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Mopauer V Tageblatt »- 10» 108. Jaluigonb ZWIWMMIund Anzeiger Ani,!g»dprels«r DI, 4S mm breit« Blilümtterreile 7 Pf.; di, -Z mm breit, Alilüm«teri«ile im Lextteil SS PK Rachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis - Gebühr LS Pf. -uiüglich Porto. „ZIchLvauer Eageblattund An)»Ig»r" ist da» ;ur Veröffentlichung der amtllchea Bekanntmachungen des Landcat» zu Flöha und de» Bürgermeisters ;u Zschopau behördlich,rseitr bestimmte- t und enthalt dl« amtlichen Mkanntmachungen de« Finanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lr)geblrgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 4LS84 — Rus 712 Zeitung für die Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Lcharfeostein, 2chlöhchen/Lr)geb., Waldkirchen/Trzgeb^ Weißbach, Wilischthal, Witzschdvrf. SeuWeStukas vernichten britisches Schlachtschiff Zrukm kaWslos übergeben / Lei Andalsnes ein General, 127 Miere und 2500 Mann ergeben Berlin 4. Mat (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt! Am Nachmittag des S. Mai wurde im Seegebiet westlich Namsos ei« britisches Schlachtschiff ans westlichem Kurs von deutschen Sturzkampfflugzeuge« augegriff«« und von einer Bombe schweren Kalibers zwische« den beiden vorderen Ge- schütztürme« gctrosfe«. Eine halbe Minute nach dem Bom- beueinschlag schlug u-uter starker Rauchentwicklung eine 500 Meter hohe Stichflamme ans dem Kriegsschiff heraus. Nachdem dis Rauchwolke sich verzogen hatte, war anher einigen Trümmern von dem Schiff nichts mehr zu sehen. Feindliches A-Sool vernichtet Berlin, 4. Mai (Funkmeldung). Ein von einem Aufklärungsflugzeug gesichtetes und mit Bomben angogrisscnes feindliches U-Boot wurde bei der Fortsetzung der Verfolgung dnrch U-Jagdstreitkräfte ver nichtet. Ser Vehrmachksberichl Berlin, 4. Mat (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nördlich Narvik haben deutsche Gefechtsvorposten Au- grifssversuch« feindlicher Kräfte abgewiche«. In Narvik selbst ist die Lage unverändert. Deutsche« Abteilungen, die von Drontheim aus «ach Norden Vorsingen, leisteten unr noch norwegische Truppe» Widerstand, da die Streitkräfte der Westmächte de« Raum von NamsoS überstürzt verlasse« Haven. Der Befehlshaber der Norwegischs» Trnppen im Drontheim-Abschnitt hat einen Tagesbefehl erlassen, i« dem er verbittert seststcllt, daß die Westmächte ihre Truppe«, ohne ih« zu verständigen oder zu warnen, aus Namsos zurückgezogen habe«. Da die norwegischen Truppen durch bas Verhalten der englischen OberSesehlshaber in Flanke und Rücke» gefährdet sind, hat der norwegische Befehlshaber «m Waffenruhe gebeten. Die Befriedung in ganz Norwegen schreitet fort. Irn kam wurde heute vormittag de« deutschen Truppen kampflos übergebe«. Im Raüme von AndalsneS ergaben sich ein General, 127 Offiziere «nd 2500 Mann. Die Beute ist noch nicht zu übersehen. Die Luftwaffe setzte ihre Anfklärungstätigkeit über Nor wegen und der gesamten Nordsee fort. Ei« feindliches Fracht, schiff wurde durch eine« Treffer mittlere« Kalibers im Sol berg-Fjord nördlich Narvik schwer beschädigt. Am Nachmittag des 8. Mat wurde, wie bereits durch Sondcrmeldung bekam«tgegebe«, im SeegeViet westlich Nam sos ein britisches Schlachtschiff auf westlichem Kurs vo« beut, schen Sturzkampfflugzeugen angegriffen «nd getroffen. Rach einer gewaltige« Explosiv« ist baS Schiss gosnnken. Fünf britische Kampsslugzenge