Volltext Seite (XML)
n ler. atze ziehbar- Hue ljährig« er- 'M 1 iseii M. S und iLs. erände- t8. dur^ n dai ing »ald ft werde" chlofse» i sitze»' ng )" sicher >UNß 9.B )5. > o n Ü8, ngs' S, Blatt Amts und des Stadtrathes des Konigl-UmLsgerichLs Wutsnrtz Duck und Verlag von E. L. Först er's Erden in PulSnitz. Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Vorm. 9 Uhr auftugeben. Preis für die einspaltige Eor- PuSzeile loder deren Raum) 10 Pfennige KescHäftsstelren: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Kraufche, Kamenz, Earl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haafen- stein L Vogler, Jnvalidcndank. Rudolph Moffc und K. L. Daube L Comp. Als Beiblätter: Jllustrirtes SonntagSblntt N (wöchentlich); ^andwirthschaftliche Beilage (monatlich). bvn ne >nentS - Ürei < L-ierteljährl. 1 M. 25 Pf. * Wunsch unentgeltliche Zu sendung. zöchen^,, >^fuc Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Umgegend. i -- sind bis Dienstag und Freitag ÄikörnulidvievzigKev Jahrgang, s-s.-i.- 2S. Juni !8W SonuabenS. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Leinwebers und norm. Hausbesitzers Gustav Ferdinand Richter in Hauswalde ist zur Abnahme der Schlußrechnung bei Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 27. Juli 1895. Vormittags 19 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Pulsnitz, am 27. Juni 1895. Sekretär Söhnels Gerichtsschrciber des Königlichen Amtsgerichts. Die auf Morgen, den 29. d. M. in Hausdorf's Gastwirthschast in Niederlichtenau anberaumte Versteigerung einer Kuh und Kalb hat sich erledigt. Pulsnitz, den 28. Juni 1895, Sekretär Kunath, Gerichtsvollzieher. Bekannt m a ch u n g. Die diesjährige Grasnutzung des am Hahneflußgebiet gelegenen städtischen Wiesengrundstückes soll Dienstag, den 2. Juli 1895, Abends 7 Uhr an Ort und Stelle meistbietend gegen sofortige Bezahlung unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden. Pulsnitz, am 26. Juni 1895. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Bekannt in a ch « n g. Diejenigen Gewerbtreibenden, bei welchen bei der vom 18. bis 23. Februar d. I. vorgenommenen Nachaichung die Maaße, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge für un richtig befunden worden sind, werden hiermit'saufgefordert, binnen 14 Tagen, und spätestens bis 16. Juli d. I. die Richtigstellung der Aichung derselben bewerkstelligen zu lasten. Rach Ablauf dieser Frist wird eine Revision vorgenommen werden. Pulsnitz, am 27. Juni 1895. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Beka » n t m a ch u n g. Das Einlage-Quittungsbuch hiesiger Sparkaste Nr. 4192, auf den Namen „ Anna Mavie Seifevt, Hiev lautend, tst erstatteter Anzeige zufolge abhanden gekommen. Der etwaige Inhaber dieses Buches wird unter Hinweis auf 8 15 des hiesigen Sparkassen-Negulativs vom 20. September 1885 aufgefordert, seine Ansprüche bei deren Verlust binnen 3 Monaten von heute ab hier anzumelden. Gemeindeamt Großröhrsdorf, am 21. Juni 1895. Die Sparkassen-Verwaltung. Bauer, G.-V. Im Abommenl auf das mit dem 1. Juli a. o. beginnende III. Quartal des Nulsnitzer Amts- uud Wochenblattes erlauben wir uns hierdurch ergebenst einzuladen. Diejenigen Abonnenten, welche unser Blatt durch die Post beziehen, wollen gefl. Neubestellungen sofort aufgeben, damit die Zustellung rechtzeitig erfolgen kann. Recht zahlreichen Neu - Abonnements entgegensetzend, zeichnen Hochachtungsvoll Pulsnitz. A Aövstev's Kvben. Italienischer Skandal. Das politische Leben Italiens bewegt sich in der Aera der parlamentarischen Skandale. Da es den Gegnern Crispis bisher nicht gelungen ist, denselben mit blanken Waffen, welche die parlamenta rische Geschäftsordnung und die politische Contreverse in die Hand giebt, zu besiegen, so haben dieselben schon seit längerer Zeit zu Mitteln gegriffen, die reinliche Hände nicht anzufassen gewohnt sind. Der wüthendste Feind Crispis, der Abgeordnete Cavallotti, hat nunmehr eine lange angedrohte Anklage schrift gegen Crispi veröffentlicht, in welcher alles Aben- " oder Anormale im Leben Crispis in ein grelles und worin der „moralische Beweis" erbraFt Werden soll, daß der Staatsmann, welcher, wie sein Annager behauptet, 1854 einen Ehevertrag fälschte, daraufhin zwei weitere Ehen einqinq und später in Sachen der Banca Romana eine falsche Aussage vor Gericht machte und behufs Vertheidigung der Bank sich sogar von Tan- longo bestechen ließ, — solcher Staatsmann Nothwendigerweise die