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Dresdner Nachrichten : 16.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-16
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1873
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Erscheint täglich fr«Y ? ttyr in der Expedition Marienstraße L3. Llbon^ i'emcntsprctS vtertellädr- lich ^l/. HM-., durch die Post U.". Stgr. Eittjclne Nummern I N-ir. '.'Ulsluge: 2I.E Exempl. i)i>r die Rückgabe eiitgc^ sundter Muliuscripte .uucht sich die Nedaction nicht verl'iudltch. Fnserutendlnuabme aus u'urtc-: Hllu8»u-ttlu uiul V»t,'lnr in Humdtttg. Per «in. Wien. Leipzig. Pasel, Breslau, ^raü'suu a :N. — Itiul. lil- «8t> m Berliu, reipzig. ^ie,-. >)aml'urg, Frankfurt a. E. Miiu-- «Iieu. — l):ull", «v t'o. in Frankfurt a. M. — I r. > "igt tu Clieinuty. — INl- V! Ä l-utitto. lialiitzr L Öo. tu Paris. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. , Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepfch Sr Neichardt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: IttlkttS Neichardt. JnIiraicwrrdknMort«' sirabe 13 aiMiwwmen bis Ab. >> Ubr, Sonnlbü» blSMiI»«,si3iU». In Neuiwdi: qrot.c azilc 5 bis Add. 7. unr. Der 'kaum ciurr lu IbaUibNi Pciii^uIk lvi-ct lä Phi. Ei.>< ga»rc r-.c jjcUc 3 7!s,r. Elm iuarm.u, nir das nächlllaui 7.c Eilkij-'l neu dcr Huiclais wild nicht gcucben. Audwä cltzie bl nn dmcu > Ausii'iigc von uns unbk. kanntkn iUrmcn u. r - loncn tnsolircn wli > in Mpen Pränninnanb' Zonlnng durch bi i marken oder Poneinz. lmiz. « Lilbi'N koi! n I>2 ikar. Auswärt c können die gadiuuu auo- aut eine Drösknekttirnia anweilcn. Die Exp. Nr.l Dtitredacteffrr: Ör. iluillj Für daö Feuilleton: ff.n«Ivt«r Dressen, Freitag, 1«. Mai 1873 vertrete. Doch halt, wir thun unserer Regierung Unrecht! Wich tiger als diese Eassenbillctsrage war es, einen Antrag über zollfreie Zulassung von Geweben zur Schmirgeituchfabrikation durchzusetzen, da der für unfehlbar Erllärte vor den Stuhl Also mehr und billigeres Schmirgeltuch, weniger Easscnbillets und en Richters über Zeit und Ewigkeit treten höhere Steuern — lieblicher Dreiklang! Ilpsit'V stNNt'11 slii Nt'rlirsu'n ^irstink Iiovün.'nt- — , , . . ^ Local cs und Sächsisches. — Der heutige Tag kann für die Entwickelung unseres Ge- meindelebens von großer Bedeutung werden: auf der Tagesordnung der außerordentlichen Sitzung der Stadtverordneten steht die Wahl eines besolvelen Stadtraths. So viel in unterrichteten Kreisen ver- PolMschcs. Nicht lange dürfte Papst Pius ix. seinen 82. Geburtstag über leben. Der Moment, des einzigen unfehlbaren wird, ist nicht fern, lieber seinen körperlichen Zustand veröffent lichen wir unten das Nöthige. Oesterreichische Blatter werden nicht müde in Versuchen, die Außerkraftsetzung der Bnnkakte zu rechtfertigen. Sie wiederholen, daß Der, der nicht vollkommen in die österreichischen Verhältnisse cin- ne,reiht sei, die ungeheure Rückwirkung der Börse auf Handel und Zubu,,ne,ucht zu er.ueffe.. vermöge, und daß ohne jene gewalksame r„„E nachstehende 8 Herren vorzugsweise in Betracht: ..lapiigU die lateren in den finsteren i-trudel nut hmcliigezogen ^ Bürgermeister Kunze in Großenhain, Advocat Hendel von hier und worden seien Andere druuen dmtl.cher dahzn aus. daß d.e > Bürgermeister Peucker in Aieerane. Der Wahlkampf dürste jedoch g.lammte taunuan»„che Welt über Krafr und Vermögen hinaus oec Borje speculirt habe und nun dem Banlerote nahe sei. Wahr ist cs, daß die Lage