Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 26.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192508261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-26
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.08.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Aeltefte Zeitung -es Dezirks DerankworMcher Redaklem: Selir Sehne. - Dmck und Verlag: Earl Jehne in Dlvvoldlswalde. Al. 198 Mittwoch am 28. August 1928 91. Jahrgang Oertlichcs und Sächsisches ! AI ! 8 > !! viel zu wünschen übrig. r' .-.1 ett re Nxzei^lpreAk DI« R» MMent« WmW« petttzeU« II D»S»f«ml>«, Utirgesentl in» AeltlitMOW II Woldpfenntp«. H- O K — Das Presseamt des Polizeipräsidiums Dresden schreibt: Zn letzter Zeit haben leider auch in Dresden die Verkehrs- unfälle außerordentlich zugenommen. So sind In kürzester Frist > von zahlreichen anderen Anfällen abgesehen, allein 8 Unfälle mit s tödlichem Ausgange zu verzeichnen. Die Verkehrsunfälle sind § aber nicht etwa nur, wie häufig angenommen wird, auf rticksichts- l loses Fahren der Kraftfahrzeuge und Radfahrer, gegen das auf s das energischste eingeschritten wird, sondern zum Teil auch auf Lie i Straßenpaffanten zurückzuführen, die sich zu einem großen Teile über die verkehrspolizeilichen Vorschriften noch immer hinweg- sehcn zu können glauben und dadurch sich und andere in Gefahr bringen. Insbesondere sind die Fußbahnen keine -nmmelplaße für Kinder und auch für Erwachsene nicht der zu Unkcrhalnmgen geeignete Ort. Viele Eltern achten zu wenig auf ihre Kinder und unkerlaffen cs, diese auf die Gefahren des OerkehrKeben^ in der Großstadt hinzuweisen. Auch den Lehrern erwachst auf diesem Gebiete eine dankenswerte Aufgabe. Den Ihnen nn- vertrauken Kindern .VerkchrSdiszIvlin' bc.zubrmgen, mochten auch sie mit helfen. — Das gilt nicht nur für Dresden, auch in anderen Orten läßt die Vcrkehrsdisziplin Erwachsener und Kinder — Wie die Sächsische Staalszeikung erfährt, wird in Sachten die Miete, die ab 1. August 80 v. H. betrug, im September erhöht werden. — 3m Monat Juli 1925 sind 121 Anträge auf Konkurs eröffnung gestellt worden. Von diesen entfallen 75 auf die Städte Chemniß, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau. 78 Anträgen ist stakkgegeben worden, während 43 mangels an Masse abge- lehnk sind. Von den neuen Konkursen betrafen 75 natürliche Personen, 1 eine Einzelfirma, 38 Gesellschaften und 7 Nachlässe. 45 entfielen auf die Industrie, 53 auf den Warenhandel, 13 auf sonstige Gewerbe und 1 auf die Landwirtschaft. Beendet worden sind 45 schwebende Konkursverfahren, davon 31 durch Schluß verkeilung, 6 durch Zwangsausgleich, 2 infolge allgemeiner Ein willigung, 5 wegen Massemangels und 1 durch Aufhebung des Eröffnungsbeschlusses durch das Beschwerdegericht. Neben den Konkursen sind noch 24 Geschäftsaufsichten zur Abwendung des Konkurs angeordnet und 7 abgelehnt worden. Davon betrafen 13 natürliche Personen, 3 Einzelfirmen und 15 Gesellschaften, 12 entfielen auf die Industrie, 17 auf den Marenhanoel, 1 ans Banken und 1 auf sonstige Gewerbe. Beendet worden sind 21 Geschäftsaufsichten und zrvar 10 durch Zwangsvergleiche, 7 aus anderen Gründen, während bei 4 der Konkurs eröffnet werden mußte. Von den Insgesamt beteiligten 20» Unternehmungen wa ren 145 s^- 69,38 Prozent) erst nach dem Kriege entstanden gegen 15 (^ 