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jAmts- und Anzeigeblatt . » kl, für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung r e n Fernsprecher Nr. NO. T«1.K»r.: Amtsblatt. ISIS. Los. Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinfpaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. , — - 6L. Iah»««««. " »E. Somabcnd, des 8. Mai Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1 SOeinschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischenveilage„Seifenblasen"inder Lrpeditian, bei unseren Voten sowie bei allen Veichspastanstalten. für Eibenstock, Carlrfeld, hundshübel, r1-« ^ m,, « ,-.ahn- Eüükviütt Neuheibe, Gberstützengrün, Schönheide, s Schönheiderhammer, Sosa, Unterftützengrün, wlldenthal «sw. r Btrordaaug zur Au-führung der Verordnung des Bundesrats über den Verkehr mit Fut termitteln, vom 31. März 1V1S (Reichögrsetzblatt Seite LSS). 1. Kommunalverbände find die BezirUoerbände und die auS den Bezirksverbänden au»geschi«denen S«Ldt«. Die BeztrkSverbände werden für die ihnen auf Grund der BundeS- ratSvrrordnung zugewiesenen Aufgaben durch die Bezirksausschüsse vertreten. Die Vertretung nach außen steht dem AmtShauptmann zu. Maßnahmen, di« den Bezirk vermögen-rechtlich belasten, sind zur Kenntnis der nächsten BeztrkSoersammlung zu bringen. Der Bezirksausschuß kann beschließen, daß vor solchen Maßnahmen di« BeztrkSoersammlung gehört werde. 2. Zuständig« Verwaltungsbehörde (8 6 Absatz 3 d«r Verordnung) ist die Kreishaupt mannschaft, in deren Bezirk« d«r zur Abgabe der Ware Verpflichtete seine gewerbliche Nieder lassung oder mangel- einer solchen seinen Wohnsitz hat. 3. Zuständige Handelskammer (H 6 Absatz 4 der Verordnung) ist die Handelskammer, in deren Bezirke die von der BezugSoereinigung deutscher Landwirte zu übernehmende Ware lagert. II. Die Kommunalverbänd« haben di« ihnen überwiesenen Futtermittel unter gebührender Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse und der wirtschaftlichen Bedürfnisse an die Ver braucher zu verteilen. Dabei wird in erster Hinsicht der Bedarf der Halter von solchen Pfer den, die wirtschaftlich wichtig« Arbeit leisten, sowie von wertvollen Zuchttieren aller Art zu decken sein. Andererseits werden Viehhalter, die sich bereits Vorräte beschafft haben, so lange zurückstehrn müssen, al» andere, dringlichere Bedürfnisse geltend gemacht werden. ßtzk^Wenn gewisse Mengen von Futtermitteln zu sofortiger Lieferung unter Vorbehalt der Anrechnung auf die spätere endgilttge Verteilung dringend gebraucht werden, ist der Bezugs« Vereinigung alsbald ein begründeter Anttag vorzulegen. KzW Da di« Lieferung durch die Bezugsvereinigung nur gegen Barzahlung erfolgen kann, müssen die Kommunalverbände schleunigst für die Bereitstellung der erforderlichen Barmittel sorgen. Diese Ausführungsverordnung tritt mit dem Lage der Verkündung in Kraft. Dresden, den 30. April 1915. MinifteriumdlsJnnrr«. Zur Vernichtung der 3. russische» Armee. Die Kämpfe bei Wer». Wie wir noch gestern im Depeschenteil unserer Zei tung berichten konnten, ist die Zahl der Gefangenen in Westgalizien nach dem neuesten österreichisch-ungari schen Generalstabsbericht bereits auf über 50000 gestiegen. Die im Gange befindlichen Kämpfe werden hie Vernichtung der 3. russischen Armer vervollständigen. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß damit nicht zuviel gesagt ist, denn inzwischen ist bereits wieder folgende bedeutungsvolle Depesche ein gelaufen: Wien, 6. Mai. Amtlich wird verlautbart 0. Mai 1915 nachmittag- 4 Uhr: Auch die letzten russischen Stellungen ans den Höhen des Dunajee und der Biala find von unseren Truppen erkämpft. Seit 10 Uhr vormittags ifi Tarnow wie der in unserem Besitz. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Hoefer, Keldmarfchalleutnant. <W T B) Deutscherseits ist über den ersten Schlacht tag ein ausführlicher Bericht herausgegebeu worden: Berlin, 6. Mai. Aus dem Großen Haupt quartier wird über die Durchbruchsschlacht in Westgalizien das folgende geschrieben: Völlig überraschend für den Feind hatten sich Ende April größere Truppentransporte nach Westgalizien vollzogen. Diese Truppen, den Befehlen des Generals von Mackensen unterstem, hatten die russische Front zwischen dem Karpatenkamm und dem mittleren Duna- jec im Verein mit den benachbarten Armeen unseres österreichischen Verbündeten zu durchbrechen. Das Problem war ein neues, die Aufgabe keine leichte. Der Himmel bescherte unseren Truppen wun dervollen Sonnenschein und trockene Wege. So konnten die Flieger und die Artillerie zu voller Tätigkeit ge langen u. di? Schwierigkeiten des Geländes, das hier den Charakter der Borberge der deutschen Alpen oder den der Hörselberge in Thüringen trägt, überwunden werden. Unter den größten Mühsalen mußten an ver schiedenen Stellen die Munition auf Trag tieren herangeschafft, die Kolonnen und Batterien über Knüppeldämme vorwärts gebracht werden. Alle für den Durchbruch nötigen Erkundungen und Vorberei tungen vollzogen sich in aller Stille. Am 1. Mai nach mittags begann die Artillerie iich gegen die russischen Stellungen einzuschießen. Diese waren seit fünf Mo naten mit allen Regeln der Kunst ausgebaut. Stock werkartig lagen sie auf den steilen Berglüppen und deren Hängen, mit Hindernissen wohl versehen, über einander. An einzelnen, den Russen besonders wich tigen Geländepunkten bestanden bis zu 7 Schützen grabenreiben hintereinander. Die Anlagen waren sehr geschickt angelegt und vermochten sich gegen seitig zu flankieren. Die Infanterie der verbündeten Truppen hatte sich in den Nächten, die dem Sturm vorangingen, näher an den Feind herangeschoben und die Sturmstellungen ausgebaut. In der Nacht vom 1. zum 2. Mai feuerte die Artillerie in langsamem Tempo gegen die feindlichen Anlagen. Eingelegte Feuerpausen dienten den Pionieren zum Zerschneiden der Drahthindernisse. Am 2. Mai 6 Uhr morgens setzte auf der aus gedehnten, viele Kilometer langen Durchbruchsfront ein überwältigendes Artilleriefe n er von Feldkanonen bis hinauf zu den schwersten Kalibern an, das vier Stunden lang ununterbrochen fortgesetzt wurde. Um 10 Uhr morgens schwiegen plötzlich die Hunderte von Feuerschlünden, und im gleichen Augen blick stürzten sich die Schwarmlinien und Sturmko lonnen der Angreifer auf die feindlichen Stellungen. Der Feind war durch schweres Artilleriefeuer der art erschüttert, daß an maischen Stellen sein Widerstand nur mehr ein geringer war. In kopf loser Flucht verließ er, als die Infanterie der Ver bündeten dicht vor seine Gräben gelangte, seine Be festigungen, Gewehre und Kochgeschirre sortwerfend und ungeheure Mengen von Jnfanterie- munition und zahlr-eiche Tote in den Grä ben zurücklajsend. An einer Stelle zerschnitt er selbst noch die Drahthindernisse, um sich den Deutschen zu ergeben. Vielfach leistete er in sei nen nahegelegenen zweiten und dritten Linien keinen nennenswerten Widerstand mehr. Dagegen wehrte sich der Feind an anderen Stellen der Durchbruchsfront verzweifelt, indem er erbitterten Widerstand versuchte. Nachbarschaft haltend mit österreichischen Truppen, griffen bayerische Regimenter den 250 Meter über ihren Sturmstellungcn gelegenen Zemetschyko- berg, eine wahre Festung, an. Ein bayerisches In fanterieregiment errang sich dabei unvergleichliche Lor beeren Links der Bayern stürmten schlesische Re gimenter die Höhen von Sekowa und Sokol. Junge Regimenter entrissen dem Feinde die hartnäckig ver teidigte Friedhofshöhe von Gorlize und den zähe ge haltenen Eifenbahnwall von Komiemza. Von öster- reichifchen Truppenteilen hatten galizische Bataillone die steilen Höhenstellungen des Pustkiberges angegriffen und erstürmt und ungarische Trup pen in heißem Kampfe die Wiatrowkahöhcn genommen. Preußische Garderegimenter warfen den Feind aus den Höhcnstellungen östlich der Biala und stürmten bei Staschowla sieben hintereinandergelegenc, erbittert verteidigte russische Linien. Entweder von den Russen angesteckt oder von einer Granate getroffen, entzündete sich die hinter Gorlize gelegene