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SachMe Essettung Mikkwoch, 25. November 1S31 >vt«to«»»rk, Dre.de« Bnzet,enpretle: Die IgecuoUen« pettlzette SU ..gamMei» aiijeigen u.ZIctlengetuche !i« Z. DU pelUrettcimkjelle. 8S mn> breit. I X. sZllr «»zeigen outzerhatb de« BerbrrttungSgebtele» .0 Z. lcie petUrettamezeN« t.ttv^r. Brlelgeb. Xi» Z. Im Fall» -Sherer Sew»N »ritscht jede Verpflichtung aus Lieferung soml. Sesüllung v. Anzeigen - AutlrSgen u. Leiftung v Schidenerlah, SelchSlNicher Leili gra»« v«ng«rd, Drelden. Nummer 273 — 3«. Jahrgang zogen» > nint u-ech». in» illiclic. S'rnitSbeUagen.L-ecmni und KrU' n»d der Nind erbeiiage ,gür untre Nein»» Leute'. totrne de» geiideiinee» .Li. iNe»nu' «NnN' .Uuieritniinnn und «iiUk»' ,-ste drntti'che .«'NiiS-rnci' .»lerrituder Rnigeber' .Dad gilie kni ' Mennlilcher Bezng«vr»t« "-«> »>»i<r». Uelteltgetd. gi : s nntnnte> >U .f Tmumbettd->i. Toimingtiuntmei XU .. Sn»pl-a»NNriier Dr. lä. DeSezUk. Dreddcn. !? Meichntt-UeU«, Lra-rii.Ueeco«' «ecmcnia «.-« chr tieriLgniid Vr i^erec. Zclcaie 0re»oen. vreid« i-«.l. poiieriirnltett. Zernrn-nmr. tts-N-eikcaiio vresben ritL e>l,nttoiiio »iidtbont Dee»»«-, Nr >>iric> Für christliche Pokikist und Kuilur rss Vor Lavals Kammerrede Oer außenpolitische Rechenschaftsbericht -es französischen Ministerpräsidenten Keslige Debatte in Aussicht Paris, 21. 'Rovember. '.viinisterpläsidcnl Laval wird im Lause des heutigen stsachmittags it> der a u st e n p o l i t i s ch e n Debatte in der Kamme, das Wart ergreifen. 'Wie der Matin erklärt, wird er jedoch nicht alle zur Debatte stehenden Probleme restlos auj- Il.ircn, da er sich ziemlich kurz werde sajien müssen. Dies gilt namentlich auch jur die inil H a a v e r abgehaltenen Besprechun gen. über die er sich schon mit Rücksicht darauf, dast der amerika- niscl-e Kongrest erst am 7, Dezember Zusammentritt, einige Be- schinniung auierlegen werde. Iedeirsalls aber werde die Aussprache mit den Erklärun gen des Ministervräsidenten nicht abgeschlossen werden, sondern im Cegenleil erst nnheben. Viele Redner hätten sich bereits ;>ir Debatte gemeldet, so Germain Martin (Gruppe Louckeurs, Chobrun (Soz.-Rep.), Franklin Bouillon und auch Oberst Fabiv von der Grunpe Maginot. Atatin ist der Aiisicht, das, auch »äerriot in die Debatte eingreifen werde, Im übrigen sei es möglich, das, Laval, wenn es zu eiuer 'Rachljitznng kommen sattle, daun nochmals das 'Wort ergreisl. Die Liberd- hat gestern ein angebliches Interview mit dem sran'öüichen Botschgsier in Berlin, Francois P oncet. veröffentlicht Das Interview ist auch von zahlreickn'n deutschen Zeitungen wiedergegeben worden. Wie der Vertreter von »Javas in Berlin meldet, ist er autorisiert, scstzustcllen, dast die "o„ der Zeitung dcm Botschafter in den Mund gelegten Aeusterunoen erst"'*»-'« sind nnd keinerlei authentisän'n Charak ter beanspruchen dürfen. Die Lett ätze Berlin, 2 k. November. Der Wirtjchailsbeirat hat gestern in einer Sitzung unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten seine Beratungen formell abgeschlossen. Der Reichskanzler hat in acht Lcit- zälzen das Ergebnis seiner Arbeiten zusammengesasjt. Während seiner mehrwöchigen Sitzungen ist die Existenz de» Wirtschastsbeiratcs und seine Arbeitsmethode teilweise heftiger, aber, wie uns scheint, vielfach auch un zutreffender Kritik ausgesetzt gewesen. Die Rcichsregie- rnng. die sich über die Grösze der in diesem Winter zu be wältigenden Aufgaben keine Illusionen vormacht und sich der Notwendigkeit neuer Eingriffe in das gesamte öffent liche und private Leben volt bewusst ist, hatte den ver ständlichen Wunsch, sich vor Durchführung der gesetzlichen Maßnahmen mit den beteiligten Schichten auszufprechen und ihren Rat anzuhören. In normalen Zeiten eines funktionierenden Parlamentes wäre d e r N e i ch s t a g die gegebene Stelle gewesen. Dast diese Institution