griffen in der Nacht vom > znm 4. Mai ein deutsches Borpostenvoot in der Nordsee erfolglos an. Zwei feindliche Flugzeuge Wurden dabei av» geschossen. An der Westfront keine besonderen Ereignisse. Kapitulation der norwegischen Truppen im Abschnitt Namsos Stockholm, 4. Mat (Funkmeldung) Nach einer hier vorliegenden Meldung hat der norwe gische Befehlshaber von Nord-Troeudelag (Abschnitt Nam sos) die Lage der norwegischen Truppe« in diesem Abschnitt infolge der Zurückziehnng der englisch-französische« Truppen aus Namsos als unhaltbar bezeichnet und de« deutschen Truppen seine Kapitulation »«geboten. EnsiMder verlassen Ramsar Stockholm meldet überstürzte Räumung In Stockholm eiugetrossenen Meldungen zufolge haben die Engländer angesichts der katastrophalen Niederlage ihres in Andalsnes gelandeten Expeditionskorps begonnen, den Abmarsch ihrer Truppen auch aus dem Raume von Ramsos in die Wege zu leiten. Die ersten Einschissunge« sollen bereits in überstürzter Hast vorgenommen worden sein. Nach einer Reutermeldung hat das britische Kriegsministe- Aum verlautbart, bah in llebereinstimmung mit dem allgemei nen Rückzugsplan aus der unmittelbaren Nachbarschaft von Drontheim die Truppen der Alliierten in der letzten Nacht (d. i. die Nacht aus Freitag) Namsos verlassen Haven. Der Rückzug und die Wiedereinschissung seien erfolgreich und ohne Verluste durchgesührt worden. Dass die Briten Namsos räumen ist das Ein gestand« n i s jener gewaltigen Niederlage, die sie mit dem Norwegen- Unternehmen einstecken mutzten. Gewiss wird London um eine Begründung für die Räumung von Namsos nicht verlegen sein. Schon erklärt ma«, datz man von vorneherein nicht die Absicht gehabt habe, lange in Norwegen zu bleiben. Das erinnert an einen Einbrecher, der mit Muhe in ein Haus einsteigt, einen schweren Panzerschrank aufknackt und dann behauptet, er habe sehen wollen, wie dick wohl eine Panzerschrankwand ist. Aber den Tresor habe er nie im Leben berauben wollen. Und zu einer solchen „kurzfristigen" Massnahme macht London ein Erotz- ausgebot seiner Flotte mobil, rüstet es Truppen aus. nimmt es enorme Verluste hin. Da gibt es nur eines: Entweder es handelt sich hier um die Tat von Irrsinnigen und Verantwor- tungslosen oder — und das glauben wir -- um Ausflüchte für eine Politik, die zu einer der schwerste« Niederlagen eng lischer Geschichte geführt har. Französischer Kreuzer schwer beschädigt Patrouillenfchiss aus «in« Min« gelausen Der Londoner Nachrichtendienst muss zuaebcn, dass in d-r Nordsee ein französischer Kreuzer ernstlich beschädigt worden, und dass ein französisches Patrouillenschiss aus eine Mine gelau fen sei. Schändlicher britischer Verrat an den norwegischen Truppen Zm SleinfferabschM heimlich im Stich gelassen Stockholm, 4. Mat (Funkmeldung) Der Rückzug der britische« ««d fraszSstsche« Truppe» aaS Namsos stellt sich «ach der Darstell««g der schwedische« Presse und «ach dem Tagesbefehl des norwegische« Divisi» ouSchess im Steinkjerabschnitt als ein schmählicher Verrat a« dem Norweger dar. Diese Tatsache kommt auch in der gesamten hiesigen Presse zum Ausdruck: Mit der Fest stellung in der Hauptüberschrist „Tröndelagen hat kapitu liert" verbindet „Stockholms Tidningen" di« Tatsachen, daß die Briten im Dunkel der Nacht verschwunden seien. Der Divifionschef der norwegische« Truppen im Bezirk Tröndelage«, Oberst Goetz hat einen Tagesbefehl au seine Truppen