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Ottendorfer Zeitung 1. lock s Ztatt Amts UL ü> W Druck u. Verlag -er Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Okrilla. ors Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß.Okrilla. Nummer 17. Mittwoch, den 8. Februar 1911 10. Jahrgang Amtlicher Teil nk dllckllt hier len )krilla. Gute, mehlreiche de» zu- Dec aus svau. Das Neueste kür eklige Leier. Auf der Berliner Stadtbahn sind am Montag zwei Vorortzüge zusommengestoßrn. Es wurden 21 Personen verletzt, darunter 9 schwer. In Konstantinopel sind die Gebäude der Pforte teilweise durch Brand zerstört worden. Das Auswärtige Amt und die Archive blieben unversehrt. Im Björkesund sind 253 Fischer aus einer Eisscholle ins Meer getrieben worden. Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. ülle z. , Okrilla Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. pro Ztr. 2,50 M. empfiehlt MX gebirgszweigverein projektierte Bebauung Bärenstein-Berges ist Zeitungsmeldungen folge der Verwirklichung näher gerückt. Bausonds beziffert sich gegenwärtig 17000 Mark. filulikÄntengpuls. Zwei Musikanten zieh'n daher Vom Wald aus weiter Ferne, Dec eine ist verliebt gar sehr. Der and'ce wär es gerne. Die stehn allhier im kalten Wind Und singen schön und geigen l Ob nicht ein süßverträumtes Kind Am Fenster sich wollt zeigen? Und durch das Fenster steigen ein Waldrauschen und Gesänge. Da bricht der Sänger mit herein Im seligen Gedränge. genommen, nach welchem die Schließung von Schaufenstern an Sonn-, Fest- und Bußtagen unterbleiben kann. Borsdorf. Im Dampsägewerk Bäßler und Bomnitz verunglückte ein Arbeiter aus Gerichshain dadurch, daß er mit der rechten Hand in die Kreissäge geriet. Der die erste Hilse leistende Arzt mußte die Hand nahezu zerschneiden, um die eingcdrungenen Holzteile zu entfernen. Obersrohna. Hier wurde im Hühner stall seine» Grundstückes der Färbereiinhaber Friedrich, am ganzen Körper blutend und voll ständig entkleidet, aufgefunden Friegrich, der bald nachdem er in seine Wohnung gebracht worden war, verstarb, litt in letzter Zeit an Verfolgungsideen und hat sich allem Anschein nach in einem solchem Zustand von seinem 5 Meter hoch gelegenen Schlafzimmersenster aus in den Hof gestürzt. Zwickau. Im Jagdrevier eines Zwickauer Herrn kamen in letzter Zeit mehrfach Wild diebereien vor. Jetzt ist es gelungen, als Tä!er einen Gutsbesitzer aus Weißbach und einen Einwohner von Ortmannsdorf aus frischer Tat zu ertappen. Löbau. Hier ist die Frau des Hilfsfeuer mannes bei der Staatöbahn Kaspar in ihrem Bette tot ausgesunden worden. Sie ist an Kohlengasen erstickt. Die Ofenklappe war ge schloffen. Crimmitschau. In der Maschinen- abrik von Paul Klug entstand am Sann- abend Abend ein Großfeuer, welches das drei stöckige Haus vollständig zerstörte. Der Brand war in der Tischlerei entstanden. Der Betrieb ist vollständig gestört und es dürften etwa 150 Arbeiter brotlos werden. Leipzig. Für Leipzig und Umgegend ist der Kampf gegen die Stechmücke eine gesund heitliche Aufgabe von großer Bedeutung, da die hier massenhaft auftretende Mückenart im stande ist, den Erreger von Malaria aus den Menschen zu übertragen. Fälle dieser sonst in Deutschland selten austrelenden gefährlichen Krankheit kommen im Leipziger Gebiet alljähr- >knen, ilber- öraiu- Schlachtvieh-Preise. Dresden, 6. Februar. Preise in Mark. Lg. — Lebendgewicht. Schg. ---- Schlachtgewicht. Zum Auftrieb waren gekommen: 357 Ochsen, 274 Kalben und Kühe,280 Bullen, 093 Kälbei. 