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Dresdner Journal : 04.12.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186912045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18691204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18691204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-12
- Tag 1869-12-04
-
Monat
1869-12
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 04.12.1869
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18«» W S8S Sonnabend, den 4. Dcccmber. Xdnnn«»«t»»rr<sr- 1» NoräL Alb-lieb. e rblr.-Hxr ^Mrliek: I , 15 „ HovAtlicb:— „ 1b „ 8i»»«lv« tl »i»w«ro 1 ., 1»?-««» rrtN jllb-Ueb i Iblr. 8t»wo«I^«biibr, »u»»erb»lb a«> biorück. Uvoäe» ?o»t uoä 8ceivp«l»u»cbl»,b>nnl »nstrairnprell«; kür ä«o N»uw eiser e«-p-ir«neo 2eil«: 1 kszr v»t«r „Liiixe»»uät" äi« Leit«: S kixr erschein n>: rL^lied, Mil ^a,o»bw« äer Koon- aoä I'«i«r1»U», ^d-oä» kür ä«» kolx«oü«o Dres-ncrÄurnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »nsrratenmmaomr «l,w»n>: 1<«lx«lU: k» N»-i«i»»r»rr»», OvMMintoiüli äe» I>r«,<li>«r ckooro»!»; »beock».! 1! oi,r» k'vnr» kam-; S»md»r^->«rU» -rr»llll4ur» » n II»^»»!«»-«!» t Voolien. ü«rlu> Ou>>r,e--'»cbo Nvebb , 8ur«»u, Nuviii-u >>«»»»:: Nromvo 1! 8e»l.oir»; >r««I»ll l. 8-t»n>^ »> .z»o,>n,-ei->Uk«>l», 3»»,,. Illit L «i>: kr»nlcfvrl » II : .lid"» «'»oü« Ilnekk., L»l» Lv. 8l.i i.ii>» L t.'o., (S, kl»»:« äs I» Nu<ir»e,. kr»^: 1» t:»kl.le«l » Uucbb. V»«o ^l. 0-rvl.r» Herausgeber: Lönigl. Lrpeäiciuo äo» I4r«,üv»r äooroat», l)r«iä«u bI»ri«Q»tr»»»» kio. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 27. November. Seine Königliche Ma jestät Haden den seitherigen Assessor bei'm Gerichtsamte Zwenkau Ernst Rudolph Alexander Ockhardt zum GerichtSamtmann bei dem Gerichtsamte Marienberg zu ernennen gnädigst geruht. Bekanntmachung. In der mit der hiesigen polytechnischen Schule ver bundenen Abtheilung für ModeUtrcn, Ornament- und Musterzeichner! sind einer dem unterzeichneten Ministe rium von dem Ministerium des Innern gemachten Mit theilung zufolge neuerlich zwei Serien von Gyps- mod eilen für den Zeichnenunterricht modellirt und vervielfältigt worden, von denen jede aus 12 Originalen besteht und die von d m Leichteren zum Schwereren fortschreitend sich als Vorlagen für einen wohleingc- richtetcn Unterricht in Realschulen, Bürgerschulen, SonntagSjchulen eignen. Beide Serien stehen bei der obenerwähnten Ab- thetlung für Modellircn pp.(WaisknhausstraßtNr. 17,1) zum Verkaufe uus, die erste Serie für den Preis von 6 Thalern, die zweite für den Preis von 9 Thalern. Bestellungen werden daselbst von dem Professor Krumb holz angenommen und für Rechnung der polytechnischen Schule ausgesührt. In dem erwähnten Locale können sowohl die Originale als auch photographische Abbil dungen in verjüngtem Maßstabe in Augenschein ge nommen werden. Eine dritte Serie, in welcher schwie rigere Vorlagen componirt werden sollen, ist gegen wärtig noch in der Bearbeitung begriffen. Diese Züchnungsvorlagen werdm daher der Be achtung der Directivnen der Realschulen, Bürger- und Sonntagsschulen besonders cmpfoblen. Dresden, am 27. November 1869. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, von Falkenstein. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. ieiegraphtsche Nachrichten. Zeitungsschau. (Englische Blätter übcr die irischen Zustände.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Hannover. Al tenburg. Wien. Paris. Brüssel. Madrid. London. St. Petersburg. Warschau.) «krnenuunaev, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. — Provinzialnachrichten. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsen- nachrichten. Beilage. Landtagsverhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kam mer vom 2. Decemder.) Telegraphische Nachrichten. München, Donnerstag, L-Teeember, Nachmittags. (Corr .Bür.) Der zwischen Frankreich und Bayern ab- glschlofsene Vertrag wegen Auslieferung von Verbrr chern wurde heute unterzeichnet. Wien, Donnerstag, 2. December, Abends. (Ccrr.-Bür.) Die „W. Abdp." meldet aus Triest, daß die Kaiserin wegen des starken Sturmwindes in AdelSberg verbleiben mußte; wegen der Weiter reise konnte bis heute Vormittag noch keine Ver fügung getroffen werden. Der Kaiser hat gestern Abend 9 Uhr im besten Wohlsein den Hafen von Lissa fllücklich paffirt; die Ankunft Sr. Majestät in Triest wird erst gegen Mitternacht erwartet. Pesth, Donnerstag, 2. Dtrember, Nachmittags. (Corr. Bür.) Im Unterhause wurde heute der Antrag deS Abg. Justh aus Errichtung eines obersten Rech nungshofes nach langer Debatte und nach einer auS- Feuilleton. K. Hoftheater. Gestern, Donnerstag, den 2. De cember, fand für unsre Bühne eine einfache, aber freu dig-ernste Feierlichkeit statt, indem das Jntcrimstheater auf eine würdige Weise eröffnet und zu einem einst weiligen Schutzoit der Musen eingeweiht wurde. ES geschah dies zunächst durch rin dreifaches Hoch auf Se. Majestät den König, Alle,höchstwclcher mit Ih rer Majestät der Königin und dm Prinzen und Prin- zcssinucn de- königlichen HauseS der Eröffnungsvor stellung beiwohnte, und eS sprach sich in diesem Aus druck der öffentlichen Empfindung jene warme, zwang lose Herzlichkeit aus, die ein wohlthuendes gegenseiti ge- Band verkündigt. Hierauf sprach Frl. Ulrich mit natürlicher innerer Bewegung einen Prolog, der sich durch die Kürze und praktische Einfachheit seiner Abfassung vortheilhaft auS- zcichnete und sich hier zur Mittheilung empfiehlt. Er lautet: Zum ersten Mal nach langer, ernster Pause Rollt heut' der Vorhang wieder auf, Daß nun auf- Neu' im rasch erbauten Hause Beginn' die Kunst den allbewährten Lauf, Und wie ich künde jetzt ihr festlich Nah'n, So sprech' ich noch mit warmem Gruß Euch an, Daß Ihr mit Nachsicht wollet übersehen, Wo Kunst und Können nicht im Einklang stehen. Wohl warrn's bange, sehnsuchtsvolle Wochen, Wo fern sie blieb gefesselt und bezähmt; Doch ist ihr stolzer Tempel auch zerbrochen, Die Kunst nicht selbst ist dadurch mit gelähmt. Aus königlichem Mund rin hehres Wort War tröstend ihrer Jünger starker Hort: führlichen Rede drS Finanzminifiers Lonyay mit 229 gegen 104 Stimmen angenommen. Paris, Donnerstag, 2. December, Abends. (W. T. B.) Die Gerüchte über bevorstehende Ver änderungen im Ministerium tauchen wieder auf. Der „Aigle" hat heute Morgen die Spitze von Corsica pasfirt. Athen, Mittwoch, 1. December, (W T B.) Die Kammer hat dasNegentschaftSgesetz angenom men, wonach die Königin, der Prinz Johann von Glücksburg oder dessen Bruder eventuell dir Re gierung übernehmen können. Dresden, 3. December. Die irischen Zustände, sowohl die gesellschaft lichen als auch die politischen lassen, wie sämmtliche Zeitungsstimmen diesseits und