Volltext Seite (XML)
Lisch, ttgl. Mora. 7 Uhr. Inserat» werd« S. NSentzS S, E»«M. bi« Mittags 1i L. angrnommen in der Lrvedition: Johannesalle» u. Waisenhausstraße 6. Monn, viertettihrlich »0 Ngr. bet «nentgeldl. Ltrferung tn's Hau». Durch die «. Post vierteMrltch rr Star. Einjelnt Stummem l Ngr. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeleur: Theodor Drodisch. M«. S. Sonntag, den 5. Januar 1862. Anzeigen i dies. Blalte, das zur Zeit in 5^00 Exempl erscheint, finden eine erfolgreich« Berbreitung. Dresden, den 5. Januar. — Die hiesige Sparkasse erzielte im Monat^December v. I. einen Totalumsatz von 74,484 Thlr. 19 N r. 1 Pf., indem 30,195 Thlr. 20 Ngr. 7 Pf., von 2078 Parteien ein gezahlt und 44,288 Thlr. 28 Ngr 4 Pf. qn 1640 Parteien zurückgezahlt, dabei aber 307 neue Bücher ausgestellt und 294 erloschene zurückgegeben worden sind. — Das Leihhaus hatte in gleicher Periode einen Totalumsatz von 40,443 Thlr. 20 Ngr., indem 20,468 Thlr. 10 Ngr. auf 5174 Pfandscheine ausgeliehen und 19,975 Thlr. 10 Ngr. auf 5085 eingelöste Pfänder zurückgezahlt worden sind. Die Sparkasse hatte sonach eine Mehrausgabe von 14,093 Thlr. 8 Ngr. 7 Pf , das Leih haus dagegen eine geringe Mehreinnahme von 493 Thlr., wo nach zu schließen, daß der Geldbedarf im December ziemlich be deutend gewesen ist. (Dr. I.) — In der Armenarztfunctiyn ist seit Beginn dieses Jah res insofern eine Veränderung eingetreten, als Herr llr. Ahrer für den V. Medieinalbezirk (19. bis 22. Armendistrict) und Herr Dr. Hagspihl für den VI. Medieinalbezirk (23. bis 26. Armendistrict) gewählt worden ist. Der I Medieinalbezirk (I. bis 3. Armendistrict) wurde Herrn Vr. Markus und der IV. Medieinalbezirk (16. bis mit 18. Armendistrict) Herrn vr. E. Weller übertragen. —- In der neuesten Nummer von Gutzkow's „Unterhal tungen am häuslichen Herd", wird eine Beglückwünschungszu schrift mitgetheilt, welche der Verwaltungsrath der Deutschen Schillerstiftung an den Geh. Medicinalrath v. Carus in Dres den zu dessen fünfzigjährigen Doctorjubiläum gerichtet hat, da dieser sich der Schillerstiftung von Anfang an warm angenommen. — Im Monat December 1861 sind 2678 und vom I. Januar bis ult. December gedachten Jahres zusammen 63,359 angemeldete Fremde durch das hiesige Fremdenblatt veröffent licht worden. — Der Wittwe des verstorbenen Hahnemann hat Se. Maj. der König außer der ihr aus der Hoftheaterkaffe gezahl ten dreimonatlichen Gage ein Geldgeschenk zustellen lassen. Die College» des Verstorbenen werden zum Besten der Wittwe in nächster Zeit ein Conccrt veranstalten. — Eine als brave Schauspielerin bekannte Dame, welche schon seit längerer Zeit wegen körperlicher Leiden hier lebte und >n Frl. Berg und Hrn. Dawison Wohlthäter fand, mußte vor einigen Monaten, ihres verschlimmerten Zustandes halber, ein hiesiges Krankenhaus aufsuchen. He. Dawison, der wenige Tage vor Weihnachten zweimal mit großem Erfolge in Leipzig spielte, hatte der Kranken die ihm bewilligte halbe Einnahme des ersten Abends bestimmt, und ist dieselbe hierdurch für längere Zeit vor Mangel geschützt. — Die Societätsbrauerei zum Waldschlößchen hat sich in folgender Weise von Jahr zu Jahr