große Naphthaquelle. Haushoch schlugen die Flammen aus der Tiefe und eine Rauchsäule von mehreren hun dert Metern stieg gen Himmel. Am Abend oes 2. Mai, als die heiße Frühlingssonne allmählich einer kühlen Nacht zu weichen begann, war die erste Hauptstellung ihrer ganzen Länge und Tiefe nach in einer Aus dehnung von etwa 16 Kilometern durchbrochen und eiu Geländegewinn von durchschnittlich vier Kilometern erzichlt. Mindestens 20000 Gefangene, mehrere Dtzd. Geschütze und etwa 50 Maschinengewehre blieben in der Hand der verbündeten Truppen, die im Kampfe um die Siegespalme gewetteifert hatten. Außerdem wurde eine noch unübersehbare Menge von Kriegs material aller Art erbeutet, darunter große Mengen von Gewehren und Munition. Gleichwie im Osten, so werden auch jcht im. Westen die Früchte deutscher Ausdauer und Tapfer keit geerntet. Eine Zuschrift an die „Times" sagt, englische Offiziere be, Y pe rn hätten geäußert, man solle so bald wre möglich mehr Soldaten und mehr Munition schicken, wenn man überhaupt noch eine eng lische Armee bei Ypern vorfinden wolle. Dieses naive Bekenntnis kommt der Wahrheit iveit näher als der gewundene, die wirklichen Ereignisse nur deni Wissenden halb entschleiernde Bericht Frenehs, den wir in der letzten Nummer nuferes Blattes ver össcntlichtcn. Nördlich und östlich von Ypern ist die englische Front durchweg eingedrückt und der regel los zurückgehende Feind in einer Tiefe von vier Kilo metern auf die Stadt zurückgedrängt morden. In den nun schon über eine Woche währenden Kämpfen haben die Truppen des Herzogs von Württemberg dem Gegner tagtäglich die schwersten Verluste zugefngt. Kein Wunder daher, wenn an diesem Teil der Front der sorgenvolle Ruf nach Munition und Verstärkungen immer dringender erschallt. Hier ist in der Tat, zum ersten Male wieder seit Monaten, eine kritische Si tuation für den erbittertsten und gefährlichsten Geg ner geschaffen. Wir dürfen mit großer Zuversicht hoffen, daß es gelinge» wird, den bis jetzt errungenen Vorteil zu einem vollen Erfolge ausreife» zu sehe». Der letzte Bericht aus dem Große» Hauptquartier lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 6. Mar. W estli ch e r Kriegsschauplatz. Auf der ganzen Front fanden heftige Artillerie kämpfe statt. Bei Ypern wurden weiter Fortschritte, so durch Einnahme der Ferme Vanhcule und an der Bahn strecke Messines- Ypern gemacht. Es wurden einige lOO Gefangene und 15 Maschinengewehre erbeutet. Im Waldgebiet westlich Co mb res fielen bei einem Vorstoß vier frauzösischc Offiziere, 135 Mann, vrec Maschinengewehre und ein Minenwerfer in unsere Hand. Unser gestriger Angriff in, Ailly Walde führte zu dem erstrebten Erfolg. Der Feind wurde aus seinen Stellungen geworfen, mehr als 2 000 Franzosen, darunter 21 Offiziere, 2 Ge schütze sowie mehrere Maschinengewehre u. Minenwerfer blieben unsere Beute. Auch die blutigen französischen Verluste waren sehr schwer. Nördlich Flirey und bei Croix des Car mes griff der Feind an. Nördlich des erstgenannten Ortes drang er an einer Stelle bis in unseren Graben. Nm ein kleines Stück wird »och gekämpft, an allen anderen Stellen wurden die F r a n z o j e u zurückgeworfen. In den Vogesen wurde ein Vorstoß gegen unsere Stellungen nördlich Stein abrü ck ab- gewiesen. Oöstlicher Kriegsschauplatz. Südwest lich Mit au, südlich Szadow und östlich Ros ste nie dauern die Kämpfe noch an. Nordöstlich und südwestlich Kalwarja sind unsere Stellungen im Laufe des gestrigen Tages mehrfach von star kcn russischen Kräften angegriffen worden. Sämt liche Angriffe scheiterten unter sehr großen Verlusten des Feindes. Ebenso wenig Erfolg hatten feindliche Vorstöße gegen unsere Brückenköpfe an der Pilika. Die Festung Grodno wurde heute »acht ntzt Bomben belegt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In W e st - galizien versuchten die Nachhuten des flüchten den Feindes den, unter dem Oberbefehl des Ge neralobersten von Mackensen stehenden, verbündeten Truppen gestern verzweifelten Widerstand zu leiste»,