Volltext Seite (XML)
Woch « « bI . « t s , » » » » » » » d « m « - « d l.7( ^M. Zustellgeb. M Psg. Bestellungen werden tn uns. G-schSstSY,-,von den Boten, Da, „ZschoPauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur BerössenUichang der amtlichen «etanntmmtzmgea der Amloyauptmannschast Flöha und de, Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits belttmmte »lalt «ud enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank «. B. m. b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »- Postscheckkonto' L«iv»ta Nr. Fernsprecher Nr. 7lS Zeitung sür die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharfeustetu. Schlößchen Vorschendorf N »»«taenpreis«: Dl, SS mm breite Mtlllmeterzeile 7 Psg^ di« »g mm breit« Millimeterzetle tm TwtteU 2ö VfH Nachlaßstaffel 8 Ziffer» und NachweiSgebühr Ai Pfg. zuzügl. Port» Wo-auer w Tageblatt ^^W^Wund Anzeiger U». 222 198. I«»1»»gans PGsW«q m Kr MW Das Land unterminiert — Anarchie in Aordvöhmen Ater M m her heWe« GesMWft * sein alleiniges blutiges Terrorregiment errichtet hat, plan» mässig und mit systematischen bolschewistischen Methoden alle an Wahnsinn grenzenden Vorbereitungen zur Ver nichtung der sudetendeutschen Gebiete getroffen hat. Unzählige Sprengungen vorbereitet Alle Straßen und Wege, die Brücken und Stege, die gröberen Gebäude in Stadt und Land, die Elektrizitäts werke, Schulen, Kasernen, Rathäuser und Kirchen, alle Eisenbahnbrücken und Tunnels, die Teiche und Wasser läufe sollen mit zur Entzündung vorbereiteten Sprengun gen oder Brandstiftungen vernichtet werden. Tschechische Pioniere arbeite« mit Hochdruck Tag und Nacht. Durch das gesamte Waldgebiet an der Grenze entlang ist eine ununterbrochene Kette von hochexplosive» Flüssigkei ten gelagert, die durch Strom- und Holzstreifen mitein ander verbunden den ungeheueren Waldbesttz in Flam men aufgehen lasten sollen. Während die eigentliche Verteidigungslinie, auf die sich diese Mordbrenner und Sprengkommandos nach der Vernichtung zurückziehen sollen, etwa 12 bis 15 Kilometer landeinwärts verläuft, sind im eigentlichen Grenzgebiet zahllose MG.-Nester und Geschützstände angelegt, Barrikaden und Straßensperren«. Tauksperre« unü.Fuchs- löcher gebaut. Auf der Seewanp, unmittelbar au der deut schen Grenze, sind in 1300 Meter Höhe Geschütze in Stel- lung gebracht, die weit in deutsches Land htneinreichen. Bei Store liegen etwa 300 tschechische Soldaten, die eine sehr starke Verteidigungsstellung ausgebaut haben. Bel Kararina ist ein ganzes Schützengrabensyftem angelegt worden. Am Tage verhält sich der feige tschechische Mob noch verhältnismäßig ruhig, von den fortgesetzten Bedro hungen und Belästigungen der Sudetendeutschen abge sehen. Aber mit Einbruch der Dunkelheit und vor allem in der-Nacht ist der Teufel los. Ununterbrochen jagen Autos mit abgeblendeten Scheinwerfern oder Panzerwagen durch die Dörfer. I Tie Suche nach den Wehrfähigen hat sich noch verstärkt, I mit dem Unterschied, daß die Kommandos der tschechi schen Banditen, die früher aus sechs bis acht Soldaten, Gendarmerie und „Roter Wehr" bestanden, nun eine Stärke von zwanzig bis zu sechzig erreicht haben. Wie die von solchen Horden vorgenommenen Haussuchungen l verlaufen, braucht nicht näher geschildert zu werden. Geradezu haarsträubend gebärdet sich dabei natürlich immer I Mieder die „Rote Wehr", deren viehische Gemeinheiten auch die ausschweifendste Phantasie überslügelt. (Fortsetzung auf der 2. Seite) Herr Krolla empfing dle Gesandten I Das Tschecho-slowakische Preßbüro teilt mit: „Heut» I um 17 Uhr empfing der Minister für Auswärtige Ange^ legenheiten Dr. Krofta den französischen und den briti- schen Gesandten und erteilte ihnen im Namen der Ne gierung die Antwort auf deren gemeinsam heute um 2 Uhr früh beim Präsidenten der Republik unternom menen Demarche. Wie das Tschecho-slowakische Preßbür» dieser Meldung beifügt, werden mit dieser Antwort diq Verhandlungen über den formalen Vorgang bei der sach lichen Durchführung der Vorschläge aufgenommen, Welchs die französische und die britische Regierung der tschecho slowakischen Regierung am 19. September 1938 zu machew für notwendig befunden haben. V Prag nimmt an! England und Frankreich hatten kategorische Erklärungen abgegeben Um 19.20 Uhr verkündete der Prager Rundfunk in tschechischer Sprache, daß die Prager Regierung die eng lisch-französischen Vorschläge angenommen hat. < Der Sprecher betonte, mit deutlich fühlbarer Niedergeschlagenheit, datz sich die Regierung zur Annahme gezwungen sah, nachdem ihr Vorschlag, das Problem einem internationalen Schiedsgericht zu unterbreiten, abgelehnt worden war und die englische und französische Regierung kategorisch erklärt hätten, s i * könnten'leinen Krieg führen. Der Regierungssprecher forderte dann die ganze Be völkerung zur Ruhe und Ordnung auf, weil sie andern falls den Staat bloß schwer schädigen würde. Die Re gierung und der Präsident seien entschlossen, den Staat unter den neuen Lebensbedingungen zu führen. Schmerzerfüllt, weil dle Unterdrückung von 7H Rtcht- . tschechen aufhört Gleich nach der Bekanntgabe, daß die Prager Re gierung den Vorschlag der britischen und der französi sche« Regierung angenommen hat, wurde folgender Text des Kommuniques der tschecho-slowakischen Regierung, bekannt: t „Die tschecho-slowakische Regierung hat sich unter dem unwiderstehlichen Druck der britischen und der sran- zösischen Regierung gezwungen gesehen, schmerzerfüllt dle in London auSgearbeiteten Vorschläge anzunehmen." Eine offizielle Bestätigung durch das Außenamt in Prag war bisher nicht zu erhalten. * z , - Zur Annahme der englisch-französischen Vorschläge ^urch Prag schreibt besonders treffend das „Berliner Tageblatt": ... , «l Herr Benesch komm! mit seinem Schmerz zu spät! Während man in Prag auf das Wunder hoffte und eint bolschewistische Hilfe in London und Part§ durch die Aktionen oer dortigen kriegerischen Moralpre diger zu organisieren suchte, find die Ereignisse den Ent schlüssen der Prager Machthaber weit vorausgeeilt. EA erregt Erbitterung, wenn in der Prager Mitteilung da von die Rede ist, daß „schmerzerfüllt" die Lon doner Vorschläge angenommen würden. Herr Benesch empfindet also auch heute noch Schmerz darüber, daß et den Terror gegen die Sudetendeutschen, gegen Polen und) Ungarn nicht länger fortsetzen kann. Die Volksgruppen der Tschecho-Slowakei haben ' einen ganz anderen Schmerz zwanzig Jahre lang tragen müssen. Sie werden ihn nicht länger tragen. Auch darüber sollte Herrn Benesch mittlerweile ein Licht aufgegangen sei. Be zeichnend für die Verblendung der tschechischen Machte Haber ist es, daß sie die Schuld nicht in ihrer eigenen Politik suchen, sondern England und Frankreich anklagen) Der Zweck liegt auf der Hand: Man sucht die bolschewi stische Propaganda gegen Chamberlain und Daladier ztt> entfesseln. All diese Winkelzüge haben keine Bedeutung, mehr. Es handelt sich jetzt um nicht mehr und nicht we-, Niger als um die Generalbereinigung der Volkstumsfragss in der Mitte Europas. - , - In Prag kam es am Mittwochabend zu großen Demonstrationen von vielen tausend Menschen. Der eine Demonstrationszug, der sich zum Parlament bewegte, setzte sich vorwiegend aus Kommunisten zu sammen. Sie brachten Hochrufe auf die Rote Armee (!) und auf den berüchtigten Armee-Inspekteur General Firovy aus, der bekanntlich bei den tschechischen Legionen in Sibirien, die durch ihre Grausamkeiten beson ders berüchtigt waren, eine große Rolle spielte und einen Wesentlichen Teil seiner Ausbildung bet der Noten Armee aenossen bat. Aus dem anderen Demonstrationszug, der sich über die Karlsbrücke bewegte, wurden ständig Rufe aus- gebracht: „Wir wollen eine neue Regierung! Wir Wol fen Militärdiktatur!" Prag wimmelte am Mittwochabend von Polizei, die 1n Gruppen bis zu 50 Mann an allen wichtigen Kreuzun gen konzentriert war. Die Abreisepanik aus Prag hält an. Alle Züge sind überfüllt, Flugplätze seit Tagen trotz Verstärkung der Fluglinien nicht mehr zu haben. In der sechsten Abendstunde sammelten sich kommu nistische Demonstranten.mit roten Fahnen vor der deut- schen Gesandtschaft an und brachten drohende Rufe gegen die deutsche Gesandtschaft aus. Sie wurden jedoch von Polizei zurückgedrängt und zerstreut. Ser wirtschaftliche Zusammenbruch Zu der amtlichen tschechischen Mitteilung von der Schließung der Prager Börse berichtet der Sonderbericht erstatter des „Deutschen Dienstes": , , Die Nachricht von der Schließung der Börse hat tn Prag wie eine Bombe eingeschlagen. Obwohl seit einer Woche die wirtschaftliche Lage außerordentlich unter der allgemeinen Unsicherheit litt, war doch tn den letzten Tagen dadurch eine gewisse Beruhigung wieder «tngette- Der Teufel ist los! Die Sudelendeutschen der schlimmsten Anarchie auSgeseht Im gesamten sudctendeutschen Gebiet von Asch bis herunter an die tschechische Sprachgrenze bei Kuschwarda herrscht der rote Mob. Die sogen. Staatsvertei- dtgungswache, die eine Mischung aus wehrfähigen tsche chischen Beamten und den „sauberen Helden" der sogen. „Roten Wehr", dem kommunistischen Pöbel sowie dem sonstigen Uutermcnschentum der tschechischen Städte bil det, hat sich zum Herrn der Lage aufgeschwungen und nimmt seine Weisungen nur noch von den meist jüdisch- kommunistischen Rädelsführern entgegen. Tie Staatsorgane und selbst die Soldaten sind gegen über den Terrorhorden machtlos oder sehen mit zyni scher Gelassenheit zu. Trotz der verstärkten Grenzpolizei und den dauernden Patrouillen der Gendarmen und der „Roten Wehr" ist es auch in der Nacht zum Mittwoch noch zahlreichen Sudetendeutschen gelungen, sich vor ihren Verfolgern auf das Reichsgebiet zu retten. Alle freien Höhen sind ebenfalls von MG.-Posten besetzt, die sich hier eingegraben haben und durch ein überschneidendes Feuer die ganzen Abschnitte bestreichen können. Mit den Sudelendeutschen sind verschiedentlich in der Gegend zwi- phen Eschlkam und Bamthh-Eisenstem auch in der Tsche- chet ansässige Polen aus Reichsgebiet geflüchtet, dle ihren Weg quer durch die Tscheche! nahmen. Unter den Flücht lingen befanden sich einige Postbeamte in Uniform, die Ihre Postsachen noch voll gefüllt mit Gestellungsbefehlen für die Wehrpflichtigen hatten. In Bernau traf ein tsche- chischer Finanzaufseher in Uniform ein; der einzige deut sche Beamte seiner Grenzwache. Er flüchtete, weil ihm der Kommandant seiner Wache fortgesetzt drohte, ihn bei der ersten besten Gelegenheit wie einen Hund niederzu- knallen. i Auch am Hellen Tage wird rücksichtslos ohue An ruf auf alle geschossen, die sich der Grenze nähern, und es sind nicht nur die Soldaten, Gendarmen, Finan- aer und die kommunistische Staatsverteidigungswache, sondern auch tschechische Zivilpersonen, die sich im Grenz gebiet herumtreiben und wahllos auf alle Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die sich der Grenze nähern, schießen. Tie im Reichsgebiet beschäftigten sudeten- deulschen Arbeiter wagen bei diesen Zuständen natürlich Nicht, an ihre Arbeitsplätze oder in ihre Heimat zurück- gukehren. Die Aussagen dieser Grenzgänger von Hof herunter bis zur tschechischen Sprachgrenze bestätigen übereinstim mend, datz der tschechische Janhagel, der im Grenzgebiet len,' daß die Nationalbank den Kurs der Staatspaptere an der Börse durch umfangreiche Stützungskäufe aufrecht- erhielt. Wie jetzt verlautet, sind diese Stützungskäufe nur dadurch möglich gewesen, daß die Nationalbank den Notenumlauf ohne Anführung im Ausweis der Nationalbank stillschweigend erhöhte in der Hoffnung, in den späteren Zeiten ihn auf die gleiche Weise wieder verringern zu können. Die tschechische Krone hat aber trotzdem nur formell noch einige Tage ihren Kurs aufrechterhalten können, während sie frei nur noch zu 50 bis 60 v. H. des Kurswertes gehandelt wurde. Da man auch die Nolenpresse nicht mehr weiter strapa zieren kann und somit dem Staate jede Möglichkeit fehlte, das System der Stützungskäufe sortzusetzen, blieb nichts anderes übrig, als die Börse zu schließen. Die Banken sind selbst beladen, besonders die Ziwno-Bank und die . Sopovo-Bank. Die Zentralstelle der tschechischen Spar kasse hat durchschnittlich ein Drittel der ihnen anvertrau ten Einlagen tn Staatspapieren angelegt. Die Folge ist nun, datz auf die Sparkassen Sturm gelaufen wird, auch auf ihre Filialen. In Prag stehen die Leute vor den Postämtern Schlange, um ihre Einlagen aus der Volkssparkasse zu beheben. Auch vor der Böhmischen Diskontbank stehen große Ansammlungen von Einlegern. Nach dem offiziellen Tschechischen Pressebüro haben die Nachrichten der Prager Produktenbörse tn der tschechischen Oeffentlichkeit eine Panikstimmung hervorgerufen. In öffentlichen Be- richten wird nämlich bekanntgegeben, daß den Anforde rungen für Hafer, Heu und Klee nicht nachgekommen wer den kann, da keine Vorräte mehr vorhanden seien. Die Verteuerung dieser Produkte sowie der Kartof- feln habe weiterhin zur Beunruhigung d?r Bevölke rung beigetragen.