vergrößert. Seit dem An tritt des jetzigen Braumeisters Vogl (1842) sind in den ersten 3 Jahren alljährlich zwischen 7000 bis 6000 sächsische Scheffel oder 8300 bis 9300 Centner Malz verarbeitet, hierzu ungefähr 180 bis 190 Centner Hopsen verwendet, und hieraus ein Bier-' quantum von 25,000 bis 26,000 Centnern gewonnen worden. Im Jahre 1846 vergrößerte sich der Betrieb und der Verbrauch des Malzes stieg bis zu 13,000 Scheffeln oder 15,300 Cent nern. Bis zum Jahre 1849 blieb das Geschäft auf dieser Höhe, dann aber vermehrte sich der Malzverbrauch bis auf 17,000 Scheffel oder 20,000 Centner, so wie der Hopfenver brauch auf 280 bis 290 Centner. In dem Sudjahre 1851 52 belief sich der Verbrauch des Hopfenquantums bis zu 330 Cent nern und das gewonnene Bierquantum auf 53,000 Eimer. Im Sudjahre 1852 53 wurden 54,000 und 1853 54 55,000 Eimer Bier gewonnen, für 1854 55 dürfte das gewonnene Bierquantum mit Einschluß des Nachbieres auf ca. 57,000 bis 60,000 Eimer anzunehmen sein. Der Malzbedarf beträgt mit hin in den letzten Sudjahren etwa 19,000 bis 20,000 Schef fel oder 23,000 bis 24,000 Centner Malz, der Hopfenver brauch ungefähr 340 bis 350 Centner. Im Sudjahre 1856 57 wurden an 80,006 und 1857-58 an 90,000 bis 92,000, mit Einschluß des Nachbieres an 100,000 Eimer gewon nen. (S. Dfz.) — Ein Frl. Geibler vom hiesigen Corps de Ballet, welche das Verdienst hat, ein sehr hübsches Mädchen zu sein, ist jetzt in Breslau engagirt. Ein Breslauer Journal spricht sich un zufrieden darüber aus, daß man Frl. Geibler, „welche wegen Mangel an genügender Beschäftigung Dresden verlassen" (?), dort nur in einer stummen Rolle vorgeführt habe. — Rappo's unermüdlicher Eifer wird heute dem Pu blikum eine prächtige neue Scene vorführen, eine historische Er innerung an die glorreiche Waffenthat des großen Napoleon bei Arcole. Gewiß eine gewaltige Aufgabe, das Getümmel der Schlacht täuschend nachzuahmen, den kühnen jugendlichen Füh rer mit zerrissener Fahne an der Spitze, die siegreichen Trup pen ihm tapfer über die schmale Brücke folgend. Man sehe und bewundere des erfinderischen Rappo Kunst und Bravour. —, Einen wahrhaft pompösen Almanach zum Aufhängen an die Wand hat die k. Hofbuchdruckerei und Verlagshandiung von C. G. Meinhold L Söhne erscheinen lasten. Mit 4 An sichten sächsischer Schlösser geziert: Sachsenburg, Nossen, Zscho pau und Wolkenstein, enthalten die unteren Rubriken die Ein wohnerzahl sächsischer Städte nebst Angabe der Messen und Dresdner Jahrmärkte, wie Steuertermine rc. In künstlerischer Hinsicht ist dieser Almanach tadellos und dient bei der Nützlich keit zugleich als Zimmerschmück. — Das hiesige Logis-Nachweisungs-Bureau in der großen Kirchgasse Nr. 4 hat sich bereits einen Wirkungskreis erworbm, der dem Institute alle Ehre macht. Seit seinem Bestehen (Ok tober) hat es bis zum Schlüsse dieses Jahres 279'Localität- Vermiethungen verschiedener Art vermittelt, und manche lange leer gestandene Lokalitäten fanden dadurch Abmiether. Bei fort, esetzter gewissenhafter und intelligenter Leitung wird das Jn- itut, in diesem Jahre noch kräftiger aufblühen und Dresdens Bewohnern manchen Nutzen und Vortheil gewähren.