herausgegeben, i« dem festgestellt wird, daß das «uglische Oberkommaudo in Namsos noch nicht einmal den norwegische« Kommandostelle« «ine Mitteilung über den Rückzug der britische» »nd französischen Truppe« hat zu, kommen lasse« und nicht die germgste Warnung darüber, baß durch diesen Rückzug die Flanke und der Rücken der uor, »egischcn Truppen vo« den deutschen Truppen bedroht war. In de« Tagesbefehl, in dem die ganze Bitterkeit des verratene« «orwegischeu Kommandaute« über das Verhak ten der Engländer zum Ausbrnck kommt, heißt es «. a.: „Da England und Frankreich ans ««bekannte» Gründen den Versuch anfgegebe« habe«, «us i« ««serem Kampf zu unterstützen «nd in der Nacht ans Freitag ohne Warnung ihre Truppen von Namsos zurückzogen, stehen wir heute allein da. Die Gesamtzahl der deutsche» Truppen hat uns bereits a« don beide« Flanke« «nd im Rücken umgangen «nd zwar ans der Linie, die die englische« und französische« Truppen halten sollte«. Oh«e die Möglichkeit gelassen, daß n»s Hilfe von außen gebracht wird, allein und mit Munition nur noch für eine» Tag versehe«, ohne Lustwasse, ohne Luft abwehr und ohne andere notwendige Waffen, würde weite, rer Kamps »nr zur totalen Vernichtung ohne das geringste , militärische Ziel führe». Ich habe deshalb dem deutschen I Kommando vorgeschlage«, Waffenruhe eintrete» zu lassen." Weiter heißt es in dem Tagesbefehl: „Es war unbe greiflich von dem englischen Oberkommandantcn, ohne mich zu warnen den Rücken meiner Truppen zu entblößen, so daß ich von der einzigen möglichen Nückzugslinic auf Mos- jöen abgeschnitten bin." A,uch ein Bericht von „Stockholms Tidningen" stellt fest, daß -io Norweger vor der Wahl vollständiger Vernich tung oder Kapitulation gestanden hätten. Besonders be zeichnend ist die Tatsache, daß die Engländer noch nicht ein mal einen Versuch gemacht haben, «inen Teil des Kriegs materials und der Lebensmittel, die sie in Namsos lagern hatten und bei ihrer überstürzten Flucht zurückließen, ihrem norwegischen Verbündeten zukommen zu lassen. Der Be richt von „Stockholms Tidningen" stellt fest, daß die Nor weger in den letzten Tagen praktisch genommen kein Ben zin mehr hatten und daß schwerer Lcbensmittclmaiigel ge herrscht hat. Unter der norwegischen Bevölkerung herrscht nach der Darstellung des Korrespondenten tiefste Erbitterung über den Verrat der Alliierten. And nun das MMelmeer? Szenenwechsel! — Hat die Regierung in London unge ordnet. Die schwere Niederlage in Norwegen hat die englische Politik zunächst einmal veranlaßt, alles zu versuchen, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von dem Schauplatz ihrer Anfähigkeit abzulenken. So schnell wird das nun nicht gelingen, zumal die Engländer, ungewollt, diese Aufmerksamkeit selbst darauf hinlenken, und zwar durch die ganz besonders ungeschickte Art ihrer Verteidigung. Die Ereignisse in Norwegen werden von den politischen Stellen Englands in einer Weise kommentiert, die zum Teil geradezu komisch wirken muß. Am nur einiges davon herauszugreifen: Chamberlain behauptete in seiner Anter- Hauserklärung, „die Alliierten hätten tn der letzten Woche beschlossen, die Idee aufzugeben, Drontheim vom Süden her anzugreifen und die Truppen zurückzuziehen. Das heißt also, wenn man eine Niederlage einstecken muß, beschließt man, auf den Sieg zu verzichten. Oder: die Engländer hätten die Gesamtheit ihrer ^Streitkräfte aus Andalsnes zurückgezogen „ohne