7,18 Prozent) aus der Kriegszeit und 48 l- 22 Prozent) aus der Vorkriegszeit stammenden, sowie 1, bei der die Zeit der Gründung unbekannt ist. Dieses Blatt enthüll -le amtlichen Bekanntmachnnae» -er Amtshauvtmannschast, -es Amtsgerichts ««- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e „ Eintreffen der Schupo in Düffeldorf. Düsseldorf, 26. August. Für die Aufrechterhaltung -er Ord nung in dem geräumten Düsseldorf Ist bereits Sorge getragen worden. Nach dem Aufhören des seit Dienstag morgen nur noch formell ausgetibten Kontrollrechts der Besa Huna, also kurz nach Mitternacht traf die erste Schupoabteilung ein. Weitere folgen Im Laufe des heutigen Vormittags. Bis heute mittag werben zwei Hundertschaften in der Stadt Ouarticr genommen haben. Nach mittags werden zwei weitere Hundertschaften erwartet, so daß bis heue abend die blaue Polizei durch vier Hundertschaften ver stärkt ist. Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung ün- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg «.A- Obercarsdorf. Am 29. und 30. August findet die Plahweiho vom Turnverein Freie Turner (verbunden mit Bezirksturnfahrt) statt. Nur unter großen Mühen, körperlicher Arbeit und unter! schweren sinanziellen Opfern ist es dem Verein gelungen, zug Pflege der Leibesübungen diesen Platz herzurlchten. Es war eins schwerer Entschluß, mußte der Verein doch erst eine Brücke üben die Rote Weißeritz bauen, die über 2000 Ml. kostete. Aber eS wurde geschafft innerhalb eines Jahres. Der Verein hat nun einenl Platz, auf dem sich die Jugend auch den Turnspielen widmens kann. Es wird bei der Weihe selbst an Turnspielen nicht fehlen. Erstklassige Trommel-, Faust- und Äaffballmannschasken haben sich gemeldet. Der Begrüßungsabend, der am 29. August im Zelt statt« mrdet, verspricht nur Gutes. Die KTV. wird sich am Pferd unüs Barren zeigen und Turnerinnen von Gitterses werden ebenfalls! unter Leitung Mühlstädts Musterausführungen bringen. Deo Sonntag vormittag ist den sportlichen Wettkämpfen gewidmet, während am Nachmittag außer Geräte- und Sondervorführungenl Massenfreiübungen geturnt werden. (Olympiade-Aebungen, di« für den ganzen Bezirk offen sind.) Der Turnverein Freie Turner, Obercarsdorf, hofft, bei seiner Plahweihe die Bundesvereinä zahlreich begrüßen zu können. Bannewitz. In der Versammlung Les Zweckverbandes dev staatlichen Krastwagenlinie Dresden—Poffendorf wurde vgn den Vertretern der Kraslwagenverwaltuna benannt gegeben, daß für Monat April für jeden gefahrenen Kilometer 1,45 M., für Mail 1W M„ für Juni 1,20 M. und für Juli 1,41 M. Einnahmen! erzielt worben seien. Bisher seien 86 487,05 M. vereinnahmt worden, während 67 573 km geleistet worden seien, so daß auf jeden km 1,28 M. entfällt. Die Linie trage sich selbst, es seien keine Zuschüsse ersorderlich, doch würden auch keine Aeberschüssö erzielt. Die Kraftwagenverwallung wäre nicht in der Lage, eine Wagenhalle in Possendorf zu errichten, wolle aber eine solche beschaffen sür 2500 M. Die Anfertigung des Fundamentes, Verglasung der Fenster, Einbau der Wasserleitung und Heizanlage sei Angelegenheit des Zweckverbandes, der außerdem noch eine monatliche Miele von 50 M. für Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitales, was einer Verzinsung usw. von 24 v. H. entspricht, zahlen müsse. Es wurde hierbei die Frage aufgeworfen, wann eine Linie Aeberschüsse bringen solle, wenn nicht diese, wo fast sämtliche Wagen überladen seien, und wo nicht nur ein einzelner Wogen liefe, sondern stets 2 bis 3 und mehr Magen den Verkehr zu bewältigen hätten. Ein Beschluß wurde nicht verdrießlich stimmenden, nicht vorwärtsgehenwollenden Erntearbeit und in sonstigen Umständen liegen Die Besucher des Konzerts werden ober dem Professor Herklotz und seinen Mitwirkenden dankbar für die Stunde des musikalischen Hochgenusses und der herzerhebenden Andacht sein und ihm segensreiche Arbeit in seinem neuen Wirkungskreise wünschen. Dippoldiswalde. Der Vorstand der Allgemeinen Orkskranken kaffe Dippoldiswalde-Skadt beschloß in seiner lehken Sitzung, vor behaltlich der Genehmigung des Oberversicherungsamtes vom 5. Oktober dieses Jahres ab die erste Lohnstufe zu streichen und 4 weitere mit einem Grundlohn von 7.—, 8.—, 9.— und 10.— M.. aufzusehen. Die Beiträge werden dann 2,70 bez. 3,09 bez. 3,48 bez. 3,87 M. wöchentlich betragen, wovon V.i der Arbeitgeber, '/, der Versicherte zahlt. Natürlich tritt dann auch eine Erhöhung des Krankengeldes ein. Dieses beträgt wöchentlich 30,80 bez. 33.60 bez. 37,80 bez. 42 — M. DaS Sterbegeld 140, 160, 180, 200 M. Dippoldiswalde. Vor der Meisterprüfungskommission der Gewerbekammer Dresden haben die Müllermeisterprüsung be standen die Schüler der deutschen Müllerschule: Otto Lempe aus Großlofferde, Kreis Peine: Ernst Linke aus Peisterwih, Kreis Ohlau: Milly Meyer aus Gut-Varrel bei Delmenhorst: Max Oberpichler aus Schilleningken, Kreis Stallnpönen: Oskar Scholz aus Neusorge, Kreis Neisse: Richard Wolff aus Mittenwalde, Nlark. Die schriftlichen und die mündlichen Prüfungen fanden in der deutschen Müllerschule statt. — Nachfolgende Schüler der Deutschen Müllerschule haben vor der Gesellenprüfungskommission der Müllerinnung Meißen die Gesellenprüfung im Müller- Handwerk bestanden: Theodor Drepper aus Westenfeld bei Watten scheid: Erich Kipping aus Frauendorf, Post Frohburg: Hs. Wilh. Lindner aus Antonienwald, C. S. R.: Jos. Müller aus Altdorf im Allgäu: Aeinr. Schönmeyer aus Rückingen bei Hanan a. M.: Emil Schwabe aus Rastenburg, Ostpreußen: Hs. Helm. Mittler aus Berlin. Die praktischen Prüfungen aller fanden in der Unkerrichksmühle unter Leitung des Herrn Müllermcisters Claus aus Prositz bei Lommatzsch statt. Dippoldiswalde. In Stettin tagte vom 10.—13. August der Verband Deutscher Müller. Am 10. fand «ine Ver- Imndsausschußsitzung stakt, die eine Reihe innerer Verbands angelegenheilen — Satzungsänderung, Rcchensä-aftsbericht, Haus haltplan — erledigte und sich mit den vielen Angelegenheiten befaßte, die augenblicklich offene Fragen des wirtschaftlichen Lebens in Bezug auf die deutsche Müllerei betreffen, Zoll- und Handelspolitik, Kreditwesen, Eisenbahntarife, Wegebaulasten, Kreditwesen, Lebens- und Futtermittel-, Reichshandwerks- und Arbeitszeitgesetz usw. Am 12. August nahm dann eine geschloffene Mitgliederversammlung zu diesen vom Vorstände vorbereiteten Fragen Stellung und genehmigte dessen Beschlüsse. In, der öffentlichen von etwa 300 Mikaliedern besuchten Hauptversamm lung sprach der Haupkschriftsteller Funk über die Stellung der Müllerei beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft. Er sand lebhaften Beifall gleichwie auch der Bortrag des Gewerbeober- studienrats Meller—Dippoldiswalde über Verbesserungen bei der Mehlherstellung. Schutz vor Feuersgesahr usw. Dieser Vortrag wurde durch zahlreiche gelungene Schaubilder illustriert und legte, so schreibt «die Mühle', ein glänzendes Zeugnis ab für die Fort entwicklung der deutschen müllerischen Technik sowohl als auck für den Geist, in dem die dem Verbände deutscher Müller nahe stehende Deutsche Müllerschule in Dippoldiswalde die Aus bildung des deutschen müllerischen Nachwuchses betreibt und fördert. Beschlüsse zur Zollfrage, zur Einfuhrscheinfrage und zur Frage des Erntcaufnahme-Krediks weisen den Meg, den der Ver band in diesen wichtigsten Dingen welker gehen will und gehen muß, um seine Aufgaben im deutschen Wiederausbau zu erfüllen und den Müllern selbst den Grund zu verschaffen, auf dem sie ihren Gewerbefleiß mit Erfolg apch für sie selbst wieder aufbauen können. — Dippoldiswalde. Hatte es am gestrigen Nachmittag schon mehrmals in der Ferne gedonnert, zog am Albend bald nach 8 Ilhr ein Gewitter herauf, das mit starken elektrischen Entladungen verbunden war. Mehrmals schlug der Blitz in die Fernsprecb- und Lichtleitungen, so aus dem Oberkorplatze, bei Bäckermeister Böhme W«p!^pr«tt! F«r etnenMonat r Soldmark «itz ^»tragen, einzeln« Nummer» 15 VolLpf«nich^ Gemetnde-Berbandr-Virokmtt» Nummer I, Postscheckkonto Dresden list«. Fernsprech«: Amt DivoolditWald« Nu«»« I. gefaßt. Königstein. Am Sonnabend nachmittag gegen '/-3 Uhr über flog ein tschechisches Flugzeug, in der Richtung vom Hohen Schneeberg kommend, die Festung Königstein, zog eine weit aus greifende Schleife über die Gegend von Weißig und Struppen und flog dann wieder in der Richtung auf die tschechische Grenz« zurück. Einwohner von Weißig stellten durch das Fernglas aus der unteren Tragfläche des Flugzeuges eine kreisrunde, farbige Zeichnung fest. Das bestätigt die Annahme, daß es sich wiederum um ein tschechisches Militärflugzeug handelte, daß zu den tschechi schen Truppenverbänden gehört, die gegenwärtig an der Grenze Manöver abhalten. Dies ist nun schon der dritte Fall innerhalb zweier Wochen, daß tschechische Militärflieger weit nach Sachsen herein flogen. Im vorliegenden Falle kann von einem irrtüm lichen oder versehentlichen Ueberfliegen der sächsischen Grenze un möglich die Rede sein, denn das Wetter war klar genug, daß die charakteristischen FelSgebilde am Laufe der Elbe diesseiks -er Grenze auch aus größter Höhe erkannt werden mußten. Ein entschiedener Einspruch der deutschen Regierung gegen solche Provokationen ist nunmehr auf jeden Fall geboten. Leipzig. Unter überaus zahlreicher Beteiligung begann di« Leipziger Kürschnerinnung die Feier ihres 500 jährigen Bestehens. AuS diesem Anlaß wurde der Innung vom Rcichsverband des deutschen Rauchwarenhandels eine Stiftung in Höhe von 12 000 Mark überreicht. Die sächsische Regierung ließ durch Ministerial direktor vr. Klien ihre Glückwünsche überbringen. Niedergoselir bei Mügeln. In der letzten Sitzung der Ge- meindeverordnelen konnte man große Augen sehen, als der Bürgermeister eine Anzahl Zehndollarnoten auf den Tisch üeS Hauses niederlegte. Die lange erwartete amerikanische Erbschaft war an diesem Tage eingelroffen. Ein Sohn der Gemeinde, der 1842 hier geborene und 1918 in LoniSvitte verstorbene Hermann Fichtner hatte seinem Heimatdorfe 500 Dollar zur Unterstützung der Armen, Witwen und Waisen vermacht. Dieses Testament sollte nach dem Tode der Ehefrau, der 1922 erfolgte, ausgezahlk werden. Zunächst bekam man davon Nachricht durch einen Belter des Verstorbenen, -aS Geld aber, das man in den Tagen der Geldentwertung so sehnlichst Herbeiwünschke, ließ lange auf sich warten. Da wandle sich -er Bürgermeister an den Deutsch amerikaner Schiefner, der sich alljährlich einige Wochen bei seiner Mutter in Schwcla aushält, und diesem gelang es endlich, die Erbschaft in Amerika locker zu machen, so daß das Banknolcn- päckchen einkraf. , , Zittau, 25. August. Ein verheerendes Feuer hat in dem böhmischen Grenzort Reichsstadt gewütet. Durch Heißlaufen eines Lagers brach dort in der Melzerschen Mühle ein Brand aus, dem -aS ganze Mühlengebäude und eine große Menge ein- gelagcrteS Getreide, zum Opfer fiel. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Ach! auswärtige Feuerwehren waren am Löschen -es Brandes beteiligt. Die von Leipa konnte erst später er- . scheinen, da auch in den Nachbargemeinden Döbern, Schießnig und Niederliebig nächtliche Brände ausgebrochen waren. und auf der Reichstädter Straße. Die Straßenbeleuchtung war dadurch in drei Stromkreisen gestört, im übrigen aber hielt dis Stromversorgung aus. So schnell wie das Gewitter aufgezogen war, verzog sichs aber auch wieder, nur der heftige Regen hielt noch einige Zeit an. An verschiedenen Stellen, so auch auf dem > Obertorplah, waren die Schleusenschrote verstopft, daß sich die l Wassermassen stauten und der Platz einem See glich. Da die neue Automobilspritze vor Ausbruch des Gewitters zur Uebung aus- l gerückt war, und gegen 9 Uhr zurückkehrte, auch ein Feuerschein ! wahrgenommen sein wollte, glaubten viele, daß sie zur Hilfeleistung gerufen sei. — Die Landesvereinigung 102 er Landwehr ruft alle ehe maligen 102 er auf, zur Wiedersehensfeier, bestehend aus Be- grüßungsabend im Gewerbehaus Dresden, am 5. September (vor her Besehen der Landung des Wasserflugzeugs auf der Elbe), und Ehrenmalsfeier am Sonntag den 6. September auf dem Garnison friedhof Dresden. Dippoldiswalde. Vor seiner Abreise nach seinem neuen § Wirkungsort Schäßburg (Siebenbürgen) entbot Professor Joh. ' Herklotz der hiesigen Kirchgemeinde am Dienstag abend einen harmonisch geformten, kunstvoll ausgeschmückten Abschiedsgruß in s einem Kirchenkonzert, in dem er sich in Bach, Boellmann, Mendelssohn und Händel nicht nur als technisch fertiger und selisch kunstsinniger Beherrscher der Orgel bewies. Führten die Allegros die Gemeinde zum Erstaunen über die Allmacht des Schöpfers, die den Musikgrößen so Gewaltiges eingibt, so zwangen die sanften Adagios wird Larghettos die Hände sich fallen und die Herzen wie vor leisem Mindessäuseln sich andachtsvoll zu schließen. Wer es versteht, die Orgelsprache so wirkungsvoll den zu lassen, kann wahrhaft Meister der Orgel genannt werden, und als solcher bewährt sich auch unser Herklotz, der trotz räum lich weiter Entfernung doch immer der Unsrige bleiben wird, da er hier seine amtliche Tätigkeit begonnen hat. Vollwertig unter stützende und ergänzende Mitwirkung fand das Konzert in Marianne Selle aus Dresden, deren Violine in Rheinberger und Händel bald kräftige, bald sanfte, aber immer klangvolle, herz erquickende Töne in die andächtig lauschenden Herzen wie zur Aufforderung zu einemstillen Gebet einfließen ließ. Als Dritte im Bunde sang Käte Müller aus Glashütte mit weichem, wohl klingendem, gut geschultem Sopran die Arie aus Haydn'S Schöpfung: ^lnf starkem Fiktige' und zwei geistliche Lieder von Albert und Reinhold Becker, die sich recht innig dem Andachts- charakker des Ganzen einfttgten. War es Neid des Himmels über die künstlerische Kraft der Menschen, oder wollte er zeigen, daß er noch gewaltigere Musik zu machen verstünde, mitten im Konzert zuckten grelle Blitze durch die Kirchenfenster und grollender Donner mischte sich in die Klänge des Konzerts, das aber ungestört seinen Berlauf nahm. Leider war der Besuch nur ein mäßiger, 112 Besucher zählten wir. Dies mag wohl mit seinen Grund in dem ungünstigen Erntewetker und in der ermükenden, — Der Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener hielt in diesen Tagen im Lehrervereinshaus zu Berlin eine sozialpolitische Konferenz ab, die aus allen Teilen des Reiches außerordentlich stark beschickt war. Die Tagung Mnd im Zeichen des Protestes zur neuesten Abänderung des Reichsversorgungsgesetzes, mit welcher alle berechtigten Wünsche kmd Forderungen der Kriegsopfer an Hand der vom Reichs finanzministerium zur Verfügung gestellten Summe sich wund ge laufen haben. Nach einem umfassenden Referat über die Ent wickelung des Abänderungsgesehes seit dem im Januar d. I. erfolgten Zusammentritt des Reichstages brachte die sozialpolitische Konferenz mit Entrüstung zum Ausdruck, daß die vorgenommenen Rentenaufbefferungen mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Ver hältnisse als höchst unzureichend angesprochen werden müssen, um somehr, als gerade die Renten der Schwerbeschädigten in ihrer geringen Aufbesserung nicht einmal den Ausgleich gegenüber der Verteuerung des Lebensunterhaltes bringen. Die Konferenz brachte dabei weiter zum Ausdruck, daß mit Rücksicht auf die seit dem 1. August in den Ländern eingekretenen und weiter zu envarkenden Miekzinssteigerungen sofort eine welkere Erhöhung des allgemeinen Teuerungszuschlages Platz greifen muß, im übrigen aber die Reformarbeit an d»m Neichsversorgungsgeseh als nicht abgeschlossen angesehen wird und energisch weiter zu be kreiben ist. Ganz entschieden müsse sich aber weiterhin die Konfe renz gegen die im Kriegsbeschädigtenausschub des Reichstages ab gegebene Regierungserklärung verwahren, daß die von allen Kriegsopferverbänden formulierten Wünsche nur GeiskeSprodukte der Führerschaft, nicht aber den Willen der Kriegsopfer, dar- tellken. Im Mittelpunkt weiterer Erörterungen stand das Schwer- -eschädigtengesetz und das Gesetz über das Verfahren in Ber- orgungssachen. Hierbei wurde von der Konferenz die Forderung ormuliert, daß neben der Beseitigung der diesen Gesehen an- mftenden Mängel vor allem die ourch die Personalabbau-Ver ordnung vom Jahre 1923 geschaffenen Berschlechlerungen auf dem Gebiete der Schwerkriegsbeschädigkenfürforge und des Verfahrens in Versorgungssachen restlos auszumerzen sind. Eine Anzahl weiterer Entschließungen befaßte sich mit der Abänderung der Durchführungsverordnungen zum ß 25 Absatz 3 des Reichs- versorgungsgesehes, die auch vom Reichstage in «iner Ent schließung von der Regierung gefordert wurde.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite