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Amts- Wil Mmckiltt für den Gejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung « LI LV«L Abonnement oiertelj. 1 M. 2V Pf. einschließl. des »Jllustr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Atiezr.-Adresse: Amt,blatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher ilr. M. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - — 52. Jahrgang. - Dienstag, den 2. Mai Bekanntmachung. Das Finanzministerium hat beschlossen, die normalspurige Nebeneisenbakn Eibenstock unterer Bahnhos—Eibenstock oberer Bahnhof am 3. Mai lSVS dem öffentlichen Verkehre zu übergeben. Dresden, den 28. April 1905. Finanzministerium. «r. Rüger. Naumann. An den GebnrtStage« Seiner Majestät des Kaisers und Seiner Majestät des Königs bleibt künftig nachmittags die Kanzlei geschlossen. Eilsachen sind in der II. Etage des Dienstgebäudes der Königlichen Amtshauptmann schaft abzugeben. Schwarzenberg, am 26. April 1905. Königliche Amtshau-tmannschast. 58 vir.Demmering. I. Im Genossenschaftsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 3 (Firma: Konsnm-Berei« Eibenstock, «. «. m. b. H.) eingetragen worben: Der Sticker Ztnmo Äriedrich Htto IrShkiA ist als Vorstandsmitglied ausgeschieden. Der Sticker Snfia» Wiktor Thierbach i« KibenstoL ist Mitglied des Vorstandes. Eibenstock, am 28. April 1905. Königliches Amtsgericht. L. Ein Mädchen, 9 Jahre alt, haben wir in Familienpflege zu geben. Bewerbungen sind bis zum 4. Mai 1905 m unserem Polizeiamt — Rathaus — anzubringen. Eibenstock, den 27. April 1905. Der Stadtrat. Hesse. Fußwegherftellnngen betreffend. Im laufenden Jahre ist die Herstellung vorschristsmähiger erhöhter Fuhwege geplant 1) auf der Nordostseite der Bahnhofstraße von der unteren Ecke des Grundstücks Brand-Kat.-Nr. 362 bis zur oberen Hausecke des Grundstücks Brand-Kat.-Nr. 367 Abt. L, 2) auf der Westseite der Wiesenstratze, 31 » , Südseite der Bergstraße, 41 zu beiden Seiten der oberen Crottenseestraße, 5> aus der bebauten Ostseite der Albertstraße, 6) » » Westseite der Winklerstraße vom Neumarkte bis an das Hausgrundstück Winklerstraße 8, aus der Ost- und ev. auch aus der Westseite der Schneebergerstraße, aus der Ostseite der Karlsbaderstraße vom Postplatz bis Feldstraße, auf der bebauten Westseite des Nonnenhausweges. ie unter 1 und S bezeichneten Fußwege sollen mit Kies-, bi« übrige« Fußwege mit Granitplattenbelag versehen werden Ferner erhalten Sra«itplatte«belag die Fußwege der Schulstraße bis zur Oststraße, der nördliche Fußweg aus der Forststraße — soweit dort noch Kiesbelag vorhanden — der Fußweg der Karlsbaderstraße oberhalb des Nonnenhausweges. Bei Anlage ber Fußweg« müssen sämtliche an be« beteiligte« Hä«ser« ««gebrachte» bauliche« ««läge«, welche »ber bi« Straßenfrontlinie hinaus rage«, als Vorbaue, Üeberbaue, Geländer, Gitter, Stufen, Kegel, Prallsteine usw. ans Kaste« ber Grundstücksbesitzer beseitigt werbe«. Ausnahmen kann der Stadtrat in Fällen, wo nach seinem Ermessen der Verkehr nich gestört wird, gestatten, ebenso kann der Stadtrat in Fällen, wo die Beseitigung der Ver kehrshindernisse den Anliegern harte Opfer auserlegt, die Kosten zum dritten Teile auf die Stadtkasse übernehmen. Vor Herstellung eines Fußweges sind die Dachabfallröhren vo« de« anliegen de« Srnndftücksbesttzern mittelst Zweigkanälen nach Vorschrift des Stadtrates in eine öffentlich« Schleus« einzuführen. Oeffnungen jeder Art in den Fußwegen, welche der Stadtrat zuläßt, müssen mit Rosten bez. mit eisernen oder Granitplatten abgedeckt werden. Die beteiligte« Grundstückseigentümer werden anfgesordert, die hiernach nötigen Maßnahmen umgehend «inzulrite«. Die Kosten für Herstellung der Fußwege bis zur Breite