Politik als ein einträgliches Geschäft betrachte. Im dritten Theile der Schrift wird die Geschichte der ge planten Ordensverleihung an CorneliusHerz behandelt, welche dembreirefttARaum der Veröffentlichung einnimmt. Bekannt lich sollte der französische Panamist den italienischen Mauritus-Orden erhalten. Das Decret war bereits aus gefertigt, es wurde jedoch im Februar 1891, nachdem Crispi wenige Tage vorher gestürzt worden, annullirt. Cavallotti behauptet nun, daß Crispi von dem Baron Reinach 50,000 Franken für seine Bemühungen um die Ordensverleihung bekommen habe. Die Zahlung dieser Summe wird auch von Crispi nicht bestritten, doch behaup tet Crispi, das Geld sei die Bezahlung für Dienste gewe sen, die er als Advokat dem Baron Reinach, der Grundstücke in Italien besaß, geleistet habe. Cavallotti stellt fest, daß Crispi niemals einen Prozeß für Reinach geführt habe — was allerdings noch nichts gegen den Bezug von Advokatengebühren beweist — und theilt eine Note von Reinach mit, welche die Ueberschrtft trägt: Summen, die von mir an Herz infolge seiner Erpressung gezahlt wurden, und Posten im Gesammtbetrage von 11 Millionen aufführt. In dieser Note findet sich folgende Anmerkung: „24. März 1891. Crispi 50,000 Franken." Hierzu sei bemerkt, daß es anscheinend mit der Anschuldigung Cavallottis nicht recht übereinstimmt, daß Crispi die fragliche Summe erst etwr acht Wochen nach seinem Sturze und nachdem sich die Verhandlungen über die Ordensverleihungen an Herz zerschlagen hatten, empfangen hat. Doch bringt Cavallotti eine Reihe anderer Thatsachen vor, welche seine Anklage zu stützen geeignet erscheinen. Der einzige Mensch, der volle Klarheit in die Sache bringen könnte, wäre allerdings nur der König. Dieser kann nun aber nicht direkt eingreifen, aber er hat seine Gesinnung dadurch zum Ausdruck gebracht, daß er bei der Audienz der Minister am Sonntag, unmittelbar nach dem Cavallottis Schandschrift bekannt geworden, Crispi umarmte und küßte. Damit aber gab sich selbstredend die Opposition nicht zufrieden, sondern brannte darauf, den Skandal in der Kammer auch dramatisch zu gestalten. Dieses erbauliche Schauspiel wurde am Montag aufgeführt. Die bezüglichen Depeschen schilderten den Vorgang also-. Die Tribünen sind überfüllt. Der Deputirte Bovio verlangt das Wort zu einer Erklärung und sagt unter allgemeiner Stille des Hauses, daß es höchste Zeit sei, zu entscheiden, ob im Parlament ein Verleumder oder ein Betrüger sitze. Er frage deshalb, was die Kammer zu lhun gedenke, um aus einer unleidlichen Situation heraus zukommen. Cavallotti verlangt das Wort. Der Präsident verweigert es ihm. Cavallotti fragt Bovio, ob er nicht auf ihn angespielt habe, als er vom Verleumder geredet. Bovio bejaht dies. Cavallotti spricht, entgegen der Weige rung des Präsidenten, unter stürmischem Protest der Majorität weiter, bis der Präsident durch Hutaufsetzen die Sitzung aufhebt und den Saal verläßt. Cavallotti stürzt ihm nach und nach zehn Minuten erscheinen beide wieder. Cavallotti erhält nunmehr das Wort. Er bittet, ihn nicht zu unterbrechen, da zwei Personen den Anspruch hätten, gehört zu werden, er und Crispi. Er brenne darauf, daß bewiesen werde, ob er ein Verleumder oder Crispi ein Betrüger sei. Der Präsident entzieht Cavallotti zum zweiten Mal das Wort und suspendirt nochmals die Sitzung, während Cavallotti unter dem Lärm der Majorität wei terspricht. Das Zentrum spendet ihm daiür donnernden Beifall. Nach kurzer Pause wird die Sitzung ausgenom men. Bovio verwandelt nunmehr seine Anfrage zum dritten Male in eine Anfrage an den Ministerpräsidenten über die moralische Bedeutung des Briefes von Cavallotti. Crispi erklärte kurz, daß er die Interrogativ» nicht annehme. Bovio spricht darüber sein Erstaunen aus, und der Präsi dent schließt hierauf die Sitzung. Die Minister und die Majorität drängen zum Ausgang. Cavallotti ruft ihnen höhnisch nach: „Sie ergreifen die Flucht." Neuerdings hat die Kammer mit großer Majorität als Antwort auf die Frage Cavallottis Crispi das vollste Vertrauen ausgesprochen. Oertliche rmd sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Besonderer Wettergunst hatte sich Donnerstag Abend das Konzert, veranstaltet von unserm Schützenhäuspachter Schäfer, zu erfreuen, denn nach voran gegangenen kalten Regentagen konnte das von der Kapelle des Wurzener Jägerbataillons aufgeführte Gartenkoncert bis zur letzten Nummer in den schönen Anlagen deS Schützenhauses