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>1 i^üs! NN-L a-G - ^it .»ill, r!l o y--1 > > -> - . !!I I l> .^-, f >i' . I " " >' 6 " >w>- .»'II. »u ll.7. I, <k,j s. ErrsedNolksfrrund 'l» b. Hahn Tageblatt für Schneeberg und Umgegend 2. ÄtNtAblaU Mr dir königlich«» ««d stt-ttschti» Behörde» i» «ne, »rüuhaia, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, no, Lößnitz, Reustädtel, Schneeberg, Gchwarzeuterg and Wildenfels 6 -ritt Nr. 94 Mittwoch, 25. April 1894. m, so früh Bom Fürste« Bismarck. 'M vicka«. ! haltenden nter. >a» t'l! uvä srsr t E .1 solle Theil- >ers danken Trauerge- r dem Zu- ' das frei- nke. Dank m Trostes- den zahl. zten Ruhe- nckau^ t güu- freier Keller Nüs se be- viel- n mit g für Haub »ver- u die aodt üo irod üsu. ÄH Zahn- werde» -. <i )nnm, hiermit aufgefordert, wegen Mit hiesigen Stadtsteuereinnqhme zu melde». n gestrig, !ü«nen. L Geschenk herzinni» ht- Erfcheim täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Preil» vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennig«. küttst- ntie der ltienten. itungen geführt. Cement nicht nur, um einen von Preußen ernannten Retchskanzle zu schaffen, sondern im Vertrauen zu der Tüchtigkeit d«S preußischen Staates in Civil und Militär. Wenn aber dieses hinter ihm wegfällt, so ist der Reichskanzler nichts als ein Luftgebilde. Das Gewicht der ReichSverttetung wie sie der Reichskanzler führen soll, kann sich nur ab schwächen, wenn die Autorität von 10 preußischen Staats Ministern mit vielleicht SOO geschulten Beamten und Mi. nisterialrätben hinter ihm fortfäüt und der Kanzler einher- tritt auf der eigenen Spur als freier Sohn der eigenen Natur, auf Wegen, die niemand kontrolirt, als er selbst. Er kann nach seiner Vergangenheit die Erfahrung nicht besitzen, welche die Erfahrung der 10 Minister mit ihrer Gefolgschaft von Räthen aufwiegt. Diese sind der Ballast in unserm Reichsschiffe. Tagesgeschichte. Deutsch!««-. , Bekanntmachung In Gemäßheit der in 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1S78 enthaltenen Bestimmung werden alle Personen, welche an hiesigem Orte ihre Beitrags. Pflicht zu erfüllen haben, denen aber die in Gemäßheit der erwähnten Bestimmung er- ..u Petersburg, 23. April. Anläßlich -er Ver lobung des Großfürstm-Throvfolgers mit der Primessm Alix von Hessen war die Stadt gestern beflagt. Abend» fand Illumination statt. Amerika. New - Iork, 23. April. Die Zahl der Ausständ- gen in den Kohlengebieten beträgt 150 000. — Der Führer »es in Council Bluffs sich aufhaltenden Zuges der Arbetts- osen erklärte, er werde Unruhen verhindern. Der Eisen bahnbetrieb jener Gebiete ist noch nicht wieder eröffnet worden. Die Bürger von Omaha und Council Bluffs aben Vorkehrungen getroffen, um die Arbeitslosen nach )«s Moines (Iowa) zu schaffen. Eine andere Abtheilung von Arbeitslosen sammelte sich um Chicago an. Aus der Ansprache, welche Fürst Bismarck an die 28 nationalliberalen Reichstagsmitglied« gehalten hat, die ihm in FriHrichsruh ihre Huldigung darbrachten, heben wir nach den Hamb. Nachr. noch folgendes hervor : ... Die Annahme, daß die Landwirthschast die Reichs- aesetzgebung nichts anginge, weil sie unter Artikel 4 der Verfassung nicht aufgeführt sei, zeigt ja doch einen Mangel an Vertrautheit mit unserm Verfassungsleben, mit den Ab sichten der Gesetzgeber, mit unserm ganzen wirthschaftlichen Leben, wie ich ihn kaum für glaublich hielt, und wie ich ihn nicht an so hoher Stelle gesucht hätte. In jenem Artikel der Verfassung ist auch kein anderes Gewerbe ge- mannt, und man könnte mit demselben Recht sagen, alle Handwerker, seien es Schuhmacher, Schmiede oder sonst irgendwelche, gingen das Reich und seine wirthschaftliche Gesetzgebung nichts an. Aber der Reichsgesetzgebung können unmöglich die Geschicke von 20 Millionen Reichsbürgern, die Landwirthschast betteiben, gleichgültig sein. Mag die Landwirthschast nicht ausdrücklich und formell als zur Com- Petenz des Reiches gehörig bezeichnet-sein, sie gehört eben .zur wirthschaftlichen Pflege der Gesetzgebung. Wir haben «ine wettere schwierige Aufgabe zu lösen auf dem Gebiete Ler Beziehungen der geordneten staatlichen Gesellschaft zur Socialvemokratie. Ich glaube nicht, daß diese Frage auf Lie Dauer einfach todtgeschwiegen werden kann, sondern Laß man ihr früher oder später activ näher treten muß. Aus welche Weise, darauf will ich heute nicht Wetter ein gehen. Wir haben ferner speciell bei uns in Preußen neuerdings die polnische Frage wieder beleben sehen, die in ihrer Ausdehnung auf Oberschlesien, wo dieselbe früher nicht bekannt gewesen, schädlicher wird als sie war, für die mühsam errungene Einigkeit der Bevölkerung und für ein günstiges Verhältniß zu unsern polnisch sprechenden Lands leuten. Man hat die polnische Begehrlichkeit neu auf- gemuntert, und das ist ein bedenkliches Experiment, zu mal in der polnischen Frage eine europäische Frage über Krieg und Frieden liegt. Ich glaube ja nicht, daß letztere sehr nahe bevorsteht. Es ist weniger die fried liche Gesinnung aller Regierungen, die den Frieden bis- her erhält, als die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Chemiker in der Erfindung neuer Pulversotten und der Techniker in der Vervollkommnung der militärischen Balli stik und deshalb die für die Leiter eines kriegslustigen Staates unter Umständen entscheidende Erwägung, daß sie es nicht für erfolgreich halten, loSzuschlagen, wenn ihre Heere nicht im Besitze der neuesten Erfindung sind. Es klingt fast wie Satire, ist es aber nicht, daß der Che miker bisher die Schwerter in der Scheide hält und durch seine Erfindungen über Krieg und Frieden entscheidet. Ich will damit nur aussprechen, daß ich nach meinen politischen Erfahrungen an keine nahe bevorstehende« auswärtigen Berwicklvnaen glaube, weil keine von den großen euro- päischen Mächten mit ihren Vorbereitungen ganz fertig ist. Aber immerhin sind die Schwierigkeiten, denen wir entgegengehen, so groß, daß sie uns gebieterisch die Noth- wendrgkeit nahe legen, wie der Seemann sagt, uns klar zum Gefecht zu halten; dazu rechne ich, daß in den Par- teikämpsen Maß gehalten werde, daß die staatserhaltenden Parteien sich weniger trennen, sondern nach Möglichkeit einander nähern und sich wie früher zu einem Cartell zu- sammenzuthun, dem Bedürfnisse geordneter Zustände fol- gend, welches sie einigt unter Pflege unserer verfassungs mäßigen Einrichtungen, und daher komme ich auf den Punct, der mir augenblicklich am Herzen liegt, daß wir unS so einrichten müssen, wie wir auf die Dauer im Geiste und Sinne der Verfassung bestehen können. Die Aemter -eS Reichskanzlers und des preußischen Mini sterpräsidenten können auf die Dauer nicht getrennt sein, ohne di« Verfassung zu fälschen, die Autorität des Reiches zn schwächen. DaS ist meines Erachtens das nächste Bedürfnis der Zukunft, was wir politisch zu erstreben haben, daß diese unnatürliche Trennung zwischen