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W.MM« -.7 - ->». Jahrgang ^'"""'^°".'.7.?:!'.'57.''"'""' ,nu» mU MuÜr cgrnliagkilngen.0"nml und W MM W «In„Ig-nprkU«: Die Ui'K"»lc«i-prw-.rtte NU Z.gamiOe». Nindcll-kilagk.^hr nnU, leinen Vknlc- >nwi.-^ku auuig'n u ^Uo.igküich.'2U . 7 u p. MicIiM,.e,eU, nnn ^^.i,/'.,... ^>onua>'^h>N» .Unkrrh.'Unim un!' ^ü<cn" W8 W> DD 8« WI WS MI »3 AM di^! I .«. ,,ür a>i!i"kl»d d. « ^t>idi,»u,i«-'gcba-US . ' ,' i <I-r <">n<°^nn- .,',-r»In1>cr Nnlg^.n- W W W ^D DW W WA^ 4U Z . d«>-P.Ioie,!nm^> »e I NU X. Brt>>Igeb NU Z. g.ill« > Keum»UreIS .« 'n,'<g!^ncUcNne!d. WW W 888 MA DA DD H-Ibeik! Cem.w caq<I,I ;rdk Oe,pf»ch«ung aiy viklenu«g >on>!, IU z Sonundenh. u. L-omHngnmmncr NU z. SS » tichlUung d. Un,elgkn. «ullrSgen n. veylung v. Schade,Itrlatz. HnntU>chr»tI«II«r Dr. M. r««c,h», Dresden. ««IchatUichtk r«it: gkaa« BungarS, Dcetden. volfssettung v,e^n"»s'elle. -vriittn. veelai, - "ecmin.a igi1'eUi>gmid Drn<kerei.^>l>a<e vreSden. vre«den.A-l PolUrnrahe 17. zemru^eiolZ. «ottioe-rioxa Dresden ni»NonI-> Srndtixrn« Dre'oen Nr -.lua Fiir christliche Politik und Kultur »..«»'«SV Das Winterprogramm Oie Beratungen -es Reichskablnetts - Rücksprache mit -em Sachverstän-igen-Ausschuß Aen-erung -es Elarjahres? Breslau. 17. September. Das Neichskabinett tritt an, Mittwochnachmitlag um 4.30 Uhr zusammen, um sich mii d«u, Winlerprogramm der Reichsreqierung zu belchästigcn. Dieses Programm wirv einige sehr wichtige und wesentliche Fragen umsc.jsen, darunter auch Fragen, die während der Finnanzkrise im Juli ansgetaucht sind. Es isi durchaus nichts Neues, wenn man daraus hinweist, das, sich die Vlegeirung mit der Bankenaussicht, mit der Slenderuug des Allie,«rechtes, mit der Karten- und Zollpolitik, mit dem Sied- luugsproblem und mit der Hauszinsstcuer beschäsligt. Aus dem Besuch, den der Führer de, Deutschen Volksve-t-i n>>- ln - " ' dci,, sestrrn adend dem Reichskanzler abgestaltet hat, läßt sich außerdem auch vermuteu, das, man an der Frage Curlius nicht vsrbeigcgangen ist. Am 13. Oktober tritt der Reichstag wieder zummmen; der Negierung verbleibt also nicht mehr viel Zeit bis zum endgültigen Abschlnh ihrer Arbeiten nnd der von ibr vorgesehenen neuen Mahnahmeii. Wie wir ersuhren, dauerte die Nnchtsiszung des Reist^- lmblnetts bis gegen 1 Uhr. Die Frage der B a n k e n a u s. sicht war schon In der Nachmitlagvsilzung soweit zu Ende ge bracht worden, das, es nur noch aus Kleinigkeiten in der Formu- lirrinrg ankommt. Dos Kabinett hat sich dabei entschlossen, den öcdanken eines Beirates sitr Privatbanken sollen zu lassen. Es js, möglich, das, diese Fragen der Bankenaussicht von den li' -'gen Plänen abgelrennl nnd die entsprechende Notv « rort . ng noch In dieser Woche verössen Nicht wird. Zunächst soll aber auch hierüber, wie übe, die Gesamt pläne des Kabinetts, l>eute noch einmal mil dem Neuner Aus schuss ans Bank und Industrie gesprochen werden: dabei wird auch die allgemeine Finanz- und Wirtschaftslage erörtert, die in der Aussprache des Kabinetts Gegenstand einer eingehenden allgemeinen Aussprache bildete. Es ist anzunehmen, das; in diesem Nahmen auch die Verschiebung des Beginns des Etatjahres vom 1. April aus den 1. Juli behandelt worden ist. Beschlüsse wurden noch nicht gefasst. In unterrichteten Kreisen rechnet man nun aber damit, das, die Aenücrung des Etatjahres kommt, da sie die ganze Etat- und Finanzpolitik des Reiches erleichtern und übersichtlicher ges!«!