Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 10.09.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191509108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19150910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19150910
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-09
- Tag 1915-09-10
-
Monat
1915-09
-
Jahr
1915
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— —o V,,»gspr«ts: virrteljShriich 1.20 Mark fr,; dir ^--s. r« SeschSstsstelle abgeholt viertel- jihrlich 1 Mk. Einzelne Nummer ,o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag »«» Sonnabend Nachmittag, I I " unä Änzeigeökatt Anj«tD»ftP»«sH: FAr die kleinsyaltig« Aerpne-PA, «der deren X«m ,0 — Im Xeklameiiil fite die kleinspaltige Petit-Jette ,5 Pfß A«z,t§,nannal,me dt»;» Rtzr E»D». H,tlag»»chtchr nach Mit w-ch«ntüch erscheinender Sonntagrbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt«, sowie den abwechselnd erscheinenden Blagen ,Handel imd M—del« „Zeld und Garten", „Spiel und Sport" und „Veutsche Mode". V«ck »d vertag «m hermmm Rühl«, Buchdrucker«! in Gratz-Okrilla. Nummer M Freitag, den s0. September W5. Jahrgang Amtlicher Tei!. Bekanntmachung. Der 3. Termin Gemeindeanlagen ist fällig und spätestens bis 15. September 1915 an die hiesige Ortssteuereinnahme (Gemeindeamt) während der Geschäftszeit von 8 —1 Uhr abzusühren. Nach Fristablauf beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. Ottendorf-Moritzdorf, am 9. September 1915. Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. In den nächsten Tagen Verkauf von MO Ite. LVÄhöaVtsffeln auf dem Bahnhof Moritzdorf. Zentner 3,6« Mark. O'tendorf, am 9. September 1915. Der Kriegshilfe-Ausschutz. Neuestes vom Tage. — Von den Kämpfen in Kurland hat man in der letzten Zeit nur hin und wieder Einzel heiten vernommen, die aber nicht die Mög lichkeit geben, sich ein Bild der ganzen Lage auf diesem Teile des Kriegsschauplatzes zu machen. Der Mittelpunkt der Kämpfe scheint in den letzten Tagen in der Gegend von Friedrichstadt an der Düna zu liegen. Jetzt hat deutsche Kavallerie südöstlich von Friedrich stadt einen Vorstoß auf die Eisenbahnlinie Mitau—Kreuzburg gemacht und hierbei den Bahnhof DandsewaS erreicht, welcher von Friedrichstadt etwa 15 Kilometer entfernt ist. Der Erfolg wird durch einen weiteren Vorstoß nach Osten ausgebaut. Ob der Vorstoß ledig lich der Zerstörung der Bahnlinie gilt, die vor und hinter DandsewaS durch ausgedehnte Waldungen führt, oder ob er ein anderes be stimmtes Ziel hat, läßt sich nicht beurteilen Er beweist uns aber im Verein mit den Er- solgen an der Düna, daß wir auch in Kur land langsam an Boden gewinnen und daß unser Vormarsch auch hier mcht, wie das von russischer Seite immer wieder behauptet wird ins Stocken geraten ist. Auf den übrigen Teilen des nordöstlichen Kriegsschauplatzes macht sich wieder ein langsames Vorschieben der Front der Verbündeten bemerkbar. Daß die Kämpfe hier schon gegen die Hauptstreit kräfte der Ruffen geführt werden, ist nicht an zunehmen. Mit der Besitzung der See-Engen sind unsere Truppen bis etwa 20 Kilometer an Wilna herangekommen und haben das Haupthindernis überwunden, das den Russen zur Verteidigung im Gelände östlich von Wilna zur Verfügung stand. Zwischen Jlziore östlich von Grovno und Wolkowysk schreitet unser Angriff fort Wolkowysk wurde genommen daß es hartnäckig von den Russen verteidigt wurde, beweist schon die Zahl von 2800 Ge fangenen, die unsere Truppen machten, sowie die Erbeutung von vier Maschinengewehren. Mit Wolkowysk haben wir wieder einen strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt in die Hände bekommen. Hier schneiden sich die Eisenbahnen Warschau- Lida und Bjelosrok— Minsk. Wolkowysk hat etwa 10000 Ein wohner. Südöstlich von Wolkowysk wurden die Ruffen bei Jzabern, an der Straße Wol- kowysk-Pruzana gelegen, geworfen. — Der Zar hat bei der Uebernahme des Oberbefehls den bisherigen Generalissimus Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch zum Vize könig des Kaukasus und Oberbefehlshaber der Kaukafusarmee ernannt. Bern. Informationen aus guter Quelle versichern, daß seit etwa zwei Wochen be deutendere Verschiebungen italienischer Truppen von de, österreichischen nach der schweizerischen Grenze stattfinden, Diese Umgruppierung, die jene starken Mittelreserven zu betreffen scheint, die Italien ursprünglich für den Fall eines Durchbruchs nach Triest aufgespart hatte zeigt einen zweifellos gegen die Schweiz ge richteten Charakter. Damit fall nicht gesagt sein, daß Italien aggressive Absichten gegen die Schweiz hegt. Dieser Aufmarsch italienischer Truppen an der schweizerischen Grenze soll mehr einem demonstrativen Zweck dienen und Teile der schweizerischen Armee dauernd an die schweizerische Südwestgrenze fesseln. Diese italienische Diversion, die also geeignet er scheint, von vornherein Kräfte der schweizerischen Verteidigung einseitig zu binden, soll ihre Wirkung besonders auf die Nordwestgrenze der Schweiz erstrecken, vor der ebenfalls sehr starke Truppenverschiebungen zweifellos stattgefunden haben. Für diese Nordwestgrenze sollen alle Möglichkeiten der Operationen offengehalten werden, und der schweizerische Verteidiger soll im Falle einer Grenzverletzung in seinen Truppenverschiebungen beschränkt bleiben. — Die Nachricht von dem Untergange der „Hesperian" scheint in Amerika keineswegs besonders alarmierend zu wirken, weil man sich schließlich auch dort sagen muß, daß allein die Reutersche Behauptung, daß der Dampfer durch ein deutsches Unterseeboot ver senkt worden sei, noch durchaus kein Beweis ist. Alle Anzeichen sprechen nach den bis herigen Berichten vielmehr dafür, daß das Schiff durch eine Mine vernichtet worden ist. Und dann ist es wahrscheinlich eine englische Mine gewesen, und zwar eine englische Mine die sich losgerissen hat. Denn wie schlecht die englischen Minen verankert sind, zeigt allein die Tatsache, daß sich unter den 645 Minen, die seit Ausbruch des Krieges an der holländischen Küste angetrieben worden sind, allein 346 englische befinden. Da er natürlich nun für die englische Marine sehr blamabel ist, wenn ein englischer Dampfer durch losgeriffene englische Miucn zugrunde geht, so sucht man das dadurch zu verschleiern daß man die Schuld einem deutschen Unter seeboot zuschiebt Wie sich die Sache wirklich verhalten hat, könnten wir erst erfahren, wenn alle gegenwärtig unterwegs befindlichen deut schen Unterseeboote heimgekehrt sind. Abänderungen des ß 15 des Reichs- Militär-Gesetzes und des tz 27 des Gesetzes vom 11. Februar 1888. Durch den vom Reichstag bereits angenommenen Gesetzentwurf wird die nochmalige Musterung der früher dauernd untauglich befundenen Wehrpflichtigen