in ihrer heutigen Zusammensetzung versagt, ist zu oft bewiesen, als -atz die Regierung von dort her fruchtbare Arbeit hätte erwarten können. Dieser Weg hätte, abgesehen von den unvermeidlichen politischen Gefahren, die feine Beschrei tung mit sich gebracht hätte, sür die Reichsrcgiernng nur «inen starken Zeitverlust bedeutet, der unter allen Umstän den vermieden werden musste. Statt dessen hat der Reichs präsident aus den Vorschlag der Neichsregierung hin den aus allen Kreisen des Wirtschaftslebens zusammengesetzte» Wirtschastsbeirat einberusen, der der Reichsregierung die Möglichkeit geben sollte, die aufeinander abgestimmten An sichten der verschiedenen Wirtschaftsgruppen zu hören. Das; eine Einigung mit allen Mitgliedern nicht zu et reichen war, haben die letzten Tage bewiesen. Diese bedauerliche Tatsache kann und dars die Regierung nicht daran hindern, den von ihr als richtig anerkannten Weg u m unverzüglich zu beschreiten und zu Ende zu gehen. Wenn sie sich dabei ans das Einverständnis weiter, wenn auch leider ncht aller Kreise der Wirtschaft stützen kann, so bedeutet das zweifellos eine wesentliche Erleichterung ibier Lage, wenngleich ihr die Verantwortung sür die neuen Masznahmen niemand abnehmen kann. Wer diese Grundabsichten der Neichsregierung, die sie bei Einsetzung des Wirtscbastsbeirates verfolgte, übersieht, musz not wendigerweise zu einer falschen Beurteilung der Ergeb nisse seiner Beratungen kommen. Dieses Ergebnis ist letzten Endes die umfassende Ausfüllung des Kanzler- worlcs- Ein armes Land must billig sein. Durch Preis-,. Lohn», Zins- und Mietssenkuna. fühlbare Oie englische These London, 2T. Rovember. Die heutige Aummer der „Times" bringt im Finanzleil eine Betrachtung über den twvorslehenden Zusammentritt des Beratenden Sonderausschusses der BZZ., worin sie sich nnchdriieblich sür eine Priorität der privaten vor den Re parationsschulden einsetzt. Sie beruft sich aus die Erklärung der Londoner Ministerkonserenz vom 2:!. Juli d. Z. aus der sich das Stillhalteabkommen ausbaute. Daran anschtietzend er örtert sie die ivirtschastliclren Vorauszahlungen der Repara tionszahlungen, die nur aus dem Uel>erschutz der Ausfuhr über die Einfuhr bezahlt n>erden können und kommt zum Schiust, das-,, weil diese Ausfuhr nur durch die Deutschland gewährten privaten Kredite ermöglicht worden sei, die Rcttur der Dinge den privaten Schulden einen Vorrang vor den Reparations schulden gebe. Zn ühnltcl>en> Sinne schreibt auch „F i n a n - eiaI Ti m e s", die erklärt, datz wenn Deutschland bei der Zahlung der privaten Schulden nicht unterstützt werde, Repa rationszahlungen unmöglich würden. Frankreichs Vertreter auf der Aankierkonferenz Paris, 21. Rovember. „Ercelsior" wist wissen, datz die sranzoslschen Interessen aus der Bankierkonserenz über tue Fräse der kurzfristigen Kre dite, die in Berlin staltjinde» soll, von Pelan und Walin wahr genommen werden sollen. Velan ist Mene'cttdbvk'or der Vanque Franeaise d'Aceeptation. Atal'n ist Direklionsmilglied der Bangue de Paris et des Paps Vas. Herabsetzung oer önenkttchen Tarife für Frachten. E>as, Elektrizität und Wasser, sowie eine Reorganisation unseres übermässtg komplizierten Bankapsmrates soll unter wesentlicher Ausrechterhaltung. wenn auch Abänderung der vorhandenen Wirtschaftsorganisationen der Binnen- und Auszenmarkt den wirtschastliäzen Gegebenheiten an gepasst und dadurch die schlimmsten Folgen der Wirt schaftskrise. die Massenarbeitslosigkeit, auf die Dauer be seitigt werden. Dast dieses Ziel nur bei absolut gesunder und stabiler Währung und — was in allerengstem Zu sammenhang damit steht — bei ausbalan'ierten ösfent- lichen Haushalten in Reich, Ländern und Gemeinden er reicht werden kann, ist die gemeinsame Ansicht der Reichs regierung und des Wirtlämstsbeirates. Wir glauben, dast dieser Weg. trotz der schweren Opfer, die er verlangt, der einzige ist, der uns wieder in eine freiere, nach innen und austen unabhängige Zukunft führen kann, (Den Wortlaut der Leitsätze bringen wir aus der dritten Seite des Hauplblattes.l Sie Austastung der Aeichsbank Berlin, 2t. 'Rovember. Die in der allgemeinen Mitteilung über die Schlnstsitzung des Winschaslsbeirats bereits gestern von uns erwähnten Aus führungen des Reichsbankpräjidentta Dr. Luther hatten folgenden Gedankengang: Von der Währung her oder mit Mit teln der Kreditpolitik kann über das hinaus, was bereits jetzt geschieht, ein Anftosz zur Belebung der Wirtschaft nicht gegeben werden. Die Verlautbarung des Wirtschastsbeirats betont sehr richtig, dast Reichsregierung und 'Reichsbank alle eriorderliären und möglichen Mastnahmen zur Stärkung des Devisenvorrats treffen müssen. Es ist ein tragisches Schicksal, dast während sonst in tiefen Krisen der tz-eldzins niedrig zu sein pflegt, Deutschland aus den besonderen Voraussetzungen seiner all gemeinen Lage heraus zurzeit in der Gestaltung der Dis kontpolitik ungemein behindert ist. Eine Beendigung des deflationistischen Geschehens in der Well würde- neben den notwendigen austenpolitijchen Entschei dungen den entscheidenden Austost zur kleberwindnng der Welt wirtschaftskrise geben. Zu solcher nur auf internationaler Grundlage möglichen „Antideslalionspolitik" kann Deutschland nur wenig beitragen. Für Deutschland kommt es vielmehr daraus an, innerhalb der Krise nicht an den Voraussetzungen seiner internationalen 'Wirtscbastsarbeit nolzuleideu. Es sind noch wichtige Teile unseres Wirtschastselendes vorhanden, die von der Kostensenkung nicht hinreichend ergrissen sind. Darüber hinaus aber steht Deutschland seit dem 2N. September, dem Tage der Psundentwertung, vor einem besonderen Problem, dem noch in keiner AZeise ausreichend, zum Teil überhaupt noch nicht Rechnung getragen ist. (Fortsetzung o»l Seite 2s Wird China kommunistisch? Di« Sowjetprejj« ist stet, aus Propaganda «ingestellt, st, pflegt daher, um einen bestimmten politischen Essekt zu erziele«, die objektive Darstellung der Tatsachen entsprechend zu „korri gieren". Das gilt sür den gesamten Inhalt der Sowjetpreise, natürlich auch dafür, was sie Uber China mitzuteilen weist. Dies« Propagandaiibertreibungen must man bei der Beurteilung der Bericht« der Sowjetprejs« immer im Auge behalten, immer hin dars nicht auster acht gelassen werben, dast durch die eng« Verbindung zwischen der Kommnnistischen International« (Komintern) unv der Sowsetregierung die Sowjetpresse ost dt« Möglichkeit hat, von Vorgängen Kenntnis zu erhalten, rvebh« der bürgerlichen Presse weit ichwieriger bekannt werden. Daher verdient ei,, Aussatz über China Beachtung, der in einer der letzten Nummern der Moskauer „Pra wda" (vom 12. Rovbr.) erschienen ist und der von einem der Fachleute sür China in der Sowjetpresse geschrieben ist, dessen Artitet stets eine sehr intim« Kenntnis der revolutionären Tätigkeit in Cbina verraten. Der -Artikel beginnt mit der Mitteilung, dast in China gegen wärtig ein 2 o w j e t k o n g r e st stallsindet, d h eine Tagung von Vertretern derjenigen Gebiete Chinas, in denen die Sowjet gewalt bereits errichtet sein sotl Zur Erläuterung wird noch hinzugesügt, dast schon im vorigen Jahr über eine joläce Sowjet tagung von der konimnnistijchen Presst berichtet worden ist, dast das aber nicht ganz zutreffend gewesen sei, da es sich damals nur um eine vorbereitende Vorkonferenz zur gegenwärtigen Tagung gehandelt habe Es sollen jetzt schon vernhiedene Gebiete einer Reihe von Provinzen Chinas sowjctüiert sein. Namentlich soll ein groster Teil der Provinz Kiangsi und bedeutende Teil« der Provinzen H o n a n . A n h we i, »> upei H u n a n und Fukien schon von Sowjelorgauen beherrscht sein ebenso solle« Sowjetgebrete in den Provinzen K w a n cz s i, Shanst Shenfi und S zechwan