- len würde. Im Zusammenhang mit der preusstschen Verordnung über die Erhöhung des Wahlquotienten für den Preusstschen Landtag ist die Frage aufgctaucht, ob nunmehr auch das Reich für den Reichstag eine ähnliche Verordnung erlassen wird. Wie das Nachrichlenbüro des Vdz. erfährt, ist eine Ent scheidung über diese Frage im Neichskabinett noch nicht ge- sallcn. An sich ist für den Reichstag eine Neuregelung des Wahlgesetzes noch nicht so eindringlich, da Neuwahlen beim Reichstag nicht vor der Tür stehen. Ein Entwurf der Negie rung über die Wahlrechtsreform liegt schon seit mehr als Jahresfrist vor. Der Entwurf sah eine Erhöhung des Wahl quotienten von 60 000 auf 76 000 Stimmen vor. In der ur sprünglichen Regierungsvorlage war der Wahlquotient auf 70 000 Stimmen vorgesehen. Der Neichsrat hat ihn dann aus 76 000 erweitert, lieber die Aendcruna dec Waklauotienten hinaus enthält die Svahlrcchtsvorlage noch zahlreiche weitere Aendcrungen des Wahlversahrens für den Reichstag, die zum Teil verfassungsändernd sind. Unter anderem sollen auch die Nelchslislen der Parteien völlig abgeschasst werde». Die Reichs regierung hat sich aber bisher noch nicht entschlossen, den vom Neichsrat verabschiedeten Entwurf dem Reichstag zuzuleiten. Das Neichskabinett wird zu entscheiden haben, ob zu den Vor lagen, mit denen der Reichstag sich in seiner Herbst- oder seiner Wintertagung beschäftigen muh, auch die Wahlrechtsreform ge hören soll. Die Makrosenmeulerei in Englan- Kommunistische Einflüsse - Efllärung -er Regierung London, 16. September. Die Demonstrationen auf der atlantisst-en Flotte — ein in der englischen Ole sch ich le in diesem Ausmaß bislgw unbe kannter Vorfall — beschäftigen die Oesfentlichkeit auf das leb hafteste. Die Zeitungen bringen ausführliche Berichte, die sich zum Teil erl>eblich widersprechen. Es scl)eint indessen einwand frei sestzustehcn, das; es sich bei der Bewegung unter den See leuten lediglich um einen Protest gegen die Soldkürzungen handelt. Antimonarchiftische Motive scheinen der Streik bewegung nicht zugrunde zu liegen: beim die Mannschaften haben verschiedentlich ihre Loyalität der Monarchie gegenüber durch Ausbringen von Hochrufen auf den König zum Ausdruck gebracht. Das, immerhin auch kommunistische Propaganda am Werke Ist, Ist allerdings nicht zu leugnen, wie die Demon strationen In den Kantinen am Sonntag zeigten, bei denen di« „Rote Flagge" gesungen wurde. Wie es keifst, wurden durch kommunistiscl>e Agitatoren (6e- rüchte in Umlauf gesetzt, die das Ausmaß der Soldkiirzungen übertrieben darstellten. Die Haltung der Mannschaften ist die der passiven Resistenz. Die erste Massengehorsamsveriveigerung fand Dienstag morgen um 8 Uhr statt. Kurz nachdem unter den Klängen der Musikkapellen die Flaggen gehisst worden waren, erging der Befehl, die Anker zu lichten. Diesem Befehl wurde nicht Folge geleistet. Statt dessen brachten di« Mannschaften ein drei maliges Hoch auf den König aus und setzten sich dann rück lings auf die Ankerketten, um deren Lichtung zu verhindern. Nachdem die Ausfahrt der Flotte unmöglich gemacht mar, ver trieben sich die Seeleute die Zeit mit Musizieren und Spielen. Der heutige Tag verlief ähnlich. Wieder wurden die Flaggen zu den Klängen der Kapelle gehißt, wieder brachte die Mann schaft Hochrufe auf den König aus. Inzwisst)en haben die Hei zer das Kesselheizen eingestellt. Die bereits erteilten Land urlaube wurden widerrufen. Der Streik ist bisher ruhig und In Ordnung verlaufe». Auf manck-en Schiffen wird er von den Mannschaften nicht so streng beobachtet, dort werden noch ein zelne