schlinim ist, noch schlimmer, daß jene Ansicht wahr ist. Trotzdem verbleiben wir dabei, daß es nicht Sache des Staates ist, sich zum Retter frevelnder Spielfürstcn zu machen. Mögen diese samml ihren Helfern unter dem Kaufmannsstande und dein Privatpublikum ausessen, was sie eingedruckt haben! Jede Unterstützung durch den Staat hindert oder schwächt die moralische Nachwirkung derartigerRcinigungsproccsse, wie wir sie jetzt erleben. Tenn grenzenlos, durch Nichts, als die bitterste Noth zu belehren ist der Leichtsinn der Börsenspeculanten. So hat die Berliner Börse das iUoril! lokal, das Loch sichtbar genug Wien an die Wand ge schrieben hat, nicht verstanden. Noch am 12. machte man an der Berliner'Börse die größten Schivindclvcrsuchc und trieb angesichts des durch dieselben Mauipulationeu herbeigeführlen Ruins der Wie ner Bor>e einzelne Course in der wahnwitzigsten Weise in die Höhe. Man hat Nichts gelernt, inan wird Nichts lernen, ehe auch über die norddeutschen Börsenplätze die Sündfluth hereingebrochen sein wird. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß ohne die bis ins Aschgraue fortgesetzten Börscnspcculationen Wohnungsnoth, unerhörte Preise aller Lebensmittel, Steigerung aller Waaren nie in dem Maße ivie jetzt cingetreten wären, daß die Erwerbsgier, das Jagen nach schnell .worbenem Reichthum, die Verminderung von Moral, Treu und Rauben nie so g-oße Dimensionen angenommen hätten, daß Red- ichkeit mid alle Bürgertugenden besser beständen, Uebermuth und »Herzlosigkeit der Besitzenden, 'Neid, Habgier und Rohheit der besitz losen Elasscn weniger um sich griffen, so kann man nur wünschen, das; der bittere Trank, dessen Fluthcu aber eine heilsame Medicin bergen, bis zur "Neige geleert werde. Während unser Kaiser in Petersburg weilte, erschovften sich die ruisischen Blätwr in Freundschastsbetheucrungen, und als gar der weiße Ezaar bei einer Revue unserem Kaiser, auf die russischen Truppen deutend, gesagt hatte: „Das sind die preußischen Reserven"", da war die Allianz zwischen Deutsch-, und Rußland wie besiegelt, hetzt beginnen diese Zeitungsartikel, nachdem der taiscrliche Gast die Newastadt wieder verlassen, nüchterneren Ruisonnements Platz zu machen. Ein Artikel des „Golos", desjenigen Blattes, welches man für das Organ des Kriegsministers Mi'.jutin und des Generals Jgnatieff anzusehen gewohnt ist, inacht darauf aufmerksam, daß die Früchte der russisch-preußischen Freundschaft immer nur Preußen in den Schooß gefallen seien. Auch diesmal werde Deutschland den Lowenantheil von dieser Freundschaft davontragcn, denn cs werde durch sie in den Stand gesetzt sein, seine Macht iin Innern zu cvn- selidirui, die Agitatoren vom Schlage der Bebel, Liebknecht und anderer Mitglieder der „Internationale" zu unterdrücken und die neu annectirlen Provinzen zu germanisiren. Allerdings werde auch Rußland von dieser Freundschaft den Vortheil haben, daß es unge hindert seine civilisatorische tz Politik iin Osten werde verfolgen, und far den Fall, daß der Zeitpunkt zur Lösung der orientalischen Frage gekommen sein wird, wenn nicht auf die Mitwirkung, so doch auf die 'Neutralität Deutschlands werde rechnen können. Außerdem aber prositirc Rußland von dieser Freundschaft noch, daß es die Politik, welche Preußen in Elsaß-Lothringen und Posen durchführt, min auch wesentlich über die beiden erstgenannten Herren sich entspinnen, da man von Bürgermeister Peucker annimmt, er werde sich um ein voraussichtlich