existieren. Nach diesen Angaben ist anzunehmen, dast ein Sechstel des Gebietes des eigentlichen China (d. h. ohne die 'Randgebiete, wie die 'Mandschurei, Sie Mongolei usw.) von der Eowjetbeivegung schon ergriffen ist Die V eichlüsse dieses Sowsetlongrcsses. dessen Ta gungsort selbstverständlich gebest» gehalten wird, werden erst nach einiger Zeit bekanntgegeben werden. Zu seinen Aufgaben gebärt es aber unter anderem, eine Sowjetregierung für ganz China zu schassen, welcher sich die jetzt schon bestehenden Lokal regierungen zu unterwerfen haben werden, nnd die eben als zentrale chinesische Sowjelregieruug gegen die Nanlingregierung bzw. andere chinesische bürgerliche Regierungen, den Kamps ausnehmcn ioll Ferner sollen von der Tagung die Beschlüsse der Leitung der chinesiichen tommunistüchen Partei gutgeheistcn werden über die verschiedenen Probleme Chinas und de« Kampfes in China. An erster Stelle steht die Stärkung und der weitere Ausbau der chinesischen Noten 'Armee, Auf dem Gebiet der Agrarfrage, die für China jo austerordentkich wichtig ist, verlangt die kommnnistische Partei Chinas: Die sofortige und unentgeltliche Beschlagnahme d«. ganzen Grundbesitzes der Gutsbesitzer, Militaristen, dee Crentrn, Klöster und Wucherer, «»abhängig davon, ob dir jetzigen Eigentümer ihren Besitz selber bewirtschaste« oder ihn verpachten, klüter der Leitung der Sowjetvrgane soll der beschlagnahmt« Grundbesitz unter arme und mittlere Bauer» verteilt werden, wobei die früheren Besitzer leine Landanleile erhalten dürsen. Das Eigentum der „mittleren" 'Bauern -oll nicht beschlag nahmt werden. Reiche Bauer», welche mit dem russischen Aus- druct „Kulal" bezeichnet werden, dürsen nur io viel Boden behalten, als sie selbst bearbeiten können Es soll aber den Sow-etoraane» vorgeichrieben weiden, die voltstondia« und glelchmästige Bodenausteilung nicht gewaltsam, durch Besehle von oben her, durchznsühren. sonder» nur im Fell, wo di« Unterstützung der Bauernmasien gesichert ist. Alle früheren Schulden der Bauer» und der armen Slädiebe.oolnier werde« annulliert, ebenso alle schrijllichen oder mündlichen Berpsliäp tnngcn gegenüber den Gutsbesitzern und Wucherern. Bei der Durchjühiung dieser Agrarrevolution sollen sich di« Sowjetorgane ans revolutionäre Gcwerls.hasten von besitzlosen Landarbeitern und „Armutgruppen" stützen. 'Alle den Imperialisten gehörenden Banken, Etienbnhucu, Bergwerke und Fabrikunternehtnungen sotten nationalisiert werden. Ausländtsihe Unternehmer sollen ihre Tätigkeit nur auf Grund von abzuschliestenden Konzessionsverlrägen und unter oer Bedingung der Erfüllung aller Sowjetgejetze jortseizen tonnen. Eine 'Verletzung dieser Bedingungen, sowie eine Unterstützung der Gegenrevolution durch die W-stander. soll die iosortige Ve schlagnabme des Besitzes dieser Ausländer »ach jülr ziehen Es soll der Achtstundentag eingejübrt werden Ingenoliche im Alter von in UZ Jahren sollen »üb« mehr als n im Alter von I I bis In Jahren nicht mehr als l Stunden täglich arbeiten Soweit die Angaben der „Prawda" über die Beschlüsse, die von der Tagung gefasst werden sollen. Gewist erscheint es auster ordentlich übertrieben, dast ein Sechstel des Territoriums de» eigentlichen China schon sowjetisierl sein soll Weit eher ist an- zunehmen, dast auch dort, wo in der Tat lokale Sowjetregi.-- rnngen gebildet worden sind, diese leinen ständigen Charakter tragen nnd die revolutionären Organisationen nur vorüber gehend di« Macht in der Hand gehabt haben, dast in diesen Gebieten ein mehr oder weniger dauer,rder Kamps zwischen gesetzmässigen und revolutionären Gewalten stallsindet Es must aber gesagt werden, dast verschiedene Angaben des Moskauer kommnnistischen Organs zum Teil auch von anii b o l s ch e w i st i s che r Seile in Cbina bestätigt werden So wurde i» einem vor einigen Monolen veröstent- Das Ergebnis im Wirischafksbeirak