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->3 Aettefte Zeitung des Bezirks - Sonnabend, am 23. Januar 1937 1d3 Jahrgang Nr. 19 - 3 u> 3 6> 1 8 -r ... V s — o btt r» 3 crr - rs 8 !3 u» 's «Ä o -Z Jungtum! - » - selbst das Wort ' » Dr. Schacht kennzeichnete vier bestimmende Faktoren, deren erfolgreiche Anwendung er als den grundlegenden Gewinn der letzten vier Jahre bezeichnete. Unter diesen Faktoren der Wirtschaftspolitik sei als erster die Finanzierung. Daß all die. großen Leistungen im Zug der wiedererstandenen Wehrhoheit und im Zei chen der Zurückgewinnung der deutschen Handlungsfrei heit mit einer derartigen Schnelligkeit und einem derartr- Anläßlich des 60. Geburtstages des mit der Führung der Geschäfte des Neichswirtschaftsministers beauftragten Neichsbankpräsidenten Dr. Schacht veranstaltete die Neichs- wirtschaftskammer in den Festsälen von Kroll in Berlin eine Festsitzung, an der namhafte Vertreter des Staates, der Partei, der Wehrmacht, der Deutschen Arbeitsfront, des Reichsnährstandes und der gesamten deutschen ge werblichen Wirtschaft in großer Zahl teilnahmen. Z H Wahrhaft und wehrhaft im Wandel, ehrlich und wchr- lich im Handel, rein und ringfcrtig im Rat, tuaend- Haft tüchtig zur Tat, keusch und kühn in der KmM, unbekümmert um Gunst, hoch lebe das deutsche lungsgesellschaften statt, bei der auch das Sächsische Mini sterium für Wirtschaft und Arbeit vertreten war. Nachdem der Leiter des Gau-Heimstättenamtes, Lucas, auf die erfolg reiche Siedlungstätigkeit im vergangenen Jahre hingewiesen hatte, sprachen die Sachbearbeiter des Amtes über beson ders wichtige Fragen ihres Aufgabengebietes. Wiederholt kam zum Ausdruck, daß das Gau-Heimstättenamt in der Kleinsiedlung eine Aufgabe allerersten Ranges sehe. Die hohe Bedeutung des Siedlungswerkes verpflichte vor allem zur sorgfältigen Auswahl der Siedlerfamilien. Bad Schandau. Am Donnerstagnachmiltag kam der Arbeiter Hermann Protze in einer Walzerei in Gohdorf- Kohlmühle mit der Hand in die Maschine. Dabei wurde ihm der Daumen abgerissen und der Zeigefinger beschädigt. Protze wurde dem Schandauer Krankenhaufe zugeführt. Zittau. In Olbersdorf geriet ein Zittauer Lastkrask- wagen ins Schleudern, prallte gegen eine Mauer, fuhr dann quer über die Straße und stürzte schließlich in den Dorfbach. Der Wagen wurde schwer beschädigt. Wie durch ein Wun der kamen die beiden Insassen mit dem Schrecken davon. Planen !. B. Bor einem mit Milchkannen beladenen Lastkraftwagen mit Anhänger lief in Mühltroff ein drei jähriger Knabe über die Straße. Er wurde vom.Fahrzeug erfaßt und vom linken Borderrad überfahren. Dabei wurde ihm der Brustkorb eingedrückt, so daß er nach kurzer Zeit skarh. Reichenbach i. B. In einer Wäscherei in der Schieß gasse wurde am Mittwochvormittag ein mit Benzin gewa schenes Warenstück geschleudert. Plötzlich entzündeten sich die Benzindämpfe, und zwei an der Schleudermaschine stehende Arbeiter erlitten durch die Flammen so erhebliche Brandwunden, daß sie dem Krankenhaus zugcführk werden mußten. Der Brand, durch den erheblicher Gebäude- und Sachschaden entstanden ist, konnte noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit Schaumlöschern erstickt werden. Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchaft. des Sladtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde ; im Terttei« die 03 Ilmeterzelle 18 Npfg. Anzeigenschluß: 1ü Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig. qen Umfang vor sich gegangen sind und voll finanuert^ werden konnten, ohne daß Störungen ans dem Geldnun-kt^ oder in der Währungslage eintraten, das erkenne das^ Ausland heute staunend an. Diese Finanzierung cuS! kigener Kraft war nur möglich, weil alles, was an o n Geld- und Kapitalmarkt herangetragen wurde, einer Kon- irollc und strengen Disziplin unterworfen wurde. Als zweiter bestimmender Faktor der Wirtschaft^.! gestaltung sei der Fortschritt in der Entschul-i onngspolitik zn werten. Das Ausland habe einse- hen. müssen, daß die Voraussagen, die er, Schacht, mei stens ein bis zwei Fahre zn früh gemacht habe, Wirklich keit geworden sind. Man wisse und erkenne an. daß zwangsläufig der Unsinn, der in der Verschuldungspolitik des deutschen Marxismus und ausländischen Kapitalis mus lag, sich eines Tages rächen mußte und daß von bösen Absichten Deutschlands im Grunde genommen keine siede sein könne. Die Aufrechterhaltung der Goldpari-! ä t unserer Währung habe dazu beigetragen, daß wir die ganzen Vorteile der Abwertungen der anderen Wäh rungen mit in unsere Entschuldung hineinrcchnen konnten^ und so sei es gekommen, daß wir heute als den Gewinn, der Entschuldung der letzten vier Fahre die rundej Summe von acht Milliarden Mark buchen können. Als dritter Faktor sei die Umgestaltung der ge-> samten deutschen H a n d e l s p o l i t i l zn nennen, wie. sie im Neuen Plan ihren Ansdrnck gefunden habe Diese Umstellung habe einerseits gestattet, Deutschlands Roh-! 'S 'S WMervorheriage -eü Neichswetterörenftes ÄuSgäbeort Dresden I für Sonntag: Heiter bis wolkig. Temperatur-Rückgang. Südöstliche Winde. Trocken. 'L „Wirtschaft und Wissenschaft". Dann ergriff das Geburtstagskind, Dr. Schacht, Deutschlands Wirtschaftspolitik Festsitzung der Reichswirtschaftskammer mit Dr. Schacht 2. AnreigenprelS: Die 48 Millimeter breite Mullmeterzell« 8 Npfa.: Millimeter breit« Milli! Bezugspreis: Für «Inen Monat 2 — - mit Zutraaen; einzeln« Nummer 1v Npfg. I :: Gemeinoe-BerbandS-Gttokonto Nr. 3 :: z Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr 408 l :: Postscheckkonto DxeSden 123 48, :: s Dippoldiswalde. „ A r - N i" - L i ch t s p i e l e. Ein Filin großen Stils, der eine ernsthafte Geschichte ernsthaft erzählt, ist der wundervolle Film der Ufa „ Sch l u ha k k o r d ". Reich an spannungsgeladenen Szenenreihen, bleibt dieses Filmdrama doch mehr Drama als Kino . . . Besonderen Lobes würdig ist die Musik. Beethovens „Neunte", sowie Weisen von Tschaikowsky usw., werden unter Mitwirkung hervorragender Könner der Ber liner Staatsoper und der Berliner Solistenvereinigung geboten. Interessante und bekannte Schauspieler sind Träger der Haupt rollen, wie Lil Dagover als die sündhafte Frau, die leichtsinnig in ihre eigene Schönheit verliebt ist, Willy Birgel als ihr Mann in der Nolle als Generalmusikdirektor. Nicht zu vergessen seien Marie Tasnady, Marie Koppenhöver, Theodor Loos und der klein« Peter Bosse. Alles in allem: Es ist ein Film packender menschlicher Schicksale, durchwoben von den Klängen unsterblicher Musik, getragen von der begeisternden Kunst schauspielerischer Persönlichkeiten,,erfüllt von einmaliger Erlebniskraft ... — Die Usa-Tonwocke bringt u. a. einen „Rückblick 1936" und rust somit manch gutes und schlechtes Geschehen des vergangenen Jahres ins Gedächtnis zurück. Besonders zu erwähnen sei noch die Weih- nachtsbotschaft des Stellvertreters des Führers an die Ausländs deutschen. — Nett ist auch der Film „Was ein Kätzchen werden will. , , — Auf Anttag des Bauern Otto Max Kästner in Börn chen bei Possendorf Nr. 30 ist das Entschuldunasverfahren eröff net worden. Das Entschuldungsämt bei dem Amtsgericht Dres den nimmt» die Aufgaben der Enlschuldungsstelle wahr. Die Gläu biger haben bis zum 28. Februar ihre Ansprüche anzumelden. Dresden. In letzter Zeit wiederholen sich die. Fälle, daß aus Treppenhäusern der Grundstücke im Stadtlnnern Glüh birnen und vollständige Lampen gestohlen werden. Die Diebstähle werden stets nach Eintritt der Dunkelheit ausge führt, so daß in einzelnen Fällen die Treppen bis ins dritte Stockwerk vorübergehend unbeleuchtet blieben. Dresden. Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit hat unter dem 10. d. Mts. eine Verordnung bctr. Abgabe von Schlagsahne erlassen. Danach wird, um eine volkswirt schaftlich nicht zweckmäßige Berwendung und unnötige Berteuerung von Milch und Sahne zu verhindern, verboten Schlagsahne als Beigabe zu Kaffee, Tee, Schokolade, EiS, Torten, Kuchen usw. oder portionsweise zum sofortigen Ber- zchr oder über die Straße zu verkaufen. Dresden. In Dresden fand eine Besprechung des Gnu- HcimstättenamteS Mil den im Gau Sachsen tätigen Sicd- Der Leiter der Reichswirtschaftskammer, Albert Pietzsch, überbrachte Dr. Schacht die Glückwünsche der deutschen gewerblichen Wirtschaft und schloß mit dem Ge löbnis zur weiteren treuen Mitarbeit und Gefolgschaft an der Erfüllung des Dr. Schacht vom Führer übertragenen großen Werkes. Anschließend sprach Professor Dr. Zenneck von der Technischen Hochschule München über das Thema Sus> der uvö dem SachMmnd Dippoldiswalde. Auf Einladung der Deutschen Arbeitsfront Kreis Dippoldiswalde „Das deutsche Handwerk", Abt. Gesellen wandern und Austausch, waren die Kreisfachgruppen, Kreisfach- . schaftswaltcr und deren Stellvertreter sowie die InnungSobcr- meister und Obmänner des Kreises, soweit deren Berufe am Ge- sellenwandern beteiligt sind, zu einer Besprechung gestern nach- , mittag nach dem Fremdenhof „Roter Hirsch" eingeladen worden, ; da der Gaureferent für das Gesellenwandern, Pg. Ockler, über dieses Thema unterrichten wollte. Krelshandwerksmeister Streidt, Kreischa, begrüßte den Redner und Kreisobmann der DAF, > Werner, und wies auf den Zweck der Besprechung hin. Pg. Ockler hielt zunächst Rückschau auf die Entwicklungsgeschichte des Reichsstandes des Deutschen Handwerks und der RBG Das Deutsche Handwerk in der DAF. Dabei griff er zurück bis in die Zeit vor der Machtübernahme, wobei er nachwies, daß dec Handwerker im Kampfe um seine Existenz das Politische zu sehr außer acht ließ und stellte heraus, wie aus diesem ganzen Ent wicklungsgang der Handwerker noch immer zu wenig an die wahre Volksgemeinschaft, zu sehr an Standesorganisationen denke. Seine Erläuterungen gingen dahinaus, daß im Reichs stande des deutschen Handwerks alle die wirtschaftlichen Frage», die Berufs- und Innungsfragen zu behandeln sind, daß in der RBG Das Deutsche Handwerk in der DAF die politische Aus richtung des Handwerks geschieht. Hier hat der Handwerker un ter Beweis zu stellen, daß er voll und ganz gewillt ist, im natio nalsozialistischen Staate mitzuarbeiten. National war der Hand werker immer, er muß auch sozial sein, muß erkennen, daß allein auf Grund einer Anschauung, auch ohne gesetzliche Bestimmun gen, ein hohes Ziel erreicht werden kann. Dann sprach Pg. Ock- icr vom eigentlichen Thema, dem Gesellenwandern. Es wurde von der DAF eingeführt, da der Handwerker im Anlernen und in der Weiterbildung des Nachwuchses recht langsam vorgegan- gcn ist, so daß tüchtiger Nachwuchs fehlt. Meist blieben die jun gen Gehilfen am Platze oder doch in der Umgebung der Lehr- stätie. Das Wandern soll ihren Blick weiten. Sie sollen im Wandern ihr Vaterland kennen und lieben lernen. Dabei wer den sie aus sich selbst gestellt, kommen mit anderen Menschen in Berührung, werden geformt und hart gegen, sich selbst gemacht. Vor allem aber dient das Mandern der charakterlichen Ausrich tung. Im Umgang mit einem ganz anderen Menschenschlag wer den sie ihre Ansichten bilden können < manch mal auch ändern müssen) und vor allem ihr handwerkliches Können unter Beweis stellen »rüsten. Erst der, der es versteht, an anderem Platze sich schnell in seine Aufgabe zu finden, ist berechtigt, Geselle zu heißen. Bei diesem Wandern läßt sich auch am besten der wirklich Tüchtige Heraussinden, und er wird berufen sein, in die führenden Stellen des Handwerks zu treten. Nur zu oft stehen in ihnen noch Aka demiker, weil der Handwerker früher nicht für den nötigen Nach wuchs aus seinen Reihen sorgt«. Das Gesellenwandern wird wie bisherig freiwillig im Wege des Austausches vor sich gehen. Man will dabei zunächst einmal feststellen, wie weit Las Selbstvertrauen der Iunghandwerker geht. Neu hinzugekommen zu den Iung- handwerner auf die Wanderschaft schickenden Berufen ist das Bauhandwerk gekommen. Hier ist der Weg des Austausches fal len gelaffen worden. Die Iunghandwerker im Bauhandwerk kön nen wandern wohin sie wollen. Der Grund dazu waren mehrere: auch Erwerbslose des Baubandwerks können wandern. Welter ist ein Austausch bei verschiedenen weiblichen Berufsgruppen vor gesehen, nm auch hier Qualttätsarbciter auszutaufchen. Neu ist auch das Werkstattwandern. Hier werden di« Iunghandwerker auf 8 Wochen in Industriebetriebe vermittelt, um dadurch die fabrik mäßige Herstellung dec Erzeugnisse ihres Handwerks kennen zu lernen. Auch eine Vermittlung nach dem Ausland« findet in ge wissen Grenzen statt, um dadurch das hohe Ansehen deutschen Handwerkersleißes im Auslande noch weiter zu heben, den Jung- Handwerkern aber den Blick besonders zu weiten. So wies Pg. Ockler den Wert und Sinn und alles Grundsätzliche des Gesellen manderns auf und forderte zum Schluß ein tatkräftiges HaNb-In- Hand-arbeiten aller Fachschaftswalter und Obermeister im In teresse des Handwerks und zum Wohle Les deutschen Vater landes. Der Kreishandwerksmeifler bat ebenfalls darum, wie auch um Unterlassen jeglicher Eigenbrötelei und schloß mit einem dreifachen Sieg-Heil aut don Bührer. — Bon der Reichsskrahen-Derwaltuirg werden für Sach sen zehn M ot o r sch n e e p f l ü g e, sog. Borsah-Schnee- pslüge beschafft, die bestimmt sind, die Reichs- und Land straßen von Schneeverwehungen und Schneewächten freizn- hallen, damit der Kraft- und Ueberlandverkehr unbehindert vcr sich gehen kann. Früher mußten Pferde-Schneepslüge oder gat SchauseltruppS die mühsame Arbeit ausführen, nun werden (wenn erst einmal Schnee liegt) die schweren und großen eisernen Pflugschare rasch freie Bahn schaffen. Die 10 Schneepslüge werden im Erzgebirge stationiert und zwar in Plauen, Bad Elster, Rodewisch, Aue, Zwickau, Chemnitz, Annaberg, Olbernhau, Fre.iberg und Dippol diswalde. Aenderungen der Stationierung sind aber Vorbehalten. Die Schneepslüge werde« von Fahrzeugen der KBG- bewegt, die selbst noch 5 vollständige Kraftschnee- Pslüge besitzt. Während der Schneepflug in Freiberg be reits in Betrieb genommen wurde, ist der für Dippoldis walde noch nicht elngetroffen. Zu den Skimeisterschaften werden alle Schneepflüge bei Allenberg zusammengezvgen, damit dir Zufahrtsstraßen dorthin immer offen sind. Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. A.