bald zur Erledigung kommendes hohes Gemeindeamt der Stadt Ehemnitz bewerben. Das Zünglein in der Waage, wel ches lange unentschieden hin und her schwankt, scheint sich jetzt immer mehr zu Gunsten des Bürgermeisters unserer lieben Nachbarstadt Großenhain zu neigen. Man rühmt an ihm seine außerordentliche Arbeitskraft, sein Organisationstalent und das Wohlthuende seines Umganges im Verkehr mit der Bürgerschaft. Es spricht für ihn, daß er auf einem so schwierigen Boden wie in Großenhain auf eine so anerkannt gute Verwaltung zurückblicken kann. Mag aber sieg reich aus der Wahlurne hervorgehcn, wer immer — die Bürger schaft erwartet von dem Gewählten, daß mit ihm ein frischerer Geist in das Rathscollegium einziehe! Möge dieses Vertrauen erfüllt werden! — Aus Ehemnitz hört man, daß man als künftiges Stadt- obcrhaupt an Stelle des demnächst resignirenden Bürgermeister Müller unfern tüchtigen Stadtrath Behnisch, dessen Weggang von Ehemnitz nach hier sehr bedauert wird, ins Auge faßt. — Nächsten Sonntag, den 18. Mai, findet die Feier des 2öjähriaen Jubiläums der landständischen Thätigkeit des Herrn Ab geordneten Riedel aus Kleinschönau statt. Es werden sich deshalb, wie wir hören, die Mitglieder der Ständekammern gedachten Tages früh 6 Uhr von hier aus auf der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn nach dem Feftorte Zittau verfügen. — Auch Sachsen hat feine Ezechen, die den Schwerpunkt des Staatslebens außerhalb ihres Vaterlandes, des engeren ivie des wei teren, suchen. Der russische „Golos" meldet die Ankunft eines Herrn I. Smolar (nämlich des Buchhändlers Schmaler aus Bautzen) in Petersburg, der nach Rußland gekommen, um Hilfe und öffent liche Unterstützung für ein Unternehmen zu werben, welches das ge nannte Blatt als ein national-slavisches bezeichnet. Dieser Smolar ist, dem Golos zufolge, ein Abgesandter der lausitzischenNationalität, welche ihm die -Mission übertragen hat, Geld zu sammeln zur Grün dung einer slavischen Buchvruckerei in Bautzen, sowie eines Lese- cabinets und eines Clubs, um unter den 100,000 Wenden Preußens und Sachsens die slavische Nationalität zu fördern und den Slavis- inus unter denjenigen ihrer Landsleute aufrechtzuerhalten, welche sich germanisiren ließen. Nach einem feurigen Artikel zu Gunsten der Sache SmolarS veröffentlicht der Golos die an das russische Volk ge richtete Proclamation der serbo - lausitzischcn Matica. Eine seltsame Illustration zu den glühenden Freundschastsversicherungcn, die man anläßlich des Besuches Kaiser Wilhelms an Deutschland gerichtet hat und die von einzclnennationalliberalen Blättern für baare Münze ge nommen wurden! Wir versehen uns zu der angestammten Treue unserer wendischen Bevölkerung, daß sie der Stimme einzelner Ver führer nicht folgen, sondern ihre Hoffnungen nach wie vor auf den Staat setzen wird, in dessen Schutze sie jederzeit Unterstützung ihrer geistigen und materiellen Interessen und die Pflege ihrer ihnen lieb gebliebenen Nationalität gefunden haben. — Ockfen tlicbe Sitzung der Stadtverordne ten am 1-1. Mai. Es haben sich für die Stattrattzostcue noch die Herren Adv. 1>r. Grundig in Annadcrg und Bürgermeister seinerseits werde nachahmen müssen, indem cs Polen und die Ostsee-! a. D. Rauttzel'ier, gemeldet, sowie einige Herren Stadtverordnete, Provinzen cndgiltig russisicirt. Frankreich hat Deutschland wieder 2öO Millionen gezahlt und dadurch die vierte Milliarde der Kriegsentschädigung vervollständigt. Thiers