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Auf Folium 192 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute verlautbart worden, daß die Firma Brüder Brust in Großröhrsdorf ihren Sitz nach Coswig verlegt hat und daher in vorbezeichnetem Handelsregister in Wegfall kommt. Pulsnitz, den 22. April 1895. Königliches Amtsgericht. Weise. B. Amts Blatt und des Stadtmthes des Aömgl. Amtsgerichts 27. April 18M Sonnabend Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. KescHäftssteNerr: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow,Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Moste und K. L. Daube L Comp. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Zu WuLsnih Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblcitl (wöchentlich); 2. ^andwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis- Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. uf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. Ins-^te V find bis Dienstag und Freitag /D eil» Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Breis für die einspaltige Eor- puszeile loder deren Raum) tO Pfennige. Druck und B-ri-g^uu^L gsrft-r's Erd-U Mkbrnuudvlsrzigstsr Jahrgang Mittelgasthof in Großröhrsdorf bis von om rin 5 5 146 18 10 12 8 8 5 36 45 15 11 7 33 1 70 860 610 1 önes öms erten >peck, bei lnen Mitt.-St, Ob.-St., Unt.-St, Ob.-St. Allgemeiner deutscher Handwerkertag. Die Hauptversammlung begann am Montag früh nach V-t.0 Uhr mit einer kurzen Ansprache des Vorsitzenden Biehl, welcher die äußerst zahlreiche Versammlung (der große Saal war bis auf den letzten Platz besetzt) ausfor derte, das Andenken des verstorbenen Handwerkerfreundes Frhrn. von Schorlemer-Alst durch Aufstehen zu ehren. — Oberbürgermeister Schmidt von Halle begrüßte darauf die Versammlung in warmen Worten. Nagler-München hielt dann den ersten großen Vortrag über die Stellungnahme zu den Regierungsplänen, betreffend die Organisation des Handwerks. In scharfer Weise ging derselbe gegen die Gewerbeordnung von 1869 vor, welche die Hauptschuld trage, daß aus dem großen, leistungsfähigen Handwerkerstande so rasch sich die Veränderung in Fabri kant und Lohnarbeiter vollzogen habe. Der Staatssekretär v. Bötticher wurde stark angegriffen und geradezu rund heraus erklärt, daß man kein Vertrauen mehr zu seiner Fürsorge für den großen, ehrlich und schwer arbeitenden Handwerkerstand habe und daß die Sozialdemokratie die Erbschaft antreten werde, wenn nicht bald durchgreifende Abhilfe erfolge, die nur mit der Zwangsinnung und Ein führung des Befähigungs-Nachweises erfolgen könne. Herr Nagler ging für seine Person soweit, daß er die übergroße Konkurrenz mit Verbot überflüssiger Maschinen beseitigen wollte, eine Maßregel, die wohl schwer zur Ausführung zu bringen wäre. Herr v. Bötticher wurde weiter der Verschleppungstaktik beschuldigt, der die sog. Enqueten dienten; das Handwerk wisse genau, was es wolle, und lange genug seien die Uebelstände besprochen, sodaß die Regierung, ohne neue Erhebungen zu machen, orientirt sein könnte. Der Redner brachte dann eine Resolution ein, die in Nachstehenden Punkten später einstimmig angenommen wurde. Der VIU. Allgemeine Deutsche Handwerkertag hat Nicht die mindeste Veranlassung, von den auf den bisheri gen Handwerker, und Jnnungstagen gefaßten Beschlüssen Abstand zu nehmen. Er verlangt vielmehr nach wie vor Ane gründliche Aenderung der Gewerbeordnung und er wartet, daß den Wünschen der Handwerker in folgenden Punkten Rechnung getragen wird: Einführung der obligatorischen Innung und Hand werkerkammer, sowie des Befähigungsnachweis»^; 2. Gesetzliche Festlegung der Begriffe Handwerk und Fabrik; 3. Beseitigung der Militärwerkstätten und äußerste Ein schränkung der Gefängnißarbeit; 4. Verbot des Hausirens der Ausländer und möglichste Beschränkung des Hausirhandels der Inländer durch Prüfung der Bevürfnißfrage, sowie Verbot des Detail- reisens bei Privaten; Beseitigung der Konsumvereine, insbesondere der Offi ziers- und Beamten - Konsum - Vereine und -Waren häuser ; allgemeine Erhöhung der städtischen Wasseran lagen zu dem Zwecke eingetreten, damit sich unser Wasserwerk in Zukunft selbst erhalte. Die Erhöhung be trägt 20 °/g d. h. den 5. Theil des bisher gezahlten Be trages. Da Reklamationen hiergegen nur bis mit 6. Mai angebracht werden können, machen wir unsere Leser hierauf aufmerksam um etwaigen Ueberraschungen beim Bezahlen der Steuern vorzubeugen. — Vom 1- Juli ds. Js. ab erhält eine Reihe der durch das Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesetz ver sicherten Personen auf besonderen Antrag die Hälfte der seit dem 1. Januar 1891 einbezahlten Beiträge zurückver gütet. Am 1. Juli dieses Jahres sind fünf Beitragsjahre verflossen, nämlich 5 mal 47 gleich 253 Wochen Bei tragszeit. Es handelt sich dabei um folgende Fälle: 1) Weibliche Arbeiterinnen (Dienstmädchen, Tagelöhnerinnen, Fabrikarbeiterinnen u. s. w.), die sich verheirathen, erhalten die Hälfte der für sie geleisteten Beiträge zurückoergütet, wenn sie ihren Anspruch hierauf vor Ablauf von drei Monaten nach ihrer Verheirathung geltend machen. 