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Dresdner Journal : 24.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186704245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-04
- Tag 1867-04-24
-
Monat
1867-04
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1867
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1867 Mittwoch, den 24. April Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. lm > tritt koit- «. 8t«wp«I- bioi«. 7LkrI!°t>: «rklr—»-r. ^Mrllok: 1 1v Üoo»t>ietl:— „ IS „ LiiUleiii« kilunillero: 1 „ »usrratruW-ttse: k'ür äru N»iim einer u«ip»!tooen 2eii«: 1 kixr Unter „Linxe»»iiät" äio Leii«: 3 klxr. Erscheinen: Vlxiied, lnit Xnio»bms äer 8ooo- »oä k'elsrt-x«, Xdenäe kiir äeo kolxenäen 1'ex. »»leraremillnahme a»<»Srw: Lelpii,: k». k^»vir»r-r»,, Oonuni»»«»«»^ vreickner cko»ro»I», ^M M^d"^ MM M / ^M M M M W^M M MW ^M M M^M^^M M MW M^^ M ^MMMMMM M MM MM M MM M MM MMMMM M M M MMMMM MMMMM ^^eurr»n MM M /MMMMMM M , WMMMMM MMMMM . Hrrmwgrdrr: Atzulgl. LrpeLition <i«, vreiäner Foaev»!«, vreecken, U«. 7. Amtlicher Thril. Dresden, 15. April. Mit allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät de» König» ist der zeitherige Cassirrr und Registrator bei der Hauptverwaltung der StaatStele' graphen Gottlob Lebrecht Zeiler zum Bauverwalter in Plauen ernannt worden. Dresden, 18. April. Se. Königliche Majestät ho ben den Fabrikbesitzer Karl August Preibisch in Reichenau und den Rittergutspachter Robert Richter in Nostitz zu Friedensrichtern, letzter» im Amtsbezirke Weißenberg, erstern im Amtsbezirke Reichenau, zu er nennen geruht. Dresden, 21. April. Se. Königliche Majestät ha ben allergnädigst geruht, dem Forstinspector Friedrich Wilhelm Rein auf JahnSgrüner Forstrevier im Forst bezirke Eibenstock aus Anlaß seiner 50jährigen Dienst jubelfeier das Prädicat „Forstmeister" taxfrei zu ver leihen. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. Dresden: Bom königl. Hofe. — Berlin: Landtag einberufen. Zur luremburgschen Frage. Hohe Gäste erwartet. Graf v. Bismarck. Falsche Zeitungsnachricht. — Hannover: Erkennt- niß im Celler Aufruhrprocesse. — Kiel: Reguli- rung der Zollverhältnisse.— AuS dem nördlichen Schleswig: Vermischtes. — Frankfurt: Aus einandersetzung zwischen Staat u. Stadt. — Wien: Oesterreichs Stellung zur luremburger Frage. Die Mission des Grafen Tauffkirchen. ReichSroth ein berufen. Vermischtes. Rücktritt deS Handelsmini ster». Entwurf eine» neuen Strafgesetzes. Ost astatische Expedition. — Pesth: Comitatscommissions- sitzung. — München: Urber die Mission deS Gra fen Tauffkirchen. Minister v. Bomhard. — Mainz: Geschützpark. — Karlsruhe: Die Rastatter Be satzungsverhältnisse. — Luxemburg: Die schwe bende Frage. Baron v. Tornaco nicht nach Paris. — Pari-: Zur Situation. Arbeitseinstellung. Ver mischt«». — Bern: Gesandter nach Berlin.— Flo renz: Handelsvertrag mit Oesterreich. Garnison verstärkungen im Venetianischen. — Warschau: Vermischtes. — Bukarest: Von der Kammer. Fürst von Serbien. Geburtstag des Fürsten. — New- Nork: Au» der neuesten Post. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Prodinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Freiberg. Zwickau.) Statistik und B-lkswirthschast. Feuilleton. Inserate. Tageskalrndrr. Borsrnnach- richten. Ltltgrilphischt Nachrichten Pari», Montag, 22. April, Abends. (W. T B.) Der „Abend-Moniteur" meldet, daß der Prinz Na poleon zu einem kurzen Aufenthalte nach dem Schlöffe Prangins (in der Schweiz) gereist ist. Der kaiserliche Botschafter am österreichischen Hofe, Herzog v. Gramont ist nach Wien zurückgrrrist. Wie Pie „Patrie" erfährt, hätten die Großmächte Preußen fast gleichzeitig ihre Ansichten über die luxrm- durgrr Frage mitgetheilt. Dem „Etrndard" zufolge thrilt ein Circular de» Kriegsminister» den Truppenrommandruren mit, daß behufs der Ausbildung der Reserven, welche sich augenblicklich nach den Depot» begeben, die Complr- tirung der Cadrr» aller Corp» nothvendig sei. Die Offiziere und Unteroffiziere, welche einen sechSmonat- lichrn Urlaub erhalten haben, hätten sich bi« zum 30. d. MtS. bei ihren Corps einzufindrn. Dir Beur laubung de» größten Thril« de» von Mexico hrim- krhrendrn Corp» erscheine als sicher. London, Montag, 22. April, Morgen». (W. T. B.) Einer officiellen Mittheilung zufolge girbt Spa nien die „Queen Victoria" nebst Ladung heraus und entschädigt deren Eigner. Die Offiziere, welche die Beschlagnahme de» Schiffe« verschuldet, werden bestraft. Tagesgeschichte. Dresden, 23. April. Sr. königlichen Hoheit dem Kronprinzen wurde zu seinem heutigen Geburtsfeste von den Mustkchören derjenigen Regimenter, deren Chef Se. königliche Hoheit ist, in Höchstdeffen Villa zu Streh len eine Morgenmusik dargebracht. In den Mittags stunden geruhte Se. königliche Hoheit, im königl. Palais am Taschenberge den Herrn Minister de» königlichen Hauses und die Herren Staatsminister, die Generalität und die Stabsoffiziere der Garnison, da» Offiziercorp» derjenigen Regimenter, deren Chef Se. königl. Hoheit ist, sowie Deputationen deS Offiziercorps der übrigen Regimenter und eine große Anzahl höherer CivilstaatS- dtener zu empfangen und deren Glückwünsche entgegen zu nehmen. * Berlin, 21. April. Durch eine heute publicirte allerhöchste Verordnung vom 18. d. M. find die beiden Häuser des Landtags der Monarchie, das Herrenhaus und da» Haus der Abgeordneten, auf den 29. April zusammenberufen. — In Bezug auf die (in unserm letzten Blatte mit- getheilte) Meldung aus Paris, „daß es den vermit telnden Mächten gelungen sei, in der luremburger Frage rinAusgleichungbprincip zur Geltung zu bringen, das fürDeutschland annehmbar und von Frankreich bereits angenommen sei", bemerkt die ministerielle „N. A. Z.": „Wir sind nicht in der Lage zu beurtheilen, welcher Natur das Arrangement sei, das von den vermittelnden Mächten in Vorschlag gebracht und in Paris bereit» angenommen worden sein soll. Möglicherweise ist damit die Neutra- listrung Luxemburgs gemeint, denn ein Pariser Kor respondent des „Herald" will wissen, daß die Diplomaten zu dieser Art von Lösung angeralhen haben. (Vgl. unter Wien.) Daß zwischen Frankreich und Preußen keinerlei direkte Verhandlung wegen Luxemburg stattgefunden hat, wird nunmehr auch von Paris auS durch den „Eten- dard" bestätigt." — Die „N. A. Z." macht aufmerk sam, daß, während die größern öfficiöscn französischen Journale eine beschwichtigende Sprache führen, ein Theil der Provinzialpresse in Korrespondenzen, die ebenfalls osficiösen Ursprungs seien, sich in den anstandswidrigsten Hetzereien gegen Preußen ergehe, und bemerkt dazu, „eS drängt sich unwillkürlich die Vermuthung auf, daß diesem Wechselspiel tiefere Absichten zu Grunde liegen, welche selbst mrt dem Erwerb Luxemburgs nicht zufrie- dengestellt sein dürften. Es kann nicht daran gezweifelt werden, daß in dem gewaltsam zum Haß gegen seine Nachbarn aufgestachelten Volke schließlich der alte chau vinistische Ruf nach der Rheingrenze erschallen wird, und möglicherweise ist es sogar die» Feldgeschrei, welche» durch solche Künste dem Volke abgelockt werden soll." — (N. A. Z.) Wir haben kürzlich au» der Abstim mung im Reichstage dargethan, baß die Versaffung deS Norddeutschen Bundes, wie sie aus den Beschlüssen des Reichstags hervorgegangen, wohl unzweifelhaft Aussicht auf Annahme im Abgeordnetenhause haben wird; hieraus läßt sich jedoch nicht auf eine Enbloc-Annahme derselben schließen, weil nach der Geschäftsordnung de» Abgeordnetenhauses der Widerspruch eine» einzigen Mit gliedes genügt, um einen daraus gestellten Antrag ab zulehnen. Indessen darf man doch zuversichtlich erwarten, daß die Majorität des Abgeordnetenhauses im Großen und Ganzen der deS Reichstags entsprechen und daß bei der Durchführung der einzelnen Artikel der Bundes verfassung jeder Abänderung-Versuch zurückgewiesen wer den wird. Unbegründet ist übrigens die Mitthcilung eine» hiesigen Blatte», daß bereits im Sommer die Wahlen für den ersten ordentlichen Reichstag statt finden würden, und daß eS die Absicht der Regierung sei, diesen schon zum September einzubrrufen. Eine Combinirung der Sitzungen des Reichstag» mit denen de» preußischen Landtag», dessen nächste ordentliche Session nur wenig später zu beginnen hätte, würde so viel Jn- con»enienzen in sich schließen, daß davon wohl gar nicht die Rede sein kann. — (N. Pr. Z.) Se. M. der König der Belgier, Se. k. Hoh. der Graf v. Flandern und die fürstlich hohenzollernschen Herrschaften treffen dem Verneh men nach am Dienstag Morgen hier ein. Die Ver- mählungSfeierlichkeit ist auf Donnerstag, den 25. d., festgesetzt. — Wie wir hören, ist die Zeit der Abwesen heit des Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck in Pommern auf etwa 6 Tage angesctzt, so zwar, daß der selbe zur Zeit der VermählungSfeirrlichkeiten (25.) wie der hier anwesend sein würde. vrrlin, 22. April. (K. Ztg.) Die Nachricht, daß Preußen dem Vorschläge, Luxemburg unter der Bedin gung zu räumen, daß Luxemburg an Belgien ab getreten und Frankreich durch ein bestimmte- belgische» Territorium entschädigt werde, seine Zimmung rrtheilt habe, ist nach osficiösen Versicherungen erdichtet. Hannover, 18. April. (H. N.) Gestern hat der Straf senat des Celler Tribunals den Spruch gegen die Aufrührer gefällt. Die Angeklagten sind besser da vongekommen, al» sie nach den Anträgen de» Staats anwalt» zu hoffen hatten. Keine Kettenstrafe, im höch sten Falle sechsjähriges Zuchthaus und da» auch nur gegen einen der Aufwiegler. Außerdem sind 14 der Angeklagten zum Zuchthaus von 5 Jahren bis herab zu zweien verurtheilt; 20 zu Jahren bi» herab zu vier Monaten Arbeitshaus; 33 zu geschärftem oder einfachem Gefängniß von zwei Monaten bis herab auf 3 Tage; 31 sind freigesprochen, während der Staats anwalt nur fünfen die