS Vorhemdchen mit rothen Seitenrändern, auf dem mittelsten Streifen mit blumenartiger Näherei verziert und mit 2 kleinen dunkeln Knöpfen, sowie zwei schwarzen Bindebänder« versehen, 4) (in kaffeebrauner, hevgesprenkelter BuckSktnrock mit schwarzem Futter, 5) ein abgetragener Ueberziehrock von schwarzblaüem, rauhen, dicken Stoffe, mit schwarzen Sammtkragen, nur oben an den Seiten schwarz gefüttert, die Settentaschen mit Klappen versehen, am Kragen und Achseln auögebeffert, einzeln und partienweise, gegen sofortige baare Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigen werden. von Vormittags S Uhr an, folgende auf Breitenbrunner Staatsforstrevier in den Bezirken: „Unruhe, Hinterer Rabenberg, grüner Hirsch und Sandgrube" aufbereitete Hölzer, als: 54 Stück buchene Klötzer von 8—63 Centimeter oberer Stärke und 1,,—4,, Meter lang, „ fichtene und tännene Klötzer von 8—75 Centimeter oberer Stärke und 3,, Meter lang, Raummeter buchene Scheite, „ Aeste, M St. Dlenfta«, d« 11. Februar. 187S. , ————— täglich mltAu-nahmeM«,-