von 2 m fallen den Anliegern zur Last, denen aber aus Antrag Erleichterungen durch Gewährung von 5 jährlichen Raten zahlungen oder durch Uebertragung der Fußwegkosten aus die Landeskulturrentenbank ver mittelt werden können. Stadtrat Eibenstock, den 28. April 1905. Hess«. Müller. Grundstücksverpachtung. Die vormals Fiedlerschen Grundstücke Nr. 1270—1274 des Flurbuchs oberhalb des sogen. Bräunelsbächels, bestehend aus 2 Hektar 8,s Ar Feld und 1 Hektar 64,r Ar Wiese, sind umgehend zu verpachten. Pachtangebote werden bis 6. Mai 1905 erbeten. Stadtrat Eibenstock, den 28. April 1905. Hesse. Müller. Der Betrieb aus der neue« Neveneisenbahnlinie Eibenstock nut. Bahnh.— Eibenstock ob. Bahnh. (vergl. Bekanntmachung des König!. Finanzministeriums über die Eröffnung) erfolgt nach der neuen »Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung'. Die Linie dient dem öffentlichen Personen- und dem beschränken Güter- und Tierverkehre. Die von der Anschlußstation Eibenstock unt. Bahnh. nach dem ob. Bahnhofe u. s. w. verkehrenden Personenzüge sind in dem vom I. Mai 1905 an gütigen Aushang-Fahrplane verzeichnet. Im Bereiche der neuen Linie werden diese Züge auch noch durch Anschläge bekannt gemacht. Die Tarife für die Personen- und Gepäckbeförderung werden mit dem sonst Erforderlichen ebenfalls durch Anschläge zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Für die Beförderung der Güter u. s. w. zwischen dem unteren und dem oberen Bahnhose Eibenstock werden Zu führung«- oder Abholungsgebühren erhoben. Ueber die Höhe u. s. w. geben alle Güter verkehrsstellen Auskunft. Kgl. General-Direktion der Sachs. Staatseisenbahnen. Holzversteigerllng auf Carlsselder Staatsforftrevier. In der Bahnhofsrestauration Wilzschhaus sollen Freitag, de« 5. Mai 1885, vo« vor«, '^8 Uhr an 1329 fichtene Stämme von 11—44 cm Stärke, 6251 » Klötzer , 7-15 , 4385 . , » 16- 54 , . » 954 buchene » » 15—62 , » 71,r rm fichtene Antzknüppek, 163 » buch., u. 332,5 rm ficht. Arennhäkzer, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Carl 8 feld und Eibenstock, am 28. April 1905. Kgl. Forftrevierverwaltnng. «gl. Forftrentamt. Spindler. Herlach. Ueber auswärtige Politik und öffentliche Meinung bringt ein freisinnige« Blatt, die »Boss. Ztg.', einen sehr ver ständigen Artikel, der allgemeine Beachtung verdient. Darin heißt e« u. a.: »Boni Fürsten Bismarck stammt da« kluge Wort, daß schließlich die Nation doch die Fensterscheiben bezahlen muß, die ihre Presse Im Au«lande einwirst. So tadelt er in seinen »Gedanken und Erinnerungen' Friedrich den Großen, daß er sich mit einem bitterbösen Spottwort (infame catin äu uorä) den Haß der Zarin Elisabeth zugezogen hatte, der beinahe dem preußischen Staate die Existenz gekostet hätte. Namentlich hat Bismarck, so lange er verantwortlich die Politik leitete, und auch später immerfort hervorgehoben, daß man sich nicht hinreißen lasten solle, die innen» Zustände anderer Länder kränkend zu kriti sieren. Man solle nicht vergessen, daß «an selbst eine derartige Einmischung de« Aullande« unfrenndlich aufnehmen würde und daß man nicht berufen sei, da« Ausland zu reformieren. Al« dann der erst- Kanzler au« dem Amte schied, begann «in Ton in einem Teil der deutschen Presse einzureißn», der un< viel« Feinde gemacht hat. Man fand, daß die Retch«regierung zu nachgiebig gegen da« Au«land sei und die Würde unser« Vatu land« nicht gehörig wahrnehme. Teil« um diesem Uebel abzu helfen, teil« um die Regierung anzuftacheln, erfolgten Gehässig keiten gegen da« Aulland und Renommistereien in großer Zahl.' Während d« Burenkrteg« hat namentlich unsere Witzpreste die Engländer so gereizt, daß heute «och eine höchst unsreund- lich« Stiammng in England gegen un« herrscht. Ohne diese Stimmung wäre wahrscheinlich der stanko-englische Vertrag »ich« zu stand« gekommen. Zwar ist « richtig, daß auch die franz»- fische Presse mit derselben Leidenschaftlichkeit gegen die englisch« Politik und da« englisch« Heer zu Feld« zog; aber sie stellte ihr« Anfeindungen viel früher ein, al« ein Teil unserer Presse, und zog e« vor, sich die Erbitterung der Engländer gegen den deut schen Vetter zu Nutze zu machen. Unsere Erziehung al» die einer politischen Nation ist ja noch jung. Nicht daß un« der endlich errungene Rang unter den Völkern übermütig gemacht hätte! Aber der Geist der alten Rauferei unter den deutschen Staaten, der Geist der großen Worte und der allgemeinen Weltverbesterung steckt un« noch in den Gliedern. Auch im Leben d« einzelnen Menschen will e» seine Zeit haben, bi« der Jüngling, dem sein ideale« Streben für Gerechtigkeit und Freiheit da» Recht zu geben scheint, un duldsam zu sein, ein gereifter Mann wird, der zuerst daran denkt, in seinem umgrenzten Bezirke Tüchtige« zu schaffen. Allmählich werden wir e« noch ganz verlernen, den Allerweltsschulmeister zu spielen. In dem bisherigen Verlauf de« Marokkoftreite« hat unsere Presse die Regierung wirksam unterstützt, indem sie der Parole folgte: Ruhig, aber fest! Tagesgeschichte. — Deutschland. Zur Kaiserretse wird au« Bari gemeldet: Die Jacht »Hohenzollern' mit Ihren Moje- stillen dem Kaiser und der Kaiserin an Bord Ist Freitag nach mittag unter dem Salut der Geschütz« hier eingetroffcn. Die Fahrt der drei dentsthen Schiffe von Palermo hierher war vom herrlichste» Wetter begünstigt. — Für den Zeitpunkt d« Inkrafttreten« der neuen Zoll- tarts« Ist in den Handelsverträgen bekanntlich Spielraum ge lassen. Abmachungen der Regierungen ergeben nunmehr folgende« Bild: Der neue deittsche Generaltarif und alle durch die Handel»- Verträge bewirkt« Abänderungen trete» am 1. März 1906 in Kraft. Gleichzeitig werden in Geltung kommen die neuen Zoll tarife und die mit Deutschland abgeschlossenen Handelsverträge in Rußland, Oesterreich-Ungarn, Italien, Belgien, Rumänien, Serbien. In Oesterreich-Ungarn und Serbien ist Voraussetzung de« neuen Handelsvertrages und Zolltarif« ihre parlamentarische Ge nehmigung, die noch auSsteht. Nur der deutsch-schweizerische Handelsvertrag wird teilweise schon am 1. Januar 1906 Geltung erlangen. Auf die deutsche Einfuhr nach der Schweiz finden schon vom 1. Januar 1906 ab die weist höher» Zölle de» neuen Taris« mit den Aenderungen de» neuen Vertrag« Anwendung. — Die Tendenz-Meldungen englischer und französischer Blätter, durch die Japan gegen Deutschland» angeblich monopo listische Absichten in Schantung aufgestachelt werden soll, nehmen auch schon unsere vor kurzem begonnenen handelspolitischen Unterhandlungen mit China zur Zielscheibe. Man sucht diese Verhandlungen al» etwa« Außergewöhnlich« hinzustellen. E» ist aber allgemein bekannt, daß während der letzten Jahre Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan neue Handelsverträge mit China abgeschlossen haben, und « ent- sprach einem mehrfach geäußerten Wunsche der chinesischen Regie rung, daß auch Deutschland jetzt diesen Beispielen folgt. Der mit der Führung der Verhandlungen beauftragte deutsche General- konsul in Schanghai, vr. Knappe, hat vor einigen Tagen den chinesischen Unterhändlern einen in Berlin ausgestellten Vertrag». Entwurf mitgeteilt. Diese Vorschläge bewegen sich durchau» Innerhalb d« Rahmen« der Handel«verträge, die von China neuerding« mit den erwähnt« drei Mächten vereinbart worden find. Zu Hetzen gibt « da nicht«. — Rußland. Der Mörder de« Großfürst«, Sergiu«, Iwan Kolastw, d«r zum Tod« verurtrilt ist, wurd« von Moskau nach Pet«r«burg »«bracht. S«In Brrtkidigrr hat