Freisprechung zugedacht hatte. Denen, die bis zum Ende der Untersuchung in Haft ge blieben waren, werden zwei Monate von der Strafzeit abgerechnet; einige haben die oben erwähnten Strafen schon durch die Untersuchungshaft verbüßt. In 55 Fällen hatte der Strafsenat da» Verbrechen de» Aufruhr», aber nicht des bewaffneten, angenommen, in den übrigen öffentliche Gewaltthat oder Diebstahl. Eine Berufung gegen das Erkenntniß findet nicht statt, nur, wenn ich mich recht entsinne, Nichtigkeitsbeschwerde. — Im heu tigen „Tageblatt" lese ich, daß von den Consistorial- räthen Herr Camman der einzige war, der den Eid verweigert hat und deshalb aus dem Amte treten wird. Consistorialrath Uhlhorn, der bekannte Hofprediger des Königs Georg, ist inzwischen nach Berlin berufen, um in kirchlichen Dingen gehört zu werden. — Daß Herr v. Malortie, wie Sie vielleicht in den Blättern lesen, nach Hietzing gehen werde, ist nicht der Fall. Da» Hofmarschallamt, die Behörde diese» Herrn, hat laut königlicher Verordnung die bisher von ihm aus geübte freiwillige Gerichtsbarkeit an die ordentlichen Ge richte abzugeben. Das Amtsgericht macht bekannt, daß in AuSfüh.ung diese» Befehls die Uebergabe der ge richtlichen Acten, Depositen und sonstigen Verhandlun gen des vormaligen Oberhofmarschallamts an die ordent lichen Gerichte nunmehr beschafft worden ist. Kiel, 20. April. (H. C.) Sowohl der Handels minister Graf Jtzenplitz wie auch die Geh. Räthe v. Pom mer-Esche und Delbrück sillen der Deputation unser- Handelsstandes, insoweit nicht politische Verhältnisse jede Berechnung stören würden, die Zusicherung gegeben haben, daß die Regelung der Zollverhältnisse Schleswig- Holstein- wesentlich von dem gleichzeitigen Eintritt Mecklenburgs in den Zollverein bedingt werde und daß man die Einrichtung der Credilauflage mit einigen Mo difikationen beizubehalten gedenke. Au» dem nördlichen Schleswig, 18. April. Die Hadrr-lebener „Nordslesvigs Tidende" macht darauf aufmerksam, daß von den nach Hader-leben zur Controlversammlung beorderten 1200 Landwehr männern und Reservisten^ allerdings die erschienenen 372 den Fahneneid leisteten, die übrigen 828 jedoch auf Anrathen der dänischen Agitatoren da» Weite gesucht und vorläufig in Dänemark ein Asyl gefunden hätten. — Die Apenrader „Freia" ist gestern abermals poli zeilich mit Beschlag belegt worden. — Von schle»- wigschen Patrioten wurden am heutigen Jahrestage der Erstürmung der Düppeler Schanzen die im Sundewittschen befindlichen Gräber der Gefallenen be kränzt. An der Feier nahmen auch Offiziere der Gar nisonen Haderslebens, ApenradeS, Sonderburg» und Flensburgs Theil. Frankfurt a. M., 18. April. Seit Beginn tiefer Woche tagt hier bekanntlich eine Commission, welche sich mit der Auseinandersetzung zwischen Staat und Stadt (insbesondere Staats- und StadthauShalt- vermögen) beschäftigt. Dieselbe besteht regierungsseitig aus dem königl. preußischen Assessor Hvffmann auS Berlin, aus den Senatsmitgliedern v. Oven, Mumm und Berg, und aus den Mitgliedern deS ehemaligen 51er-Colleg- (ständige Bürgerrepräsentation) Jucho, Reuhl und Scharff-Meyer. Seit gestern verlautet nun, wie man der „K. Z." schreibt, daß sich die Commission über die Hauptgrundzüge geeinigt habe, so zwar, daß diese Einigung, da