Verlust eines einzigen Mannes". Gleichzeitig erscheinen überall in deutschen Zeitungen Bilder, die ganze Kolonnen gefangener Eng länder zeigen, von den übrigen Verlusten ganz abgesehen. Gleich krampfhaft und vergeblich sind die Versuche von Presse und Rundfunk, die Niederlage zu entschuldigen. Nach altem Rezept wird aber, so bald «in Thema ganz besonders delikat ist, ein anderes tn den Vordergrund gestellt. Diesmal sind es das Mittelmeer und jvieder der Bal kan. Die wichtigsten dieser Meldungen betreffen die An ordnung der englischen Regierung an die Handelsschiff fahrt, den Mittelmeerweg zugunsten der Kap-Route auf zugeben, sowie die Bemerkung Chamberlains, daß eine britische und ein« französische Schlachtflotte mit Kreu zern und Hilfsschiffen bereits im östlichen Teil des Mit telmeeres auf dem Wege nach Alexandria sei. Daneben befaßt sich wieder «ine Fülle von Berichten mit angeb lichen Vorgängen und Entwicklungstendenzen in Ru mänien, die nur dem Zweck der Beunruhigung und Stim mungsmache dienen. Ein besonders typisches Erzeugnis dieser Art ist die Meldung über die geheime Zusammen kunft des Prinzregenten Paul von Jugoslawien mit dem König Carol von Rumänien, dis sofort von Bukarest dementiert wurde. Gleichzeitig werden Meldungen über militärische Vorbereitungen und eine angebliche Be drohung Aegyptens verbreitet. Im Sinne dieser Mel dungen stellte auch diesmal wieder das offizielle England, diesmal durch den Mund des Lordsiegelbewahrers Kingsley Wood fest, daß die englisch-französischen Streitkräfte im Ncchen Osten niemanden bedrohen soll ten. Ihre Gegenwart habe nur den Zweck, „die guten Freunde in Aegypten uich der Türkei zu stärken und dazu beizutragen, die Verbindungslinien des Empires zu garantieren". Das letzte freilich mag stimmen, denn man wird sich — was gerade jene englische Anordnung über die Rou tenveränderung der Handelsschiffahrt klar macht — ein Bild von den Gefahren machen, die der englischen Stel lung im Falle einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Italien drohen könnten. Dort wieder fieht man der wei teren Entwicklung mit größter Ruhe entgegen. Jener Beschluß der Regierung in London wird in Rom nur als Schwächezsichen gewertet. In Italien selbst ist man seit langem auf alle Möglichkeiten vorbereiiet. Die kleinen Neutralen sollten aber gerade in diesem Augenblick er höhter englischer Bemühungen, ihren Frieden zu stören, die Folgen bedenken, die die gleichen englischen Ma növer für die Staaten gehabt haben, die sich ihnen zu gänglich erwiesen. Kamp? um Sein vier Nichtsein Der Führer vor 6000 Offiziersanwärtern. Der Führer und Oberste Befehlshaber statte am Freitag wieder 6000 junge Offiziere und Fiihrcranwmtcr des HeereS, der Luftwaffe und der Waffen-^ im Berliner Sportpalast ver sammelt. An eindrucksvoller Ansprache stellte der Führer seinen ju»- gen Kameraden die Ausgabe, die sie in der Front zum Kampf um Sein oder Nichtsein unseres Balkes zu er'üllen staben. Generalfcldmarfchnll Göring beschloß den Appell mit einen, Sieg Heil auf den Führer. Die jungen Sold tcn zeigten durch ihre begeisterten Heil- mfe, datz sie ihren obersten Befehlshaber verstanden haben. Minister Rnst spricht zur deutschen Jugend. Im Raumen der vom Ministerrai für die Neichsvcrteidi- gung angeordnelen Aktion zur geistigen Betreuung der Hitler- Iuacnd sprich! Reichsminister Rnst am Montag, dem 6. Mat, um 8 Uhr morgens zur Jugend.