schwankt nach wie vor, wohin er das Staatsschiff steuern soll. Tie Extreme — hier die Radikalen, dort dieLegitimisten undBona- uartisten — rufen vereint: Weg mit Thiers und seinem Abklatsch einer Republik! Die letzten Wahlen bestätigen das Anwachsen der extreme: in die Wahlsiege theilcn sich nur Radicale und Bonapar- tisten. Zwischen den Extremen ist kein Platz für einen Republikaner nach dein Programme von Thiers. Die "Nationalversammlung, die demnächst Zusammentritt, wird der Schauplatz erbitterter Kämpfe werden. Schon das neue Wahlgesetz wird heftige Scenen hcrbei- sührcn. Die Nationalversammlung soll aus 500 Deputaten be stehen, jeder wird in einem Kreise (Arrondissement) gewählt, während bisher das ganze Departement eine ganze Liste zu wählen hatte. Der Wähler muß 21 Jahre alt und 2 Jahre ortsangehörig sein. Daneben soll ein Senat bestehen von 2öO Mitgliedern. Der Senat soll das Recht haben, die "Nationalversammlung aufzulösen. Der deutsche BundeSrath hat beschlvssen, daß das Jesuitengesetz auf die Redemptoristen, die Lazaristen und die Ccngregationen vom unter innen der Picevorsteher Jordan, wegen nottzwendigcrBade reisen um Urlaub gebeten, welencr ibnen vcrmilligt wird. Der Rechenschaftsbericht der Sparkasse zu Dresden am 187.' wird Iaörek872-1-1,-1öork,lr. lasse üPf. beträgt s dabei ist die Spar- rone ' " affe auch von einemVerlust betroffen worden, der - nicht schlimm ist, denn er beträgt nur 2 Ttzlr. 2» Ngr. v Pf. Nach so guten Geschäften verbleiben zur Verwendung für eommunliche Zwecke 20,27» Thlr. 8 Ngr. 2 Pf. E » Coimnunicat dev LkadtratbS tvciit den Stadtverordneten mit, was wir schon vor wenige» Tagen in Kürze notircn konnten, daß sich nach dem Ableben beö Stabteinnehmer Kirsten bei Aufstellung ber Abrechnungen ein Deficit hcranSgestellt bat. Der kein Einnehmer beiaeseiit gewesene , Eontrotcur ist jetzt so krank, daß der Arzt erst in diesen Tagen RD rco d eine Vernehmung desselben gestatten konnte. In versck,ictcne» Mit. dao O.liittungsbüchcrn haben die Amtsnachfolger dcö Verstorbenen und dcü kranken Controleurs Terminzahlungen für >872 austtitt gefunden, die weder Iin Einnahme- noch Eontrolionrnal gebucht, also einfach - unterschlagen worben sink. Ter Stabtratb hat .zur Deckung der noch nicht ganz sestgestellken Lnmmc der tlntcr- "iniichmcr vorhandenen Eaution noch DcrStadtrathsck'licßt dem Collegium schlossen, bgö Verpficglingögcld der Hospitalitinnen in cer Hoben- thglschcn Nersorganstalt um wöchentlich .7 "Ngr. zu erhöhen, der Verknus eines Trcnnstückö von dein eheimiligcn Gebnucr scheu Grundstück iRgdebergcrsirgße» an den Schäiereidircttor Hevn um de» Preis von littst Thir. aber abgelchnt. — Ter Ltadtrath theilt mit, daß Ue Inangriffnahme der Rcguiirung des Trottoirs aus der Anneiistraße noch nicht möglich gewesen sei, bei welcher Mittbellung das Collegium vorläung Beruhigung saßt, während cs 280 Thlr. 28 Ngr. zur Herstellung einer Mühlgrabcnmauer hinter dem Hauögruntstück Poppst; "Nr. 3 vcwilligt. Schon oit- malS haben in neuerer Zeit stadiräthliche Eommunicate tasEolle- ginm aus den Atbcrtsplatz geführt und halbverrichtctcr Sache kehrte man zurück, denn kurz daraus gab cS wieder über eine Kleinigkeit, eine Laterne, ei» Stückchen Weg u. s. w. zu verhan deln. "Auch heute verfügte man sich im Geiste hinüber und er klärte sich wieder mit der Herstellung cinctz Fahrwegs von dem Haupteingangc dcö Theaters nach der Ringstraße i» der Brette von 4,s M. einverstanden, bewilligte