jenseits des Canals con- statiren, sehr viel zu wünschen übrig, und die Glad- stone'sche „Politik der Versöhnung" will noch immer keine Früchte tragen. Das Pariser Drama Rochefort ist jetzt in Irland, durch die Wahl des in Haft bcfind- tichcn Fcniersührers O'Donovan Rossa zum Vertreter der Grafschaft Tipperary im Unterhause, nachgcspiclt worden, und es sihlt nicht an Anzeichen, daß die Fcnier abermals auf einen großen Streich hinarbeitcn. Die Fenier bekämpfen mit derselben Erbitterung und den selben Waffen die patriotischen Pächter, welche von der Reichsregierung eine Verbesserung ibrer Lage erwar ten, womit die prot-stantischen Fanatiker des Nordens jede Regung des Patriotismus unter der katholischen Bevölkerung niederzuschlagcn suchen. Die fcnische Presse ist wieder zu einer Höhe der Zügellosigkeit gediehen, die selbst von tun „unversöhnlichen" Jour nalen in Frankreich nicht erreicht wird. Die „Station", »Flag of Irland," „Jrishman," „People of Irland" u. s. w. predigen tagtäglich Hoch- und Landesverralh in der unverblümtesten Weise; sie besürworten be waffnete Jnsurrection, während sonderbarer W isc in England auch die extremste Partei nicht daran denkt, daß man je durch einen Straßenkampf die Lösung einer Frage erreichen könne. Die englischen Gesetze wer den als gleichbedeutend mit Grausamkeit, Ungerechtigkeit und Unrecht dargestellt. Man berechnet offen, ob die englischen Soldaten der revolutionären Macht Irlands überlegen seien oder nicht, behauptet, daß die Fenier überlegen seien, und stellt den Pächtern vor, daß, wenn Gladstone einen Gesetzvorschlag in Bezug auf die Land- srage vorbereite, dies vlos ein Zeichen seiner Schwäche sei. — Dir englischen Journale begleiten diese Haltung der irischen Presse mit spöttischen Cowmcntareu. HL misch fragt der toryistische „Herald", ob wohl Glad stone nach dem Strafhause fahren, dem gefangenen Rossa die Ketten abnchmcn, vor ihm Neue bekennen und ihn als Parteigenossen begrüßen werde. — Die „Saturday Review" ist der Ansicht, daß, nach dem irischen Charakter zu urthcilen, das „System grenzen loser Geduld" sich belohnen dürfte, sobald die neue Bill nur der Majorität der Landbevölkerung zwei Dinge in dcn Hirnkasten zwingc: erst-ns die Ucberzeugung, d« ß sic Bortheile t urch die Bill erhalte, zweitens, daß sie durch Agitationen nicht einen einzigen Brocken mehr er halte.—Die „Times" erinnert daran, daß der „United Jrishman", von John Mitchell rcdigirt, im Jahre 1848 weit ärger gewesen sei, und citirt die Instructionen welche dieses Blatt sür den zu beginnenden Kamps veröffent lichte. Die Straßcn sollten mit zerbrochenem Glase bek.ckt weiden, um die Bewegungen der Cavaleric zu hirdein; n an sollt Geräthschastcn, Steine, lochendes Wasser, Vitriol u. dergl. vorberciten, um auf die Köpfe der Soldaten zu wcrfen, und dessenungeachtet fei diese Gasceunade blos das Vorspiel einer ganz bedcutungs- los-n und geradezu lächerlichen Bewegung gewesen. Fre.lich verkennt das Cüyblatt andererseits auch nicht den Ernst der Lage und fiagt, wie sich der böse Geist Irlands wohl bannen ließe nachdem die chrüchsien Versuche, seinen Wünschen gerecht zu werben, bisher „Kein Menschenleben ist ja zu beklagen, Das And're müssen mannhaft wir ertragen." Was auch daS Element in seinem Wüthen In kurzer Frist zerstört an Herrlichkeit, Mit jedem Lenze kommen neue Blüthen Und neue Tempel bauet auf die Zeit. Fehlt nur dem Streben nicht der rechte Muth Und loht im Herzen uns die wahre Gluth, Bald wird der Wind die Asche dann verwehen, Ein Phönix aus den Trümmern auferstehen. So laßt Euch denn in diesen schlichten Hallen, Die nun Thalien sind geweiht von heut', Jndeß das ernst' und heii're Spiel gefallen, Das reich die Kunst in buntem Wechsel beut. Wenn auch zunächst im ungewohnten Kleid, So ist sie frischen Muths zum Sieg bereit; Und bald auch wird der Schwingen Kraft sich mehren, Sieht sie die alten Gönner wtederkehren. Ihm aber, der im Drang so vieler Sorgen Mit väterlicher Hulv doch All' umschließt, Ihm danken wir's, daß wir nun hier geborgen, Der alte Künstlerkreis erhalten ist; Ihm danken wir's und rufen froh bewußt Entgegen ihm aus voller, ganzer Brust: Dem König Heil in seinem schönsten Kranze, In seine- Edelsinnes Strahlenglanze l Die Drclamation dieser erwärmenden Worte fand einen freudigen Wiederhall im zahlreich versawmelten, ernst gestimmten Auditorium, und eS schloß sich die Gluck'sche Ouvertüre mit ihren großen psychischen Ac- corden jener Stimmung an und führte in die Darstel lung der Goethr'schen „Iphigenie" hinüber. Da begreiflicher Weise heule nicht der Tag der Kri erfolglos g blnbcn seien. Die „Times" beschleichen Ahou gen bösir Zett-N, uud IN lhrcr Angst b hauptet sie, es sch, gegcuwä tig in Irland schlimmer aus, als vor di eißig Jahren. Es läßt sich nicht verkennen, daß die Haltung der Fenier in Irland derjenigen der „Un versöhnlichen" in Frankreich in mancher Beziehung ver wandt ist, und daß namentlich jede neue Concessivn, jede Reform, jeder Act der Gerechtigkeit blos die Fe nier zu immer größerer Kühnheit und zu noch weit ärgern Vcrleumdungen und Beschimpfungen Englands bestimmen. Jedenfalls aber begegnen sich beide Länder in Einem Punkt. : wie in Frankreich, fo auch in Ir land kommt der Anstoß zur revolutionären Politik von außen her. Was Ledru Rollin, L. Blanc und andere re volutionäre, im Auslande lebende Sommitäten in Frank reich find, das sind die fenischcn „Köpfe", welche in New Noik leben, sür Irland. Tagtsgeschichte. Dresden, 3. Deccmb-r. Tic Zweite Kammer fuhr in ihrcr heutigen Sitzung mit der Berathung des Berichts der zweiten Deputation (Abthcilun„ä) über das die Jmmobiliarbraudversichernngsanstalt bttr. k. Dccret fort, und nahm, theilweise nach längerer Debatte, die Deputalivnsauträge 1 und 2, sodann Antrag 3 mit einem Zusatzantrage tes Abg. Günther, eie Anträge 4, 5 und 6 unverändert an, ectbeilte auch, nachdem die Deputation ihren 7. Antrag hatte fallen taffen, einem von den Abgg. Schnoor und Gen. als Zusatz zu den Anträgen der Deputationemajorität (8) gestellten An trag, sowie dem Schlußantrag der Deputation ihre Zu stimmung. Ein vom Abg. Krause gestellter Antrag wurde mit großer Majorität abgelchnt, cin Antrag des Abg. Stauß und Gen. zu Antrag 7 zurückgezogen. Die von der Kammer gefaßten Beschlüsse lauten dem gemäß im Zusammenbange folgendermaßen: I. Aus dem Verordnungswege die besondere Vergünstigung, welche nach der Beilage II zum Gesetze vom 23. August >862 unter I. zweite Abtbeiluvg Ut. v.. Gebauten mit Wohn- Slalt und Schuppeoräumen unter einem Dache, dafern deren Gesammtwertb nicht mehr als >500 Thlr. betragt, zugestanden worden ist, sofort auszuhebeu. 