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zirksanh in Niederwiesa Hr. MaterialwarenyLnbler Tittmann. Vie ¬ ten, auswärts AuerSwalde ' Hnseral« werden - mit S Pfg. für die gespalten« »orM- zeil« herechnet. Kleinster Inseraten» betrag 20 Pfg. Kompliziert« und ta bellarische Inserate nach besonderem! Laris. Inseraten-«nnahme für die jeweilig« «lind-Nummer di» vormittag» 10 Uhr. Der Stadtrat. Kuhn, Brgrmstr. kaufsstellen werden öffentlich kundgegeben und durch Aushängeschilder noch besonders kenntlich gemacht werden. Frankenberg, am 12. August 1881 Kulturkampfs Ende. Daß Hr. v. Goßler, Kultus- und Unterrichtsminister in Preußen, inkognito nach Straßburg reiste, um mit vr. Korum wegen Uebernahme des Bischofsstuhles in Trier zu verhandeln, erschien gleichsam als Schlußakt der ge heimnisvollen Unterhandlungen des Staates mit der Kirche, vr. Falk hätte freilich eine solche Reise nicht gemacht, am allerwenigsten inkognito, aber damals wollte -man auch keinen Frieden mit der Kirche um jeden Preis. Fürst Bismarck muß diesen Frieden wohl dringend nö tig haben, und wollte man Zukunftspolitik treiben, so ließe sich wohl aus der überraschenden Nachgiebigkeit des Reichskanzlers nicht allein auf die fernere Unterstützung seiner wirtschaftlichen Reform durch das Centrum, son dern auf eine große Aktion in der auswärtigen Politik schließen, bei der es gut ist, im Lande den Religions- srieden zu haben. Der Vatikan ist in der hohen Poli tik als Freund nicht viel wert, aber als Feind nicht zu unterschätzen. Die Abmachungen von Kissingen sind zur Stunde noch nicht bekannt. Die Presse scheint etwas vorschnell Habens bei der Sparkasse vorzubereiten und das Sparen ^st zu erleich^ Die Verzinsung des Guthabens erfolgt erst nach der Eintragung ^es Bettags von^ IP. in ein Sparkassenbuch, im übrigen nach den emschlagenden Bestimm^ tuts. Wir geben uns der zuversichtlichen Erwartung hm, daß dwst Einrichtung wie anderwärts so auch in dem Geschäftsbereiche unserer Sparkasse allgemein Beifall fin den und rege Benutzung erfahren werde und richten nun ^nächst alle di^ welche gesonnen sind, eine Verkaufsstelle für Sparmarken und Sparkarten zu W men, das Ersuchen, sich bei uns zu melden. Die Uebernahme einer Verkaufsstelle be gründet selbstverständlich keinen Anspruch auf Vergütung irgend nur rech ¬ nen vielmehr darauf, daß die betreffenden Personen sich dem Verkaufe der Sparmarken Kin Triumph der Kühnheit. Novelle (nach einem -englischen Stosse) von E. Eggert. (Fortsetzung.) Sehr wohl erinnere ich mich noch, daß mich, als ich das niedere Portal des alten Hauses betrat, ein unwillkürlicher Schauer durchrieselte, daß es mich auf einen Augenblick wie ein Gefühl des Abscheues gegen dieses Haus und seine Bewohner überkam. Das alles mag nun freilich bei einem Knaben von sechzehn Jah ren, der erst soeben das älterliche Haus und'sem fernes Geburtsland verlassen, durchaus nicht unnatürlich erschei nen, doch sollte ich später Ursache finden, mich dieser ersten unheimlichen Etndrücke zu erinnern. Als man mich, nachdem ich die breite Treppe von dunklem, altem Eichenholz erstiegen, in die Wohnzimmer meines neuen Prinzipals, Mr. Willis, führte, wurde mir sogleich leich ter und freier zu Sinne, denn mein Empfang war ein wahrhaft herzlicher. Mein Vater hatte — um den freundlichen Leser über den Grund meines Hierseins pflichtschuldigst näher aufzuklären seit einer langen Reihe von Jahren mit der großen Kopenhagener Firma Willis L Boomen, einem der ersten Häuser tm ganzen Inserat-Aufträge übernehmen außer der BerlaaSexpedition auch deren Haasenstein L Vogler - G. L. Daube L To. rc. « Bekanntmachung. Dle Pachter von Kommun- und Winklerstists-Feld-, -Wiesen- und-Gar- ren-Parzeuen, welche sich noch mit Pachtzins auf das laufende Jahr in Rückstand befinden, werden hierdurch veranlaßt, ihre Reste bis spätestens zum SV. laufenden Monats an die Stadtkasse (Rathaus, 2 Treppen) bez. an Herrn Stiftsgrundstücksverwalter Wagner hier bei Vermeidung der Einleitung des Zwangsvollstreckungsverfahrens ab zuführen. Frankenberg, am 12. August 1881. Gestohlen wurde am 3. dss. Mts. aus der Gaststube des Erbgerichts zu Niederlichtenau 1 Paar kalblederne Halbstiefeln, der linke Stiefel auf der innern Seite mit einem Seitenfleckchen. Dringend verdächtig ist ein Reisender, angeblich „Riedel" Mit Namen, von großer Statur mit blondem Vollbart. , Man wolle alle zur Ermittelung des Diebes dienlichen Wahrnehmungen schleu nigst anher anzeigen. Frankenberg, am 11. August 1881. Der Königliche Amtsanwalt. I. V.: Weise, Ref. über die Vertragsbedingungen „nach berühmtem Muster" mit den Worten abzuurteilen: „Ich kenne die Bedin gungen nicht, aber ich mißbillige sie". Man spricht of fen vom Gange nach Kanossa und proklamiert die 66- dssig, militan8 als Siegerin. Richtiger wäre es doch wohl, daß man noch etwas wartet, bis der neue moäu8 vivonäi bekannt ist, denn es ist schwerlich anzunehmen, daß der Staat ohne wichtige Konzessionen seine günstige Position einfach geopfert haben sollte, um lediglich das alte Verhältnis zu erzielen. Auf eine Niederlage des Staates schließt man bisher mehr aus den Personen, als der Sache nach. Die Persönlichkeit des vr. Korum, eines waschechten Ultramontanen, ist nicht unterschieden von den de Lorenzi, oder, wenn man will, Ledochowski u. s. w. Seiner Zeit ist Fürst Bismarck persönlich für den Kulturkampf eingetreten; wir haben noch heute sein Wort: „Nach Kanossa gehen wir nicht!" — er ist auch verant wortlich für den Ausgleich, der jetzt zu stände gekommen ist, für die etwaigen Schäden, die aus einem „faulen Frieden" entspringen. Ein Jahrzehnt hat der Kultur kampf getobt, und nichts wäre verderblicher, als wenn Ostsee-Geschäfte, in lebhafter, gefchäftlicher Verbindung gestanden und den Entschluß gefaßt, mich auf einige Jahre nach Dänemark in das Kontor seiner alten Freunde zu geben, nicht nur, damit ich micy in den skandinavischen Sprachen gründlicher ausbilden, sondern auch, damit mir Gelegenheit werde, die nordischen Pro dukte und das Ostsee-Geschäft überhaupt an Ort und Stelle näher kennen zu lernen. Daß Mr. Willis ein gewilligt hatte, mich ganz in sein Haus aufzunehmen, war in den Augen meines Vaters ein ganz besonderer Freundschaftsbeweis. Der Kaufherr selbst, Mr. Willis, ein Engländer, der jedoch, nach sehr langem Aufenthalte auf dem Kontinente, die skandinavischen Sprachen und das Deutsche fast besser sprach, als das Englische, ent- sprach dem Bilde, das ich mir von ihm entworfen hatte, kaum in einer einzigen Beziehung. Er war ein großer, schlank gewachsener Mann, von leicht gebeugter Körperhaltung, mit hübschem, ernstem Gesichte und rei chem, halbergrautem Haupthaar. Ich habe sein Ge sicht hübsch genannt, und das mußte es denn auch in der Jugend dieses Mannes wirklich gewesen sein, obgleich jetzt die Stirn zahlreiche tiefe Falten trug und die blauen, sonst ruhelos uniherblickenden Augen stets den Boden wir ihn in einigen Jahren noch einmal beginnen sollten. Hoffen wir daher, daß, so ungünstig sich bei dem be gonnenen Ausgleich die Personalverhältnisse der kirch lichen Würdenträger darstellen, die Sache, d. h. das Recht des Staates dabei auch gewonnen hat, denn an diese Bedingung ist sowohl der Wert als die Dauer des Kulturfriedens geknüpft. Der Frieden selbst ist allen Parteien erwünscht, und nachdem Oesterreich und Frank reich ihren Frieden mit dem Papst gemacht haben, wer den auch Deutschland, ja selbst Italien „des langen Ha ders müde" nicht Zurückbleiben. Der Papst wird mcht nach Malta gehen, sondern in der ewigen Stadt bleiben, wo er vielleicht bald als ein guter Bundesgenosse der Krone gelten wird „gegen die Angriffe einer Revolution, die dem Throne noch gefährlicher ist als dem Altäre". örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 13. August 1881. f Es wird uns mitgetcilt, daß hier vielfach die Mei nung verbreitet ist, das nächsten Mittwoch im Nergeschen Restaurant zu Gunnersdorf stattfindende Albertver- zu suchen pflegten, wenn er sich mit irgend jemandem im Gespräch befand. Er kleidete sich jederzeit mit au ßerordentlicher Sorgfalt und hatte lange, sehr weiße Hände, deren sauber polierte Nägel er, selbst während der Unterhaltung, häufig mit einem kleinen, zierlichen Instrumente zu putzen pflegte. Sehr unrichtig wäre es übrigens von mir, Herrn Willis in seinem Aeußern und Wesen irgend etwas Lächerliches und Groteskes andichten zu wollen, denn trotz weniger kleiner Eigentümlichkeiten, die außerdem mir, dem Knaben, vielleicht auffälliger waren wie Er wachsenen, genoß er, soweit man ihn nur kannte, all gemeine Hochachtung. Nicht nur als Geschäftsmann hatten ihm seine Erfahrung, sein richtiger Takt und seine scharfe Beurteilungsgabe herannahender Konjunktu ren hohen Ruf erworben, sondern man schätzte außerdem auch mannigfache Kenntnisse an ihm. Er war Bota niker, Mineraloge, Schmetterlings- und Käfersammler-, doch was das Interessanteste war, das blieben die Wun der, welche sein großes Mikroskop wies. Professoren L Gelehrte aller Art erschienen häufig als Gaste an seinem Tische und die Unterhaltung wurde dann nur gar zu häufig für einen Knaben gleich mir Der Stadtrat. Kuhn, Brgrmstr. H. Bekanntmachung. Mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern soll demnächst bei der hiesigen Sparkasse das sog. Sparkarten- und Sparmarken-System eingeführt wer den. Dasselbe wird darin bestehen, daß die hiesige Sparkasscnverwaltung an geeig neten Stellen, z. B. bei Kaufleuten, in Fabriken u. s. w., auf je 10 Pfennig lautende, mit dem Stadtwappen versehene und mittels roten Ueberdruckes ausgeführte Spar marken um diesen Preis verkaufen läßt. Diese Sparmarken sind auf die bei gedach ten Stellen unentgeltlich zu beziehenden Sparkarten aufzuklebcn. Ist eine Sparkarte nun mit 5^der 10 Marken im Werte von 50 Pfennigen oder 1 M. beklebt, so wird sie bei der Sparkasse eingereicht, welche die Sparkarte nebst den darauf geklebten Spar marken unbrauchbar zu machen und als Beleg zurückzubehalten, dem Ueberbringer aber den Betrag von 50 Pfennigen oder 1 M. entweder auf ein bereits eröffnetes Konto gegen Vorlegung des betreffenden Sparkassenbuches oder auf ein neu zu eröffnendes Konto unter Aushändigung eines neuen Sparkassenbuches gutzuschreiben hat. Die Spar karten und Sparmarken haben also hauptsächlich den Zweck, die Erlangung eines Gut- I8S. Erscheint täglich, mit «»»nahm« der Sonn- und Festtage, abend» für den fol genden Tag. Prell vierteljährlich , M., Pfg-, , monatlich »0 Pfg., Einzel-Nrn. »Pfg. vestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blatt«» an.