auch zur Herstellung eines ge pflasterten UebcrgangeS über die Bautznersirahc in der Richtung der Alaun- und GlaclSstraße die Summe von 123 Thlr. L Conto Pos. 42 der "Ausgaben des Hanöhaltplanes pro 1873, vestand aber daraus, daß die die Ringstraße begrenzende Lindcnpflaiizung wie sie jetzt steht, stehe» bleibe und verwies den Ltadtrath, der zur Fußbahnpflgsterung vom Alberttbcatcr nach der Ncustättcr katholischen Kirche die Summe von 887 Thlr. 0 Ngr. 7 Pi. bc- cmivrucht. aus Pos. 0 der Ausgabe des tlcSj. Hnuvl'altplancs, woselbst für dergleichen Zwecke Summen bewilligt sind. - M8 Uhr schloß die öffentliche Sitzung und das Collegium ging iimi in geheimer zur Bcrathung über die einzelne» Candidaten zu der Stelle eines besoldeten Stadtratho auf Lebenszeit. — In den letzten Jahren sind mehrfach falsche Coupons von konigl. sächsischen Slaatspapieren aufgctaucht, ohne daß sich die Ver fertiger und wissentlichen Verbreiter dieser Falsifikate bis jetzt haben ermitteln lassen. Es sind dies Zinscoupons zu königl. sächsischer Staatsschulden-Cassenscheinen über 100 Thlr. der vereinigten 4pro centigen Anleihe von denJahren 1852—1868, Serie I. Nr. 64,853 auf lithographischem Wege hergestellt, Serie II. Nr. 6754, 34,274 und 153,240, durch Photographie erzeugt, und der 3procentigen Anleihe vom Jahre 1855, "Nr. 13,201, mit Typendruck hergestellt. Es wird auf diese Falsificate behufs Anwendung größter Vorsicht bei der Annahme von Coupons mit der Bemerkung besonders auf merksam gemacht, daß von der Staatskasse den Besitzern von der gleichen Couponfalsisicaten eine Entschädigung in keinem Falle ge leistet wird. — Vor mehreren Abenden hat ein die Schloßstraße passirendcr Herr das Unglück gehabt, von einem Bluinennaps getroffen zu wer den, der dort drei Stock hoch, jedenfalls ohne die vorgcschriebene Be festigung, vor einem Fenster gestanoen und herabgcfallen ist. Der Blumennapf ist dem fraglichen Herrn gerade auf den Cylinderhut gefallen, hat diesen durchschnitten und dem Herrn eine so b.deutende Verletzung an der Stirn beigebracht, daß sofort ein bedeutender Blut Verlust eingetreten undärztlicheHilfe hat herbeigeholt werden müssen. Die Verletzung konnte leicht den augenblicklichen Tod des Herrn zur Folge haben; zum Glück scheint sie aber einen Verlauf zu nehmen, der ernstere Besorgnisse nicht erweckt. Ter Unfall dürfte aber min destens dazu angelhan sein, das Publikum auf die Bestimmung in tz 366 unter 8 desCtrafgesetzbuchs aufmerksam zu machen, nach wel cher schon Derjenige »nt Geldstrafe bis zu 20 Thlr. oder niit Hast bis zu 14 Tagen bestraft werden soll, wer nach einer öffentlichen Straße oder nach Orten hinaus, wo Menschen zu verkehr«; pflegen, Sachen, durch deren Umstürzen oder Hcrabfallen Jemand beschädigt werden kann, ohne gehörige Befestigung ausstellt oder aufhängt. Weiter wird in tz 230 des Strafgesetzbuchs verordnet, daß, wer durch Fahrlässigkeit die Körperverletzung eines Änderen verursacht,auf An trag des Verletzten mit Geldstrafe bis zu 300 Thalcrn oder mit Ge fängmß bis zu 2 Jahren bestraft wird; endlich sott nach tz 222 des Strafgesetzbuchs Derjenige mit Gesängniß bis zu 3 Jahren bestraft werden, wer durch Fahrlässigkeit den Tod eines Menschen verursacht. So viel wir hören, ist der Eingangs rescrirte Unfall der Behörde angezeigt worden, welche, ganz abgesehen von der deshalb auszusprcchmdcn Ahndung, hoffentlich daraus iin Allgemeinen An laß nehmen wird, das Äusstcllcn von