56 Schafe u. 1864 Schweine, zus. 3040 Stücke. Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lg. 30-48 Schg. 64-88 Kalben u- Kühe Lg 26-45, Schg. 54-78. Bullen Lg. 34-47, Schg. 66—81 Kälber Lg. 48-62, Schg. 78-92, Schafe Lg. 38-47, Schg. 68-90, Schweine Lg. 40-49, 57-65 Schg. Produktenpreise. Dresden, den 6. Februar. Preise in Mark Die eingell. () Ziff. bedeuten pro kz, ll ---- netto Dr. M. — Dresdner Marken. I. An der Börse. Weiz. (1000n) weiß. 190-193. braun. (74-78) 196-202, feucht. (70-74) 190-192, rus. rot 214- 224, Kansas 000-000, Argent.225-230,Amerik weiß 000-000, RoggeN, (1000 u) sächs. (70-74) 146-152. rus. 164-166. Gerste (1000 n) säch) 160-170 schles. 180-195 pof. 175-190, böhms. 205.-218. Futtergerste 116-124. Hafer (1000 n sächs 165-172. Mais (1000 n) Cinquantine alte, 176-182, neuer 000-000, Laplata gelber alter 146-148, Rundmais, gelb. alt. 145-152, neu feucht. 000-000. Erbsen (1000 o) Futterware 160-180,Wicken,(1000U) sächs. 168-180, Buch weizen, (l. 000 n) inländ. u. fremd. 180-185. Lein, saat (1000 n) feine 330—335 mittl. 345-355, Rüböt, (100 n) m. Faß raff, 64. Rapskuchen- (100 n) (DreSd. Marke.) lang 11,50. Leinkuch. (100 n) (DreSd. Mark.), 1. 19,50, 2. 19,00 Futtermehl 13,20-13,60, Weizenkleie, (100 u) Fastnachts-Vergnügens noch übertroffen. Mit Konzertmusik eingeleitet sollen zunächst turnerische Vorführungen am Reck folgen, dann hat man einen tüchiig-n Gesan^skünstler gewonnen und nach diesem gibt es schnell was zu lachen. Denn „Die schöne Ila" wird weibliche Eifer sucht und Männertcrue im Kampfe und — natürlich —! letztere als Sieger zeigen. Nach dem einleitenden Musikstück des zweiten Teiles geht der Humor weiter und sendet „Herrn Lehmann, der von seiner Nordpol-Reise im Militär-Luftschiff" berichten wird Für die nächste Nummer hat man einen tüchtigen heimischen Künstler gewonnen, der moderne Schnellmalerei zeigen wird. Erklärend zu dieser Nummer wollen wir bemerken, daß es sich um Malerei in Oel und Kreidezeichnen aus freier Hand, also nicht mit den bekannten präparierten Vorlagen, handelt. Für neuen Humor wird dann die Turnfahrt des Turn vereins von Kleinmittelklitschenbreitersdorf sorgen. Während des Tanzes führen Turne rinnen und Turner einen Original-Maientanz. Reigen auf. Während des Festabends wird eine Verlosung von kunstgewerblichen und Ge schenkgegenständen arrangiert. Freunde unv Gönner des Turnvereins sind um freiwillige Gaben zu dieser Lotterie ersucht, damit mög lichst auf jedes Los ein Gewinn entfallen kann. Mancherlei Ueberraschungen stehen den Be- suchern bevor und wer sich recht amüsieren will, soll am Sonnabend ins Noß gehen. Lausa. Gestern morgen brannte da» zum Tammeschen Gute gehörige Wohnhaus nieder. Nur die Umfassungsmauern blieben stehen. Ueber die Brandentstehung ist nichts bekannt. Dresden. Gegen 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag Hörle ein Kontrolleur der Dresdner Wach- und Schliehgesellschast bei seinem Revisionsgange in Gruna ein leises Wimmern, und als er näher kam, sah rr «inen Herrn mit dem Kopf nach unten in be- wußtlosem Zustande an einem hohen Garten zaun hängen. Derselbe hatte sich beim Ueber- klettern, da er wahrscheinlich seinen Haus schlüssel vergessen hatte, überstürzt und sich da bei durch die Beintleider ausgespießt. Da der Kontrolleur ihn nicht allein aus seiner gefähr lichen Lage befreien konnte, rief er um Hilse und mit Unterstützung von Hausbewohner und Nachbarn konnte man ihn dann loömachen. — Am Sonnabend abend um 7 Uhr ging durch den automatischen Feuermelder in der Seidel und Naumannschen Fabrik an der Hamburger Straße eine Feuermeldung auf der Hauptwache ein, von wo sofort ein größeres Löschausgebot nebst Automobil-Dampfspritzen- zug ouSrückie. Das Feuer war in der Lack iererei entstanden und konnte mit Anwendung von drei Schlauchleitungen auf den Raum be schränkt und in kurzer Zeit unterdrückt werden. Die Feuerwehr war noch längere Zeit mit den Abräumungsarbeiten in Anspruch ge nommen. — Das Dresdener Kriegsgericht verurteilte den Oberveterinär Hermann Sustmann vom 1. Feldartillerieregiment Nr. 12 wegen versuchten Betruges in zwei Fällen zu sechs Tugen Gefängnis und Entfernung aus dem Heer«. Der Angeklagte hatte beim Kartenspiel mit an- etwa 4 Zentnern verpsundet. Sayda. Dieser Tage herrschte hier ein derartiger Schneesturm, daß auf der Eisenbahn linie Sayda—Mulda der von Mulda abge lassene Frühzug kurz vor Sayda, sowie «ine diesem Zuge entgegengesandle Hilssmaschine im Schnee stecken blieben. gesehenen Herren zu mogeln versucht. Freiberg. In der letzten Stadtver udn '-n: üver Notlj. Die für Arth el pro 100 notieren sitzung in Freiberg wurde ein OrtSg-setz an- § Preis« verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Lz Mancherlei. — Da» Eierlegen und die Erbschaft. Tiner biederen Bäuerin des Schwarzwaldortes Ken zingen fiel aus Amerika ein« Erbschaft von etwa 11000 Mark zu. Das Geld war der LandeShauplkaffe in Karlsruhe überwiesen worden und sollte nun gegen Quittung der glücklichen Erbin ausgezahlt werden. Die Sache hatte aber einen Haken. Die Frau verweigerte die Unterschrift mit der Be gründung: „Ich bruch kei Geld, d' Hühner lege wieder!" Alle Uebenedung war um sonst, und so lagert das Geld noch in der badischen Landeskasse und wartet geduldig, bis die Hühner nicht mehr legen. Plaue. Dänisches Rindfleisch wurde zum ersten Male verkauft und zwar zum Preise von 65 und 70 Pfennige für da» Pfund. Das Fleisch fand reißenden Absatz, innerhalb weniger Stunden war die ganze Sendung von ohne Sack, (Dcesd. Mark.), grobe 9,80-10,00 ferne 8,80-9,20. Roggenkleie, (100 n) ohne Sac (DreSd. Mark.) 11,00 bis 11,20,. Fernste Wure ich vor. Seit 1909 wird deshalb vom Rate der Stadt gemeinsam mit der König!. Amts- -auptmannschaft Leipzig und den preußischen Landratsämlern der angrenzenden Gebiete ein ehr scharfer VerttlgungSkrieg gegen das gesähr- ich« Insekt, das an manchen Orten der Leip» iger Umgegend im Sommer den Aufenthalt m Freien unmöglich macht geführt. Die Be hörden haben auch den Haushaltungsvorständen derartige Bekämpsungsacbeiten, die hauptsächlich n einer Vernichtung der Mückenbrut in den Kellern, Schuppen rc. bestehen, zur Pflicht ge mach! und für die Nichlbefolgung der ein schlägigen Vorschrift beträchtliche Geldstrafen ausgesetzt. — Der seit 31. Januar vermißte Reichs« gerichtSrat Weller wurde gestern mittag gegen M 12 Uhr oberhalb des Pfahlbaurestaurants als Leiche aus der Pleiße gezogen. — Am gestrigen Nachmi tag begannen die Demonstrationsflüge von Hans Grade und von Oswald Kahnt auf dem Lindenthaler Exerzier plätze bei Leipzig. Die Flüge gelangen auf» Beste. Werdau. Wegen Sittlichkeitsverbrechens ist ein bereits 82 Jahre alter Privatmann hier zur Anzeige gekommen, der sich in der letzten Zeit an Schulmädchen, die für ihn in seiner Wohnung Auswartedtenste besorgt hatten ver gangen haben soll. Bärenstein. Die vom hiesigen Erz- OerMches und Sächsisches, wahrheitsgetreue Mitteilungen lind der Redaktion stets willkommen Gitendorf-Okrilla, 7. Februar IM. Die Zeitung. Nur das Leben hat Ke Kraft, selbst das Unmögliche zum Ereignis iU machen. Dir Phanlasie des künsten Schrtfl- süllers hätte jenen achtzigjährigen Mann nicht schaffen oder erfinden können, der niemals eine 8«tung gelesen hat, obwohl er lesen konnte! Ohne Zeitung: das will uns dem ähnlich be. bünken, wie ohne Eisenbahn und Post. Ohne Zeitung: das ist die vollkommene Vereinsamung, di« freiwillig« Absage an die Errungenschaften btt modernen Kultur, der Verzicht auf die Verbindung mit der Umwelt. Die Eisenbahn hat di» Welt klein gemacht und dem Menschen Hs« sieben Meilenstiesrl des Märchens in der Wirklichkeit gegeben. Die Post hat die Wette der Stunden zusammengerückl und die Brücken — die einst nur die Sehnsucht als ein Traum- Akbilde hinstellte — körperlich gemacht, der Mensch kann leichten Schrittes darauf zu seinen Lieben schreiten. Die Zeitung aber stellt den ^inzelmenschrn in den Mittelpunkt der Welt. Von ihm gehen Tausende und Abertausend- von Strahlen in den Umkreis aller Mensch- iichen Interessen. Der Mensch kört durch die Zeitung auf, ein sich selbst überlassenes Einzel- vfien zu sein, das nichts besitzt, was er nichi aus der Tiefe seines Gemütes empocheben kann. Die Zeitung macht ihn erst zum Mitbürger, zum Weltbürger, zum Zeitgenossen. Tie gibt ihm ein Weltbild, weil er aus den fielen Einzelschicksalen, die er mit erleben darf, nch den Weg und die Kraft des Schicksals barstellen kann. Seine Erfahrung, bislang dur gewonnen au» dem gröbsten Selbsterlebnis, Wird größer, wuchtiger, begründeter, weil sie °u» den Erfahrungen all der Tausende, von ^n die Zeitung berichtet, zur Wahrheit von Allgemeingültigem durchdringt. —* pb. Am vorigen Sonnabend wurde 'sn dem Trünke ergebener Landstreicher in der hiesigen Ortszelle untergebracht. In derselbe hauste «r wie ein Vandale. Gr demolierte alles darin, zerschlug die Fensterscheiben, riß bie Eisenstäbe heraus usw., sodaß er noch an Afiem Abend in das AmtSgerichtSgefängnis Radeberg überführt werden mußte. Der OrtSverein besprach gestern hauptsächlich das geplantes Fest und setzte den ^6. Februar als Festabend ein. Gegenwärtig sind jedoch noch keine definitiven Beschlüsse über die nähere Gestaltung des Festes gesaßi Garden. Wir werden aber in Kürze genaueres brrichten können. —* D er Turnverein beriet gestern Abend das Programm zu s-inem Fastnachts- Airgnügen und hat durch Aufbietung aller "rälte dl« Darbietungen des vorjährigen des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. lNit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Die unter Garantie der Gemeinde stehende Zparkalse Ottendorf-Msritzdors verzinst Einlagen mit 3*/, °/, und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von ö—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Die in den ersten 3 ^VsrktnHsn eines Monats einßsradltsn LsIrLss ^vsräen kür cken bstretksnäen Llonat noctt voll verzinst. Bücher auswärtiger Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Einlagen streng geheim gehalten. äubung- s Luus, äort