2. Auf dem Verordnungswege, und zwar sobald alS dies die sonstigen einschlagenden gesetzlichen Bestimmungen zulasten, den Versicherten sür die nur beilritisfähigen Geralhschaflen und Maichinen eine Selbstversichernng von >0 bis 2V Proceut je nach Art und Große der Versicherung zur Bedingung zu ma chen, dergestalt jedoch, daß demungeacktet die durch die Kota stration festgestellteu vollen Elubeileo die Basis für die Be rechnung der Beiträge bitdev. 3. Baldigst eine allgemeine Revision des Gesetzes vom 23 August Id« 2 vorzouebmen und darüber der nächsten Släude- versammlung Vorlage zu machen, hierbei aber ») das Unterstützungsvriucrp. soweit dasselbe nicht inzwischen theilweise im Sinne des Antrags »ub I seine Erledigung gesunden hat, gänzlich zu beseitigen unter entsprechender Berücksichtigung aller derjenigen Erfahrungen, welche die statistischen Erhebungen über die 5jährige Periode 1864/68 und weiter an die Hand geben, sowie unter thunlichster Beachtung des Grundsatzes, daß die Höhe der Prämie im Verhältnisse zur Größe der Risicos stehe und b) auf eine Verminderung der durch die bestehenden Bestim mungen den Behörden verursachten Vielschreiberei, sowie auf Vereinsackung des Geschäftsganges im Allgemeinen Bedacht zu nehmen. 4. Den Abschluß von Rückversicherungsvertiägen, beziehent lich die Constituiruno von Ausgleichungskasten im Verband mit gleichartigen öffentlichen Anstalten zur Erwägung auheimzogebeu. 5) Den 8 50, Alinea 2 des Gesetzes vom 23. August >862 auszuhebeu und dafür folgende Fassung zu adoptiren: „Der Rechenschaftsbericht, welcher rou 2 zu 2 Jahren zugleich mit dem Staatsbudget d.r verfassungsmäßig zusammenget'.etcven Stäudcversammlung vo zuleg-n ist, l at sich nicht auf die bei dir Verwaltung der Landesimmobillarbrandveisicherungskaffe in der vorheiaegangenen P-riode getroffenen Maßregeln zu be- schränken, sondern ans die ge ammte Verwaltung der Landes anstalt und deren Ergebnisse sich zu e strecken, auch ist dabei de» Ständen gbichzeit g der Personal und Beioldungsetat der Brandversicherun scommission mit Dependenzen zur Genehmi gung vorzulegen. 6) Die Vollendung der Statistik zunächst über die fünf jährige cheriode 1864 68 ,u beschleunigen und dafür Sorge zu nagen, daß die hieraus bezüglichen Arbeiten derart gefördert werden, damit den Siändeversammlungen dieses Material je derzeit vollständig bis zum Ende deS vorausgegangencu Rech nungsjahres vorgelegt werden kann. tik sein kann, so bcmerkc ich nur, daß die Dichtung von Frau Bayer und den Herren Winger, Dettmer, Koberstein und Walther (in der Rvllenfolge Iphi genie, Thvas, Orest, Pylades und Arkas) vorgeführt wurde und zwar mit jenem Aufwand von Kraft, wel cher durch dte Begeisterung eines schönen, Neues ver heißenden Tages ersichtlich gehoben und befeuert wurde. In Bezug auf den Jntertmsbau darf man sagen, daß er seinem Zwecke in Summa ganz wohl entspricht. Man sieht und hört von allen Plätzen befriedigend, und während die Klangwirkung für eimn Holzbau, der so leicht eincn hallend hohlen oder scharfen Ton begünstigt, noch gut genug ist, zeichnet sich dte Beleuchtung als wohl-gelungen aus. Einige Mängel werden sich beseitigen lassen. ES gehören dazu größere Räumlichkeit in den Garderoben, Erweiterung deS Orchesters und eine erbaulichere Wär meleitung sür Parquet und Parterre. Wenn in einem solchen Bau das stets etwas feuer gefährliche Büffet mit Backsteinen ausgemauert, also iso- lirt ist, und man cs streng vermeidet, Piecen aufzufüh ren, die feuerwerksarttge Experimente und Belcuchtungs- effecte erheischen, so hat man in der That bet vorsich tiger Verwaltung und guter Gas- und Hcizungsinspec- tton beruhigende Garantien. Diese muß man auch, na mentlich was die Wahl der Stücke anlangt, darbieten. Otto Banck. ll-. W. Engelmann in Leipzig hat eine kleine höchst elegante Ausgabe von Lessing s „Minna v. Barn- Helm" mit dem nach dem sogenannten Tischbein'schen Bilde der Berliner Galerie von Bürkner radirten Por trait Lessing'- und den von eumann radirten Copien der 1770 erschienenen zwölf Chodowieckt'schrn Kupfer stiche zu Lessing'» Drama veranstaltet. Recht bedeut- Bis zu Beseit gung des DcficitS die außerordentliche« Vcrw Uignugen zu Massivbauten und zu- Ausführung von Neube.uvlämu aus das uube- uigl Nothwei dige zu beschranken, der Kammer dir Gcn'kmiqanq des wegen v.likaufs des Grund stücks Nr. > kleine Schießgaffe in Dresden zum Zwecke der Unteibringung der Exvcdiliouen der BrandvcrsicheriiugScom- mission abg'schlcsseuen Kaufvertrags mit dcn Rachel'lckeu Er be» und die Ä-willigung der Kaufsumme voN 20,000 Thlr., sowie gleickzeitig die Zustimmung doz», dieselbe in das außer ordentliche Budget für die Finaozperiode 1870/71 einjustelleu zu empfehlen. 8) Dagegen zur Verbesserung der Feuerlöschanstalten einen entsprechender» Zuschuß zu gewähren. Beim zweiten Gegenstand der Lagccvrduung beschloß die Kammer, die Anträge ocr Abgg. vr. Wigard, Lem per und Or. Biedennann, die Civltstaudsicgisicr bctr., an die eiste D.pu aiion zur Berücksichtigung b i der Benchirrsialtlwg über dcn von der Regierung vorge- legten Entwurf eines Dlssidentcngcsetzes abzugcben. * Berlin, 2. Dcccmbcr. Se. Majestät der König empfingen heute im Rittersaals des königlich n Schlosses in feierlicher Audienz die Mitglieder der chinesischen Gesandtschaft uno nahmen vorher dieVvlträge deS Kricgsmimsicrs und des Militärcabinets cn g.gen. Mor gen früh gedenkt Sc. Majestät sich auf Einladung Sr. Hoheit des Herzogs von Anhalt nach ttöthen zu be geben, nm an einer g ößern Hasenjagd mit sogenann tem (böhmischen) Sticiftrciben und an rinim darauf folgenden Diner im herzoglichen Schlosse zu Köthen Theil zu nehmen. Se. Majestät werden von Sr. Ho heit dem Erbprinzen in Vertretung Sr. Hoheit deS durch Unwohlsein an das Zimmer gefesselten Herzogs empfangen werden. Die Rückfahrt soll unmittelbar nach beendetem Diner direkt hierher mittelst Extrazugs er» folgen. — Ihre Majestät die Königin wurde gestern von Sr. Majestät dem Könige auf dem Bahnhofe em pfangen und empfing heule die hier anwescndcn Mit glieder des königlichen Hauses, bevor Allcrhöchstdicselbe sich auf das königliche Schloß begab.— Die vereinig ten Ausschüsse des Bundesraths des Norddeutschen Bundes sür Zoll- und Stcucrwesen sowie für Rechnungs wesen traten heute zu einer Sitzung zusammen. — Im Abgeordnetenhause wurde gestern in einer Abend sitzung, die erst nach 10 Uhr endete, die Vorbcrathung des Etats des Ministerium der geistlichen, UnterrichlS- uud Mcdicinalangclegknheiten fortgesetzt. Vor Eintritt des Hauses in dte Tagesordnung legte der Minister deS Innern, Graf zu Eulenburg, drei Gesetzentwürfe vor, bctrcfscnd die Aufhebung der Witw.n- und Waiscnkas- sen für die Polizcimannschast zu Frankfurt a. M. und wegcn Umgestaltung der LandeScreditkassen in Hanno ver und Kassel. Der eiste Gesetzentwurf ward an dte Commission für Handel und Gewerbe, letziere beiden wurden an die um 7 Mitglieder zu verstärkende Com mission für Finanzen und Zölle zur Lorberaihung über wiesen. — Bei der Discussion über Tit. 21, Gymna sien und Realschulen, wurde ein Antrag der Abgg. v. Puttkamer und ein vom Abg. Frhr. v. Hoverbeck zum Anträge des Abg. Kantak gestelltes Amendement ange nommen. Das Haus stimmte gleichfalls dem Anträge seiner Cemmissare in Beircff des zu verweigernden Staatszuschusses für das Gymnasium zu Gütersloh bet und verwarf die Anträge der Abgg. Bieck und Strosscr. — In der heutigen Sitzung lag zu Tit. 22, Schul- lehrerscminare, und 23, Elementarschulen, zunächst folgender Antrag des Abg. Bieck vor: „Tie königliche Staatrregicruvg aufzuforderu, durch Er richtung neuer, reip. Erweiterung bestehender Schullehrerse- mmare, sowie auf andere zweckentsprechende Weise aufs Schleunigste dem überaus großen Mangel an Elemcntarlehrern abzuhelfen, und dadurch zu verhüten, daß so viele Lehrerstel- lcn längere Zeit unbesetzt bleiben, oder durch Präparanten verwaltet werden." Bet der Abstimmung wird dieser Antrag mit 160 gegen 138 Stimmen verworfen; dagegen nachfolgen der Antrag der Kommissare des Hauses angenommen: „Die königl. StaatSrcgierung aufzusordern, daß dem dringenden Bedürfnisse nach Errichtung neuer, rcsp Erwei terung bestehender Schullehrerscminare schneller als bisher al'gcholsen und damit dem Umsichgreifen der Slellendesctzung durch Präparandcn gesteuert werde." sam sind die Chodvwiccki'schcn Bilder zur Veranschau lichung der alle pikanten Effecte verschmähenden Na türlichkeit und Keuschheit der damaligen Schauspiel kunst, die von wahren Künstlern, namentlich der ältern Schule, noch jetzt unter den schwierigsten Verhältnissen doch noch möglichst fcstqrhalten wird und hoffentlich recht bald wieder zu allgemeinerer Anerkennung kom men wird. Die einzige Figur auf den allerliebsten Bildern, welch' nicht genügt, ist die des Riccaut; da scheint dem Künstler der Muth gefehlt zu haben, den vornehmen Lump naturgetreu zu charakteristren. Da feine Büchlein empfiehlt sich als hübsches Weihnachts geschenk. (Preis 1 Thlr. 2^ Ngr.) s Martin Opitz soll in seiner Vaterstadt Bunzlau ein Denkmal erhalten. Die Zeichnung zu dem Denk male ist von dem Kceisbaumeister Wronka im gothischen Stile entworfen worden. Die Ausführung w'rd in Sand stein erfolgen. Die Büste Martin Opitz'S, welche in Form eines Medaillons dem Denkmale an entsprechen der Stelle eingefügt werden soll, wird Bildhauer Mi chaeli» in Breslau in cararrtschcm Marmor auSführen. * Adalbert Stifter's „Bunte Steine", die sich namentlich als cin höchst werthvolleS Festgeschenk für die reifere Jugend eignen, liegen gegenwärtig in dritter Auflage vor. -j- In Frankfurt a. M. wurde am 29. November der Nestor der dortigen und wohl auch der deutschen Buch- händlerschaft, I. D. Sauerländer, zu Grabe ge tragen. Geboren im Jahre 1788, überlebte er den berühmtesten Dichter, der seinem Verlaae angehörte, F. Rückert, noch um einige Jahre. — Ebenso kommt au- Braunschweig die Kunde, daß Ed. Vieweg, der Chef der dortigen Buchhandlung Fr. Vieweg u. Sohn, nach mehrjährigen schweren Leiden im Altcr von 72 Jahren gestorben ist.
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