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' elle ll Expedition, Druck und Berlag von T. M. Gärtner in Schneeberg, erste, 1», . »!" u«v». » ' aosvL, M-M "MWS"— —p—> MsebGMsMWI Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. ÄNllÄbltlU für die königliche» und städtisch« Behördtll t» n«e, Srvnhai«, Harteustei«, J»ha«»ge«rge»ft»dt, Lößnitz, Neustädtel, Gchueeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. , Jnserttonögebühren: Ne^espälten« Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlich Nr. 185 > > Sonnabend, 11. August 1894. AahrgamZ. Rauh, Ref. 2 S. r? versteigert werden. r schönes, Lt -rschiedenen Interessen an den staatlichen Frage« einigermaßen Rechnung zu tragen. DaS Prinzip en Freuw «ritte. !gt mitten über 600 Näheres ka«, z Dosen 5 ir. 2 r Ueber daS Reichstagswahlrecht. Die „Kölnische Zeitung", welche sich in neuerer Zeit wiederholt gegen daS für die Reichstagswahlen s schnei- bewan- Die Bersteigerungsbedivgungen find aus den an hiesigem GenchtSbrete und im Gasthofe zu Oberaffalter aushängenden Anschlägen zu ersehen. spräche lnschem Sonn- und Festtage. . Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. Auf Antrag der Erben des verstorbenen Gartengutsbesitzers Friedrich Adolph Bachman« in Oberaffatter sollen die zum Nachlasse desselben gehörigen Grund» stücke, alS: 1 ., daS Gartengut Fol. 47 des Grund- und Hypothekenbuchs für Obe» affalter, Nr^ 45 des Brandkatasters, Nr. 58, 59», 59b, 375 und 376 des Flurbuchs für diesen Ort, bestehend aus Wohngebäude mit gewölbtem Kuhstall, Scheuyen- und Holzschuppengebäude, sowie Wiese, 3 b» 18,»r groß, mit 116,„ Steuereinheiten belegt, zur Brandkasse mit 7540 M. - 2.^0 - 2.75 5 . 3.— * . 3.60 r . 2.80* 3.50 ? , 3.— 3.— L Montag, den 13. August 1894, Nachmittags 2 Uhr, sollen in Pöhla L Stück «üh« meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelangen. ' Sammelplatz Schramm'sche Restauration in Pöhla. Schwarzenberg, am 10. August 1894. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. In Stellv.: , Wachtmstr. Kummxr , , belegt. Polizeioerwaliung des Staalsforstreviers Bockau, am 9. August 1894. . _ . Richter. . giltige allgemeine, gleiche und direkte Wahl» recht ausgesprochen hat, scheint den Kampf gegen das letztere nunmehr systematisch aufnehmen zu wollen. In ihren letzten Nummern bringt sie unter der Ueberschrift: „Auf abschüssiger Bahn" und „Zur Reform des Reichs- tagSwahlrechts" zwei Artikel, in denen sie mit dem jetzt geltenden Modus für die Wahl der deutschen Volksve» tretung scharf ins Gericht geht und dessen verheerende Wirkungen auf ethischem, intellektuellem und politischem Gebiete darlegt. Aus dem ersteren Artikel citiren wir den zusammenfassenden Schluß, welcher lautet: „Die Frage, ob der aus dem gleichem Wahlrecht hervorgegangene Reichs tag in der That als eine vollständige und richtig abge wogene Vertretung unserer staatlichen und gesellschaftlichen, unserer geistigen und materiellen Interessen angesehen wer den kann, muß positiv verneint werden. Der Reichstag spiegelt in Wirklichkeit mehr die Krankheitserscheinungen als die Kraft und Intelligenz der Nation ab und hat sich in dieser ominösen Richtung Nicht etwa zufällig, sondern mit Naturnothwendigkeit mit jeder neuen Wahl, immer mehr ausgebildet. Das gleiche Wahlrecht beruht nicht auf einem absolut verwerflichen, im Gegtntheil auf einem -als idealen Zielpunkt anzuerkennenden Grundsatz gleichen Rechts der Antheilnahme des einzelnen an der Lösung staatlicher Fra gen. Allein es trägt dem entscheidenden Umstand keine Rechnung, daß gleiches Recht noch keine gleiche Befähigung zur Ausübung dieses Rechts im Gefolge hat und daß ein ungeheuerer Abstand in dem Interesse der einzelnen Staats bürger an den der Entscheidung der Volksvertretung unter liegenden Fragen besteht Indem es dogmatisch die Zahl der jeweilig vorhandenen über 25 Jahre alten männ lichen Staatsbürger als Träger und gleichberechtigte Ver treter der gesummten Staats- und Gesellschaftsinteressen hinstellt, übersteht es die Thatsache, daß Zahl ünd Gewicht der Stimmen sich thatsächlich nicht decken und daß somit die ungeheuere Summe der über das Niveau des letzten Ur- Wählers hinauSragenden Bildung und höheren Befähig ung, die von der Geschichte aufgespeicherten geistigen und materiellen Schätze der Nation ihres legitimen Einflusses,, ihrer vollwichtigen Vertretung beraubt werden, daß an die Stelle der Geistesherrschaft eine Massenherrschaft ttitt, die mit Nothwendigkeit Staat und Gesellschaft immer tiefer unter daS Niveau unserer Civlllsation herabdrücken muß. Auf dieser abschüssigen Bahn befinden wir unS." , .... _ . In dem zweiten der erwähnten Artikel finden sich zu brechen und dem Prinzip des Gewichte» der Stimmen einige Hinweise, in welcher Richtung etwa sich «ine Reform und den verschiedenen Interessen an den staatlichen Frage« LeS RerchStagSwahlrechtS zu bewegen habe. ES heißt in wenigstens einigermaßen Rechnung zu tragen. DaS Prinzip ihm unter anderem: ^Eins halte man fest, daß nämlich daS Kriterium eines guten Wahlgesetzes nicht in der durch doktrinäre Abstraktion gewonnenen Wahlformel, sondern in der civilisatorischen Bedeutung der aus der Wahl hervor gegangenen Körperschaft zu suchen ist. Nach diesem Re zepte korrigire man rückwirkend die Wahlgesetze; der ab strakte Standpunkt theoretisch ausgeklügelter Menschenrecht« muß endlich so bitteren Erfahrungen gegenüber in den Hintergrund treten. Das verstärkte Eindrmgen revolutio närer Elemente muß verhindert werden; das ist der prak tische Zielpunkt der Wahlreform. Die Hauptsache ist zu nächst, daß man sich über dieses Ziel klar wird. Das Wahlgesetz muß die Tyrannei der Zahl brechen, muß den Gebildeten und Gemäßigten einen größeren Einfluß als bisher sichern und hierourch dem Fortschreiten einer Vater- landslosen, alle Grundlagen des Staates, der Gesellschaft und Religion verneinenden Partei soweit Einhalt thun, daß ihr parlamentarischer Einfluß nicht mehr in die Waag- schaale der großen Entscheidungen fällt. Das Geld und den nackten Besitz zur Grundlage des Wahlsystems zu nehmen, ist ebenso einseitig, wie die Herrschaft der nackten Stimmenzahl. Die Aufgabe, welche zunächst vorliegt und wobei in erster Linie Presse und Versammlungen witwirken müssen, ist das Anrufen der öffentlichen Meinung, damit sie unwiderstehlich die Wahlreform fordert. Die Scheu muß aufhören, öffentlich zu bekennt« und zu verlangen, was alle gebildeten und ruhigen Staatsbürger längst als unabweisbar erkannt haben. Länger ruhig zu zusehen ist politischer Selbstmord Die Kritik unhaltbarer Zustände wird von selbst auf gangbar« Wege zur Reform des Wahlgesetzes leite». Zunächst sollt« mün nur Männer wählen lassen; 30 Jahre sollte das Minimum für das aktive und passive Wahlrecht sein. Wünschenswerth wäre es, wenn die Wahlordnung so geändert werden könnte, daß die zu Haus« bleibenden und meist de« ruhigen Mittel- Parteien angehörigen Millionen von Wahlberechtigten besser an di« Urne herangebracht würden, um ihr höchstes Recht, aber auch ihre höchste staatsbürgerliche Pflicht auszuübrn. Das aktive Wahlrecht würde an eine bestimmte längere AufenthaltSzeit oder Seßhaftigkeit im Wahlbezirk« zu binden sein, was sogar in den Bereinigten Staaten durchweg erfordert wird. Absoluter Mangel an elementarer Bildung würde vom Wahlrecht ausschließen. Ueber die Giltigkeit der Wahlen würde«, wie in- England, die Gerichte, nicht der Reichstag entscheiden. .... Alter, Familie, Selbständigkeit, Seßhaftigkeit, Lebensstellung, Bildung u. s. w. werden zu gesetzgeberischen Anhaltspunkten verwerthet werden können, um die Alleinherrschaft der Zahl 2 ., das Grundstück Fol. 77 des Grund- und Hypothekenbuchs für Ober- affalter — Kiefernhochwald, Hutung mit Hochwald und Feld — Nr. 373. 