2) Für verstorbene männliche Arbeiter wird der hinterlassenen Wittwe oder — falls eine solche nicht vorhanden sein sollte — den hinterlassenen ehelichen Kindern unter 15 Jahren die Hälfte der für den Verstorbenen entrichteten Beiträge auSgezahlt. 3) Für verstorbene weibliche Ar beiterinnen wird den hinterlassenen vaterlosen (ehelichen oder unehelichen) Kindern unter 15 Jahren die Hälfte der für die Verstorbene einbezahlten Beiträge zurückver- gütet. In allen Fällen muß der, bezw. die, Versicherte mindestens fünf Beitragsjahre hindurch die Beiträge ent richtet haben. In den unter 2) und 3) angeführten Fällen findet eine Rückvergütung dann nicht statt, wenn den Hinterbliebenen aus Anlaß des Ablebens des Versicherten eine Unfallrente nach den Bestimmungen des Reichsun- fullversicherungsgesetzes gewährt wird. — Der Preis für Petroleum ist seit Kurzem nicht unerheblich in die Höhe gegangen. Dieser Umstand wird in Verbindung gebracht mit den Preistreibereien, die seit etwa Jahressrist gemacht werden um die Errichtung eines Petroleum-Welt-Monopols. Das Monopol wird Haupt- sächlich von der Standard Oil Company des Mr. Rocke feller, des Pennsylvanischen „Petroleumkönigs", gefördert und geht hauptsächlich darauf hinaus, die deutschen Kon sumenten und die deutsche Industrie, soweit sie Petroleum- Motore besitzt, dem ausländischen Großkapital, insbesondere dem amerikanischen und russischen, tributpflichtig zu machen. — Am Donnerstag Vormittag brannte im benach barten Brettnig eine Scheune nieder. Dresden, 23. April. Der Kaiser in Dresden zur Feier von Königs Geburtstag. Der kaiserliche Son derzug traf um 11 Uhr 55 Minuten an der Haltestelle Strehlen ein. Der Kaiser wurde vom König und der Königin aufs Herzlichste begrüßt, das zahlreich versammelte Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Wie wir vernehmen, ist von diesem Jahre ab, durch Beschluß der städtischen Collegien eine 6. gänzliches Verbot d->r Wanderlager und aller Arten von Versteigerungen neuer Handwerkserzeu puffe, sowie des Filialgeschäfte-Unwesens, eventuell progressive Be steuerung dieser; 7. Regelung des Submissionswesens; 8. Vorzugsrecht für die Forderungen der Bauhandwerker; 9. Zugängigmachung der Reichsbank für das Handwerk; 10. Beseitigung des Firmen- und Reklameschwindels (un lauterer W-ttbewerb); 11. Weitere Erschwerung von Gründungen nach dem Aktiengesetze; 12. Aenderung der Konkursordnung; 13. Gewährung von Reichstagsdiäten. Der Handwerkertag beschwört die Verbündeten Regie rungen, endlich diesen Wünschen Rechnung zu tragen und so das deutsche Handwerk vor dem Ruine zu bewahren. Der Vorsitzende macht bekannt, daß die Herren Land- rath v. Werder, Geh. Rath Conrad, mehrere Reichstags abgeordnete, dec Regierungs-Präsident v. Diest die Ver sammlung mit ihrem Besuche beehrten. Obermeister Beutel-Wien stellte in kurzen eindringlichen Worten als erste Forderung die Einigkeit auf und hob hervor, daß dieselbe zwischen München und Berlin besteht. Der Vorsitzende, Obermeister Biehl aus München schloß seine Ansprache mit folgenden Worten: „Es ist eine schöne deutsche Sitte, daß, wo patriotische Männer versammelt sind, Sr. Majestät des Kaisers gedacht werde. Se. Majestät hat schon wiederholt in markanter Weise Ausdruck von seiner Sympathie für das Handwerk gegeben (Beifall). Ich erinnere nur an seinen Ausspruch, daß er dem deutschen Handwerk dieselbe Blüthe wünsche, wie vor dem dreißigjährigen Krieg. Ferner erinnere ich an den Ausspruch: „Meine Thür ist jederzeit allen meinen Un- terthanen geöffnet und willig leche ich ihnen mein Ohr!" Wer solche Worte spricht, wird die Thaten auch folgen lassen! Darum, Se. Majestät der Deutsche Kaiser und seine hohen Verbündeten leben hoch!" Der Vorsitzende brachte sodann folgendes Glückwunsch telegramm an den Kaiser zur Verlesung: „Ew. Majestät bitten die in Halle a. S. zum 8. allgemeinen deutschen Handwerkertag versammelten über 1000 Handwerksmeister den Ausdruck allertiefster Ehr furcht und Treue sowie unerschütterliches Vertrauen auf das allerhöchste kaiserliche Wohlwollen allergnädlgst ent gegennehmen zu wollen." Die Verlesung wurde mit stürmischem Beifall ausge nommen. eich., 781 fichtene, 1452 kieferne Klötzer fichtene und 10 kieferne Derbstangen „ Stangenklötzer „ Baumpfähle rva harte Nutzknüppel. An demselben Tage, Nachm. i Uhr. harte und 81 rm weiche Brennscheite, Auf den Schlägen in Abtheil. 12, 23 und 33. Dienstag, 30. April 1895, Vorm. 11 Uhr. birkene, 363 fichtene, 423 kieferne Stämme Königl. Forstrentamt Dresden und Königl. Forstrevierverwaltung Röhrsdorf in Kleinröhrsdorf, am 19. April 1895. Harten. Krhr von Wiedermann. „ „ „ 123 „ „ Brennknüppel, Wllhdt. weiches Brennreisig, Iva Waldstreu.