dem Reichskanzleramte und dem preußischen Ministerprästdium aufhüre, und daß der Reichskanzler in der Lage bleibe, daß solide Fundament deS preußischen Staates hinter sich N» haben, dadurch kann seine Autorität im Reiche und im Auslande nur wachsen. Wem die übrigen Bunde-genoffen Preußen da» Präsidium übertragen haben, so geschah da» Berlin, 23. April. Der BundeSrath stimmte dem Bvrsensteuergesetz in der Fassung de» Reichstags zu. Berlin, 23, April. Zur Vorfeier des.Geburtstages Sr. Maj. Les Königs von Sachsen HWess" fich die hier lebenden Sachsen gestern abend um 7 Uhr zu einem Fest- mahl im Hotel „Kaiserhof" verediigt, bei dem der Säch- fische Gesandte Graf v. Hohenthal imd Bergen ein Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König voy Sach- sen ausbrachte. Heute früh brachte die Kapelle der Eisen- bahnbrigade dem Sächsischen Gesandten und dem Säch- fischen Militärbevollmächtigten eine Morgenmusik. Posen, 23. April. DaS „Posener Tageblatt" meldet: Der langjährige Reichstagsabgeordnete Frhr. v. Unruhe-Bomst ist gestern im Alter von 69 Jahren auf seinem Gute LangheinerSdorf in der Neumark infolge eines Schlaganfalles gestorben. Darmstadt, 23. April. Der Großfürst-Thron- folger ist mit seiner Braut und den übrigen Herrschaften heute Nachmittag 5 Uhr nach Koburg zurückgereist. Die großherzogliche Familie geleitete die Herrschaften zum Bahnhof. Stuttgart, 23. April. Die Kommission der Kam mer der Abgeordneten zur Vorberathung des Verfassungs- gesetzentwurfs beschloß wesentliche Abänderungen des Ent- Wurfs im Sinne der Vereinfachung desselben. Cobnrg, 22. April. Der Großfürst-Thronfolger und dessen Braut, die Prinzessin Alix von Hessen, sind in Begleitung des Großfürsten und der Großfürstin Sergius nach Darmstadt abgereist Auch die Prinzessin Heinrich von Preußen hat sich dorthin begeben. England. London, 23. April? Die Polizei verhaftete gestern nachmittag in Stratford (Vorstadt im Osten Londons) den Anarchisten Guiseppe Ferrara. Derselbe leistete keinen Widerstand. Bei einer Durchsuchung seines Zimmers wur den anarchistische Broschüren beschlagnahmt. Ferrara wird morgen vor dem Zuchtpolizeigericht in Bowstreet erscheinen. — Nach den neuesten Meldungen soll der verhaftete Anarchist Ferrara der Leiter einer großen Verschwörung in London sein behufs Anfertigung von für den Kontinent bestimmter Bomben. Der geheime internationale Anar chistenkongreß, der im Jahre 1890 im Haag stattfand, soll Ferrara mit der Bertheilung von Geld an die englischen Anarchisten beauftragt haben. Ferrara erhielt für diesen Zweck groß« Summen aus Belgien. London, 23. April. Der Polizeiinspektor Macguire sagte aus, der Anarchist Polti habe bei seiner Verhaftung eine Erklärung abgegeben, worm dieser Ferrara «Las FaraNdi nll», Carnot beschuldigte und behauptete, daß «, Polti, die Anar- Listen verabscheue, welche zu gefährlich für ihn seien. Auf dem Wege zum Polizeiburrau habe Carnot geäußert, wenn er Geld gehabt hätte, würde er sich einen Revolver gekauft haben, er sei zwar klein, besitze aber große Eneraie. Es sei thürtcht gewesen, nach dem Polizeigettchte in Bowstteet zur Konfrontation mit Meunier zu gehen, er habe aber den Inspektor Melville sehen, wollen,, well er ihn tödten wollte. Der Inspektor habe zu viele sein« Kameraden verhaft«, man müsse ihn beseitigen. Er wisse wohl, daß « zu vielen Jahren Zwangsarbeit veruttheilt werden würde, ab« in 2 oder 3 Jahren würde « doch sterben. Wenn « Geld gehabt hätte, würde « !" , uv- ,, fi Ms' Expedition, Druck und Verlag von E. M. Gärtner in Schneeberg. tt. ' . VI V .... - ' ' . »0 Pfennig«, die P Inserate r-th-s. bäum 350 Mk., 250 Mk., Dresden, 23. April. Anläßlich -es Geburtstage» Sr. Maj. des Königs prangte,-te Stadt in reichem Fest schmuck. In der Frühe fand großes militairisches Wecke» tatt. In den Schulen und in den sonstigen Lehranstalten wurden der Bedeutung des Tages' entsprechende Feier» veranstaltet. Um 11»/. Uhr traf S e. Majestät -er Kaiser auf dem Böhmischen Bahnhöfe ein und wmde daselbst von dem König, dem preußischen Gesandten, dem Stadtkommandanten und dem Polizeipräsidenten empfan gen. Die Monarchen umarmten und küßten .sich wieder holt und begaben sich dann unter begeisterte» Hochrufe» des Publikums nach dem Schlosse, woselbst das Frühstück eingenommen wurde. Gegen '^1 Uhr begaben Sich Ihre Majestäten der Kaiser und der König zur Parade üb« die Truppen d« Garnison Dresden, das Kadettencorps, daS 1. Jägerbataillon Nr. 12 und das 1. Königs-Husa renregiment Nr. 18 nach dem Alaunplatze: Der Parade wohnten auch Ihre Majestät die Königin, Ihre König!. Hoheiten die Frau Herzogin von Genua und die Prin zessinnen des König!. Hause- bei. Die König!. Prinzen waren an der Parade aktiv betheiligt. Nachmittags um 4 Uhr sand in Billa Strehlen König! FamiliMtafel statt, an welcher Ihre Majestäten -er Kaff«, -er König, die Königin, Ihre König!. Hoheit die Frau Herzogin von Genua, die Prinzen und Prinzessinnen beS König!- Hau ses, Ihr« Hoheit die Frau Herzogin von Schleswig-Hol stein mit Prlnzeßtvchter Feodor« Und Sr. Hoheit der Herzog Heinrich von Mecklenburg-Schwerin thetlnahmm. Für die Damm und Herren der König!, und Prinzl. Hof- taatm und die fremden Suitm war Marschallstafel im königl. Residenzschlosse: Die Abreise Sr. Mäjestät de» kaisnS erfolgte nachmittags um 6 Uht mit Sondtrzua ab Haltestelle Strehlen. Dresden, 23. April. Zahlreiche Fürstlichkeiten, »arunter der Kaiser von Oesterreich und Fürst BiStnarch beglückwünschten den König schriftlich. i — Au» Zwickau wird berichtet: Letzten Sonnabend rüh fand im Weißenborn« Wald ettl Pistolenduell - « doch sterben. Wenn i zwischen einem Hauptmann de» htestaea Regiment» und die Bombe Polti» nach feinem seit kurzem hierher versetzten Regierung» - Assessor von Woyhr. B. fehlte, habe « eine Explosion in Ler Kümtzl:' Bank, im Cenirum der City, bewerkstelligen wollen, wo viele reiche Leut« versammelt warm und er würde Laim eine ansehn liche Zahl Bourgeois und Kapttalisten getö-tet" hüben. Er werde Nachfolger haben, diese würden vielleicht mehr Erfolg haben. In drei Jahren würde eS keine Regierung in Europa mehr geben, daS sei sein GlaubenSbekenntniß. D« Verlesung d« Aktenstücke Hötte Carnot lachend' zu. Die Weiterverhandlung wurde sodann auf morgen-ettagt. Mußlaud. Petersburg, 23. April. Das „Journal de St. Peters boutg" schreibt: Ganz Rußland steht unter dem Nndmck eines glücklichen, wichtigen Ereignisses, welche» sich soeben durch die Verlobung des Großfürsten Thronfolger» mit der Prinzessin Alix vollzog. Die Prinzessin wird" auf russischem Boden mit denselben Gefühlen ausrichtiger und tieser Ergebenheit empfangen werdm, Mit der alle Herze« für dm Sohn des vielgeliebten Herrscherpaares erfüllt sind. Möchte dieses Ereigniß, welches ganz Rußland freudig er regt, eine Quelle d« höchsten Glückseligkeit für di« ganze kaffnfiche Familie, eine Quelle neu« Seauunam für -ä Zeu« amtlich«