374 und 375» des Flurbuchs für genannten Ort, 6 L» 35,, «r groß, mit 120„, Steuereiuheiten belegt, zusammen ortSgerichtlich auf 16 500 M — - gewürdert, einschließlich der anstehenden Ernte und des eingebrächten HeuoorrathS, mit Ausnahm« ewiger verkaufter Kartoffelfurchen, iy Oberaffalter an Ort und Stelle durch das unterzeichnete Amtsgericht am 1 3. A u g ust 1894 Vormittags 10 Uhr Voigt. nen! ng fri- uf bei Aue. gründlich und Putz- of. )chen, sofortigem zrnberg. ***** st Pelle z« ' 10 Uhr, 2 abprg, . Herr hat die ten. ema. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß daS Einsammel« von Preiselbeeren auf dem Bockauer Staatsforstrevier Vor dem 23. August nicht gestattet ist und daß das Sammeln von Waldbeere« überhaupt nur an Wochen tagen während der Zeit von Morgens 7 Uhr bis Abends S Uhr ersolgür darf. Zuwiderhandelnde werden neben der CorifiSeation Ler Gefäß« und Betten mit einer Strafe vorr ' '' Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über das Vermögen des Kohlenhändlers Friedrich Os kar Riedel in Firma OSkar Riedel in Raschau wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. ' Schwarzenberg, dm 8ten August 1894. Königliches Amtsgericht Hattaß. unverletzt aufrechterhalten werde«. Aber LyS Prinzip der, arithmetischen Gleichwerthigkeit der Stimmen,, ist unhaltbar, weil «S mit Len legitimen "Forderungen der Cihilisation in . unlösbarem Widerspruche steht ünd mit Naturnothwychig» keit zu Wahlergebnissen führt, in denen nicht die ,geistige Höhe der Nation, sondern die Leidenschaften upd Idiosyn krasien der Massen in immer steigendem Maße ihre« Aus druck finden." —' Lage-geschiHte. Deutschland — Wie die „Boss. Ztg." gegenüber einer Meldung der „Franks. Ztg." ausführt, hat sich in Sachen de» griechischen S t a als battkeröttS nicht nyr da» deutsche Auswärtige Amt mit der Frage, Wit auf diplo matischem Wege Griech-nllmd zur Erfüllung seiner inter nationalen Verpflichtungen gezwungen Wethen könne, sehr eingehend beschäftigt, sondern es'haben auch zwischen, dm Regierungen zu Berlin, London und Pari» Verhandlungen über eine gemeinsam« diplomatische Action stattge-sunde«. Die „Voss Ztg." kann hinzüfügen, daß bei diesen Verhand lungen zwischen den Cabinetten zu Berlin und Paris kei nerlei Differenzpunkte hervorgetreten sind, daß diese beiden Cabinette vielmehr zum gemeinsamen diplomatischen Ein- greifen fest entschlossen sind. Vorbedingung für ein solche» Eingreifen ist, daß zuvor unter den drei GläubigergNS- schüssen Einigkeit erzielt worden ist und dies« fest formmirte Anträge an die Regierungen haben gelangen lassen. Der Entschluß der deutschen und französischen Regierung, dutch gemeinsames Vorgehen die Interessen ihrer Staatsangehör igen zu wahren, ist, wie man annehmen datf, Ltt Erwäg-,, ung entsprungen, daß eine Vereinbarung mit' Vtt griechische« Regierung auf Grundlage dtt Vorschläge diS Minister» Trrkupis unannehmbar ist, weil die griechischen Finanz«« thatsächlich gestatten, daß von Ltt griechischen Regierung den auswärtigen Gläubigern günstigere Bedingungen gesteM werden. Die Verhandlungen zwischen BeM und Pari» mit dem Londoner Cabitjet haben anscheinend noch zu kei- nem Ergebniß geführt. Man wird jedoch voü Lem bi»» herigtn Verhalten der englischen Regierung, und zumal, da da» Interesse der englischen Gläubiger nicht ' minder ge fährdet ist, als daS der deutschen und französischen, er warten dürfeü, daß auch sie sich einem gemeinsamen Boit gehen Deutschlands und Frankreich-, Winn «iti solche» nüthig werden sollte und Herr Tr kupis sich Nicht vorher zu annehmbaren Bedingungen entschließt, anschließen wird. Berlin, 9. August. Dem Vernehmen nach wird S«. Maj. der Kaff« sich am Sonntag von der Köuigdr Im unmittelbaren Anschlusse an die Grundstück-Versteigerung gett»ntzt^dtt.sä«ünt- , liche Bachmann'sche Mobiliarnachlaß. dahinter 4 Kühe, 3.Schweiye, HKntt, KM» schirre, Handwerkszeug und landwirthschaftliche Hau»- und WirthschaftSgttSthe gegenso- fortige Bezahlung zur Versteigerung. - ' - - . Lößnitz, am 31.'Jutt 1894. - - Königliche« «mttgertcht.