Regierungsaffessor Hoffmann mit sehr bestimmten Instructionen versehen sein soll, al» eine definitive angesehen werden könne, und an der Zu stimmung der Regierung nicht zu zweifeln sei. Dem nach wäre die Summe der Schulden auf 18 Millionen Gulden (zumeist Eisenbahnanlehen) festgesetzt, einschließ lich der vielbesprochenen 6 Millionen Kriegssteuer rü dem vorigen Jahre. Von diesen 18 Millionen würde der Staat (Preußen) 14 Millionen übernehmen, wo gegen die Eisenbahnen StaatSeigenthum werden; auch die Lotterie wird Staatsinstitut. Sämmtliche Häuser, mit Au-nahme des Stadtgerichtsgebäudes, eben so der Wald — was mit großer Freude vernommen werden wird — bleiben der Stadt. Vom 1. Juli an soll eine dreiprocentige Einkommensteuer eingesührt werden. Die „K. Z." bemerkt hierzu: Obwohl wir vorstehende No tizen auS bester Quelle schöpften, übergeben wir sie gleich wohl nur mit allem Vorbehalt der Oeffentlichkeit. ch Wien, 21. April. Von beachtenSwrrther Seite erhalte ich eine Version über den augenblicklichen Stand der luremburger Angelegenheit, welche ich glaub« Ihnen mittheilen zu sollen, obgleich ich ihre Richtigkeit nicht ganz zu verbürgen vermag. Meiner Quelle zu folge soll nämlich Frankreich sich jetzt bereit erklärt haben, nicht bloS auf den Erwerb von Luxemburg zu verzich ten, sondern auch etwaige, auf die Resultate deS letzten Krieges begründete Ansprüche an Preußen in geeigneter Form aufzugeben, unter der Bedingung, daß Preußen nicht länger daS Besatzungsrecht in der Festung Luxem burg beanspruche. Diese- Anerbieten Frankreich» soll den Gedanken der Neutralrsirung Luxemburg» in den Hin tergrund gedrängt haben, während Oesterreich und Eng land nunmehr versuchen, auf jener Basi» eine Verstän digung mit Preußen zu erzielen. (-) Wien, 21. April. Man erzählt sich hier, daß Graf Tausfkirchcn, al» Bevollmächtigter seiner Re gierung, in Berlin einen Vertrag über den Anschluß Bayern» an den Norddeutschen Bund unterzeichnet habe und von dort mit dem Auftrage hierher kam, die Zu stimmung Oesterreichs zu erwirken. (Vgl. dagegen unter München.) Zugleich sei der hiesigen Regierung an geboten worden, in ein gegenseitiges Schutzbündniß mit dem Norddeutschen Bunde zu treten. ES verlautet nun, daß Graf Tauffkirchen von hier abgereist sei, ohne diese Zwecke zu erreichen. Diese Vorschläge stehen nicht im Einklänge mit den österreichischen Interessen, und die Annahme derselben würde überdie- Frankreich nur noch einen stärkern Antrieb gegeben haben, e» auf einen Ent- scheidung-kampf ankommen zu lassen. Während Italien uns 1866 im Bunde mit Preußen angriff, würde e» uns nun im Bunde mrt Frankreich angrrifen und hätte im Besitz der venetianischen Festungen jetzt eine unver- hältnißmäßig bessere militärische Stellung. Oesterreich mag nickt mit Frankreich gehen, um sich nicht mit dem Feuilleton. *-s Dresden. Montag, den 22. d. M., eröffnete Herr Ferenczy vom k. k. Hofoperrttheater in Wien al» Raoul in den „Hugenotten" einen GastrollencykluS an unsrer Hofbühne und erfreute sich in dieser Partie einer recht günstigen Aufnahme von Seiten deS reichbesetzten Hauses. Wir werden in den nächsten Tagen auf die Leistungen de- geschätzten GasteS au-führlicher zurück kommen. — Fräulein Häntsch, welche vor einigen Tagen hierher zurückgekehrt ist, beschloß am 14. d. M. ihr Gastspiel in Stettin mit der Rolle der Amine („Nacht wandlerin"), nachdem sie vorher in drei deutschen und einer franzöfischen Oper ausgetreten war. Urber ihre Rosa Friquet („Glöckchen de» Eremiten") schreibt die „Ostseezritung": „Durfte man nach den vorhergegan- genen Darstellungen, die eine seltene Mannichfalttgkeit de» Talent- und Vielseitigkeit der künstlerischen Aus bildung in der Bewältigung so heterogener Aufgaben bekundeten, sich schon Bedeutender von den Leistungen versprechen, so hat doch der Erfolg diese Erwartungen noch bei Weitem übertroffen. Ja, Referent trägt kei nen Augenblick Bedenken, au»zusprechrn, daß, wie viele Vorstellungen „da- Glöckchen de» Eremiten" auch hier bereit» erlebt hat, doch erst durch den geehrten Gast die eigentliche Bedeutung der Rolle zum Bewußt sein gebracht worden und letztere erst gestern endlich zur vollen Geltung und Wirkung gekommen ist. Bon letzterer zeugte unverkennbar nicht nur di« ununter brochene Lheilnahme, mit welcher da» Publicum hbe ausgezeichnete Leistung begleitete, sondern auch der häu fige, anhaltende Beifall und wiederholte Hervorruf, wo- mit e» der schon bei ihrem ersten Erscheinen mit Ae- elamatton empfangenen Sängerin seine Befriedigung und Anerkennung an den Tag legte." Ueber die Ab- schicd-rolle der Künstlerin, die hierbei durch reiche Blu menspenden ausgezeichnet wurde, sagt dasselbe Blatt, daß diese „Leistung im eigentlichsten Sinne de» Worte» Sensation erregte, die in der Stärke und der Dauer der ihr zu Theil gewordenen Beifallsbezeugungen den deutlichsten Ausdruck fand." — In Et. Petersburg concerttrte neuerding» der Stab-trompeter des Garde reiterregiment», Herr Friedrich Wagner, mit günstig stem Erfolge. Dies bestätigt auch die nachfolgende, uns auS St. Petersburg unter« 16. d. M. zugegan- gene Recension: „Unter den ausländischen Künstlern, welche Stt Petersburg während der diesjährigen Con- eertsaison besuchten, hat Herr Friedrich Wagner, Ka pellmeister deS k. sächsischen GardrreiterregimentS und TrompetinenvirtuoS, bei mehrfacher Gelegenheit und in hervorragender Weise die Aufmerksamkeit auf sich ge lenkt. Nachdem Herr Friedrich Wagner zuerst in einem Concerte Sr. kaiserl. Hoheit de» Großfürsten Nikolau» in dessen Palai» ausgetreten war, wirkte er auch in dem alljährlich unter Protection de» Großfürsten ver anstalteten großen Jnvalideneoncerte mit, bei welchem sich 1200 Militärmusiker und Sänger betheiligten. Die sem Concerte wohnten Se. Maj. der Kaiser, die Kai serin und der ganze Hof bei, und Herr Wagner er freute sich de» offen ausgesprochenen Beifall» der höch sten Herrschaften. Später fand Herr Wagner Gelegen heit, sich in andern Cvnrerten hören zu lassen, und am 11. April g«b derselbe im Theater der Fürstin Suwa- ross sein eigenes Concert, in welchem er sich auf» Neue al» Meister auf der Trompetine bewährte und nicht nur unter allgemeinem Beifall die schwierigsten Piecen, sondern auch einige seiner eigenen Lompofittonrn zur Aufführung brachte." Mr». Smith. (Schluß au» Nr. 92.) E» Wäre Entweihung, all' die Ereignisse der nächsten paar Tage zu erzählen. Wir trafen und unterhielten UN» am 7»d!o ck'küte. Dann ging sie nach Chillon, und obgleich ich eS schon zweimal besucht hatte, konnte ich doch die Schweiz nicht verlassen, ohne noch einmal hinzugrhen. Sie wollte auch gern die Salzminen von Brr besichtigen, konnte aber nicht allein gehen. Bekannt schaften, die unter solchen Verhältnissen entstehen, wer den gar bald zu Freundschaften, und Freundschaft wird dann bald wieder zu etwa» Ander«. Sie war eine junge Witwe, Mr». Smith mit Namen: da» war Alles, wa» ich wußte. Alles, wa» ich wissen wollte; aber lange, ehe ich da» liebe Hotel verließ, konnte ich mir- nicht mehr verbergen, daß ich über Hal- und Kopf verliebt war. Aber da» konnte ja nicht» schaden? Ich war 25 Jahr alt, also wenigsten» rin Jahr älter al« sie, ich besaß schöne Güter und war außerdem trotz meiner Schüchternheit sicher, daß meine Gegenwart und meine Aufmerksamkeiten ihr nicht unangenehm waren. Kein Liebhaber war je glücklicher al» ich, wie sie mir beim Abschied Hoffnung machte, daß ich sie bald in Pari» Wiedersehen sollte. Dorthin mußte ich zu einem Rendez-vou» mit einem Freunde reisen, der mich in Geschäften erwartete. Sie versprach mir bald zu folgen und gab mir eine Adresse in der ko» — , wo sie mich erwarte, sobald sie mir ihre Ankunft aazrige« könnte. M»damr war müde von der Anstrengung der Reise und hatte sich eben ein wenig aiedrrgrlegt, war da» erste, wa» ich von dem Kammermädchen hörte, al» die langen Tage vorüber waren und die Zeit nahe rückte, wo sich «et« Schicksal entscheiden sollte. Dir Trennung von ihr hatte «einen Entschluß gereift und ich war längst überzeugt, daß mir das Leben ohne sie fortan -lrich- gillig sein würde. „Will Monsieur sich vielleicht auf» Eopha nieder lassen, sie würde sogleich Madame zu wissen thun, wer hier wartet," sagte die kleine Person au» dem Zimmer hüpfend und mit einem Blick über die Schulter, wobei mich » ganz heiß überlief. Die Thür öffnete sich und meine Angebetete trat leise ein. Ich sprang auf, ließ meinen Hut fallen, erröthete und fühlte meine Hand heiß und feucht wer den, indem ich sie au»streckte. „O, Mr. Price, wie lieben-würdig, daß Sie komme«. Ich dachte, Sie sind gewiß längst nach England ge gangen und haben un» ganz vergessen; setzen Sie sich hierher und hören Sie, wa» mir Alle» auf den schreck lichen Eisenbahnen pasfirt ist." Ich sympathifirte und wünschte natürlich, ich hätte ihr helfen können, wie da» große Unglück beinahe ge schah, daß ein Koffer mit dem unrechten Zuge gegangen wäre; und sowie unsre Unterhaltung in» Stocken ge- rieth, fühlte ich, wie meine Stirn wieder heißer wurde; ach, di« Pariser Luft war so drückend! Ich glaub«, fle «rrieth, warum ich meinen Hut zwischen den Fingern hin und her drückte und immer zerstreuter wurde, dann fing sie auch an, schüchtern zu werden, sah aber schöner au» al» je. Ich würde gewiß kein weitere» Wort ge sprochen haben, wenn sie nicht zuerst wieder Muth ge faßt hätte. „Wollen Sie meine Photographien sehen?" fing sie wieder an; „ich habe einige reizende in Gens gekauft Hier ist der lieb«, alte Dent - du - Midi. Sie werde« auch irgendwo da« «igrnthümliche Kloster finden von der andern Seite der Rhone, welche» wir am letzte« Tage Ihrer Anwesenheit zusammen besuchten. Wisse« Sie noch, wir ich au»glits, al» ich an den glatte» Fels«
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