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Mittwoch den 21. Dezember 1921 Nr. 297 am 17. Dezember. 1921. 1186 KO koritrsolLwl Lorittvvtvrvvr»»»»»»« »vdvkolä, SLrsvkI» iw« S,dwl«t»d»rk' und es Hilst durchaus nicht allein, der anderen Seit« zuzureden. Za, machte denn aber die ganze Steuervorlage überhaupt ein« mehrmalige und so ausgiebige Behandlung ndkig? Muhte man nicht eigentlich auf allen Setten ein sehen, -ah es eine andere Möglichkeit größerer Ein nahmen zurzeit nicht gibt? Dazu kommt, daß beide Steuern ja nur für das laufende Geschäftsjahr gelten, also dauernd« Wirkung gar nicht haben. Dom 1. 4. 22 werden sie von Reich und Staat übernommen, die Gemeinde bekommt einen Anteil davon resp. erhebt Zuschläge, Pir die sie aber unbe schränkte Freiheit nicht hat. Weil aber z, B. die Gewerbe steuer nur für die Zeit bis 31. 3. 22 erhoben wird, hat jauch die in der Aussprache eine so große Rolle spielende .Ab wälzung', die ja an sich bis zu einem gewissen Grade gar nicht bestritten wurde, gar nicht die ihr zugemessene Be deutung, denn für das zurückliegende Dreivierteljahr ist flo schlechterdings unmöglich, aber auch für die noch vor uns lie genden drei Monate durchaus nicht allgemein. Schon in der Sitzung wurde auf die Handelsartikel mit vorgeschrlebenen Preisen hingewiesen. Erinnert sei hier aber auch an alle di« Arbeiten und Lieferungen, die zu bestimmten Preisen über nommen wurden usw. Also so einfach liegts hoch nicht. Es geht in vielen Fällen nicht so rasch mit dem Abwälzen. Dabei handelts stchs eben, wie gesagt, nur um 3 Monate. Auf der anderen Seite freilich ist vielleicht auch die Anficht nicht so falsch, daß die Steuer den einzelnen gar nicht so trifft, daß sie für seinen Betrieb so große Bedeutung hätte, in vielen Fällen wenigstens. Es treten vielmehr oft Verhältnisse ein, die ganz andere und zwar viel größere geldliche Auswirkung haben. Man denke z. B. bezüglich -er Landwirtschaft an die Getreidepreise oder an die Butkerprelse usw., die ja mit von der Valuta abhängen und Elnnahmeschwankungen viel größeren Umfanges bringen können, als 100A -er Gewerbe steuer. Aber vielleicht war auch das weniger der Grund zu dem .Nein'. Man wollte vielmehr, wenn man bereits 190 000 M. durch die Gewerbesteuer aufgehalfi bekam, nicht von der Wohn- und Nuhungssteuer auch noch mehr als zwei Drittel übernehmen. Die anderen sollten auch etwas bluten. Und so dürfte das Beschlossene nach Lage der Sache das Nichtigste sein. Unsere städtischen Kollegien haben getan, was möglich war. Menn sie dafür vielfach Anerkennung nicht finden, so darf sie das nicht stören. Die Pflicht geht über die Freundschaft. . — Herr Regierungs-Sekretär Leonhardt, Kassierer an der Amtshauptmannschaft, wird am l. April Dippoldiswalde verlassen und nach Dresden ins Rechnungsamt des Ministeriums der Innern versetzt werden. An seine Stelle tritt Herr Regierungs- Sekretär Lange aus genanntem Ministerium, l — Für die Behandlung falscher Geldschein« haben Reichspost und Reichsbankdirektorium folgende Be stimmungen getroffen: Sämtliche Reichs- und Landeskasten haben die von ihnen als falsch angesehenen Zahlungsmittel anzuhalten und nach Feststellung des Tatbestandes mit dem Einlieferer sofort der zuständigen Gerichts- oder Polizeibe hörde zu übersenden. Diese Vorschrift bezweckt bei wirk lichen Fälschungen eine beschleunigte Ermittlung der Her steller der Falschstücke, vor allem die Aushebung etwaiger Falschmünzerwerkstätten. Da bei derartigen Schritten Eile geboten ist, so ist die Einbehaltung beanstandeter Stücke und ihre unverzügliche Weitergabe an die Polizei- oder Gerichts behörde kaum zu bemängeln. Mas jedoch die Rechte des Ein lieferers anbelangt, so ist ihm von den Kastenbiamten eine Bescheinigung auszuhändtgen, in der das fragliche Stück genau bezeichnet werden muß. 3m Besitze dieses Nachweises kann sich der Einzahler alsdann bei der Gerichts- oder Polizei behörde erkundigen und Gewißheit über den Verbleib und die strafgerichtliche Beurteilung des Geldes verschaffen. Er kann somit auf diese Meise seine Rechte wahren, namentlich wenn der Schein echt und die Beanstandung zu Anrecht erfolgt ist. 3m anderen Falle nützt die Bescheinigung nichts, wett un echte Noten nicht mehr erseht werden sollen. Schmiedeberg. Zu dem von der hiesigen Volksschule ver anstalteten Weihnachtsfeier herrschte ein so außerordentlicher Andrang, daß in der Turnhalle kein Apfel zur Erde konnte und viele wieder umkehren mußten. Die Aufführung soll deshalb heute Dienstag abend wiederholt werden. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Gemeinderates, Freitag, den 23. November 1921, abend« 7 Uhr. Mitteilungen. — Gründung ständiger Lehrerstellen. — Vertrag mit der Sparkasse über Besoldungsbeitrag. — Ver trag mit der Reichseisenbahn über Ausstellung von Anschlag tafeln. — Festsetzung der Höhe und des Fälligkeitstage« der Gewerbesteuer. — Antrag des Kirchenvorstande«, Einziehung einer freiwilligen Kirchensteuer bett. — Bmtrhauptmannschaf^ Reue Steuerbücher betr. Lol ävr «nie» Lobo »blutig Iw Fsdr» 1922 ist den Arbeitgebern ein oouoo 8t»v«rdaod vorzulegen. Diese Steuer bücher werden den Arbeitnehmern in den nächsten Tagen zu gestellt. Ludogsdolwowplüo gor sowie deren Llotordltvdouo, die ihre Bezüge aus Kassen außerhalb des Wohnortes erhalten, haben ihr Steuerbuch unverzüglich der die Bezüge auszahlenden Kasse zuzusenden. Die Arbeitnehmer werden auf folgendes hingewiesen: 1. Eine Erhöhung der Abzüge im Sinne des 8 13 des Einkommensteuergesetzes (Werbungskosten) ist nach 8 46 Ab satz 2 Nr. 3ä des Gesetzes vuk Lotrse zugelassen, wenn der Steuerpflichtige osedkvolüt, daß der gesetzliche Betrag von 1800 — Mark um mindestens 150.— Mark überstiegen wird. 2. Die inl 8 46 Absatz 2 Nr. 2 des Einkommensteuer gesetzes vorgesehene Ermäßigung ist »vk ülltrsg gemäß 8 47 des Gesetzes auch für mittellose Angehörige, die nicht zu den minderjährigen Kindern im Sinne des 8 17 Absatz 2 des Gesetzes zählen, die aber von dem Steuerpflichtigen unterhalten werden, zu gewähren. 3. Weist der Arbeitnehmer dl« Lull» UL» 1922 nach, daß die Zahl der Personen, die nach vorstehender Ziffer zur Ermäßigung des Steuerabzuges berechtigen, um wenigstens »«»»» größer ist, als im Steuerbuch angegeben, so hat die Gemeindebehörde »vk diese Tatsache im Steuerbuchs zu vermerken. Heber Anträge zu Ziffer 1 und 2 dieser Bekanntmachung, die bis zum Ablauf des Kalenderjahres 1921 zu stellen sind, entscheidet das Finanzamt. Für die zu gewährenden Ermäßigungen ist der »w 2ü vkiodor 1921 maßgebend. Es wird den Arbeitnehmern empfohlen, hiernach die auf den Steuerbüchern errechneten Ermäßigungen nachzuprüfen und etwaige Unstimmig- ketten bei der hiesigen Stadtsteuer-Einnahme anzuzeigen. ' B>«dn«r v«»potdl,woid», am 20. Dezember 1921. Di»?es Blatt errttM die amttichen Beka«avnachm>O«> «mrshmwlmtmafchajr, des Amtsgericht» mrd des Stadlrats zu DippoldtSwalde WeHeritzJeilung im» Anzeiger sw Dippoldiswalde, SchmieSeder, »U " " ««u«n« »»» ASHlermieteu. AWW Die Mieten für Elektrizitätszähler werden vom jl ^Januar 1922 ab um Ivo 0» «roüdt. Dippoldiswalde, den 19. Dezbr. 1921. Vor Ltwltrot. 94, 105. Durchforstungen: Abt. 17, 25, 30, 42, 78, 84, 89, 120, 121. Postenverzeichnisse sind von den unterzeichneten Revier verwaltungen zu beziehen. WWMWWWWWWMWWU^ 87. Jahrgang Amtliche NmtinOM Fleischbeschau betreffend. Es liegt Veranlassung vor, darauf hinzuweisen, daß Hoaou voll Ltwäo, auch wenn sie nur für den eigenen Haushalt geschlachtet werden sollen, gemäß §8 2, 3 der Sächsischen Ausführungsverordnung vom 27. 1. 1903 zum Reichsfleischbeschaugesetze zur^Iottadd«ab«l beim zuständigen Fleischbeschauer anzumelden sind. Bei Schlachtung von Hunden ist die Anmeldung auch bei dem zuständigen Trichinen- schauer erforderlich, wenn nicht gleichzeitig der Fleischbeschauer die Trichinenschau ausübt. Die Polizeiorgane werden angewiesen, darauf zu achten, daß die gesetzlichen Bestimmungen befolgt werden und Zu widerhandlungen anzuzeigen Zuwiderhandlungen werden besttast. Lwtadaaptwaolwadatt LlppolGasalcka, - Dnuk m»D«lag 7««r8»b«k D Nutzholzversteiaerung:! Staatsforftreviere Rehefeld, Vären- -fels und Schmir dederg. HLSäva „Lala»" lo 6« 90 jv^ - r«wb«r^1921 9 Lkr. —» Revier: 230'fl. Stämme^b buchTü. 2SSS fi. Klötze 7,15 cm, 159 buch. u. 1829 st. Klötze 16/51 12 'm st. Nutzscheite. Kahlschläge: Abt. 7 und 76. «nzechölzer in den Abt. 3-10, 27, 29, 36, 37, 38. 40, 4^ 48-50, 59. s ^-—7^ - : 2 Aür-nfelfer Revier: 23 st. Stämme, 1416 st. N n 517/ buch, und 1001 st. Klötze 16/50 cm, rd. AOO si-Reisslängen. Kahlschläge: Abt. 19, 39 u. 60. 52 u. »6. Einzelhölzer in den Abt. 28, 33, 34, 62, 63, 66, 67, 79—84, 91. > M « «»Schmiedeberger Revier: 1560 st. Stämme, 4385 ^ötze ^15 cm, 1584 si. Klötze 16-43 cm, 465 st. Derb- u. 2195 st. Reisslängen. Kahlschläge: Abt. 1, 43, 47, 93 Gemeindevertreter-Tag. Anter dem Vorsitze des Herrn AmtshauptmannS v. d. Planitz fand am 17. d. Mts. in Dippoldiswalde im Gasthofe .Stadt Dresden' ein wie immer zahlreich besuchter Vemeindevertretertag statt, bei dem der Herr Vorsitzende nach Begrüßung der Erlchte- I nenen zunächst darauf hinwieS, daß sich die Abhaltung eines Ämts- tages namentlich mit Rücksicht auf das neue Staatsgrondsteuer- geseh, das wichtige Bestimmungen über die ganze Organisation der Steuerbehörden und eine Fülle von neuer Arbeit enthalte, not wendig gemacht habe. Gleichzeitig bot sich auch Gelegenheit, den schon seit geraumer Zelt in Aussicht gestellten Vortrag der Kraft verkehrsgesellschaft ttir den Freistaat Sachsen über deren Art, Bedeutung und Ziele entgegenzonehmen. Der Vertreter dieser mit Unterstützung des StaateS und den Bezirken arbeitenden Gesellschaft, Herr Oberst a.D. Betke, erhielt hierauf bas Mort zu seinen Ausführungen, in denen er darauf hinwles, daß die im Jahre 1S1V ins Leben gerufene Gesellschaft alle Zweige des Kraft wagenverkehrs in Sachsen zusammenfassen und im Dienste der Volkswirtschaft ausbauen wolle. Sie wolle weder die Bahn noch das Pferdefuhrwerk verdrängen, sondern stelle sich gewissermaßen zwischen beide, überall da einspringend, wo die Verwendung des Lastkraftwagens am rationellsten erscheine. Aus den weiteren Ausführungen war zu ersehen, welchen großen Aufschwung die Gesellschaft in der kurzen Zeit ihres Bestehens gewonnen habe und welche günstige Aussichten ihr namentlich bei einem weiteren Fortschreiken der Bautätigkeit bevorständen. Herr Amtshaupkmann dankt dem Herrn Vortragenden für seine klaren und sachlichen Darlegungen, die gewiß mit dazu bei- tragen würden, die Gesellschaft auch in unserem Bezirke weiteren Kreisen bekannt zu machen und ihre Hilfe im Bedarfsfalls in Anspruch zu nehmen. ' Der 2. Punkt der Tagesordnung betraf einen Vortrag des Herrn Regierungsrat Paul über das neue Grundsteuergeseh und die dabei in Frage kommenden behördlichen Stellen. Der Herr Vortragende erläuterte an Hand der gesetzlichen Bestimmungen in eingehender Meise die neue Form der Ermittlung der Grund steuer, stellte durch Beispiele deren Wirkung dar und führte die Anwesenden weiter ein in da« Gebiet der durch das Gesetz er forderlich werdenden Behördenstellen. Aus den Darlegungen war klar zu ersehen, welche große Schwierigkeiten bei der Durchfüh rung der neuen gesetzlichen Bestimmungen zu erwarten seien und daß eS namentlich schwer fallen würde, die geeigneten Kräfte hierfür zu gewinnen. 3m Namen aller Anwesenden sprach Herr Amtshaupkmann auch Herrn Negierungsrat Paul den Dank für seinen Vortrag aus und beantwortete dann noch einige Anfragen von allgemeiner Bedeutung aus der Mitte der Versammlung und schloß hierauf den Gemeindevertretertag mit den besten Wünschen für ein unge trübtes Weihnachtsfest. 3m Anschluß hieran nahm noch Herr Gemeindevorstand Barthel in Schmiedeberg Gelegenheit, auf Wesen, Zweck und Ziele des sächsischen Landgemeindeverbandes Hinzuwelsen und für' den Beitritt der Gemeinden zu dieser neuen Organisation eifrigst zu werben. Oerttiches uv- Sächsisches Dippoldiswalde. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren haben, will Herr Kantor Schmidt sein Amt als Kantor und Organist Ende dieses Jahres niederlegen. Ob die gegen wärtigen Verhältnisse oder Ueberlastung Beweggrund hierzu sind, hat niemand ergründen können. Kirchenvorstand und Kirchenchor haben nichts unversucht gelassen, Herrn Kantor zu halten, sei es nur auf Zeit.. Ob das noch gelingen wird, muß die Zukunft lehren. Hoffen wir es. Der Gasometer am Kirchhof ist fertiggestellt,' es fehlt nur noch der Anstrich, der in Silbergrau geschehen wird, so bald die Witterung es erlaubt. Zurzeit ist man mit Her stellung der Zuleitung, beschäftigt. Der Frost hatte erst ge hindert, bei dem jetzigen wärmeren Wetter kann man aber mit einem flotten Vorwärtsschreiten der Arbeiten rechnen, sodaß der Behälter bald in Betrieb genommen werden kann. — Die Weihnachtsbescherung im Wettinstift findet in diesem Fahre Freitag den 23. Dezember nachmittags V, 4 Uhr Dippoldiswalde. So wären also — für unsere Vrmeinde- finanzen glücklicherweise — die Gewerbesteuer mit dem höch sten Ertrage und die Wohnsteuer unter Dach und Fach. Ein Kuhhandel wars schließlich in der gemeinschaftlichen Sitzung am Freitag, aber der Zweck wurde doch wenigstens in der Hauptfache erreicht. Eins ohne das andere war nicht zu haben. Gebraucht wurde beides. Märe die Mohnsteuer ab gelehnt worden, fiel auch die erhöhte Gewerbesteuer. Der Stadtkaffe aber hätten zu den 800 000 M., die man sowieso insgesamt als neue feste Anleihe ansnehmen muß, weitere 100 000 M. und mehr gefehlt. Wie hätte man das ver antworten wollen. Freklich muß eben jeder Opfer bringen. Mertellädrüch ^Mk.odn«3u- MMSptklv. Kaas«. - Einzelne Nummer« LV Pf. — Aenüprecher: Amt Dippolbiowald« Ar. 8. Gemeiudeverbands-Gtrvkonto Nr. 3. Postsiixck» Konto: Dresden 12548.