Arbeiten geleistet. Bei Morgengrauen sollen sich, wie der Evening Standard meldet, mehrere hundert Mann des Linlenschtsfes Rodney um den Geschützturm lzerum versammelt haben. Sie hätten einen Gassenhauer gesungen, und einer von ihnen habe mit lauter Stimme gerufen, ob die Mannschaften etwa entmutigt seien. Die Besatzung des in der Rühe liegenden Schlachtkreuzers Hood habe laut mit Nein geantwortet, und dieser Ruf sei durch die ganze Flotte gegangen. Der Erste Lord der Admiralität Austen Ehamberlain erklärte im Unterhaus« zu den Vorgängen aus den Schiffen der atlantischen Flotte: Die Admiralität hat die Vorstellungen des Ol»erl>efehlshabers der atlantischen Flotte über die 'Benachtei ligung der Seeleute einiger Soldklassen durch die von der Re gierung ungeordneten Kürzungen der Löhnung geprüft. Die Negierung hat die Admiralität ermächtigt, Vorschläge zu mastpin, um die Lage der Seeleute in den angeführten Fällen z» erleichtern, sobald die Tatsachen durch die geplante Unter suchung bestätigt sein iverden. (Beifall bei der Arbeiterpartei.) Die A-miralltät stellt richtig London, 16. September. Die Admiralität veröffentlicht heute abend eine Erklärung, worin nachgewiesen wird, daß sich die 26prozentige Soldkür zung in der englischen Flotte nur auf den Grundsold bezieht, während die übrigen Zuwendungen einschließlich der Bezüge für die Familie davon nicht betroffen werden, so daß die Her absetzungen im Vergleich zu den Gesamtbeziigen nur 7.7 bis 13.6 v. H. betragen. Die größtmögliche Kürzung trisst die jüngsten und meist unverheirateten Grade. Da jedoch eine Reihe von diesen vor Erreichung des für die Familienzuwen dungen vorgeschriebenen Alters gelgstralet hat, iverden sie durst; die Kürzungen besonders hart getroffen, und es werden in die sem Zusammenhang Erleichterungen erwogen. Forderungen der britischen Matrosen London, 17. September. In einem Im Namen der See leute an die Admiralität gerichteten Schreiben wird «ine Milderung der drakonischen Lohnkürzungen verlangt, die die am niedrigsten bezahlten Matrosen erleiden würden. Die Seeleute, die sich als gehorsame Untertanen des Königs bezeichnen, erklären, sie seien mit einer vernünftigen Lohnsenkung einverstanden. lom- Die Bankenaussicht (Von unserer Berliner Schristieitung.) Seit dem vorübergehenden Zusammenbruch unseres Kreditsystems am 1!1. Juli ist das Verlangen nach einer Aufsicht und Kontrolle über die Banken durch den Staat immer wieder laut geworden, und zu den Rufern gehören seit jenem Ereignis auch sol«,e Per sonen und Kreise, die bisher einem weiteren Eingriff des Staates in die Privatwirtschaft alles andere als freund lich gegenüberstanden. Der Reichskanzler deutete in seiner zweiten Rundfunkrede am 5. August öffentlich an, dass auf dem Gebiete des gesamten Kredit- und Kapital verkehrs wie des Aktienrechtes von der Neichsregierung Maßnahmen ergriffen werden müßten, die jedoch keinen Schlag gegen das freie Vankgewerbe bedeuteten. Unter Hinzuziehung von Wirtschaftssachverständigen aus den verschiedensten Lagern hat sich dann die Neichsregierung in den darausfolgenden Wochen besonders intensiv mit dem Problem der V a n k e n k o n t r o l l e besaßt. Trotz dem zögerten sich die Beratungen sehr lange hin, und erst in der hentigen Morgenausgabe konnten wir berichten, daß das Reichswirtslhastsministerium dem Neichskabinett einen Gesetzentwurf Uber die Baukaussicht vorgelegt hat, der bereits am Montag Gegenstand der Kabinetlseberatnngen gewesen ist und heute verabschiedet werden soll. Die bisherigen Beröfsentlichungen lassen ein end gültiges Urteil über die Negierungsmaßnahmen noch nicht zu, da bisher nur bekannt ist, daß ein N e i chs k o m m i s s a r für das Bankwesen er nannt werden soll, für den nach verschiedenen Blättermel dungen der Ministerialdirektor aus dem preußischen Handelsministerium Dr. Ernst ausersehen ist, der das Recht hat, weitgehend von den Banken Auskünfte zu ver langen, die Bücher einznsehen und an den Sitzungen der satzungsmäßigen Vankorgane teilzunehmen. Im einzelnen soll die Tätigkeit des Reichskommissars jedoch erst von einem fünfköpfigen Kuratorium sestgelegt werden, aas aus dem Neichskommissar selbst, zwei Vertretern der Reichsbank, nämlich dem Reichsbankpräsidenten und einem Mitglied des Neichsbankdirektoriums sowie aus den Staats sekretären des Neichsmirtschaftsmlnisteriums und de» Neichssinanzministeriums bestehen soll. Bon entscheidender Wichtigkeit wird sein, welche Befugnisse und welche Gren- zen dieses Kuratorium dem Neichskommissar für das Bankwesen setzen wird. Erst wenn hierüber nähere An- , gaben vorliegen, wird man übersehen können, welche Stellung und welche Macht der neue Bankenkommissar innerhalb der deutschen Kreditorganisation einnehmcn wird. Soviel läßt sich jedoch schon heute sagen, daß weder die Forderungen der Banken, jede Staatsauf sicht zu vermeiden, noch aber auch die Forderungen der Sozialdemokratie nach Errichtung eines Amtes für Vankpolitik, das eine planwirtschaftliche Lenkung des Kapitalstromes zur Ausgabe haben sollte, verwirklicht werden wird. Vielmehr hält sich der Gesetzentwurf de» Rcichswirtschastsministeriums an das Wort des Kanzlers, daß das freie Vankgewerbe nicht vernichtet werden soll, wie es der Fall gewesen märe, wenn die sozialdemokratische Forderung, daß das Reich, nachdem cs im großen Umfang Risiken im Vankgewerbe übernommen habe, nun auch die verantwortliche Führung und Leitung des Bankgewerbes übernehmen müsse, verwirklicht worden wäre. Auf der anderen Seite sind durch die Ereignisse der letzten Monate in so großem Umfange Fehler in der bis herigen Banksührung offenbar geworden, für die der Steuerzahler im Interesse der Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Ordnung einspringen mußte daß der Staat berechtigt und verpflichtet ist, nach Möglichkeit die Wieder holung derartiger Vorkommnisse zu verhindern. Allerdings wäre cs ein Irrtum annehmcn zu wollen, daß in Zukunft ähnliche Mißgriffe, wie sie in der Vergan genheit vorgekommcn sind, durch die Einrichtung der Ban kenaufsicht unmöglich wären. Keine Institution der Welt, auch nicht das von der Sozialdemokratie geforderte Bank amt, selbst wenn es alle Vollmachten erhielte, wäre in der Lage, ein derartiges Versprechen zu halten. Doch erwarten wir, wenn, wie vorgesehen, der Bankenkommissar mit der Neichsbank eng zusammenarbeitet, eine Erschwernis für die Wiederholung derartiger Kardinalfehler, wie sie unsere Bankpolitik in den letzten Jahren häusiger begangen hat. Allerdings wird die klare Einsicht, die Erfahrung und die Tatkraft des Bankenkommissars sowie der im Kuratorium befindlichen Persönlichkeiten hierfür eine stärkere Garantie bilden als alle Vorschriften und Paragraphen, die über diesen Gegenstand erlassen werden. In diesem Zusammen hang drängt sich auch die Frage wieder aus, was aus dem Generalrat der Neichsbank, der gegenwärtig be kanntlich aus Großschuldncrn der Reichsbank besteht, nnd aus dem N e i ch s b a n k d i r e k t o r i u m werden soll, dLE Elönliche ZujanitziensekunL deri AiifvldelL^ien der