Sachen, durch de . en Herab- fallen das Publikum beschädigt werden kann, strengsrens überwachen zu lassen. — In einem Schuppen im Hofe des Hausgrunchtücks Nr. 2! der Neuegassc geriethen vorgestern Vormittag eine Panie darin wer kleine Kinder unter schreiend heraus aus Hausbewohner auf die Ge- Feuer dämpften. Letz tst allem Vermuthen nach durch jene beiden Kinder, welche mir Streichhölzchen gespielt haben mögen, veranlaßt worden. — Gestern Vormittag in der zehnten Stunde entstand in der sog. Schmelzmühle in der kl. Packhosstraße durch in Brand gerathene Lumpen ein Schadenfeuer, welches alsbald durch herbeigeeüle stävli sche Feuerwehr gelöscht wurde. Ein Fest inniger corporativcr Verschmelzung beging gestern Nachmittag die döffere Ha nbcloscl'nle zu"N cuftabt- Iieilmen Geilt und rum beiliasten Herren als mit dem Keluitenoiden lck)!agiing außer der vom Eiiiiichmcr vorbaiidenc» b heuigen Ge ,r unv zum heuigge ^ Nacblaß desselben mit Beschlag belegt. Der Stab r'erioandtc,Anwendung s»lde;dlesclben sollen binnen sechs Monaten s^j,, Coimnunicat mit der Bemerkung, er werte bei aufgelöst werden. Ferner ergiebt sich aus den Protokollen des den Crivlg tcr angcstelltcn Ilntcrsuckunia'seiner Zeit mittbciicn Bundesrathes, daß bei der Frage der Einziehung des Staatspapier- Die Unterstützung cincr Wäscherin im Stattkrank.-nh iine. die „kines unser Ministern Keiesen den Wnnsck. ausacsvrockici, bat das- -Heoabsetzung teö Jahresbeitrags zurLchrcrvension-'taffe vci einem , etves unser .oumgcr v. Fnc,en oen 2vun,a> auvge,piocyen har, oa,; ^jcns,ei„koi»ii!eii von 8<)tt-Itttt<> Tblr. ans nur 2-. Proe. wirb Preußen sormuttrte Anträge m dieser Frage bringen solle. Wie beschlossen, auch dem Staktrath kari» bcigcstlmmt, daß die Vcr- bedenklich diese für unsere Steuerverhältnisse ausfallcn, das wissen brcttcrung ter Passage am Altmartt nach ter Krcuzkirche alö wir jetzt. Man hätte sich wohl zu der Hoffnung berechtigt gehalten, briiigcntes OrtSbekünnIß anzuscben und energisch zu erstreben daß Sachsen selbst ?»r Wahrung seiner Interessen Vorschläge aus- KnttLßc unt m seiNtte und sie mit Kraft und Wurde, gestutzt auf sem gutes Recht, ott.tttttt Thlr. an Hrn. "Adv. vr. Hoffman» ausgesprochen lind be- e n unk mit ihr begingen cS zablreichc Freunde ter 2ln- o Feit einer Fa h ncnwel be. Gegen >.7 Ubr lang ten die Schüler, gestihrt von selbst gewäblten Cbargirtm und unter Voranmarsch lcS Stadt,»nsikckoro am Scbilieiscblößchen — dem Festplatzea». Noch war rie Fahne verhüllt. Nachdem oben im Saale ei» Cvoral die Feiei ciiigclcitct unbHr. DirectorRittnagel in längerer,ltetcoic hohe BedeutungeeSHa»be!ssia»teS and tcr Han- deic--Wissenschaitcii bervorgeboben und t ic Schüler zur Treue gegen diese ihre Favne aiisgcfortcrt, die Taukvathcn. welche der Fabuc i dc» Namen „Hansa" gegeben, auch die Nägel cingeschlagcn batten, ward sie enthüllt. Die blanscltene, reich gestickte Farne trägt l die Aufschrift „Höhere Handelsschule zu Dr sten >873" und am der anderen Seite auf weißem Felde eine "Allegorie deöHandelt-. Unter den kräftigen Klängen eines Marsches ward mit ter zum ersten Male iin Winde flatternden Falmc ein Umzug durch de» Garte» gehalten. CS folgte nun noch ein Eonccrl mit dann Souper und Ball. ^ wichtigen Orgcmisationogeictze. wel be tcr Landtag beschlossen hat: das Gesetz betreffs der Organisation der Verwal tungsbehörde», die Städteordnungen für große, mittlere und kleine
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