im Kriege ermöglicht. Dies entspricht in erster Linie dem allgemeinen Rechtsempfinden des Volkes — zahllose Eingaben forderten die Einbringung eines solchen Gesetzes aus Gerechtigkeitsgründen. Durch den freiwilligen Eintritt einer großen Anzahl früher als dauernd unbrauchbar bezeichneten Wehr ¬ pflichtiger ist erwiesen, daß sich eine Menge jetzt Tauglicher unter diesen befindet. Die Zeit und der Arzt haben häufig die Mängel beseitigt, die die frühere Entscheidung be gründet haben. Es wäre ebenso unbillig wie ungerecht und entspräche nicht dem Grund gedanken der allgemeinen Wehrpflicht, ältere Leute ins Feld zu schicken, solange noch taug liche und abkömmliche jüngere Leute vor handen find. Von einer Verlängerung der Wehrpflicht über das vollendete 45. Lebens- jahr hinaus, wie oft behauptet wird, ist gar keine Rede. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vtrilla, r. September ^,5. — Der Bundesrat hat mr die Dauer des Kiieges Waldmeister in getrocknetem Zustand als Tabakersatzstoff bei der Her steUung von Tabakerzeugniffen an Stelle von Vanielleroots mit der Maßgabe zu gelassen, daß die jährliche Mindestmenge auf 20 Kilogramm festgesetzt wird und- die bereits verwendeten Mengen Vanielleroots auf die Mindestmenge angerechtet weiden können. So wird dann in nächster Zeil die Marke „Waldmeister" als „Kciegs- taba!" zu besonderer Geltung kommen. — Vom 1. September ab nehmen in Belgien am Bciefverkehr mit Deutschland und den zum Briesverkehr mit Belgien wieder zugelassenen anderen Ländern der Ort Turnhout und eine größere Anzahl von Vor- und Nachbarorten der Städte Antwerpen, Turnhout und Hasselt teil. Welche Vor- und Nachbarorte der genannten Städte in Frage kommen, wird von den Postanstalten auf Anfrage mitgeteilt. — Vom 1. September ab können die nach Belgien zugelassenen offenen privaten Einschreibesendungen auch mit Nachnahme bis 800 Mark belastet werden. Die einzuzichenden Beträge sind in der Mark währung anzugeben. — Im Publikum bestehen anscheinend noch immer Unsicherheiten über den Post verkehr mit den in neutralen Ländern festgehaltenen Angehörigen des Deutschen Heeres und der Deutschen Flotte. Es wird daher darauf hingewiesen, daß nach einer in den Schalterräumen aller Post »nstalten aushängenden Bekanntmachung der Postverkehr mit diesen sogenannten Internierten unter denselben Bedingungen wie mit den Kriegsgefangenen in den feind- lichen Ländern gestattet ist. Der Verkehr ist also portofrei. Zugelassen sind im Ver kehr mit allen Ländern offene gewöhnliche nicht eingeschriebene Briefsendungen ohne Nachnahme, also Briefe, Postkarten, Druck sachen, Warenproben und Geschäftspapiere und ferner im Verkehr mit solchen Ländern, die diese Dienstzweige besorgen Briese und Kästchen mit Wertangabe, Pakete und Postanweisungen. Welche Gattugen von Sendungen neben den überall hin zulässigen Briefsendungen nach den einzelnen Ländern noch in Frage kommen, ist an den Postschaltern zu erfragen. — In der Angelegenheit der Stiftung Heimatdank haben die Landesinstanzen der sozialdemokratischen Partei nunmehr folgende Entschließung gefaßt: Das Reich ist verpflichtet, >ür die durch den Krieg an Leben und Gesundheit Geschädigten zu sorgen. Tas schließt Maßnahmen der Einzelstaaten und der Gemeinden, die gleichen Zwecken dienen nicht aus. Die sozialdemokratischen Gemeindevertreter sind danach in der Lage, für Maßnahmen zu gunsten solcher Kriegsbeschädigter Mittel zu bewilligen. Die Form der privaten Wohltäiigkeit lehnen wir aber ab. Aus diesen und anderen Gründen halten wir die Form der Stiftung Heimatrank nicht 'ür geeignet zur zweckmäßigen Erfüllung der gestellten Aufgabe. Die Landespartei, leitung empfiehlt aber in Rücksicht auf oen teils staatlichen und kommunalen Charakter des Vereins Heimatdank, den Gemeindevertretern die Bewilligung von konimunalen Mitteln für den Heimatdank zurzeit nicht abzulehnen. Anerkannt wird daß die Gewerkschaften ein Interesse an der Stiftung insoweit haben, als sie der Berufsberatung und der Arbeitsvermittlung dienen soll und es zu den Aufgaben der Gewerkschaft gehört, in der Verwaltung der Stiftung den Bestrebungen entgegen zuwirken, daß Kriegskrüppel zurLohndrückerei und ähnlichen mißbraucht werden. — Der Gewerkschaftsausichuß für Sachsen hat sich mit diesem Beschlusse einverstanden erklärt. Dresden. Verhaftung eines Lebens mittelwuchers, Am Montag wurde der Viehhändler Hugo Kühn aus Bunzlan wegen Leb nsmittelwuchcr verhaftet. Die Festnahme erfolgte auf dem Dresdner Schlachthof. Kühn hat am 28. August auf dem Schlachthof ein Rind und ein Ka'b gekauft und sie auf der Stelle wieder mtt 95 Mark Nutzen weiter verkau t. Glashütte. Herr Simmchen von der Präzisionstaschmuhrenfabrik Union hat eine Universaluhc gebaut, die als daS bisher komplizierteste Ubrwerk der ganzen Welt von den höchsten Fachinstanzen anerkannt wird. Dreizehn Zeiger geben auf 10 Skalen außer der Tageszeit — Stunde, Minute, Sekunde und Fünftel« sekunde — durch ein selbsttätiges Kalender werk das Tatum, Wochentag, Monat, Schaltjahr und Mondphase an. Die Uhr schlägt die Zeit von selbst und ist mit Repetierwerk versehen, das in sinnvoller Konstruktisnsweise nicht nur Stunde und Viertelstunde sondern die Zeit bis auf die Minute aus 3 volltönenden Federn laut anschlägt. Versehen ist die Uhr weiter mit Doppel-Chronograph, springender voller Sekunde. Ein Minutenzähler stellt die Zahl der Umgänge des Chronographen fest. Die Chronographen sind wie alle anderen Eingebauten der Uhr Kunstwerke für sich. Daß die Uhr auch ein Wecker« werk von minutiöser Genauigkeit enthält, sei noch erwähnt Das Gehäuse des Werkes ist von 18kratischen Gold und wiegt allein 450 Gramm. Das Werk hat einen Wert von „nur" 12 000 Mark. Chemnitz. Ein Verstümmelter im Dienste der Kriegssürsorge. Vor etwa 30 Jahren büßte der Müllerlehrling Hugo Neumann aus Chemnitz bei Ausübung seines Berufes beide Hände mit den Unter arm ein. Keine Unfallveisicherung ent schädigte den jungen Mann, kein Ver mögen stand ihm zur Seite, doch er nahm den Kampf mit dem Leben auf. Er er fand allerlei kleine Werkzeuge, mit denen er seine Armstumpfe ausstattete, die durch Uebung eine große Geschicklichkeit erlangten. Neumann ißt, trinkt, schreibt, zeichnet, öffnet Schlösser, faltet Papier, zündet die Zigarre an, zählt Geld, zieht sich aus und hebt Stecknadeln auf, kurz tut ohne Härme alles, was ein Mensch mit zwei Händen nür ausrichten kann. Dabei hat ec einen goldnen Humor, an dem Verzagte sich auf- richten können. Gewinnend ist seine bescheidene Art, daß er nunmehr die mühsam errungenen Fcüchle langjährigen Schaffens Tausenden von KriegS-Ver- stümmelten darbieten kann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite